Larrivee ist jetzt nicht bekannt dafür, besonders schlechte Gitarren zu bauen.
wird man sich dort über die Auswahl schon Gedanken gemacht haben
Da gibst du jemanden aufgrund des Markennamens einen Vertrauensvorschuss, den man auch ein Hereinfallen auf Marketing-Bullshit nennen könnte.
Es ist momentan so, dass man im Gittenbau gezwungen (Umweltschutzgesetze+Knappheit) ist, auf bisher wenig verwendete Hölzer zurückzugreifen. Meine Beobachtung geht dahin, dass hierbei wieder mal alles an Schmuh aus der Trickkiste geholt wird, zu dem diese Branche bekanntermaßen imstande ist. Da wird aus geröstetem Ahornschnipseln das klangvolle "Roseacer" und besagten "neue" Hölzern werden Wundereigenschaften bescheinigt.
Erinnert mich ein Wenig an das Superfood, bei dem wenig schmacksame und deswegen unbeachtete Pflanzen durch die Marketing-Maschine gedreht wurde und plötzlich war es die nächste geile Shice. Man darf nach hunderten Jahren an weltweiter Reccourcenausbeutung davon ausgehen, dass alles Gute (ob Nahrung oder Holz) bereits bekannt ist und vorrangig das Beste verwendet wurde bzw. den Weg zu "Uns" geschafft hat.
Nochmals am Bsp. Indian Laurel (Terminalia Tomentosa): Ein Holz, das unbestritten zu weich, zu feucht, schwer zu leimen, schwer zu verarbeiten ist sehr wahrscheinlich sehr billig. So billig wohl gar, dass sich das intensive Trocknen und der massige Verarbeitungs-Ausschuss trotzdem sogar noch in Billigklampfen rechnet. Damit mich niemand falsch versteht: Man kann durch heutige Fertigungsverfahren vielleicht wirklich aus eigentlich ungeeigneten Hölzern brauchbares Gittenmaterial machen. Nur ist dies eine Philosophie, die mir einen Würgereiz beschert. Man kann auch aus Analogkäse wo etwas wie eine Pizza machen. Ich reiche sie gerne weiter.
Nun ist dies aber zugegeben eine Einstellung, die die Ressourcenknappheit übergeht. Daher kaufe ich keine neuen Gitten mehr, sondern nur Gebrauchte und bekomme damit meist eine bessere Holzqualität als heute.