Hallo an Alle,
ich hänge mich mit meiner Vorstellung und meinem Anliegen hier an, weil ich bereits seit einiger Zeit lesend enorm von diesem Thread profitiert habe - zuerst also meine Hochachtung und meinen Dank für die Ratgeber hier, die uns alle an ihren Kenntnissen und ihrer Erfahrung teilhaben lassen.
Nun: Mein Name ist Hansjakob (wirklich...), aber ich werde allgemein einfach Hans genannt, bin jetzt fast 60
und habe den Entschluß gefaßt nach 30 Jahren "Abstinenz" wieder Blockflöte zu spielen!
Nicht, dass ich jemals "richtig" gespielt hätte, aber ich habe in der Vergangenheit begeistert mit meiner von Oma geerbten C-Sopran an so mancher Hippie-Session teilgenommen, und mein alter Freund Peter, dem ich von meiner wiedererwachten Begeisterung erzählte, meinte: "Jo, du hast doch früher immer Flöte gespielt, na klar, mach mal, wird bestimmt gut!"
Omas Flöte war irgendwann mal an einem griechischen Gestade liegengeblieben, da habe ich mir als "Ersatz" eine Rottenburgh C-Sopran in Palisander organisiert, kam aber mit der barocken Griffweise nicht klar - halt über ein Jahrzehnt nur deutsch "abgerockt", das kriegt man ohne ernsthaftes Üben nicht so leicht aus der Motorik - so wanderte das Teil gut verpackt in den Schrank, und das war's mit Flöte...
Parallel hatte ich schon als Schüler klassischen Gitarrenunterricht, und nach und nach kam ich dann zum Rock und zur E-Gitarre. Der schnellste Gitarrero im Kaff, das war natürlich eher was bei den Mädels, als so ein Piepsding...
Später kam mein Schwager mit seiner Querflöte vorbei, hat mir gefallen - ich also ne olle Buffet gekauft, und
siehe da, nach sechs Wochen ging der Flötenpart aus "Spain" von Chick Corea schon richtig flott ab.
Ist aber jetzt auch schon etliche Jahre her, ich nehme allerdings heute die Buffet gerne noch manchmal mit in eine Kirche, um mich da in Trance zu spielen, sonst gabs bisher eher wenig Initiative.
Ich verspreche übrigens, kommende Beiträge werden nicht mehr so lang, aber mir war heute Abend irgendwie so nach Lebensgeschichte zumut, so what...;-)
Ich bin die letzten Tage verschärft in den einschlägigen Internetportalen unterwegs und kaufe hier und da was meiner Ansicht nach gutes gebrauchtes, so geriet ich an eine Heinrich Royal Altflöte, aufgearbeitet mit
einem Schellack, der recht schön anzusehen ist, und: Ich war hin und weg! WAS für ein Sound, tolle Ansprache, voller Klang über alle Lagen, nur gut! Bald kam ein Heinrich Tenor (sieht genauso aus, hat aber noch den originalen Lack und ist wie neu) wieder das gleiche Bild, Musik pur. Naja, da das Zeug ja praktisch nix kostet, holte ich mir noch eine Heinrich C-Sopran im gleichen Design, auch gut in Schuß, klingt auch edel. Die wußten offenbar "drüben", wie man Flöten baut, die mir gefallen.
Die sind aber nun alle deutsch, und ich wollte doch endlich auch barock spielen, also hab ich mir für ein paar Kröten einen Mollenhauer Chorus Tenor und eine entsprechende Altflöte besorgt.
(Andere Spielsachen ähnlicher Art sind allerdings auch noch unterwegs - viele hier werden wissen: Wenn du mal angefangen hast mit Stöbern...)
UND JETZT KOMMT ENDLICH MEINE FRAGE:
Es geht im Folgenden um die Mollenhauer Tenorflöte(Birne hell):
Wie kriege ich ein ergrautes Labium (offenbar kein Schimmel, sondern verstaubt oder mangels Pflege eben einfach grau geworden) wieder sauber, ohne den ansonsten fast makellosen Zustand des Instruments zu gefährden?
Das Teil war echt insgesamt nur etwas angestaubt, am Labium aber mit einem trockenen Wattestäbchen nicht sauber zu bekommen, währen das Innenleben nach trockenem Auswischen sogar noch ein bißchen glänzt. Windkanal absolut scharfkantig, glatt und frei - den Block lass ich erst mal drin.
Was nehm ich also für mein Labium: Wasser, Spiritus, Aceton, Zitronenschalenöl, Mandelöl (in dieser Reihenfolge, natürlich mit ausreichend Trockenzeit), oder besser was Anderes, oder besser was weglassen?
So, vielleicht macht sich ja jemand die Mühe und liest bis hier runter, würde mich freuen.
Wie gesagt, ich bin eigentlich sonst gar nicht so geschwätzig...
Viele Grüße vom Hans