Pflegefehler und Reparaturen bei der Blockflöte

wieso die beiliegenden Reinigungsbürsten immer so dick sein müssen :embarrassed::embarrassed::embarrassed:

Dasjenige hat wahrscheinlich den Ring auf der anderen Seite benutzt, für was soll der sonst gut sein? Passt doch prima in den Windkanal und räumt richtig schön auf da drin...:evil:
 
Könnte das Gefransel am Rand nicht auch das Ergebnis von immer wieder nuckeln etc. sein?

Unter der Vergrößerung sieht man deutlich, dass da wer mit einem härteren Gegenstand nach innen gedrückt hat, die Fasern sind ja noch da, aber stehen etwa im rechten Winkel nach innen. Abfressen hinterlässt auch keine geraden Kanten :rolleyes::D Es ist ja auch nur im Windkanal, aussen herum war alles in Ordnung.
 
Ich meinte nicht das Nuckeln beim Spielen, sondern wenn da jemand gelangweilt mit den Zähnen an der Kernspaltkante "spielt". Die Kreativität mancher Kids ist da erstaunlich. Naja, egal. Irgendwie merkwürdig dieses Schadensbild.
 
merkwürdig dieses Schadensbild.

Hier kannst du nach dem ersten vorsichtigen abschleifen die "Reste" des Schadens sehen, eine fast gerade Linie nach innen, deswegen gehe ich von einem Gegenstand aus. Die Zähne würden eher Kerben reinschaben

yo.jpg
 
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Apropos Feuchtigkeit im Windkanal und "Essen beim Flöte spielen"...

Bei dieser Aufnahme kann man mal gut erkennen welcher Bereich durchfeuchtet wird und auch oft mit "seltsamen Rückständen" behaftet ist, oder war, wie in dem Fall. Es ist deutlich zu sehen, wie der feuchte Bereich nach dem säubern noch immer ausgegraut ist.

h01.jpg

Da der Block bei dieser Flöte aus einem recht weichen Holz besteht, kann man auf ihm deutlich sehen, wie die Feuchtigkeit sich verteilt hat im Holz mit der Zeit. In dem Bereich zwischen den Pfeilen war ein undefinierbarer Belag :rolleyes: den ich aber schon entfernt habe.


b01.jpg

Oft habe ich schon gedacht, ob es wirklich sinnvoll ist, da mit einem Pappstreifen darin herum zu stochern. Manchmal sieht es auf dem Block aus, als ob man nur den Belag "fein verteilt" hätte... :igitt: Den Block herausziehen und reinigen gefällt mir besser.
 
Oft habe ich schon gedacht, ob es wirklich sinnvoll ist, da mit einem Pappstreifen darin herum zu stochern.
Bei einer alten verunreinigten Blockflöte, die gründlich gesäubert werden soll, gebe ich Dir recht. Und auch, wenn ganz offensichtlich Essensreste hinein geraten sind.
Ich habe mit einem Pappstreifen auch schon einen Krümel heraus gestoßen aber meistens geht es mir bei der "Pappstreifenaktion" um das Trocknen des Kernspalts.
Bei den alten Holz-Blockflöten und auch bei den Kunststoff-Blockflöten bleibt hin und wieder Wasser im Kernspalt hängen und stört den Klang. Die Methode "kräftig pusten" schleudert zwar einen Teil des Wassers heraus, aber eben nur einen Teil. Da bedarf es manchmal mehrerer "Puster", bis die wieder frei ist. Wenn ich dann mit einem saugfähigen Kartonstreifen durchziehe, nimmt dieser die an der Holz-/Kunststoffoberfläche hängende Feuchtigkeit auf und ich habe die Blockflöte mit einer schnellen geräuschlosen Aktion wieder spielbereit.
 
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Wenn man mit gut sauberem Mund spielt und nur Wasser rausziehen will, dann ist ein Pappstreifen sicher sinnvoll. Da sind wir uns schon einig, klaro :great: :D
 
Nun will ich mal anhand einer meiner Flöten eine kleine Handreichung geben, wie man so einen Schaden wie bei der neuen Flöte von @Barbara27 selbst beheben kann.
schaden barbara.jpg

Vorab gesagt, ich benutze einen Cyanacrylatkleber, ein sogenannter "Sekundenkleber", der auch hält was er verspricht. Also Vorsicht im Umgang damit, er verklebt sehr schnell die Finger etc...

Es gäbe noch andere Methoden und jede hat ihre Vor- und Nachteile. Ich möchte mich hier auf die Vorteile konzentrieren und auf das machbare für den Laien im Alltag.

Meine Flöte sah ähnlich aus, es ist übrigens ein Ebonitkopf mit Zedernblock:

repa.jpg yo1.jpg

Links habe ich etwas Kleber vorsichtig mit einem Zahnstocher aufgetragen und nach dem trocknen abgeschmirgelt. Zum schmirgeln benutze ich hier nur 240er Schleifpapier.

Man sieht (gelbe Pfeile) wo der Schmirgel schon greift, wo es noch glänzt ist noch nicht ganz aufgefüllt. Der rote Pfeil zeigt eine unbehandelte Stelle die ich extra mache, da sie am Rand liegt.

yo2.jpg

Nun kann man mit dem Ergebniss zufrieden sein, das ganze etwas ölen und fürs Mundgefühl wird es so gut sein....

:cool: ...oder man kann auch noch weiter machen bis der Block wieder "gefüllt" ist.

yo3.jpg yo4.jpg yo5.jpg

Insgesamt habe ich den selben Vorgang fünf mal wiederholt, erst dann war der Block wieder glatt und keine "glänzenden" Vertiefungen mehr vorhanden.

Immer der selbe Vorgang: Kleber drauf, trocknen lassen, schleifen, trocken abreiben. Wenn keine glänzenden Stellen mehr vorhanden sind ist alles gefüllt.

yo6.jpg yo7.jpg

Nun als Abschluss ein Hauch Öl und es sieht "fast" wie immer aus :D

yo8.jpg yo9.jpg

und wenn man den Block heraus zieht sieht es wie "ein Guss" aus. Jetzt bleibt nur noch die Kerbe an der Seite, aber die wird im ausgebauten Zustand verarztet, damit sie nicht am Kopf anklebt :rolleyes:
 
Grund: Schubiwubidubidutralalalala... ufftaufftaufftata...
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Wunderbar! Ich habe mir sofort den Beitrag ausgedruckt, obwohl ich einen heiden Respekt vor dem Zweikomponenten-Kleber habe.Aber die Bilddokumentation ist so gelungen, man kann jeden Schritt gut nachverfolgen. In Deinem anderen Beitrag war ja alternativ von Holzleim die Rede, und ich dachte mir, das mal zu probieren. Aber es sollte nicht sein.Jemand hat neugierig über meine Schulter geguckt und sofort das Projekt an sich gerissen. Eigentlich wollte ich ja selbst.... :rolleyes:
 
Den Kleber werde ich mir, trotz aller Ängste, sofort bestellen, das Schleifpapier habe ich schon.
Zu Deiner Beispielflöte:
es ist frappierend, wie ähnlich sich die beiden Defekte sind. So feine, parallele Furchen. Viel schmaler, als man das mit Kinderzähnen in Verbindung bringen könnte, aber sicher hat das mit der Maserung zu tun, oder?
Ist der Patient inzwischen gänzlich geheilt?
 
trotz aller Ängste

Ich habe "immer" alle Zutaten in einem Karton, da liegt der Kleber immer links zum leicht greifen. Er tropft extrem leicht und versuche nicht die Tropfen aufzuhalten.

kiste.jpg

Einfach was drunter legen, den Kleber leicht schief halten und wenn nix kommt gaaanz leicht drücken. Dabei versuchen mit einem Zahnstocher ein Tröpfchen zu "fangen" und an die schon gut positionierte Flöte bringen. Wenn der Kleber seitlich sich verteilt kann man ihn später wieder gut schleifen. Mit dem Zahnstocher kann man ihn auch gut verteilen.

Direkt mit der Tube dran könnte zuviel drauf kommen und weniger ist mehr. Man kann wie erwähnt, immer wieder neu nacharbeiten, besser weniger wie einmal zuviel drauf und am Ende verklebt alles.

Viel schmaler, als man das mit Kinderzähnen in Verbindung bringen könnte

Die können schon recht spitze und feine Zähnchen haben, dass könnte schon passen :rolleyes:

Ist der Patient inzwischen gänzlich geheilt?

Ich hab nen Notfall reinbekommen, da konnte ich nicht anders und musste zuerst erste Hilfe leisten :rolleyes:
:whistle:
 
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zu1.) Deine Worte sind Gold wert! Leider ist meine Keksdose leer.:(
zu3.) So ist das auf der Flötenintensivstation! Deine Hilfsbereitschaft ist ja sowieso legendär!
 
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Leider ist meine Keksdose leer.:(
Leer geht nicht. Im Gegenteil! Im Laufe der Zeit wird sie immer voller. :)
Da klemmt nur ab und zu der Deckel. ;-)

@funstrumentalist
Deine Hilfestellungen sind mal wieder klasse!
Mein Keksdosendeckel klemmt vor Deiner Gebäckschale z.Zt. leider auch. Da muss ich wohl mal wieder 'ne Kaffeetafel decken und rundreichen ... :-D
 
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Ja, er klemmt leider!
Wahrscheinlich sollte ich die Dose öfter mal rumreichen, damit es wieder klappt.
Irgendeine Geisterstimme flüstert immer, daß ich nicht großzügig genug bin und die Kekse nicht gleichmäßig verteile.
:redface:
 
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Freut mich wenn du was mit anfangen kannst. Du hast mich mit dem, dass du deinen Schaden gezeigt hast ja auch angespornt endlich mal dran zu gehen bei meiner Flöte.
Dabei ein paar Bilder knipsen und zeigen ist kein Thema. Ich bin froh wenn auch andere sich selbst helfen können bei so kleinen Defekten. Man kann ja nicht immer gleich zum Flötendoc rennen... :rolleyes:

Deine Hilfestellungen...

machen mir persönlich auch Spass, danke. Und wie erwähnt, vielleicht traut sich der eine oder andere auch mal selbst dran. Vieles kann man selbst machen, solange es nicht ans "Eingemachte" geht... :rolleyes::m_flute:
 
Ich finde Deine Tipps und Dein Engagement hier übrigens erstklassig, auch wenn ich hoffe, solche Reparaturen nie selbst ausführen zu müssen. *SPAST - HRRRRGNGNGNGNNNNNNN*. Aber zumindest dieses einfache Lob wollte ich schon einmal gepostet haben.
 
auch wenn ich hoffe, solche Reparaturen nie selbst ausführen zu müssen...

Dankeschön fürs Lob und allezeit störungsfreies Spiel wünsche ich. Natürlich ist es am besten wenn nix passiert, aber wenn man im Ernstfall sich zu helfen weis schadet ja auch nichts:rolleyes:

In diesem Sinne, habe ich mal wieder ein Experiment gemacht...

...und habe mir für'n Appel unnen Ei eine Herwiga Sopran angelacht mit

h01.jpg h03.jpg h04.jpg

diesem netten Labium:whistle: Das interessante ist, dass sie selbst so noch mühelos zweieinhalb Oktaven sich hochschwingt, nur mit gruseligen Nebengeräuschen. Alle Bemühungen, dass in den Griff zu bekommen waren vergeblich. Das Ohr meiner Holden ist unerbittlich, da hätte sich noch nicht viel geändert, na gut... :rolleyes:

Nun wollte ich endlich mal einen "Geheimtipp", den ich von einem renommierten Flötenbauer verraten bekommen habe, ausprobieren. Ich habe die Labiumkante vorher wieder etwas glatt gefeilt und dann :igitt:

h02.jpg

vorsichtig mit dem Zahnstocher etwas Sekundenkleber verteilt auf der defekten Schnittkante, das ganze trocknen lassen und...
siehe da, sie klingt total anders, die Nebengeräusche sind weg und selbst meine Holde staunt, wie klar die nun klingt.

Ich habe noch die Worte des Flötenbauers im Ohr: "Damit können sie kleine Wunder bewirken". Scheint so :m_flute:
 
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Das hätte ich nicht für möglich gehalten . Das Labium!!!
Wie verhinderst Du übrigens, daß die Unterseite des Labiums uneben wird? Dort kontrolliert zu schleifen, stelle ich mir schwierig vor.
 
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