Rosa Rauschen auf eine Spur legen und laufen lassen, alle anderen Spuren auf Null.
Danach alle Spuren nach oben ziehen, bis man sie gerade so hören kann. Dann das Rauschen wegnehmen. Am Ende soll eine ziemlich gute Annäherung an die Lautstärkeverhältnisse dabei herauskommen.
Für Anfänger ist das vielleicht hilfreich, aber ohne Pink Noise "Brille" mischt es sich definitiv besser. Weil ich exzessive Lautstärken Automation betreibe und Levels demnach gut einschätzen kann, kann ich dir versichern, dass dieser Pink Noise Ansatz sogar hinderlich ist, um Leveling zu "lernen".
bearbeitet man Spuren mit EQ oder Multibandkompressor soll es hilfreich sein die Spur zu doppeln. Wenn man jetzt bei einer Spur die Phase dreht - hört man nichts mehr.
Hat man bei einer Spur Veränderungen vorgenommen, hört man nur den Bereich, den man verändert hat, ist sicher auch mal interessant auch mal das zu hören was man gerade geschraubt hat, also z.B. nur den EQ bereich, den man mit der Anhebung / Absenkung tatsächlich geändert hat.
Das ist vielleicht ganz nett, um die unerwünschten Klangeigenschaften von EQs zu veranschaulichen (Phasenverschmieren, Nachschwingen etc.), aber um den eigentlichen Zweck im Mix zu hören braucht das niemand.
Richtig gut hören kann man das Verschmieren und "Ringen" von EQs im Bassbereich, und genau dort ist IMO auch besondere "Vorsicht" bei Boosts geboten. Einfach mal den Grundton einer Bassdrum steil anheben oder nen steilen Bandpass drauf, dann sollte man die "EQ Farbe" richtig gut hören können - und danach Bassanhebungen dann am besten weitgehend aus dem Kopf schlagen.
Wenn man dabei das analoge Mischen als Vergleich heranzieht, würde das doch bedeuten, unnötigen Rauschabstand hinzuzufügen, oder ? Prinzipiell bringt man ja überall in der Kette den Pegel auf und und reduziert dann am letzten Punkt, dem Fader.
Zieht man den Fader auf 0 und hat diesen nicht auf. 0 dB gepegelt, addiert man Rauschen weil man vor der letzten Instanz ( Fader ) weniger als 0 dB hinzugibt.
Digital verhält sich da anders als Analog. Rein digitales Mischen bringt überhaupt kein Rauschen mit sich und die internen Pegel sind der DAW aufgrund 64bit Processing ziemlich wurst.
Hast du am Anfang deiner Kette ein Grundrauschen und machst das 10dB lauter, ist es ziemlich egal, ob du das mit irgend einem Plugin in der Kette oder mit dem Fader machst.
Wichtig ist nur, dass es niemals übersteuert - auch nicht Plugin intern. Was eine gute Überleitung zu einem wichtigen Basic ist -
Gain Staging:
https://www.soundonsound.com/techniques/gain-staging-your-daw-software
Noch zwei Anmerkungen von mir ...
Mischzeit:
Hier wurden 1h Mixe erwähnt. Fakt ist aber, dass man in dieser Zeit höchstens einen guten Roughmix hinbekommt. Für die Top Qualität der "ganz Großen" muss man schon mal 8h in einen Mix investieren. Dafür muss einfach alles passen - vom kleinsten Detail auf jeder Spur bis zur Verlaufsdynamik der Summe.
Mix Reihenfolge:
Durch den Startpost entsteht evtl. der Eindruck, dass man beim Mischen alles nacheinander macht. Das ist an gewissen Stellen auch die einzige Möglichkeit und für Detailarbeit (z.B. EQ Korrekturen und "Säuberung" von Spuren) unumgänglich.
Am Ende ist allerdings das wichtigste, einen stimmigen Gesamtmix zu erzeugen, und dafür muss man alles gleichzeitig hören. Ein großer Teil der Mischzeit sollte mit allen Spuren, oder zumindest mehreren Spuren, die man zueinander "austariert", gemischt werden.