polyurethanlack für gitarre = Bootslack?

  • Ersteller janoschman
  • Erstellt am
janoschman
janoschman
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.01.25
Registriert
23.11.12
Beiträge
36
Kekse
0
hi!

leine frage, die sich aus dem betreff ergibt: sind die oft angesprochenen polyurethanlacke, die man fürs lacken von bass/gitarre nimm die selbsen, die man für boote nimmt? ich konnte diese lacke nämlich bisher ausschließlich auf homegages finden, die zubehör usw für boote anbieten. und da steht dann natürlich auch nur der bezug zum boot bzw bootsbau.
z.b. hier: http://www.maritime-technik-cuxhave...p?cPath=10_102000_102300&products_id=23824598

danke schon mal für eure hilfe!
 
Eigenschaft
 
Hallo,

Polyurethanlacke werden vorwiegend da eingesetzt, wo der Lack was aushalten muss/soll. Eine große Anwendung sind noch Maschinenlackierungen. Den PU-Lack findest du aber auch bei fast jedem anderen Lackhändler bei den 2k-Lacken.
Ob du den Lack für die Gitarre nimmst, bleibt dir überlassen. Einen Gitarrenlack gibt es ja nicht :D
In dem Link von dir steht allerdings nichts von der Oberfläche (d.h. matt, seidenmatt, glänzend, …)
Je nach dem, was du vor hast würde ich dir von PU Lack aber abraten, denn für direkte Anwendung auf Holz halte ich ihn nicht so gut geeignet. Wenn aber sowieso ein Füller oder so drunter ist, sollte es gut gehen.

Gruß Marco
 
Nein ... das ist nicht zu vergleichen! Bootslacke sind dafür ausgelegt gewässert zu werden. Auf Gitarren wird der Lack zu schnell spröde was bedeutet das er reißt und oder gar abbröckelt. Im günstigen Gitarrenbau findet man häufig Poly Lacke, da sie sich einfach und billig verarbeiten lassen und dabei noch strapazierfähig sind ... aber grundsätzlich kann man auch mit modernen High Tech Lacken auf Wasserbasis arbeiten. Häufig wird auch noch die Verwendung von Nitro Lacken gerade im Custom Shop gewüsncht, da sie angeblich optimaler für den Klang sind ... ich persönlich halte das für Voodoo ... aber jedem das Seine :)
 
wieso sind PU-Lacke direkt auf Holz nicht gut? Man schleift halt nur ne Weile, bis die Poren zu sind... Viele Porenfüler oder Grundierungen sind ja auch auf PU-Basis.
 
wieso sind PU-Lacke direkt auf Holz nicht gut? Man schleift halt nur ne Weile, bis die Poren zu sind... Viele Porenfüler oder Grundierungen sind ja auch auf PU-Basis.

Da hast du schon Recht, ich wollte damit nur meine Meinung/Erfahrung im Bezug auf die Gitarre mitteilen. Ich habe ja "nicht so geeignet" geschrieben und nicht "geht nicht". Ich hatte eben schon ein zwei mal den Eindruck, dass der PU-Lack (gespritzt) auf ungefüllertem/ungrundiertem Holz weniger gute Ergebnisse bringt. War wohl etwas blöd ausgedrückt von mir.
Dass Füller etc. auf PU Basis sind weis ich auch, ich habe schon viele m² lackiert ;)
 
dass der PU-Lack (gespritzt) auf ungefüllertem/ungrundiertem Holz weniger gute Ergebnisse bringt.

Prinzipiell hast Du da recht - es fließt halt in die Poren. Wenn man fein überschleift im Anschluss und dann poliert, sind die Ergebnisse aber auch super und man hat nicht das Risiko einer schlechten Haftung auf der Grundierung (siehe Fender-Gitarren).

Erfodert halt Mehrarbeit, aber geht genauso gut.
 
Also ich wollte schon ne grundierung unter den lack machen. Bin auf die idee mit dem pu-lack gekommen, weil das hier in dem lackier-guide empfohlen wird. Nitrolack will ich lieber vermeiden.
 
Für den arbeitsaufwand ist es mir egal, ob ich hinterher noch schleifen und polieren muss. Also kann ich den pu-lack von der bootseite nehmen, oder? Und das finisch, also ob glänzend oder matt hängt dann doch eh vom klarlack ab, oder?
Ich hab ab er auch schon überlegt die oberfläche etwas uneben und ungeglättet zu lassen, so dass man die kleinen unebenheiten im holz merkt. Hatte mal nen bass, bei dem das so war. Fand ich ganz nettt
 
Und das finisch, also ob glänzend oder matt hängt dann doch eh vom klarlack ab, oder?

Warum willst du dann unbedingt einen PU-Lack, wenn du eh einen (bishernicht näher spezifizierten) Klarlack drüber machst?
 
Nur mal am Rande... Ich benutze übrigens Alkydharzlack (ölhaltiger Kunstharzlack) oder Nitrokombinationslack....gibts auch ganz schlicht im Baumarkt in der Autoabteilung. Kannst Du problemlos mit Dose sprühen und wird sehr oberflächenhart (leider erst nach ein paar Wochen bei dicken Lackschichten - handfest aber nach einem Tag)

Ich bin leider ein großer Fan von Sprühdosen und habe immer das Problem bei allen 2-K-Lacken die ich bisher probiert habe, dass die meist schon aushärten bevor man zur 3. oder 4. Schicht kommt. Das nervt nicht nur, sondern geht richtig ins Geld. Ich benutze PU-Lacke daher nur noch für dünnschichtige Lackierungen, aber bevorzuge dann auch lieber gleich Nitro.


Falls es doch 2-K-Lack sein soll, kann ich diesen empfehlen: http://www.kwasny.de/index.php?id=19

Eine Dose reicht für 2 Schichten auf einem Instrument. Ich würde allerdings 6-8 Schichten vorschlagen. Mehr als 2 Schichten schafft man eh nicht, bevor die Dose hart ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wundert mich aber. Der Vorteil an 2-K-Lacken ist ja gerade, dass man die Zeit "einstellen" kann, wann sie aushärten. Ich habe dagegen mit ölhaltigen Lacken die Erfahrung gemacht, dass man teilweise sehr lange warten muss oder einen Fingerabdruck auf der Gitarre hinterlässt.

Nein ... das ist nicht zu vergleichen! Bootslacke sind dafür ausgelegt gewässert zu werden. Auf Gitarren wird der Lack zu schnell spröde was bedeutet das er reißt und oder gar abbröckelt.

Als ich das letzte Mal Bootslack in den Händen hatte, gab es verschiedene Sorten. Darunter einige, die "fettig" oder weich blieben und daher ungeeignet wären. Ich kann mich aber nich erinnern, dass einer dieser Lacke Wasser als Voraussetzung gegen Austrocknung hatte. Weiterhin habe ich in meinem Haus Treppen und Bodenbretter mit Bootslack, die erst jetzt (nach ca. 20 Jahren Nutzung durch 2 Familien) abgenutzt sind und neu gestrichen werden müssten.
 
Der Vorteil an 2-K-Lacken ist ja gerade, dass man die Zeit "einstellen" kann, wann sie aushärten.

aber nicht in der Sprühdose... beim Trocknen ja - fertig gemischt in der Dose kann man sie noch in den Kühlschrank stellen, dann hat man ein paar Stunden länger zeit. Aber ich habe noch keine Doese leer bekommen, bevor sie hart war :D

Ich habe dagegen mit ölhaltigen Lacken die Erfahrung gemacht, dass man teilweise sehr lange warten muss oder einen Fingerabdruck auf der Gitarre hinterlässt.

Ja.... also handfest sind sie nach 12h und können auch schon geschliffen und poliert werden. Aber legt man einen harten Gegenstand auf die Oberfläche, dringt der langsam ein :D - man sollte die fertige Lackoberfläche 2-3 Wochen ruhen lassen. Dann ists vollkommen ausgehärtet und sehr abriebfest. Ein Vorteil ist, dass sich kleine Dellen von selbst wieder ausbeulen, wenn man sie erwärmt.


Bei Bootslacken habe ich übrigens die gleichen Erfahrungen gemacht. Die bleiben oftmals irgendwie schmierig - Ich denke das ist bzgl. eines Bootes auch deren Trick zum Schutz vorm Wasser.
 
Ich bin auf den pu-lack gekommen, weil uch den lackier-ghide aus den bass-forum gelesen hab. Da wird pu lack als sehr positiv beschrieben. Und da wird aber auch gesagt, dass noch klarlack drüber soll.
Allmählich hab ich nun wirklich gar keine ahnung mehr, was ich nehmen soll. Allerdings keine dose. Hab ein kleines system zum lackieren (kompressor und lackierpistole... airbrush)
 
Janoschman:

Es gibt eigentlich keine Lacke, die Du nicht nehmen kannst - kommt nen bissl auf die Anforderungen an. Wichtig ist, dass Du auf eine gute Oberflächenhärte achtest und dass sie für Dich gut verarbeitbar sind. Für ein Airbrushsystem brauchst Du z.B. einen Lack, der stark verdünnbar ist. Aus diesem Grund nutze ich mein Airbrushsystem z.B. nicht, weil mir das zuviel Arbeit ist mit Mischen und Reinigen und man braucht dann auch mehr Schichten.

Schau in die technischen Datenblätter der Hersteller (Homepage), dann bekommst Du die Infos die Du brauchst. Ich würde folgende generelle Lackarten empfehlen:

Nitrocellulose
2-K Acrylatlack
Polyurethanlack (PU-Lack)
Alkydharzlack
Nitrokombilack

Als Grundierfüller kannst Du alles nehmen, was die Hersteller auf ihren Homepages erwähnen.

Brauchst Du jetzt noch konkrete Beispiele?
 
Wobei man vielleicht noch die Holzart berücksichtigen sollte bei der Frage, ob füllern oder nicht.
Grad bei feinporigem oder überhaupt wenig porigem Holz reicht es, vor der ersten Lackschicht eine sehr dünne Schicht Lack aufzunebeln.

Als guten Richtwert empfehle ich die Schedules von Stewmac, hier als Beispeil für Nitrolack:
http://www.stewmac.com/freeinfo/Finishing/Finishing_schedules/i-nitrocellulose.html

@smartin, wie kommst du mit der Oberflächengüte der aufgesprayten Lacke zurecht?
Ich finishe grad wieder mal nen Warmouth-Jazzmaster Body und bin (wie immer) frustriert über die Unebenheit des Lackes und schwöre mir (wie immer), das ist das letzte Mal Spraydose.
 
Nur mal am Rande... Ich benutze übrigens Alkydharzlack (ölhaltiger Kunstharzlack) oder Nitrokombinationslack....gibts auch ganz schlicht im Baumarkt in der Autoabteilung. Kannst Du problemlos mit Dose sprühen und wird sehr oberflächenhart (leider erst nach ein paar Wochen bei dicken Lackschichten - handfest aber nach einem Tag)

Ich bin leider ein großer Fan von Sprühdosen und habe immer das Problem bei allen 2-K-Lacken die ich bisher probiert habe, dass die meist schon aushärten bevor man zur 3. oder 4. Schicht kommt. Das nervt nicht nur, sondern geht richtig ins Geld. Ich benutze PU-Lacke daher nur noch für dünnschichtige Lackierungen, aber bevorzuge dann auch lieber gleich Nitro.


Falls es doch 2-K-Lack sein soll, kann ich diesen empfehlen: http://www.kwasny.de/index.php?id=19

Eine Dose reicht für 2 Schichten auf einem Instrument. Ich würde allerdings 6-8 Schichten vorschlagen. Mehr als 2 Schichten schafft man eh nicht, bevor die Dose hart ist.
Wieso machst Du nicht nur soviel an wie Du für die ersten 2 Gänge brauchst? Dafür gibt es schließlich Meßstäbe. Da ich oft sehr kleine Mengen brauch um z.B. kleinere Instrumente zu lackieren oder Ausbesserungen zu machen verwende ich kleine Meßstäbe und Pappbecher zum anrühren. Die kaufe ich immer 1000erweise. Sind dann spottbillig und wenn das Angerührte durchgehärtet ist wandern sie in den Restmüll. Das einzigste was etws kritsch ist, ist der Härter. Den sollte man dunkel und Luftdicht aufbewahren da er sonst Luftfeuchtigkeit zieht und kaputt geht. Gibt es aber auch in kleinen Gebinden a 250ml.

PU Bootslack ist genauso verwendbar wie jeder andere PU Lack für Autos. Von der Haltbarkeit schenken sie sich nichts. Hauptsächliche Unterschied ist das Mischungsverhältnis das ziemlich hochviskos ist da die meisten Boote mit Druckkessel oder Airless beschichtet werden da man mit einer Pistolenfüllung nicht weit kommt. Da geht dann richtig fett Material drauf. Durch den geringen Lösemittelanteil ist die Struktur natürlich nicht so glatt aber man bekommt mit einem Gang sicher soviel Material aufs Objekt wie mit der Pistole und 2-3 Gänge. Hoher Festkörperanteil von meist über 65%. der Mischung. Durch die unüblichen Mischungsverhältnisse werden PU Bootslacke meist im Set (Lack + Härter) verkauft.
 
Das einzigste was etws kritsch ist, ist der Härter. Den sollte man dunkel und Luftdicht aufbewahren da er sonst Luftfeuchtigkeit zieht und kaputt geht. Gibt es aber auch in kleinen Gebinden a 250ml.

Na da muss ich mich nochmal informieren - genau das Problem hatte ich nämlich. Entweder bekomm ich es nicht schnell genug verarbeitet und es härtet zu schnell aus oder es vergammelt mir im Schrank, weil ich es nicht schnell genug verbrauche.


@smartin, wie kommst du mit der Oberflächengüte der aufgesprayten Lacke zurecht?
Ich finishe grad wieder mal nen Warmouth-Jazzmaster Body und bin (wie immer) frustriert über die Unebenheit des Lackes und schwöre mir (wie immer), das ist das letzte Mal Spraydose.

Mit Schleifen :D

2 Gänge Sprühen, einmal schleifen... Ich benutze dafür feine Schleifschwämme, die man zwar gut an eine Rundung anpassen kann, die in sich aber recht steif sind um glatte Oberflächen zu schleifen. Ich habe es einmal mit Pinsel versucht - das war noch viel schlimmer :D

Das erfordert natürlich ein paar Schichten mehr. Im Schnitt komm ich kaum unter 6 Schichten davon (große Flächen 8-10). Das Ergebnis ist dann perfekt - Die Schichten sind durch das Schleifen auch garnicht mehr so mega dick, allerdings scheinen die Lösungsmittel immer ein wenig "gefangen" zu sein, wodurch die echte Endhärte bei meiner Technik immer erst nach ca. 2-4 Wochen Lagerung eintritt.

So richtig zufrieden bin ich mit dieser langen Zeit auch noch nicht, aber ich bin auch leider kein gelernter Lackierer und weiß nicht, wie es besser ginge... Das Ergebnis ist optisch zumidest super, auch wenn es ewig dauert.

Lack ist ja leider eine Wissenschaft für sich :gruebel: ...am Liebsten würde ich alles einfach in ein Epoxybad tauchen und gut ist :D

Neulich habe ich sogar einen Holzbildhauer gesehen, der ein Cyanacylat-Finish gemacht hat... Vielleicht ist es den meisten Leuten als "Sekundenkleber" eher bekannt :D - ewig Arbeit, aber die Oberfläche war in ihrer Härte unschlagbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das Schleifen ist der mühseligste Part an der ganzen Geschichte. Ich mache so 10 Schichten mit etwa 3 Zwischenschliffen.
Trotzdem ist es am Ende beim letzten Schliff immer wieder eine Geduldsprobe, auch die letzte winzige,glänzende Vertiefung eingeebnet zu bekommen. Erst wenn alles schön gleichmässig matt ist, gehts an den 2000er Schliff und die finale Polierung, die dagegen ein Kinderspiel ist.



Sent from my iPad using Tapatalk
 
jau.... genau so gehts...
 
Wenn Ihr bis zu 10 schichten auf bringt wie lackiert ihr dann wie viele aufeinmal? Bei 2K oder auch den Autolacken wird doch so in etwa lackiert oder werden mehr schichten aufgebracht in einem durchgang? Macht ihr bei 2K lacken auch 10 schichten oder reichten hier ca 6?

1. Schicht--> 4-5 Minuten ablüften lassen
2. Schicht--> 4-5 Minuten ablüften lassen
3. Schicht --> 4-5 Minuten ablüften lassen

24h oder nach Herstellerangaben durchtrocknen lassen

1. Zwischenschliff

4. Schicht--> 4-5 Minuten ablüften lassen
5. Schicht--> 4-5Minuten ablüften lassen
6. Schicht --> 4-5 Minuten ablüften lassen

2. Zwischenschliff

7. Schicht--> 4-5 Minuten ablüften lassen
8. Schicht--> 4-5Minuten ablüften lassen
9. Schicht --> 4-5 Minuten ablüften lassen

24h oder nach Herstellerangaben durchtrocknen lassen

Enschliff und polieren
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben