Im übrigen kann man sich schon deutlich die Augen auch mit Licht aus einer nicht Laserquelle verblitzen. Beispiele?
Schweissen, Lichtbogen, Kohlenbogenlampe, Magnesium, E-Blitz, Stroboskop und eben starke LED's und Brenner wie Xenon, HTI, MSR. Mit entsprechender Optik ist da mitunter gar mehr Energie dahinter als bei einem Laser um die 1-2mW.
Alles richtig. Nur: bei all diesen Quellen geht die Gefährdung mit der Entfernung deutlich runter - eine unmittelbare Gefahr, insbesondere für
irreversible Schäden (also nicht "nur" Blenderscheinungen, die nach kurzer Zeit wieder abklingen) ist dort erstmal nur im unmittelbaren Nahbereich gegeben. Beim Schweißen besteht die eigentliche Gefahr darin, dass man eigentlich instinktiv wegsieht, man dann aber ja nicht mehr sieht, was man tut.
Wer an leistungsstarke Scheinwerfer Fokussieroptiken baut und damit auf Menschen zielt, der handelt nicht mehr nur fahrlässig, und das macht auch keiner aus Versehen. DAS ist der wesentliche Unterschied. Laser gefährden eben auch auf große Entfernungen, und in
sehr kurzer Zeit. Nehmen wir mal das Beispiel eines potenten Beamers. Selbst, wenn man da (z.B. weil man vor einem langläuft, ohne es vorher zu wissen) unabsichtlich aus kurzer Entfernung reinsieht, ist außer einer (mitunter recht heftigen) Blendung nicht viel zu befürchten, wenn man dann den Kopf abwendet. Blitze, Strobos, Showlicht - alles das gleiche. Wer natürlich meint, da die Augen offenhalten zu müssen, der ist nicht ganz dicht - und selber Schuld.
Ich finde, dass gerade die letztgenannten Quellen immer wieder deutlichst unterschätzt werden. Sicher kann man die nicht die Hosentasche stecken, doch genau diese Geräte werden im Partybereich auch eingesetzt und hängen meist sehr nahe an dem Auge der Person. Wenn da mal so ein MH sich erdreistet in die Richtung der Augen zu leuchten bei 1m Abstand ist da eine deutliche Kampfansage an dasselbe.
Ein Movinghead hat auch in einem Abstand von 1m vom Auge nichts verloren!
Sowas ist natürlich genauso gefährlich, aber sowas machen auch nur Leute, die den Schuss nicht gehört haben. Aber selbst dann, wie gesagt: Den Movinghead sehe ich (gerade bei so kleinem Abstand) vorher kommen - es sei denn, jemand reißt den Shutter erst auf, nachdem er aus dieser Distanz auf mich gezielt hat.
Und: ein typischer Movinghead aus der preisgünstigen Kategorie hat vielleicht 50-60W Lichtleistung und 15° Öffnungswinkel (das ist schon recht klein - noch kleinere Bündel macht man dann ja über die Blende, da wird es also nicht heller). Das wären in den 1m Entfernung (wie gesagt - schon dämlich, sich da so nah dranzustellen) ungefähr 25cm Durchmesser der Spots, also ungefähr 1mW/mm². Durch die Pupille gehen dann eine Handvoll mW, die aber auf die Netzhaut bei weitem nicht so stark fokussiert werden wie bei einem kollimierten Laser.
Die Gefährdung ist also vergleichbar mit dem, was als Laser gerade noch so tolerabel ist, nur dass ein Movinghead auf Armlänge vor dem Gesicht in der Regel nicht vorkommt. Schon bei 2-3m ist man da auf der sicheren Seite.
Man sollte hier klar und deutlich dann auch sagen, dass es durchaus auch noch andere Lichtquellen gibt, welche das Auge dauerhaft schädigen kann.
Schon richtig - Tendenz steigend. Aber das Missbrauchspotential und der alltägliche Leichtsinn sind bei weitem nicht so ausgeprägt. Da gehört eben meistens schon eine gehörige Portion Mutwillen dazu.
Abgesehen davon - ich gebe dir im Grunde recht. Aber wenn man natürlich jetzt auch noch Projektoren, Taschenlampen etc. in einem Atemzug mit Lasern nennt (was teilweise sachlich nicht so falsch ist), dann verharmlost das IMHO die Gefahren, die zusätzlich durch die speziellen Eigenschaften (hohe Leuchtdichten bei kleiner Leistung wegen der Kohärenz und damit geringen Divergenz) eines Lasers entstehen.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: wem klar ist, dass selbst der direkte Blick in einen MH mittlerer Leistung aus kürzester Entfernung ein Fliegenschiss ist, verglichen mit dem Schädigungspotential eines 30mW oder gar 1W Lasers, der versteht vielleicht, was das Problem ist.
Zum Bauprinzip dieser Teile.
Als so ein Bruchstück eines Taschenspiegels kostet nicht wirklich was. Eine Halterung dazu und gut ist. Die Strahlqualität am Ausgang ist bei den Billigheimern eh unter aller Sau und daher hätte ich jetzt vermutet, dass der Strahl im inneren um 90° umgelenkt wird und nicht direkt von vorne nach hinten schießt.
Mit einem Taschenspiegel kommst du nicht weit. Eine Metalloptik oder dielektrsich beschichtet wirst du schon brauchen, wenn dann eine Beugungsoptik noch brauchbare Ergebnisse liefern soll. Kostet auch nicht die Welt - vielleicht 5€. Aber wozu sollte ein Hersteller, dessen Gerät für 80...150€ im Handel steht (inkl. Steuern und Versand) diese 5€ ausgeben, wenn es das Gerät nur unnötig kompliziert macht? Vor allem: was gewinnst du damit? Kommt erst der Spiegel und dann die Beugungsoptik, dann geht der Strahl mit oder ohne die letztere trotzdem den gleichen Weg. Also vorne raus. Ist es umgekehrt, gilt das gleiche. Nur dass der Spiegel dann entsprechend größer sein müsste. Als Sicherheitseinrichtung macht so ein Spiegel schlicht und ergreifend keinen Sinn, weil der ja nicht zwischen defekter und intakter Optik unterscheiden kann. Sicherer würde ein solches Gerät nur mit entsprechender Sensorik und einem aktiven Shutter oder Spiegel, der den Strahl nur im Schadenfall umlenkt. Denn ansonsten will man ja, dass er das Gerät verlässt - nur eben in der Regel nach Durchgang durch eine Optik.
Die Strahlqualität ist übrigens nicht so schlecht wie man meint - und wenn, dann liegt das in der Regel an der billigen Diode, die nur unzureichend kollimiert ist (fast axis).