Das mit dem "Schalter umlegen" war bei mir die ersten Jahre nach der zufälligen Entdeckung meines Pfeifregisters auch so. Ich habe allerdings immer versucht, diesen auffälligen Bruch möglichst gut zu verstecken und entdeckt, dass ein Reinmischen möglich ist. Inzwischen mache ich das so automatisch, dass ich absichtlich leise und "schlampig" singen muss, um den alten Bruch ca. bei f'' noch hinzubekommen. (Ich wünschte, ich würde den Übergang von Kopf- zu Randstimme immer so problemlos hinkriegen)
Ich kann in meinen Hals nicht reinsehen, aber ich stelle mir das physiologisch ungefähr so vor: Wenn man an den oberen Rand seiner Kopfstimme singt und dann gewaltsam noch höher raus will, sind irgendwann die Stimmbänder so gestrafft, dass sie nicht mehr groß vibrieren (Zumindest bei Leuten mit genug Training, um diese Straffung kraftmäßig zu schaffen). Das ist allerdings völlig unproduktiv, weil dann normalerweise nur noch warme Luft rauskommt. Die Pfeifstimme ist, wenn man lernt, diese Luft zu modulieren und aus dem Gehauche einen Pfeifton zu machen. So weit (grob) richtig erklärt?
Bei der "Mischpfeife" wird nun dieses Modulieren zu einem Pfeifton bereits angewandt, wenn die Stimmlippen noch nicht komplett gestrafft sind, sondern noch ein wenig vibrieren können. Diesen Rest der Randstimme stelle ich dann über ein paar Halböne hinweg komplett ab, bis nur noch der Pfeifton bleibt. Wie gesagt, ist reine Spekulation von mir, aber es erscheint mir logisch und entspricht auch meinem Gefühl. Es gibt ja leider immer noch kaum medizinische Untersuchungen darüber, wie das mit der Pfeifstimme überhaupt funktioniert. Eigentlich erstaunlich. Ob es wohl einfach niemanden gibt, der es schafft, mit einer Kamera im Hals sein Pfeifregister zu benutzen?
P.S. Pfeifstimme muss es bei mir auf jeden Fall sein, weil ich als Mann garantiert nicht in Kopfstimme bis in den viergestrichenen Bereich reinsinge (naja, bzw. quieke, denn spätestens beim g''' geht mir das Vibrato flöten)