Planung einer PA für Verstärkung einer Orgel für ca 350 Zuhörer. Anfänger sucht Infos

By the way: Johannus und Viscount können nicht überzeugen.
Ich hatte diese beiden Hersteller nur deshalb erwähnt, weil sie mir ein Begriff sind und ich nach kurzem Recherchieren Daten zu den Lautsprechern fand.
Welches Fabrikat schwebt euch denn vor bzw. welches würde "überzeugen"?
Einen wirklichen Überblick über den Markt an elektronischen Kirchenorgeln habe ich nicht.

Instrumente ab 10kE messen sich mit den ganz großen und sehr erfahrenen Anbietern, die es sich nicht nehmen lassen 6000 Watt Abstrahlung in 20-30 Lautsprechern mit 4-8 subs aufzustellen.
Kennst du solche Installationen aus eigener Erfahrung und sind die überzeugend? Dann wäre das vielleicht eine Richtung, die ihr einschlagen könntet. Einfach den betreffenden Anbieter fragen und ein Konzept/Angebot einholen.

Es geht um den guten Klang!
Vorschläge, die gut klingen, gab es hier schon reichlich. Vin Low-Budget (MAUI 44, ich stehe ich immer noch dazu) bis richtig teuer (Fohhn).
Eins sollte aber dabei immer klar sein: Die elekroakustische Imitation einer großen Kirchenorgel bleibt schließlich immer eine Imitation. Eine PA-Anlage erzeugt sozusagen immer eine Klang-Illusion, im besten Fall eine sehr gute, aber eine Illusion bleibt es gleichwohl. Ich schrieb ja auch immer von eine "vollauf zufriedenstellend".
Ich halte es auch für eine Illusion, eine Orgel, die 1.000.000,- € kostet (und richtig große Werke kosten deutlich mehr) mit einer Technik für 10.000,- € (Billig-Lösung) oder 100.000,- € (Fohhn ?) zu 100% elektroakustisch nachbilden zu können.
Wenn es zu 90% gelingt wäre das meiner Meinung nach TOP und sicher würde niemand unter den Zuhören meckern. Immerhin kostet selbst die teuerste Lösung, die hier machbar sein wird unter dem Strich immer noch nur einen Bruchteil dessen, was eine richtige Orgel kostet. Das ist ja auch etwas.

Noch etwas: Eine elektronische Kirchenorgel macht Sinn als Instrument für die Liturgie, wo eine echte Orgel nicht möglich ist, warum auch immer. Soweit ich moderne digitale Orgeln kenne finde ich den Stand der Technik selber verblüffend gut. Auch dass die Dinger locker mal eben so ein halbes Dutzend oder mehr verschiedener regionaler Orgel-Klangcharakteristiken mit ihren individuellen Dispositionen unter der Haube haben - Chapeau!
Als Begleitinstrument für Konzerte "Orgel +" (also Orgel mit akustischen Soloinstrumenten oder Gesang) kann ich mir sie auch noch gerade noch so vorstellen.
Aber als Konzertinstrument für Solo-Orgel-Literatur? Bei allem Respekt vor der technischen Leistung kann mir nicht vorstellen, dass das nennenswert Publikum zieht. Allenfalls in einer Gegend, die eine totale Orgel-Diaspora ist, also das Publikum 100te Kilometer weit fahren müsste, um eine richtige, gute Orgel zu hören.

Aber eine so richtig gute Anlage wie angedacht und so ein schön großer Raum kann natürlich auch für vieles andere genutzt werden (aber erst wieder so richtig post-Corona). Bands aller Art werden sich bestimmt die Finger lecken nach so einem Auftrittsort mit einer sehr guten PA.
 
Das größte Prblem hier ist nicht mal der Schalldruck sondern viel mehr der geforderte Frequenzgang. Den gibt kein Subwoofer wieder, was auch wenig Sinn macht da diese Frequenzen trotz Orgelpfeiffe mit hoher Melodic nicht vom Gehör wahrgenommen wird. Zudem wirds hier ein umfangreiches Close Micing brauchen mit äußerst sensiblen Kondesatormikros.

Das Unterfangen ist also technisch limitiert und aufwändig. Ein gut abgestimmter Infra Sub liefert noch gutes Low End bis 25 Hz runter. Dann benötigt es gute Topteile die besonders in den Low-/Mids und in den Obertönen sauber reproduzieren. Sonst geht die Natürlichkeit der Orgel verloren. Zudem ist eine Orgel i.d.R ein lautes Instrument. Hier muss also das Delay vom Instrument und den einzelnen Speakern exakt passen sonst gibt es hörbare Unterschiede
 
Soweit hier mittlerweile heraus zu finden war, geht es nicht um die Live-Abnahme einer Kirchenorgel, die dazu noch im selben Raum via PA verstärkt werden soll, sondern entweder um eine (digitale) elektronische Kirchenorgel oder die Aufnahme einer echten Kirchenorgel, die in dem fraglichen Raum über eine PA wiedergegeben werden soll.
Eine Kirchenorgel im selben Raum zu verstärken, dazu noch richtig laut, würde für mich auch nicht den geringsten Sinn ergeben.

Dazu werden Kirchenorgeln normalerweise aus einer gewissen Entfernung im Raum aufgenommen, aus der Nähe mikrofoniert klingt es reichlich grotesk. So würde man nur die Geräusche der Traktur und das "Spucken" hervorheben, das viele Labialpfeifen von sich geben beim Entstehen des Tons. Das ist normalerweise unerwünscht und ein aufnahmetechnischer Fehler.

Allerdings habe ich wirklich mal in zwei Fällen Mikrofone in das Innere des Gehäuses gesetzt, dazu auch so richtig nah an den Pfeifenreihen.
In dem einen Fall war es eine Aufnahme für einen Jazzpianisten, der einige Stücke auf einer Pfeifenorgel einspielen wollte und dabei unbedingt einen Klang mit deutlich perkussivem Anteil brauchte.
Im anderen Fall war es bei einem Live-Konzert, wo ich das Innere, sozusagen "die Eingeweide" im Raum hörbar machen wollte, als Effekt.
 
Also direkt an den Pfeiffenhälsen nimmt man auch nicht ab... Wie bei allen Schlitzbläsern...

Aber mit Over oder Underhead im Stereopanorama nach dem Glenn Miller abnehmen... Das sollte eine Studioähnliche Abname ermöglichen... Aberselbst via Konserve eingespielt bedeutet eine Orgel genauso wie bei einer Harfe viel Probleme
 

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