Natürlich muss man "auf seine Ohren hören". Man muss sich jedoch auch bewusst sein, welchen Einschränkungen die eigene Wahrnehmung unterliegt. Das Ohr braucht direkte A/B-Vergleiche, wenn mehr als 2 Sekunden vergehen, macht es quasi einen "Reset". Deshab ist es z.B. schon gar nicht sooo einfach verschiedene Mikrofonpositionen zu vergleichen. Um Phasenprobleme ohne Vergleich zu hören benötigt es schon ein sehr geübtes Ohr und viel Erfahrung. Oft hat man ja keinen Vergleich, wenn z.B. ein suboptimaler Raum bei jeder Position Kammfilter entstehen lässt. Entscheidet man dann rein subjektiv per Ohr, entscheidet man sich vielleicht für die bessere Variante, ohne zu wissen, dass es eben trotzdem eine Schlechte ist. Es fehlt ja die direkte Referenz.
Mit einem gewissen theoretischen Verständnis kann man viele Fehler - die man eben vielleicht gar nicht hören würde - von vornherein ausschliessen und/oder beheben.
Zudem muss man auch immer wieder betonen, dass es bei diesen Problemen oft nicht um subtile Feinheiten geht. Gleicht man z.B. die Laufzeiten zweier Mikros vor einer Gitarrenbox ab, erhält man bei nicht zu knappem Entfernungsunterschied einen drastischen Unterschied. Im Vergleich dazu sind ein paar Bänder EQ mit einigen dB "Korrektur" subtil.
@Melody
Du solltest mal Navars Methode ausprobieren, auch wenn sie vielleicht nicht die Einfachste ist. Weitere Möglichkeit wäre z.B. zu versuchen, die Laufzeit zweier Signale "optisch" im Millisekundenbereich und darunter anzupassen. Einfach die entsprechend zoomen und verschieben. Willst du mit den Mikropositionen experimentieren, kann man auch versuchen, die Phase eines Kanals um 180° zu drehen und dann versuchen, mit dem zweiten Mikro eine Position zu finden, wo eine möglichst große Auslöschung stattfindet, dann den Phasenswitch wieder aus. Dabei müssen beide Mikros voll auf einen Kanal und du hörst am besten mit einer Box ab.
Gruß,
Uranus