Hab meine ZM eben mal auf die Waage gestellt, knapp über 3kg. Gute Zahl.
Da bin ich mal auf deine Eindrücke vom Testen gespannt, v.a. was den direkten Vergleich der verschiedenen SE-Modelle angeht.
So, gestern war das große SE Antesten, wie gesagt alles Modelle mit kurzer 24,5 Mensur. Vorweg, ich habe die Zach Myers genommen, gleich in dem Laden, wo ich getestet hatte (ProMusicTools in München), und die Bestellung der anderen ZM storniert. Zwischen den drei getesteten Modellen (ZM, 245, Bernie Marsden) lagen deutlich wahrnehmbare Unterschiede. Wie erwartet war natürlich die ZM die leichteste der drei. Durch ihre Konstruktion klingt sie doch wesentlich anders als die anderen beiden, sie ist deutlich luftiger, holziger und höhenreicher. Die Bernie Marsden empfand ich von den anderen zwei sehr vergleichbaren als die bessere. Mehr Artikulation und Klarheit im Ton, leider auch sackschwer, schwerer noch als die 245. Wobei wenn man einen Paula-Klon haben möchte, gehört eine gewisse Fülle einfach dazu
. Die 245 Stock-PUs sind ja auf allen drei Kandidaten drauf, in die ZM passen sie m.E. am besten. Die Verarbeitung war bei allen drei tadellos, Setup direkt aus dem Karton heraus nach dem Stimmen perfekt. Insbesondere die ZM bietet durch ihren mattierten Hals mit dem tollen WideFat-Profil und der ultraflachen Saitenlage einen unglaublichen Spielkomfort. Bei diesem Modell konnte ich nach entsprechendem Saitendehnen keinerlei Stimmprobleme feststellen, daher habe ich sie auch gleich genommen und die andere Bestellung storniert. Gestern abend habe ich sie dann gleich noch ein paar Stunden in der Probe gespielt, sehr sehr gut
. Sie setzt sich wunderbar durch und liefert bereits mit den Stock-PUs einen luftigen und für viele Stilrichtungen geeigneten Sound. Die Semihollow-Konstruktion ist dabei deutlich zu hören, sie ist untenrum bei weitem nicht so fett wie eine LP, andererseits bietet sie aber ein wunderbar transparentes Höhenbild, das sich z.B. gerade auch in cleanen und leicht crunchigen Settings hervorragend macht. Der Steg-PU beißt dann ordentlich zu, während der HB am Hals sowohl für Rhythmus- wie Leadsachen bestens geeignet ist, kein Mumpf, genügend Höhen. Alles in allem also eine tolle Gitarre mit top Verarbeitung, guten PUs und bester Bespielbarkeit.
Die anderen zwei waren vom Sound her doch deutlich bedeckter, gut liegt logischerweise auch an der Konstruktion, sie entwickelten viel Druck, wobei man hier aufpassen sollte, dass das ganze dann nicht im Mulm endet. Zum Vergleich hatte ich ja noch meine Bach LP (eines der ersten Modelle, richtig gut!) mit der Kombi HB am Steg und P90 am Hals dabei, da hätte ich jetzt nicht mit der 245 oder Bernie Marsden tauschen wollen. Schwer sind alle drei, aber die Bach war da klanglich weiter vorn, transparenter, ausgewogeneres Klangbild und Frequenzspektrum. Ich behaupte für mich einmal, dass die 245-PUs in Verbindung mit der massiven Mahagoni-Konstruktion für meine Ohren zu viel Dampf liefern, ein gutes PU-Set könnte hier sicher Abhilfe schaffen.
Fazit:
PRS hat mit der SE Zach Myers alles richtig gemacht. Tolles Instrument, interessante Konstruktion, top Verarbeitung und Bespielbarkeit, gute PUs. So, wer jetzt genau aufgepasst hat, wird auch merken, was wahrscheinlich demnächst noch kommen wird, nämlich ein PU-Tausch. Wie verschiedene Berichte hier im Forum schon zeigen, ist da hinsichtlich der 245-PUs noch Luft nach oben, zudem bin ich bekennender P90 Fan, zumindest für die Halsposition. Aber das muss sich erst noch ein bißchen setzen und bewahrheiten. Empfehlungen für PUs (HB und P90) für die ZM werden dennoch gerne angenommen
.
LG
Rainer