Tja, die liebe Reinigung. Vielleicht sollte man sich zuerst die Frage stellen, was man erreichen möchte?
Wenn ich meine Gitarre reinige, geht es mir um die Entfernung der beim Spielen erzeugten Hinterlassenschaften. Primär sind das Schweiß, in geringerem Maße Hautfette, sodann zurückbleibende Hautpartikel und zu guter Letzt Staub, der sich in der Umgebungsluft befindet und sich mehr oder weniger an besagte Liquide bindet.
Alles, was zu deren Entfernung benötigt wird, sind: Wasser (evtl. lauwarm) und ein Mikrofasertuch! Das Wasser bitte sparsam verwenden, es sollen weder Pfützen noch Lachen auf oder um das Instrument entstehen. Kein Öl, kein Wachs, kein sonstwas.
Wieso? Weil es sich bei dem zu reinigenden Gegenstand um Holz handelt! Und zwar um totes, sprich abgelagertes Holz mit einer recht geringen sog. Darrfeuchte. Das ist Absicht und je besser gelagert die Hölzer sind, aus denen unsere Instrumente bestehen, desto tiefer müssen wir in die Tasche greifen. Wieso lagert man denn das Holz und lässt es trocknen, wo wir doch so gerne mit Wachsen und Ölen die Feuchtigkeit hineintransportieren wollen, ins Holz? Man lagert das Holz, damit es möglichst wenig arbeitet. Und wieso soll es nicht arbeiten, wo doch Arbeit das halbe Leben ist? Weil dieses Holz eben nicht mehr lebt und uns durch seine Arbeit den Spaß an der Musik nicht verderben soll. Wir wollen nicht, dass es quillt und schrumpft und uns die Intonation verdirbt. Wir wollen nicht, dass sich z.B. Bünde langsam lockern, weil wir das Holz so freundlich zur Arbeit anregen...mit unserem Öl.
Fazit: A bisserl H2O (Wasser) aufs Mikrofasertücherl und die gewünschte Stelle damit penetrieren, schon wirds sauber und schadet weder dem Instrument, noch der Geldbörse.
Und für die Anderen: weiter fleißig die Mittelchen und Elixiere kaufen, davon lebt ein ganzer Industriezweig und es wär doch schade, wenn dort die Gewinne austrocknen