Plötzliches Saitenschnarren

zvn
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Morgen!

Habe soeben den Schreck meines Lebens bekommen!
Wollte gerade meine Gitarre gar lieblich spielen, als mir ein furchtbares Schnarren die Ohren zerschnitt.:mad:

Und zwar tritt es besonders bei der A und D Saite auf, wenn man sie in den ersten Bünden greift, und etwas fester Anschlägt.

Das Seltsame ist ja, dass es erst seit heute ist. Gestern war noch alles in Butter. Die Saitenlage meiner Art&Lutherie (erst 3Monate alt) war zwar schon immer etwas tief, aber nicht mit solchen Auswirkungen.

Woran kann denn das liegen?
 
Eigenschaft
 
Welche Saiten hast Du denn drauf ? Vielleicht etwas zu weiche Spannung ?
 
Noch die originalen Godin.
Was meinst du mit zu weicher Spannung?
Gestimmt sind sie jedenfalls richtig (Stimmgerät).
 
Hattest Du in der Nähe der Gitarre übernacht das Fenster auf?
 
Nope. Alles wohl temperiert hier...
 
peil mal bitte den hals entlang. wie gerade ist der ?
sitzen die endpins sauber drin?
 
also soweit ich das beurteilen kann ist der schon gerade!
Habe grad die 3 Saiten mal gelockert und versucht die Pins mehr rein zu drücken (warens aber scho).
Hilft alles nix.
 
Dann bleiben eigentlich nur noch die Bundstäbchen. Sitzen die alle gleichmäßig sauber im griffbrett?
 
Ja, die sind einwandfrei!
 
Dann musst Du testen. Ich würd mal die Saiten wechseln.
 
Vielleicht hat sich auch ein Holzstück im Korpus gelöst und muss neu angeleimt werden. Zumindest war das mein Problem als meine Gitarre geschnarrt hat...
 
Hmm, fahren nächste Woche wahrscheinlich eh zum Thomann. Glaub, da nehm ich die einfach mal mit, wenn sich des nicht bis dahin gegeben hat. Is ja schließlich auch noch Garantie drauf!

Dass mit dem Holzstück schließe ich mal für mich aus, da ja nicht alle Saiten schnarren.

Hoffe, dass ist nur die Frühjahrsmüdigkeit ;-)
 
...guck Dir mal die Bilder auf dieser Seite http://www.karl-jürgen--klimke.de/zu hohe oder zu geringe Luftfeuchtigkeit.html ganz unten an.
Falls es bei Deiner Gitarre genauso aussieht (speziell Oberkante Griffbrettende/Oberkante Steg), dann ist Deine Gitarre zu trocken, und vielleicht (weil´s plötzlich auftrat), jetzt auch die Decke durch. Falls Deine Gitarre im Bereich um den Steg sich auch verdächtig rauh anfühlt, dann ist das Dingens so zundertrocken, daß entweder schon ein Riß entstanden ist, oder nicht mehr lange auf sich warten lässt. Und nachdem Du so schön schreibst, daß alles "wohltemperiert" sei, gehe ich mal davon aus, daß die Luftfeuchtigkeit weit unter 40% ist. Darauf lässt auch die Schilderung der etwas tiefen Saitenlage schließen.
Ich will nicht schwarzmalen, aber das wäre dann kein Garantiefall, sondern ein Trockenschaden und damit ein Fall für den Gitarrenbauer. Und das wird bei einer fachgerechten Reparatur nicht ganz so billig.

Schnelle Abhilfe schafft ein Befeuchter wie Dampit oder Kyser Lifeguard (den einen gibt´s da wo alle kaufen, den anderen bei Musikproduktiv). Beide verkaufen auch die Planet Wave Teile, die sind aber bei extrem trockenen Gitarren nicht so gut, weil die Feuchte erstmal in den Koffer geht, während bei den beiden anderen Systemen das Schallloch verschlossen wird und die Feuchte deswegen in die Gitarre gehen muss.

Und - wir hatten einen relativ langen und kalten Winter, den speziell die Gitarren bei den Leutchen mit Fußbodenheizung, oder den an der Wand hängenden ziemlich übel genommen haben. Und ich habe dieses Jahr, wie auch der Kollege, wieder einiges zu sehen bekommen, und einige Gitarren mit dem Kyser noch vor größeren Schäden bewahren können.
Toi, toi, toi!
 
Hmm, na du machst mir ja Angst!
Wir haben sogar Fußbodenheizung. Aber ich kann mir nicht unbedingt vorstellen, dass bei normaler Raumtemperatur mit regelmäßigen Lüften die Gitarre (im Ständer stehend) in 3 Monaten zu Dörrobst wird.
Muss ich mir dann Daheim mal anschauen.
Kann das gute Stück ja mal mit unter die Dusche nehmen...
 
Also, daß mit dem vorstellen dürfte bei den von Dir geschilderten Symptomen wohl geklärt sein.
Und von Angst machen kann keine Rede sein, allerdings - daß mit der Fußbodenheizung und der Temperatur scheint ja ein Volltreffer gewesen zu sein. Ich hoffe ehrlich, daß ich in diesem Falle jetzt nicht recht habe, bin aber sehr skeptisch.
Anstatt daß gute Stück mit unter die Dusche zu nehmen, kannst Du sie auch mal probehalber in ein feuchtes!! (nicht nasses!) Handtuch einwickeln, bzw. einen feuchten Waschlappen über das Schallloch legen. Dabei mußt Du aber aufpassen, daß kein Wasser in die Gitarre tropft, weil sonst das unlackierte Holz im Innern quillt, und das gute Stück dann wirklich schlecht zu retten ist. Das mit dem Handtuch/Waschlappen ist zwar nur ein Notbehelf, bis ein richtiger Befeuchter da ist, hilft aber wirklich. Wichtig ist, daß das Holz wieder befeuchtet wird und die Gitarre wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkommt.
Wenn dann wieder alles in Ordnung ist, musst Du nur noch einen Koffer (die Gitarre dort immer schön verwahren), einen Luftbefeuchter und ein Hygrometer besorgen, und dann immer schön auf die Luftfeuchtigkeit achten.
Nebenbei - es gibt genügend Posts hier im Forum, daß die von Dir beschriebene Aufbewahrungsmethode im Ständer nichts ausmachen würde. Daß man nicht alles glauben soll, was man in Foren so lesen kann, dürfte wohl langsam auch klar werden.
Aber - wie schon mal geschrieben: Viel Glück!;)

Noch ´n Nachtrag: Ist der Stahlstab schon mal lockerer gemacht worden, und stimmt die Halskrümmung noch? Das wäre noch eine Möglichkeit, an die ich aber nicht recht glauben will, weil das Schnarren so plötzlich auftrat.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Aber ich kann mir nicht unbedingt vorstellen, dass bei normaler Raumtemperatur mit regelmäßigen Lüften die Gitarre (im Ständer stehend) in 3 Monaten zu Dörrobst wird.

Wichtig ist die relative Luftfeuchtigkeit (sollte nicht stark unter 40 % sinken)

--> je höher die Lufttemperatur --> desto mehr Feuchtigkeit kann die Luft aufnehmen --> wenn aber keine Feuchtigkeit vorhanden ist --> dann sinkt die relative Luftfeuchtigkeit

Beispiel: Im Winter Lüften --> kalte Luft kommt herein und hat relativ wenig Feuchtigkeit enthalten (da ja kalte Luft viel weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann --> deswegen gibt es im Herbst Nebel und im Winter sind oft wochenlang die Strassen nass) --> dann wird diese frische kalte Luft in der Wohnung durch die Heizung aufgewärmt und kann um ein Vielfaches mehr Wasser aufnehmen --> wenn aber nicht genug Wasser zum Verdunsten vorhanden ist muss zwangsläufig die relative Luftfeuchtigkeit stark sinken (bzw. alles wasserhältige trocknet aus). Umgekehrt kondensiert die Feuchtigkeit von warmer Luft an kalten Flächen (z.B. Badezimmerspiegel, Fensterflächen, ect.).

Als Beispiel damit man sich die Mengen vorstellen kann - ich habe im Keller in einem ca. 60 m2 Raum im Winter die rel. Luftfeuchtigkeit mit einem Ultraschall-Luftbefeuchter über 40 % gehalten (d.h. ca. bei 38-39% hat sich das Gerät eingeschaltet und bei ca.45% wieder ausgeschaltet --> in 12 Stunden habe ich 5 Liter Wasser verbraucht.

Also ich würde an Deiner Stelle mal sicherheitshalber einige nasse Handtücher in der näheren Umgebung der Gitarre aufhängen und dann auch mit einem Hygrometer die relative Luftfeuchtigkeit messen um zu sehen was tatsächlich für ein Klima herrscht.

Tipps für Luftbefeuchter für Gitarre wurden von S.Tscharles schon gegeben.
Eine andere Möglichkeit wäre überhaupt durch Luftbefeuchtung (wenn Bedarf besteht) die ganze Wohnung in einem gesundem Klima von 40 - 60% rel. Luftfeuchte zu halten.
 
Wenn dann wieder alles in Ordnung ist, musst Du nur noch einen Koffer (die Gitarre dort immer schön verwahren), einen Luftbefeuchter und ein Hygrometer besorgen, und dann immer schön auf die Luftfeuchtigkeit achten.
Nebenbei - es gibt genügend Posts hier im Forum, daß die von Dir beschriebene Aufbewahrungsmethode im Ständer nichts ausmachen würde. Daß man nicht alles glauben soll, was man in Foren so lesen kann, dürfte wohl langsam auch klar werden.
Aber - wie schon mal geschrieben: Viel Glück!;)

Auf die Luftfeuchtigkeit achten: sicherlich. Ein gutes Hygrometer in der Nähe der Gitarren macht sehr viel Sinn.

Ich verwende diesen hier: http://www.fischer-barometer.de/index.htm?luftfeuchte/psychro.htm

Zu den anderen Punkten gibt es in diesem Forum definitiv andere begründete Meinungen. Diese Meinungen und Erfahrungen als unglaubwürdig hinzustellen, finde ich ziemlich dreist.
 
Ach man, ich wollte eigentlich nur Gitarre spielen...
Dass man da auch noch Klimaforscher werden muss hat mir keiner gesagt ;)
Werde ich mal testen mit den feuchten Tüchern!
 
Hey, mach Dir keinen Stress. Kann genauso gut sein, dass nur ne Deckenleiste lose ist. So abrupt, wie das Schnarren eingesetzt hat, wäre das nicht unwahrscheinlich.
 
Ergänzend und für alle, die es interessiert, folgt hier ein Link auf eine Seite der Firma Lakewood, die Informationen zum Thema "Feuchtgkeit" beinhaltet. Der Text stammt meines Wissens aus der Feder von Martin Seeliger, Inhaber der in Gießen ansässigen Firma.

http://www.lakewood.de/de/tip1.php
 

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