Postwar/ Boomer Equipment Sammlungen und Nachhaltigkeit?

  • Ersteller frankpaush
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Ich biete bei Kleinanzeigen öfter Dinge zum "Tausch" an. Nach meiner Erfahrung allerdings mit enormen Aufwand verbunden, da die Anfragen oft schon so gelagert sind, dass der Anfragende einen möglichst großen Vorteil aus dem Tausch ziehen möchte. Da ist "seltenst" mal jemand dabei, dem ich sein Geschreibsel/ Story abnehme und einen Nachteil akzeptieren würde zB. bei Schülern, Studenten, Härtefälle etc.
Dass dann ein Tauschobjekt zeitnah wieder bei ebay/kleinazeigen mit einer offensichtlicher Gewinnabsicht veräußert wird, durfte ich auch schon erleben.
Unterm Strich, bleibe ich ein Freund der Weitergabe ohne den letzten Penny irgendwo herauszuholen. Leicht(gemacht) ist das aber nicht immer. Hier im Flohmarkt gibt es ja beispielsweise eine Preispflicht auch bei Tauschangeboten. Juristische Meinungen und Beratungen sind ja in Foren ungern gesehen, scheinbar ( google it yourself) ist aber auch das in unserem Lande geregelt.
 
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Wo wir schon am Teeblätter-Lesen sind: möglicherweise regelt sich das Thema auch ganz von selbst. Zum einen werden wir in den kommenden Jahren einen "Offload" dieser Boomer Generation sehen (insbesondere in den USA, wo man wesentlich geringere emotionale Bindungen zu seinen Sammlungen hat), um den Lebensabend zu versüßen. Zum anderen wissen wir noch nicht, inwieweit die junge Generation überhaupt ein Interesse an unserem alten Gelerche hat oder nicht eher auf Sound-as-a-Service (Monetarisierung von NAM und Konsorten) und preiswerte, funktionale Instrumente abgeht. Sollte nur eines davon eintreffen, wird das zu einem erheblichen Angebotsüberhang führen. Beides zusammen würde den Vintagemarkt deutlich eindampfen.
 
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Nur macht das kaum jemand wirklich konsequent.
bei meinen Gitarren hab ich das gemacht, macht dann finanziell schon was aus, darüber Bescheid zu wissen. Meine 2Amps sind schon alt, der kleine "Neue" inzwischen auch schon 4 oder 5 Jahre. Bei den Pedalen (hinken dern neuesten Entwicklungen halt hinterher) denk ich auch, da lässt sich nicht wirklich was rausschlagen, können meine Erben dann ruhig verschenken.
Der grösste Schaden den wir mit unserem Gerümpel für unsere Nachkommenschaft anrichten können, ist, das diese viel Zeit und Arbeit investieren müssen, um das los zu werden, wenn sie es nicht behalten wollen (was bei meinen Erben wohl der Fall ist).
 
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Ich denke, dass der Trend immer weniger dahin geht, mit richtigen Instrumenten zu spielen.
Immer mehr wird mit Computer komponiert, arrangiert und abgemischt.
Dann werden es irgendwann aber zuerst die Billigmassenproduzenten sein die aussterben
 
Schaut man sich den Bevölkerungsdönerspieß (zu meiner Schulzeit noch: Die Bevölkerungspyramide) an, dann sieht man interessante Zeiten auf uns zukommen. Die Boomer gehen demnächst in Rente und das wird für den Arbeitsmarkt der jüngeren Generationen eine starke Umwälzung bedeutet.

Bis ihre Gitarrenanhäufungen dann qua Erbe auf dem Gebrauchtmarkt aufschlagen, kann man ab heute ca 10 bis 25 Jahre rechnen. :devilish:
 
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Ich bin Generation X...

Erstens: Diese Anhäufung von Instrumenten könnte ich mir aus Platzgründen allein nicht erlauben.
Zweitens: Aus spielerischer Sicht - Prioritätensetzung - bräuchte es schon gewisse autistische Talente sich ad hoc das Instrument wählen zu können, was die erwünschten klanglichen Spezifikation erfüllt (oder haptische).
Drittens erscheint mir die Betonung auf post-War (angenommen II. WK) tatsächlich der wesentliche spiritus movens zu sein, derartige Mengen anzuhäufen, die bei den Gitarren allein alle zwei Tage eine andere Gitarre erlauben würde und nach 300 Tagen wieder erstmals in die Wiederholung zu gehen.
Das 'Wir hatten ja nichts!' manifestierte sich in beinahe nicht händelbaren Dimension.

Steht ein Studiobetrieb im Hintergrund, könnte ich das ganze Erwerben noch nachvollziehen. Als reines Privatvergnügen wäre ein positives Attribut: Leidenschaft.

Für die Nachwelt, etwaige Erben, führen diese Massen zu einer langen Bindung mit dem Nachlass - wenn die Leidenschaft nicht vererbt wurde und man sich an dem materiellen Erbe erfreut.
Steht der erwartete Erlös in Relation zum Aufwand? Sind es Liebhaberstücke ohne tatsächliche Nachfrage am Markt, befinden sich monetär wertvolle Stücke darunter?
Gibt es keine Interessenten, bleiben sehr wahrscheinlich nur die Optionen Container oder karitativ-altruistische Spende übrig.

Es geht oben auch nicht um die Sammlung einer Berühmtheit wie Joe Bonamassa, die dem allgemeinen Verständnis nach überwiegend hochpreisig ist, sondern um den Besitz einer unbekannten Person aus der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Persönlich ist mein Bestand an Instrumenten weniger als 1/10, dessen was eingangs dargestellt wurde. Bespielt werden davon regelmäßig 8, im Schwerpunkt 5.
Testamentarisch verfügt habe ich, dass die mich Überlebenden meine drei Custom made Gitarren und die PRSi 513 im Familienbesitz lassen sollen, weil erstere Instrumente einfach ganz persönliche Merkmale bekommen haben.
Der Verbleib vom Rest ist mir wurscht.

Die ganze Ausgangslage und Fragestellung ist "nicht ohne".
Denn wir gehen immer davon aus, planvoll und mindestens im Bereich der durchschnittlichen Lebenserwartung das irdische Leben beenden zu können. Es ist eine Binse, dass dies nicht der Fall ist.
Das individuelle Glück im Leben hat man im Jetzt - und in der Erinnerung als Lebender an den vergangenen Moment.
Die unterschiedlichen Lebensumstände führen zu unterschiedlichem Umgang. Live and let live. Mich bremst meine Erziehung.
Obiges kann ich kritisieren, daraus erfolgt nicht, dass meine Auffassung bindend ist für Dritte.
 
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Bei mir hat sich ja auch so Einiges angesammelt. ***
*** so dass ich, wenn es geht, rechtzeitig anfangen werde, mich selbst um's Versilbern zu kümmern ***

Dito hier aus einer beruflichen Tätigkeit seit 1976.

Endgültiger Trigger war der Tod eines lieben und langjährigen Freundes, der - wie ich - ein extremer Gitarren-Junkie war und einen unfassbaren Fundus an Werten angehäuft hatte, mit dem die Hinterbliebenen komplett überfordert waren.

Mit einem weiteren engen Freund und ebenfalls Profimusiker haben wir zu zweit das Ganze sehr zeitaufwändig gesichtet, bewertet, z.T. repariert und für einen korrekten Verkauf gesorgt, was die Familie sehr entlastet hat.

Meiner Familie werde ich das nicht antun und habe bereits begonnen, da nun im Ruhestand, meine Perlen in aller Ruhe abzustoßen.
Aus ehemals 136 Gitarren und einigen Bässen sind nur noch ca. 25 - 30 Instrumente übriggebieben und mein Ziel ist es einstellig zu werden.

Die ersten Verkäufe waren emotional recht aufwühlend, da an jedem Instrument oder Amp viele Erinnerungen hängen, aber da ich nicht verkaufen mußte, konnte ich mir den Luxus leisten, nur an mir sehr sympathische Menschen weiter zu reichen, was die "Trennung" durchaus erträglich gemacht hat.

Erstaunlicherweise führte das "Loslassen" so mit jedem weiteren Verkauf zu einer unerwarteten Erleichterung.

Durch die Auswahl der Käufer weiß ich, dass die Instrumente und Verstärker in Hände gelangt sind, die die jeweiligen Teile zu schätzen und auch einzusetzen wissen.

Heute bin ich dadurch tatsächlich glücklicher, als ich es mir je hätte vorstellen können.

Zur Nachahmung empfohlen... ;) (und es geht !)

RJJC
 
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Zur Nachahmung empfohlen... ;) (und es geht !)
naja, so wie du das jetzt schilderst, eigentlich ja schon wie im Eingangsbeitrag, ist das Ganze für die Meisten hier ja überhaupt nicht von Relevanz.
Einfach mangels Masse. Bei 10Gitarren, 3 Amps und 15Pedalen seh ich da nicht die "riesigen Probleme", für mich nicht und für meine Nachkommenschaft auch nicht, eigentlich in keinerlei Hinsicht. Ich denke mal, auch die meisten Profis haben diese Probleme gar nicht. Ist dann auch unsinnig von der "postwar"-Generation zu reden, mMn., weil Altersunabhängig. Wäre interessant zu wissen, wie @Gitarrensammler :) dazu steht.
 
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Ist dann auch unsinnig von der "postwar"-Generation zu reden, mMn., weil Altersunabhängig
Eigentlich nicht, weil es in der Regel momentan genau die beiden Generationen 'X' und 'Boomer' betrifft. Aus unterschiedlichen bereits genannten Gründen. Die Boomer sind dabei einerseits in der Überzahl und verfügen andererseits im Mittel über derzeit mehr Vermögen, das sie für ihre Leidenschaft (noch) auszugeben bereit sind - bevor sie wieder gegen Geld ausfasen.

In einem US-Forum haben wir ein neues Mitglied bekommen, dass wie ein Wilder in Richtung Superstrats unterwegs ist und eine seiner Fragen richtete sich z.B. auf Erfahrungen mit Versicherungen für Gitarrensammlungen in der Größenordnung von aktuell 200.000 USD (stetig wachsend). Das ist GenX mit Fokus auf Superstrats, nicht auf hochpreisige Les Pauls oder Strats wohlgemerkt. Während die Boomer statistisch sicher im ersten Vintagemarkt unterwegs sind (die Spanne zwischen sagen wir mal 1954 und 1969?), sind wir X-er auch verstärkt in Richtung des zweitens Vintagemarktes unterwegs, der nämlich unsere Formativen Jahre begleitet hat (Superstrats zwischen 1978 bis ungefähr 1993). Eine Sammlung in relativ kurzer Zeit hier mit 200.000 USD aufzubauen ... das sind ein paar mehr Instrumente. Und der Kollege ist gerade am anfangen.

Insofern macht die in der Überschrift gewählte Alters-Klassifizierung sogar ziemlich viel Sinn.
 
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Musiker wollen auftreten und Leute wollen das liveerlebnis, nur mit computergenerierter Musik funktioniert das nicht.
Das stelle ich nicht in Abrede, aber diese Musiker werden weniger. Wie viele gute Bands sind denn in den letzten 25 Jahren noch groß rausgekommen und konnten sich auch etablieren? Die Liveevents werden auch weniger. Nicht zuletzt weil die Behörden mit immer mehr und mehr Auflagen dafür sorgen, dass sich immer weniger Veranstalter eine Liveband leisten können. Und warum soll man dann auch noch 5 Musiker bezahlen, die im Ernstfall dann vor einem Publikum stehen, welches eigentlich lieber was anderes gehört hätte, diesen Wunsch aber nicht erfüllen können weil der Song nicht im Repertoir ist? Da zahlt man doch lieber nur für einen DJ mit ner großen Festplatte, der auf jeden Wunsch eingehen kann.

Alles schon erlebt.
Da wirste als 60th Cover Band von einem ahnungslosen Beamten gebucht für 4 Stunden Stadtfest open Air, und stehst dann nachmittags auf einer nach Südwest ausgerichteten Bühne bei 36°C im Schatten (den es da nicht gab) vor 1500 Leuten, von denen die Hälfte hackedicht ist und am liebsten nur Ballermanngegröhle und Silbereisen hören will.
Der Kommentar vom Veranstalter nachher: Ihr wart ja gut, aber einDJ wär besser und billiger gewesen. DANKE!!!
 
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denke ich nicht, Musiker wollen auftreten und Leute wollen das liveerlebnis, nur mit computergenerierter Musik funktioniert das nicht.
ich zitier mich mal selbst, dieser Satz führt in die falsche Richtung:redface:. Kann ja jemand einen thread aufmachen (wenn es ihn nicht schon gibt),
die Zukunft der Musik bzw. der E-Gitarre.

Insofern macht die in der Überschrift gewählte Alters-Klassifizierung sogar ziemlich viel Sinn.
Naja, wie du meinst:rolleyes:. Das, worum es hier geht, betrifft eigentlich nur Leute, die sich sowas auch entsprechend leisten können und eben auch Gitarrenfreaks sind. Da bleiben, egal aus welcher Generation, nicht so viele. Da ich jedenfalls nicht dazu gehöre, halt ich mich jetzt hier raus.
 
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"Gebet mit warmen Händen". Aus kalten Händen habe ich noch keine D-Mark oder Euro erhalten. Es ist nicht richtig, die Nachkommen als Putzkolonne zu beschäftigen. Aber der Tod überfordert die Menschen.
 
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Eine möglichst detaillierte Katalogisierung und Kommentierung ist sinnvoll und hilfreich - die Hinterbliebenen werden es einem danken. Nur macht das kaum jemand wirklich konsequent.
An dem Punkt bin ich allmählich ...
Gute Vorsätze hin oder her ... ja, es fällt schwer ...
 
Eine möglichst detaillierte Katalogisierung und Kommentierung ist sinnvoll und hilfreich - die Hinterbliebenen werden es einem danken. Nur macht das kaum jemand wirklich konsequent.
das Problem ist ja wohl eher die Nennung des wahren Wertes :ROFLMAO:
selling_guitars.jpg
 
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Das stelle ich nicht in Abrede, aber diese Musiker werden weniger. Wie viele gute Bands sind denn in den letzten 25 Jahren noch groß rausgekommen und konnten sich auch etablieren?

Das liegt aber auch daran, dass sich die Industrie um die großen Acts vermutlich stark verhärtet hat und wenig risikobereit ist. Und auch natürlich daran, dass Mick Jagger immer noch lebt. Bis vor wenigen Jahren waren doch die meisten noch live unterwegs, die schon bei Woodstock gespielt haben. Das heißt, im gesamten Markt gesehen, konkurriert jeder neue Live-Act mit diesen alten Säcken!

Und in der Praxis auch, das Publikum zahlt dank „Dynamic Pricing“ unglaublich hohe Summen für Eintrittskarten von Bands wie den Rolling Stones, wofür man auch 10 bis 30 ziemlich gute jüngere Act sehen könnte, aber dann ist das Geld halt schon raus.

Ich denke, es liegt weniger daran, dass weniger (jüngere) Menschen live spielen wollen als früher. Insgesamt ist der Zugang zu Instrumenten und zu Wissen (ich sag nur YouTube Tutorials) doch eher einfacher geworden, trotz sinkender Reallöhne.
 
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