@band-olero:
Ja, es gibt Endstufen mit Schutzschaltungen gegen Gleichstrom am Ausgang. Aber das hat nichts mit der Technik (Transistor oder Röhre) oder mit dem Übersteuern der Endstufe zu tun.
Zu was führt Gleichstrom am Ausgang? Dazu, dass die Membran des angeschlossenen Chassis nur in eine Richtung auslenkt und das macht sie so lange, bis die treibende Kraft nicht mehr wirkt, also die Schwingspule den Magnetspalt soweit verlassen hat, dass das Feld nicht mehr auf sie wirkt oder bis die rückstellende Kraft durch die Aufhängung die auslenkende kompensiert. Im ungünstigen Fall führt dies dazu, dass die Schwingspule anschlägt oder die Aufhängung (Sicke, Spinne) reißt, das Chassi also mechanisch beschädigt wird. Ob das Chassi vom Gleichstrom elektrisch beschädigt werden kann, hängt von dessen Größe und der Belastbarkeit der Spule selber ab.
Das ganze ist (theoretisch) relativ unabhängig davon, ob es sich jetzt nun um einen Hoch- oder Tieftöner handelt. In der Regel sind Hochtöner aber sowohl mechanisch als auch elektrisch weniger belastbar, also werden diese eher unter DC leiden.
Ich glaube, du beziehst dich auf die Auswirkungen von Verzerrungen, also zusätzlichen Oberschwingungen. Diese belasten in der Tat Hochtöner weitaus mehr, allerdings haben sie nunmal nichts mit Gleichstrom zu tun. Ein Rechteck ist reiner Wechselstrom, solange er keinen Offset in der y-Achse hat, denn genau das wäre ein Gleichstromanteil. Und hier schließt sich der Kreis zu den Schutzschaltungen, der Offset sorgt ja dafür, dass auch die Nulllage des Chassis verschoben ist, also der Hub in eine Richtung begrenzt ist, was logischerweise nicht erwünscht ist.