Pfeifregister und auch andere hohen Töne

  • Ersteller Lilly77
  • Erstellt am
Ok, danke für eure Antworten.
Hm empfinden das andere auch so mit diesem "umschalten" in die Pfeifstimme?
Ich persönlich merke davon nichts, kann aber auch sein dass ich bis in die dreigestrichene Oktave rein mit reiner Kopfstimme singe? Aber meist ist bei mir eh bei c``` oder d``` Schluss. Selten und je nach Gesangsübung komm ich mal bis f``` hoch.

LG
 
Das mit dem "Schalter umlegen" war bei mir die ersten Jahre nach der zufälligen Entdeckung meines Pfeifregisters auch so. Ich habe allerdings immer versucht, diesen auffälligen Bruch möglichst gut zu verstecken und entdeckt, dass ein Reinmischen möglich ist. Inzwischen mache ich das so automatisch, dass ich absichtlich leise und "schlampig" singen muss, um den alten Bruch ca. bei f'' noch hinzubekommen. (Ich wünschte, ich würde den Übergang von Kopf- zu Randstimme immer so problemlos hinkriegen)

Ich kann in meinen Hals nicht reinsehen, aber ich stelle mir das physiologisch ungefähr so vor: Wenn man an den oberen Rand seiner Kopfstimme singt und dann gewaltsam noch höher raus will, sind irgendwann die Stimmbänder so gestrafft, dass sie nicht mehr groß vibrieren (Zumindest bei Leuten mit genug Training, um diese Straffung kraftmäßig zu schaffen). Das ist allerdings völlig unproduktiv, weil dann normalerweise nur noch warme Luft rauskommt. Die Pfeifstimme ist, wenn man lernt, diese Luft zu modulieren und aus dem Gehauche einen Pfeifton zu machen. So weit (grob) richtig erklärt?

Bei der "Mischpfeife" wird nun dieses Modulieren zu einem Pfeifton bereits angewandt, wenn die Stimmlippen noch nicht komplett gestrafft sind, sondern noch ein wenig vibrieren können. Diesen Rest der Randstimme stelle ich dann über ein paar Halböne hinweg komplett ab, bis nur noch der Pfeifton bleibt. Wie gesagt, ist reine Spekulation von mir, aber es erscheint mir logisch und entspricht auch meinem Gefühl. Es gibt ja leider immer noch kaum medizinische Untersuchungen darüber, wie das mit der Pfeifstimme überhaupt funktioniert. Eigentlich erstaunlich. Ob es wohl einfach niemanden gibt, der es schafft, mit einer Kamera im Hals sein Pfeifregister zu benutzen?

P.S. Pfeifstimme muss es bei mir auf jeden Fall sein, weil ich als Mann garantiert nicht in Kopfstimme bis in den viergestrichenen Bereich reinsinge (naja, bzw. quieke, denn spätestens beim g''' geht mir das Vibrato flöten)
 
Das heißt während dieses Mischbereichs würden deine Stimmbänder überblasen? So als ob du hauchig in der Randstimme singst, nur der Hauch/ Luftstrom gleichzeitig bereits so kontrolliert eingesetzt wird, dass der Pfeifton entsteht? :confused:
 
So könnte man das wohl ausdrücken; wenn es wohl auch kein gewaltsames Überblasen wie bei den hohen Flötentönen ist, weil ich es sonst nicht auch relativ leise einsetzen könnte (wobei es anfangs in der Tat nur laut funktionierte). Aber früher war "da oben" ja dieser Bereich, wo die Randstimme in ihren Grenzbereich kommt und hauchig wird und insofern muss dieser Hauch wohl die Luft sein, die ich jetzt zum Mischen verwende.

Mich würde es ja selbst brennend interessieren, was da konkret abläuft. Kennt nicht zufällig jemand einen technisch hochgerüsteten HNO-Arzt im süddeutschen Raum, der an sowas Interesse haben könnte? Mir fällt die "Pfeiferei" eigentlich so leicht, dass ich das vermutlich auch mit Minikamera im Hals hinbekäme. Wäre jedenfalls einen Versuch wert. Wie heißt der berühmte Spruch nochmal? "Ein kleines Würgen für mich, ein großer Schritt für die Menschheit" (oder so ähnlich):D
 
Vielleicht interessiert sowas ja die Universitäten. Es gibt doch bestimmt irgendwie gemeinsame Projekte zwischen Musikhochschule und Phoniater, die sich über Probanden freuen würden.

Ich empfinde das Wechseln in das Pfeifregister auch als Umschalten. Der Bruch von Kopfstimme zu Pfeife ist sehr deutlich und ich hab auch eine Art Gefühl von Umklappen, als ob man einen Kippschalter umlegen würde.
Wenn ich es "schlecht" mache, fange ich bei b'' an zu pfeifen. Meine Lehrerin, die mit mir das Pfeifregister entdeckt hat, meinte dass zumindest das c''' noch mit der Kopfstimme gesungen werden sollte. Sehr hohe Soprane schaffen auch e''' mit der Kopfstimme (bin selbst aber kein allzu hoher Sopran). Ab f''' sollten die Damen aber schon pfeifen.

Da erinnert ihr mich wieder daran, dass ich dieses Register mal wieder ab und zu mal zu benutzen sollte. Meine Lehrerin hatte mich ermahnt, dass das Pfeifregister Teil der Stimme ist und deshalb nicht so stiefmütterlich behandelt werden sollte wie ich es tu. Wenn ich nur üben würde, würde sich die Pfeife auch mal brauchbar anhören, dass sich mir nicht mehr die Zehnägel hochrollen und dann würde ich auch mal über fis''' hinwegkommen. :(
 
Den gleichen Gedanken bezüglich Universitäten hatte ich auch. Habt ihr nicht ein Uniklinikum in Tübingen? Da würde ich mich mal in der Phoniatrie erkundigen. Vielleicht gibt es Forschungsprojekte in die Richtung und man ist froh über einen männlichen Sänger mit Pfeifregister für 'ne Laryngoskopie.
 
Wenn ich es "schlecht" mache, fange ich bei b'' an zu pfeifen. Meine Lehrerin, die mit mir das Pfeifregister entdeckt hat, meinte dass zumindest das c''' noch mit der Kopfstimme gesungen werden sollte. Sehr hohe Soprane schaffen auch e''' mit der Kopfstimme (bin selbst aber kein allzu hoher Sopran). Ab f''' sollten die Damen aber schon pfeifen.
Das deckt sich mit meiner Beobachtung... ich bin ein sehr hoher Sopran ;) Ich schaffe das e''' durchaus schon. Allerdingens sollte ich ab ungefähr c#''' "hochschalten" wenn ich sauber in die Pfeife kommen will. Wenn ich erst sauber drin bin komme ich durchaus in f'''/g'''-Gefilde ohne an meine Grenzen zu stoßen.

Mario, ich würde mich auch mal an die Uniklinik wenden. Die können das entweder selber machen oder wissen, wer kann. In Freiburg gibt es afaik ein Institut für Musikergesundheit mit einer Gesangsabteilung, die könnten auch Interesse haben.
 
Ja, der gängige Bruch zum Pfeifregister bei Frauenstimmen im Sopran liegt ca. bei c"'. Ab cis ist Pfeife normalerweise angesagt.
 

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