Teilweise liegt der Grund, wie
The_Dark_Lord schon sagte, im Marketing.
Entwickelt hat sich das ganze historisch gesehen aus dem Bedürfnis heraus, große Bühnen- und Publikumsflächen ohne PA zu beschallen - die war in den 50er, 60er und 70er Jahren dem Gesang vorbehalten.
Daher brauchten Gitarristen ordentlich Saft und genügend Boxen, um den Schall auch bis zu den Zuhörern in der letzten Reihe zu transportieren; dass dabei die vorderen Reihen außer einem Fiepen nicht mehr viel wahrgenommen haben dürften, spicht für die Unvollkommenheit des Systems
Bis also Gitarrenverstärker auch über die PA abgenommen wurden, hatten 100, 150 und 200 Watt-Anlagen durchaus eine gewisse Daseinsberechtigung.
Heutzutage
braucht eigentlich niemand mehr so viel Leistung, aber es gibt viele Gitarristen, denen der Sound eines 100 Watt Verstärkers besser gefällt als der des vergleichbaren 50-Watt Modells, man denke z.B. an Marshall JCM 800 2203 und 2204! Ob da jetzt was dran ist, vermag ich nicht zu sagen.