Unglaublich, wieviel Mist hier propagiert wird.
Erst einmal zu der genialen Slapidee (von wem die auch immer ist): der Threadersteller spielt gerade eine Woche, fragt sich, ob er mit zwei Fingern anschlagen soll oder mit Pleck, und ihr ratet zum Slappen? Diese Empfehlung ist schwachsinnig, er sollte lieber mit einem Chapman Stick anfangen. Denkt bitte nächstes Mal kurz nach, bevor ihr mit eurem Halbwissen angebt.
Zu nagum sage ich nichts... Obwohl, doch: der Kerl ist mir recht sympathisch. Nach seiner Fingerregel bin ich ein Bassgott, weil ich mit vier Fingern anschlage. Was dadurch aber relativiert wird, dass ich Metal spiele... Verwirrend. Ich mag ihn doch nicht.
@FlipFlop: du machst den Fehler, dass Gitarre =/= Bass. Bei der Gitarre ist Fingerspiel keine Alternative wie beim Bass, wenn du 16tel bei 200bpm spielen willst. Versuch's mal
Rein objektiv gesehen ist man mit Pleckspiel schneller als mit einem Zweifingeranschlag (diese zwei Möglichkeiten stehen hier ja zur Auswahl), wenn man in beiden Bereichen die gleichen Vorraussetzungen hat (also z.B. wenn man bei beiden bei 0 anfängt), da die eigentliche Bewegungen viel kürzer ist (wenn sie richtig ausgeführt wird, d.h. aus dem Handgelenk - richtige Plektrumstärke setze ich vorraus). Der Weg von einem Finger vom Anschlag bis zum nächsten ist elend lang, wenn man es mit dem Plektrum vergleicht. Wenn man zwei Finger nimmt, ist man schneller, da die Saite ja nochmal angeschlagen wird, während der erste Finger "auf dem Rückweg" ist, aber nicht schnell genug, um gegen ein Plektrum anzukommen. Bei drei Finger wird die Sache interessant, da kommt man ganz gut mit. Wenn man mit drei Fingern langsamer ist, dann eigentlich nur minimal. Vier Finger benutzen ja nur Prolle.
Woher die Vorurteile gegen Metal- und Punkbassisten kommen? Die Vorurteile resultieren immer aus den schlechtesten Beispielen, die man gerade hat. Und die schlechten Beispiele sind da bei beiden Musikrichtungen dieses sturre 8tel/16tel-Grundtongeschrammel. Bei Vorurteilen geht's nicht darum, dass es tausend überzeugende Gegenbeispiele gibt.
@Executinal: das Pleckspiel hat nichts mit der Lautstärke zu tun. Falls man denn mit Pleck wirklich lauter wäre, als mit Fingern, könnte das ein Fingerspieler nicht einfach dadurch ausgleichen, dass er sein Amp lauter aufdreht? Der Vorteil kann also nicht darin liegen (vor allem: man ist mit Pleck nicht grundsätzlich lauter als mit Fingern - außer natürlich bei ungleichen Vorraussetzungen, d.h. man spielt eigentlich mit Pleck und macht dann den Vergleich, dann klingt es natürlich ungleich).
Und ja, dass du mit zwei Fingern schneller spielst als mit Pleck liegt an der mangelnden Übung. Btw ist es keinesfalls schwieriger, mit Pleck schnell zu werden, im Gegenteil - s.o.
Das Problem mit dem Saitenwechsel tritt eigentlich nur dann auf, wenn man bei hoher Geschwindigkeit durchsechzehntelt. Und ja, da sind Bassisten gegenüber Gitarristen im Nachteil, aber das soll nicht heißen, dass man es mit Plektrum nicht schaffen kann. Es gibt da genügend Beispiele ("Deicide - Scars of the Crucifix" fällt mir da gleich ein), die uns zeigen: ja, es ist machbar. Wenn du eine Zeit lang nur noch mit Plektrum spielen und gezielt auf Geschwindigkeit üben solltest, wirst du sogar merken, dass es kein "machbar" im Sinne von "ein Virtuose kann es evtl. schaffen", sondern ein "machbar" im Sinne vom Normalsterblichen ist.
@Eradicator666: mit Fingern kann man nicht nur Balladen spielen. Man kann im Grunde genausoviel spielen, wie mit Pleck, und viel mehr. Schöner Death/Thrash aus den Fingern - klingt lecker, solltest du dir mal anhören (-> Cannibal Corpse, Testament, Sadus, ...).