Position der Speaker in einer Box wichtig?

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Da ich mich mit dem Bau einer 1x12 Zusatzbox für mein Setup beschäftige, stolperte ich beim Ausschnitt für den Speaker. Wo genau soll der Ausschnitt hin?
Bei der Suche im Internet fand ich natürlich unzählige Varianten. Mittig auf dem Speakerpanel positionierte, aber auch zu Seite verschobene angeordnete finden sich.
Gibt es dazu irgendwelche Überlegungen oder ist das weitgehend egal. Ich kann mir zum Beispiel in einem Combo vorstellen, dass eine seitliche Anordnung wegen des Ampchassis nötig ist.
Vielleicht ist es aber auch gut ein asymetrisches Design anzustreben um akustische Vorteile zu nutzen? Wenn's denn welche gibt?

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
 
Eigenschaft
 
Hi Miss Topisto,

habe dazu hier schon etwas geschrieben...

LG
RJJC
 
Also ich als handwerklich Begabter aber von der Lehre des Boxenbaus in akustischer Hinsicht weitgehend Ungebildeter habe mittlerweile 6 Boxen (112 und 212) gebaut, von denen die 1. klanglich in die Hose gegangen ist und die anderen 5 sehr gut klingen.

Grund dafür ist, dass ich ab der 2. Box kommerzielle und klanglich funktionierende Boxen als Vorbild genommen habe, indem ich (nur) deren Ausmaße, also insbesondere Volumen und Dicke des Holzes vermessen bzw. „nachgebaut“ habe. Nach meinen Erfahrungen ist das wohl mit das Wichtigste, mal abgesehen vom verwendeten Speaker. Den/die Speaker habe ich stets mittig gesetzt, was dann immer funktioniert hat.

Beantwortet jetzt Deine Frage vermutlich nicht abschließend, ist halt so als Tipp gemeint.

VG
 
Ich habe mir ebenfalls eine bestehende Box zum Vorbild genommen. Diese gibt es als Open Back oder Closed Back.
Den Inhalt der Box habe ich somit ermittelt.
Interessant ist halt eben, dass bei indentischen Lautsprecherchassis die verschiedenen Hersteller total unterschiedliche Abmessungen produzieren.
Da stelle ich mir schon ernsthaft die Frage, worauf die "Entwickler" einer Box bei der Wahl der Abmessungen geachtet haben.
Kiste bauen, Speaker rein, probehören und basteln bis es passt? Da muss doch etwas mehr dahinterstecken?
Ich hatte auch schon den Einfall, man könnte eine Kiste mit verschiebbarer Rückwand machen, um eine klanglich optimale Tiefe der Box zu ermitteln.
So könnte man die Breite und Höhe den Tops angleichen und den Klang (Bassbums) dem Speaker.
 
***
Ich hatte auch schon den Einfall, man könnte eine Kiste mit verschiebbarer Rückwand machen, um eine klanglich optimale Tiefe der Box zu ermitteln.
So könnte man die Breite und Höhe den Tops angleichen und den Klang (Bassbums) dem Speaker.


So etwas gab es tatsächlich mal als fertige Box zu kaufen, allerdings fällt mir der Hersteller nicht mehr ein...

...aber Breite und Höhe sind doch dabei die Konstanten...?

RJJC
 
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Da stelle ich mir schon ernsthaft die Frage, worauf die "Entwickler" einer Box bei der Wahl der Abmessungen geachtet haben.
Kiste bauen, Speaker rein, probehören und basteln bis es passt? Da muss doch etwas mehr dahinterstecken?
Ich denke, dass das ganz lange Zeit genau so war.... da gibt's doch die Story, wie Jim Marshall die erste 4x12 (oder war's 8x12) für The Who gebaut hat. Das war mehr oder weniger ein Kasten um die 4 12-Zöller herum, auf dem man das Topteil gut stellen konnte.
Es gibt auch noch Gegenbeispiele, wie die Mesa Boogie Thiele, bei der die Maße (Volumen, Querschnittsfläche der Bassreflexöffnungen) genau auf den Speaker abgestimmt sind.

Bei vielen Boxen wird die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen liegen.

Akustik ist nicht trivial.. ich würde mich da auch an den Tipp, bestehende Maße zu übernehmen, halten.
 
Da ich mich mit dem Bau einer 1x12 Zusatzbox für mein Setup beschäftige, stolperte ich beim Ausschnitt für den Speaker. Wo genau soll der Ausschnitt hin?
Wenn du dir nicht weiter groß Arbeit damit machen willst, wahrscheinlich in die Mitte.
Andererseits: So eine Frontwand ist nicht die Welt, mach einfach zwei oder drei Varianten und probiere es aus.
 
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Ob die Maße/Volumen und Speakerpositionierungen bestehender, qualitativ hochwertiger Boxen nun berechnet oder erprobt wurden, ist ja letztlich egal. Sie funktionieren :) Meine 1. Box ging ja letztlich in die Hose, weil ich unbekümmert ohne Sinn und Verstand (bzgl. Akustik) drauf los gewerkelt habe :rolleyes:

Was ich wg. geschlossen/halboffen immer mache, zumindest bei 112ern und 212ern, ist ne dreiteilige Rückwand zu bauen, die auch in 3 Teilen sauber getolext wird. So hat man hinterher die Wahl und keine optischen Einbußen.

Nochmal zur Ausgangsfrage: Bei einem meiner 112er Combos ist der speaker leicht asymmetrisch, weil Ampteile im Cab das so erfordern. Bei der von mir erstellten Extensionbox für diesen Amp habe ich den Speaker mittig angebracht. Wenn ich die Extension halboffen spiele (der Combo ist auch halb offen), dann höre ich da keinen Unterschied...
 
Speaker sollten asymmetrisch positioniert werden, um potentielle "stehende Wellen" innerhalb des Gehäuses zu vermeiden.

Der Effekt ist bei offenen Boxen allerdings schlechter wahrnehmbar.

RJJC
 
Es gibt auch noch Gegenbeispiele, wie die Mesa Boogie Thiele, bei der die Maße (Volumen, Querschnittsfläche der Bassreflexöffnungen) genau auf den Speaker abgestimmt sind.
Aber das ist wie du beschrieben hast eine Bassreflex-Box. Das ist massiv etwas anderes als ein Kistchen bei dem die hintere Rückwand fehlt wie bei 1960ern...
 
mich würde fachlich auch mal interessieren, wie so eine Box tatsächlich aufgebaut sein muss, damit sie gut klingt.

meiner Meinung nach (bzw. was ich so sehe/ gesehen habe) braucht es nur gute und stabile Wände, eine Kiste mit genügend Innen Volumen (kann es auch zu viel geben??)
und schon müsste es klingen..

bezüglich asymmetrischer Anordnung der Speaker wäre ich mir gar nicht so sicher @Real-JJCale - dann würden so einige am Markt erhältlichen Boxen nicht sauber klingen können (HB / Fender und viele mehr, welche die Speaker symmetrisch verbaut haben)
 
Mein angestrebtes Modell ist die Zusatzbox der Marshall Astoria Serie. Sie hat die Abmessungen 600x530x260 (= 65 Liter Inhalt)
Die erste Box ist aus 18er Birke Multiplex. Der Speaker ist nicht in der Mitte, sondern das Zentrum bei 370x220mm. So ist das auch bei der Astoria Box.
Die Rückwand ist zu einem Drittel offen.
Der Speaker: Scumback M75-65 16Ω




Resultat:
Ich spiele über einen Victory BD1 und eine Les Paul R8. Von der grossen 2x12er Marshall Box 1936 bin ich vom Druck des Sounds absolut überzeugt. Die Box klingt gut für jede Art von Classic Rock, über Blues etc. Downtunings brauche ich nur bis D und bis dorthin klingt sie genügend tight.

Mein Eigenbau hat mich sehr überrascht. Im positiven Sinn. Vielleicht dem grossen Volumen der Box geschuldet, bleibt der Druck vorhanden. Die Mitten sind jetzt nicht mehr ganz so fokusiert und prägnant wie in der geschlossenen 2x12er Box. Dies wird eventuell einen kleinen Abstrich bei der Durchsetzungsfähigkeit ergeben. Mir gefällt bei der offenen Box das luftigere Klangbild sehr gut. Abgedämpfte Stakkato Spielweise klingt immer noch sehr gut.

Ich habe zu Anfang dieses Posts geschrieben "die erste Box". In den nächsten Tagen werde ich eine Box mit den selben Abmessungen bauen, jedoch aus 15er, statt 18er Birke. Diese Box werde ich mit Fingerverzahnung statt zusammenschrauben aufbauen und bin auf das Resultat gespannt.
Wenn's mir dann immer noch langweilig ist, mach ich noch eine aus Kiefernholz.

Ich nehme mir jetzt mal die Zeit um die Box aus verschiedenen Wandstärken und Materialien zu bauen.
MDF, Pressspan, OSB usw. lass ich jedoch bleiben.

Die beste Variante wird mir als Vorlage zu einer weiteren Box dienen, damit ich am Schluss ein hübsches Pärchen habe. Nicht um Stereo zu fahren. 2 Amps nebeneinander und nicht ganz gleich eingestellt ergeben ein saugeiles Sounderlebnis.

Ah, bevor ichs vergesse. Natürlich werden die Dinger an den Kanten verrundet und hübsch in Tolex gepackt.
 

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Cool.. ich hab mir auch schon ein-/zweimal überlegt ein Zinkenfräsgerät zu kaufen. Die Thieles die ich vor ein paar Jahren gebaut hab, sind aber mit Flachdübel verleimt. Das hält auch bombenfest.
 
***
Mein Eigenbau hat mich sehr überrascht. Im positiven Sinn. ***

Klasse @Miss Topisto !

Mit der asymmetrischen Positionierung des LS hast du eine u.U. entscheidende Fehlerquelle vermieden :great:

Ich hätte den Speaker jedoch näher an die Oberkante gesetzt, gibt's für deine Anordnung einen Grund?

btw.: auf dem oberen Bild wirkt der Speaker wie ein 10"er, ist aber bestimmt eine optische Täuschung...

Was ich dir auch noch als Test & aus eigener Erfahrung empfehlen kann, ist der alternative Fronteinbau des/der Speaker(s).

Hier tut sich klanglich vielmehr, als man sich zunächst vorstellen kann... ;) , letztlich entscheidet aber der persönliche Geschmack bzw. die eigenen Ohren.

LG
RJJC
 
@Real-JJCale
Die optische Täuschung kommt wohl daher, weil der Speaker von der Rückseite her eingebaut wird. Das Loch hat 283 Ø und entspricht somit 11 Zoll.
Auf verschiedenen Bildern der Astoria Box habe ich die Position "in etwa" ausgemacht. Mir kommt das auch sehr nah am Boden vor.
Die nächste Schallwand wird höher gelocht. Frontmontage werde ich auch testen. Durch die Befestigung des Speakers an der Rückseite muss der Schall zuerst wie durch einen Tunnel. Auch wenn der Tunnel nur 18mm lang ist. Tunnel bleibt Tunnel. Von da her kann ich mir Soundänderungen ebenfalls vorstellen.
Wie bewertest du den Einfluss der Dicke der Schallwand? Je dünner diese ist, um so eher schwingt diese auch mit. Will man das?

Es gibt Cabinet-Hersteller aus den Staaten, die werben sehr damit, originalgetreue Nachbauten der Tweed Modelle aus solid Pine anzufertigen. (Kiefer massiv)
Dies soll der heilige Gral sein, wenn es darum geht einen "real Deal Vintage Reissue" auf die Beine zu stellen. Birkensperrholz sei ungeeignet. Und Fingerverschlumpft muss es sowieso sein.

NdT; ich bin auf meine weitere Ausführung mit 15er Birkensperrholz gespannt.
 
@Real-JJCale
*** Das Loch hat 283 Ø und entspricht somit 11 Zoll. ***

Na, da war ich ja mit meiner 10 Zoll Schätzung recht nah...


@Real-JJCale
*** Auch wenn der Tunnel nur 18mm lang ist. Tunnel bleibt Tunnel. ***

Absolut !!! Da klingt derselbe Speaker völlig anders und auch nicht unbedingt besser...

Bei allen von mir gebauten Boxen habe ich stets beide Varianten getestet und abgemiked und bin bis jetzt immer bei der Frontmontage gelandet ( mit diversen LS-Marken...).


@Real-JJCale
*** Wie bewertest du den Einfluss der Dicke der Schallwand? Je dünner diese ist, um so eher schwingt diese auch mit. Will man das? ***

Tja..., hier muss man sich entscheiden, ob man den Klang der Holzkonstruktion möglichst stark in den Gesamtsound von Holz und LS einfließen lassen will, oder ob hauptsächlich der Speaker den Sound dominieren soll.

Im ersten Fall empfiehlt sich eine möglichst dünne Front ( evtl. auch als "floating baffle", wie bei den ersten Fenderamps &-Boxen...),
-> bietet sich also für zu Hause, reine Proberaumverwendung oder Studio an

im zweiten Fall nimmt man eine stärkere Front, um dem Speaker eine straffere und (holz-)neutralere Abstrahlungsgrundlage zu ermöglichen.

Dazu kommt, dass derart konstruierte Boxen auch wesentlich roadtauglicher sind, da stabiler.
-> langfristig gig- & transporttauglich

(das solltest Du -gerade auf dein 15" - Projekt bezogen- nicht unterschätzen...)

Als letzter Punkt spielt der verwendete Amp mit seiner jeweiligen Leistung auch eine entscheidende Rolle für die Wahl der Frontkonstruktion.

LG
RJJC
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei allen von mir gebauten Boxen habe ich stets beide Varianten getestet und abgemiked und bin bis jetzt immer bei der Frontmontage gelandet ( mit diversen LS-Marken...).

Hast du da ggf den Mic-Abstand zum Speaker auch korrigiert? Wenn nicht schiebst du bei Frontloaded den Speaker ja näher ans Mic, was beim mikrofonierten Sound definitiv massiven Einfluss hat.
 
Bei der rückseitigen Montage liegt der Speakerkorb mit seinen Polsterauflagen am Brett. Bei der vorderseitigen Montage liegt im Normalfall direkt der Korb auf dem Holz. Dieser Unterschied hat bestimmt auch einen Einfluss auf den Sound.

Der Vergleich von diversen Herstellern zeigt auch, dass die Boxen aus unterschiedlich grossen Brettern hergestellt sind. Schräge Boxen = Boden und Decke nicht gleich gross. Seitenwände leicht trapezförmig. Das bewirkt möglicherweise auch, dass die Bretter bei bestimmten Frequenzen weniger ins Schwingen kommen.

Dies sind jedoch nur unqualifizierte Vermutungen meinerseits.

Im Hifibau wird immer noch eine Kugel als ideale Form angesehen. Zuhause macht das noch einigermaßen Sinn. Ein Gitarrenamp in Kugelform möchte ich nicht haben. :rolleyes: Wobei so eine Billardkugel-Design auch optisch reizvoll sein könnte. :embarrassed:
 
Im Hifibau wird immer noch eine Kugel als ideale Form angesehen.
Eine Box ist die denkbar schlechteste Lösung für einen Lautsprechergehäuse.... Runde Formen haben den Vorteil sich selber zu stabilisieren, d.h. man kann von der Materialstärke auch dünner arbeiten, während bei einer Box schon fettes Material verwendet werden muss damit es nicht Resonanzen erzeugt.
Muss nicht unbedingt eine Kugel sein und funktioniert sogar sehr gut mit dünnem Holz oder Karton... :D
IMG_9253.jpg
 
*** Wenn nicht schiebst du bei Frontloaded den Speaker ja näher ans Mic, was beim mikrofonierten Sound definitiv massiven Einfluss hat.

Ja, ist mir bekannt... ;)

Die Aufnahmen dienten ohnehin nur als sekundäres Entscheidungskriterium (als 1:1 Vergleich aber sehr hilfreich), primäres Kriterium waren/sind meine Ohren.

Das erfordert (beim Test) zwingend eine Positionierung der Boxen in Ohrhöhe, sonst kann man das nicht neutral beurteilen.
( 1. um bequem spielen zu können und 2. damit die Ohren sich entspannt auf die Speaker konzentrieren können.)

LG
RJJC
 

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