Piezo in E-Gitarre

  • Ersteller 94erBrom
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Beispiel von den Andertons:

 
Das Kemo Modul sollte eben eine hohe Eingangsimpedanz von mindestens 1MOhm haben. Das haben Hifi-Komponenten eigentlich nicht.
Vielleicht hast Du ja noch ein Pedal in Deiner Sammlung, das die Anpassung übernehmen kann. Ein Kompressor, ein Equalizer oder ähnliches.
Da sind die OHNE true Bypass genau die richtigen, da sie auch deaktiviert die Impedanz-Anpassung machen.
Ich gehe direkt in meinen HD500, das geht bei Deinem Mustang sicherlich auch. Es reicht also eigentlich der Umschalter und ev. ein angepasstes Preset mit ev. mehr Empfindlichkeit.
 
Hallo liebe Leute,

ich bin gerade dabei zu versuchen zu verstehen was Piezo eigentlich ist und was man dafür alles benötigt.
Was es ist, weiß ich eigentlich, zumindest was soundmäßig bei rumkommt bzw. rumkommen sollte.
Ich habe nun einiges gelesen hier, aber ein paar Fragen stellen sich mir doch noch.
Alles in Bezug auf eine vorhandene E-Gitarre:

1. Benötigt man nur eine andere Bridge für Piezo-Sound? -> doesn't matter how good it sounds....
2. Man kann eine Piezo-Bridge mit "speziellen" Pickups kombinieren um besseren Sound zu bekommen?
3. Aber andere Pickups sind kein Muss?
4. Ersetzt dieses Piezo-Bridge komplette die vorhandene Bridge?
5. Elektronik - sprich Preamp - muss auf jeden Fall erneuert werden? Bzw. um "guten" Piezo-Sound zu haben?
6. Im Endeffekt bringt das alles nichts, wenn die Gitarre selbst nicht genügend mitschwingt?
7. Am Besten klingt es dann mit einer zweiten Outputbuchse die direkt in die PA geht?

wenn ich das alles richtig verstanden habe, ist es sehr viel Aufwand...wenn man es nachträglich macht....und man muss sehr viel tun um einigermaßen guten Klang rauszuholen....
 
1. Benötigt man nur eine andere Bridge für Piezo-Sound?
2. Man kann eine Piezo-Bridge mit "speziellen" Pickups kombinieren um besseren Sound zu bekommen?
3. Aber andere Pickups sind kein Muss?
4. Ersetzt dieses Piezo-Bridge komplette die vorhandene Bridge?
5. Elektronik - sprich Preamp - muss auf jeden Fall erneuert werden? Bzw. um "guten" Piezo-Sound zu haben?
6. Im Endeffekt bringt das alles nichts, wenn die Gitarre selbst nicht genügend mitschwingt?
7. Am Besten klingt es dann mit einer zweiten Outputbuchse die direkt in die PA geht?
Zu 1.: In den meisten Fällen ja, da die Piezos in die Brücke integriert sind.
siehe auch hier: die L.R.Baggs-Bridge
Zu 2+3.: Andere Pickups sind kein muss, da können Deine drin bleiben, es gibt aber auch spezielle magnetische Pickups, die auch einen eher akustischen Sound generieren. z.B. der Shadow Nanomag den könnte man auch an Stelle eines Piezos einbauen oder ihn damit kombinieren.
Zu 4.: Ja, wenn es z.B. eine Piezobrücke ist wie die erwähnte L.R.-Baggs
Zu 5.: Ja und nein. Wenn Du Mischsounds in der Gitarre mischen willst, dann kann eine aktive Elektronik helfen, ist aber nicht unbedingt ein Muß.
Wenn Du die Signale getrennt über zwei Buchsen, oder eine Stereobuchse rausleitest, kannst Du sie auch getrennt bearbeiten. Den E-Gitarrensound wie bisher und den Piezo-Sound so, wie bei einer passiven Westerngitarre... also mit mindestens 1 Megaohm Eingangsimpedanz, bzw. "HiZ". Da gehts z.B. ein Akustikverstärker, oder eine passende DI-Box, oder ein Multieffektgerät mit passendem Eingang.
Ich verwende hier meinen Marshall AS50D, oder mein line6 POD HD500.
Bei beiden funktioniert der passive Piezo direkt, ohne Vorverstärkung.
Zu 6.: Es kommt drauf an was Du erreichen willst und wie der Piezo positioniert ist. Einen Akustiksound der genau wie eine Western klingt, wirst DU damit nicht erreichen. Dazu würde Elektronik benötigt, wie sie z.B. in meiner line6 JTV-59 steckt.
Es klingt mehr nach Akustik, aber natürlich nicht genauso.
Zu 7.: Ja, definitiv, oder die erwähnte Stereobuchse, da Du ja das volle Frequenzspektrum für den Akustiksound benötigst und den Klang getrennt bearbeiten solltest.
Ich habe wie gesagt ein Push-Pull-Volumenpoti und eine Stereo-Buchse:
Meine Piezos hängen ebenfalls auf einem Push-Pull-Volumenpoti. der Push-Pull schaltet um.
Poti reingedrückt:
- Humbucker an Volumenpoti und Spitze,
- Piezo am Ring ohne Volumenpoti.
Poti gezogen:
- Humbucker ohne Volumenpoti auf Ring,
- Piezo mit Volumenpoti auf Spitze
Den Push-Pull brauche ich wegen dem Gitarrensender, da der eben nicht Stereo ist.
 
1. Eine neue Bridge allein reicht nicht ganz, man muss das Piezosignal noch an den Rest anpassen. sowohl vom Pegel als auch vom EQ her ist es sinnvoll, einen Preamp zu verwenden, da das passiv meist sehr dünn klingt.
2. Was Du da ansprichst, bezieht sich wohl auf die Kombinationen, die man in Akustikgitarren öfter mal findet, bei denen ein spezieller MagnetPU, Bodymikros oder ähnliches eingebaut sind. Tatsächlich kann die kombination mit einem magnetischen PU auch in einer E-Gitarre den Sound durchaus runder und wärmer machen. Ein getrenntes Ansteuern von Gitarrenamp und PA ist oft erwünscht, um zB das Solo auf dem Amp zu spielen, aber das direkte Zusammenmischen bringt mitunter den schöneren Akustiksound - dabei ist es dann aber sinnvoll, auch den MagnetPU über das Fullrange-System zu schicken. Du siehst schon, wenn man beides will, ist eine etwas ausgefuchstere Elektronik vonnöten. Entweder kann man das in der Gitarre machen, oder "outboard" wieder zusammenmischen.
Es gibt zwar spezielle MagnetPUs für Akustiksounds, wie den Shadow NanoMag, aber da ist der Einbau schon ein bisschen aufwendig. Ein Piezosystem braucht man dafür dann gar nicht mehr.
3. siehe oben, die normalen PUs zumischen kann schon ganz gut klingen, insbesondere SCs. Die Verstärkung macht eben viel aus, und StratPUs oder auch manche brillanten, schwächeren (oder parallel geschaltete) HB klingen bei geeigneter Vorverstärkung und einer Fullrange-Box oft auch schon zeimlich "akustisch".
4. In der Regel ja, es gibt aber auch Systeme, bei denen nur die Saitenreiter ersetzt werden.
5. Siehe oben, mMn ja.
6. Ein toter Ast sollte es schon nicht sein. Hört die Saite auf zu schwingen, mangelt es an Mitten und/oder Brillanzen, kann kein PU der Welt daraus einen guten Sound zaubern. Was übrigens immer ud bei jeder Annäherung gilt: Dickere Saiten fördern den akustisch klingenden Ton, vor allem im Sttack und der Stabilität, aber nicht zuletzt erzwingen sie auch die typische Spielweise.
7. Das ist von Vorteil, aber wie gesagt nicht zwingend. Man kann zB auch beides intern mischen und - zumindest für den betreffenden Song - über einen Modeller in die PA spielen. Dann kann man einfach das Amp-Preset umschalten (zB von einem Boogie-Model auf einen neutralen Preamp) und zugleich auf der Gitarre zwischen Piezo und Magnet umblenden, dann wird man auch einen ganz guten Sound bekommen.

Ich denke, das ganze hängt einfach davon ab, was genau man erreichen will. Nachdem Du Dich neu mit der Materie zu beschäftigen scheinst, wiederhole ich mal die Binsenweisheit: den akustischen Sound Martin D-28 kann man nicht mit einem Piezo auf einer E-Gitarre einfangen.

90% aller Gedankenspiele in diesem Bereich kommen erfahrungsgemäß von E-Gitarristen, die bei ein, zwei Songs gerne den Sound einer Akustikgitarre hätten, aber entweder keine mitschleppen wollen, deren Bespielbarkeit scheuen, oder einfach im gleichen Song auch den elektrischen Sound brauchen - das Power-Balladen-Syndrom ;). Ich würd mir in diesem Fall den ganzen Kram schenken, einen Akustikgitarren-Simulator kaufen, und kein Mensch im Publikum wird sich, über die PA gehört, dran stören. Höchstens werden sich noch einige aufmerksamere Zuhörer fragen, wo denn nun die Akustikgitarre herkam. Ich selber habe ein BOSS GT-Pro, in dem eine solche Sim eingebaut ist, und die ich mit etwas EQ selbst über Röhrenendstufe und Gitarrenbox für mich durchaus zufriedenstellend hinbekommen habe. Kurioserweise habe ich es am besten mit dem StegHB meiner Les Paul hinbekommen, und nicht mit der Strat. Das sollte man also ruhig nicht nur das Nächstliegende ausprobieren.

Darfs etwas mehr Akustikanteil sein, aber mit bequemerer Bespielbarkeit, solltest Du vielleicht doch lieber zu einer Thinline-Akustik oder zB der Fender Stratacoustik/Telecoustic greifen. Wenn das Solo eh vom Bandkollegen kommt, braucht man ja keinen schnellen Wechsel. Ich finde, der Instrumentenwechsel stört den Ablauf nicht, sondern schafft fürs Publikum eher noch Atmosphäre für den nächsten Song.

Du willst Paco De Lucia oder Le Kottke nacheifern? Kauf Dir eine gute Akustikgitarre und mikrofoniere sie ab.

Gruß, bagotrix
 
Ich kann die Vorbehalte nicht ganz nachvollziehen. Bei Gitarren mit 4 Potis (LP o.ä.) dürfte es doch kein Verlust sein, eines der Tonpotis zum Masterton zu machen, und für das zweite einen Powerchip (Piezo Volume Poti mit angeflanschtem Preamp) einzusetzen. Magnetisch und Piezo dort reinführen, und als Stereoausgang dann die Buchse. Ich habe schon sehr viele Gitarren so gebaut, für Tanzmucker oder Top 40 Gruppen. Die Regelbarkeit auf der Gitarre ist das eine, die externe Mischbarkeit der beiden Ausgänge durch einen guten Tontechniker ist einfach nur GEIL!
Und es geht ja nicht nur entweder oder, sondern der Piezo kann immer etwas dazu gemischt bleiben. Macht einen richtig guten Ton. Da es für fast jede Brücke auch eine vergleichbare MIT Piezoreitern gibt, und die Verdrahtung mit dem Powerchip (Preamp) ein "Kinderspiel" ist, gibt es für mich keine bessere Lösung. Wer damit einmal einen Gig absolviert hat, ist begeistert.
Zusätzlich bietet die Stereomöglichkeit auch, zwei Spuren gleichzeitig in ein Mischpult zu spielen. Synchroner geht es nicht..? Ich habe den Nanomag verglichen mit einer guten Piezogitarre:
Kommt für mich nicht in Frage. Außerdem bei Schraubhalsgitarren so wie so nicht verwendbar.
 
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Also braucht man dann zwei Kabel die von der E-Gitarre abgehen? Eine Monokabel bzw. Ausschließlich am Röhren (z. B. Jcm800) Amp ist absolut verpönt?

Sorry für die knappe Antwort. Bin mobil am Smartphone nicht so tippwillig. Später zuhause, dann mehr...
 
Hi,

verpönt ist vielleicht nicht ganz richtig. Es kommt drauf an, was man erreichen will.

murle1 hat ja völlig recht, dass ein Piezo generell eine interessante Klangfarbe bieten kann, auch über den Gitarrenamp und/oder mit den MagnetPUs gemischt. Aber Sounds in der Nähe der Akustikgitarre wirst Du gerade über einen JCM 800 nie bekommen. Neben dessen eigenen Grundsound sind auch die Gitarrenboxen viel zu krumm im Frequenzgang. Eine 4x12er ist keine Fullrange-Box, sondern färbt den Klang extrem ein - soll sie ja auch. Die Akustikgitarren-Simulation soll dagegen ja gerade nicht nach E-Gitarre klingen.

Es geht natürlich auch ohne zweite Buchse an der Gitarre. Eben so, dass man mit einer A/B-Box zwischen Amp und PA-Eingang umschaltet, oder so, dass man eine Stereobuchse einbaut und beide Signale schon von der Gitarre aus getrennt hält, aber über ein Kabel rausführt.

Gruß, bagotrix
 
Also braucht man dann zwei Kabel die von der E-Gitarre abgehen? Eine Monokabel bzw. Ausschließlich am Röhren (z. B. Jcm800) Amp ist absolut verpönt?

Sorry für die knappe Antwort. Bin mobil am Smartphone nicht so tippwillig. Später zuhause, dann mehr...

Hallo,
Bago hat Recht, Piezos klingen über Röhrenamps nicht sooo gut... Warum?? Und es werden keine zwei Kabel benötigt. Bei dem Powerchip ist es möglich mit einem Monokabel beim Üben o.ä. in einen Amp zu spielen, und die Mischung Magn/ Piezo über die beiden Volumepotis zu regeln. Auf Bühnen bietet sich an, ein Stereokabel zu verwenden, und mit einer kleinen Splitbox, die ich immer mitliefere, auf der Bühne zu "verteilen". Magn. über den (Röhren)Amp, das Piezosignal in einen Akustik Amp, oder Transe - oder wie es viel gemacht wird, direkt in die PA.
 
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