PAF-Einbau - Lot haftet nicht

  • Ersteller soulsurfer42
  • Erstellt am
Ich wage es mal wieder: Bleihaltiges Lot braucht kein Mensch hier, wenn die Temperatur stimmt. Das Anlöten von Erdung an Poti-Gehäuse war auch bei mir damals der Grund (und der bis heute einzige), mir einen zweiten "powerful" Lötkolben zu kaufen. Bei bissl Kabel und ab und an mal einen Bodentreter reicht die billige Conrad- oder Baumarkt-Einstiegsware (JA, es gibt auch günstige Stationen, aber wozu kaufen wenn man die doch eh fast nie braucht), aber halbwegs saubere Lötstellen auf Poti-Rücken braucht es halt HITZE.

Die Empfehlung, das ganze mit einem 60-80W-Kolben durchzuführen, kann ich nur unterschreiben. Besonderes Zinn und Fett und Flussmittel braucht man da meiner kleinen Meinung nach nun nicht. Und klar, das muss entflochten/verdrillt werden, so ein heftig abgeschirmtes Kabel quasi gesamthaft "einlöten" kann und wird nicht funktionieren. Das "heiße" Ende also nochmal ablöten, die Schirmung rausfriemeln, verdrillen, vorverzinnen, und dann schön auf einen Punkt am Poti dran. Dass da zwei Zentimeter quasi "unabgeschirmt" sind macht gar nix, das ist ja schon mehr geerdet als ganz viele andere Gitarren...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich kann nur bleihaltiges Lot empfehlen. Ich habe eine 60W Ersa Lötstation und das bleihaltige Lot läßt sich auch damit viel schöner verarbeiten.
Und ích habe schon sehr viel gelötet, auch viele Jahre professionell in einer Elektronik- Werkstatt.
 
Ich wage es mal wieder: Bleihaltiges Lot braucht kein Mensch hier, wenn die Temperatur stimmt.

Klar, bleifreies Lötzinn braucht einen leistungsstärkeren Lötkolben, weil die Schmelztemperatur höher ist. Und giftiges Blei verwenden will man auch nicht, wenn man nicht muß

aber halbwegs saubere Lötstellen auf Poti-Rücken braucht es halt HITZE.

Definitiv! Und gerade deswegen ist hierfür bleihaltiges Lötzinn besser; die Schmelztemperatur ist niedriger, so dass das Risiko, durch zu viel Hitze das Poti zu killen geringer ist (ist mir schon mal passiert). Außerdem lässt sich bleihaltiges Lötzinn besser verarbeiten, fließt schöner...

Bleihaltiges Lötzinn ist ja nur in kommerziellen Elektrogeräten verboten, im Privatbereich ist es noch erlaubt.
 
Wenn man hin und wieder mal etwas löten, dann ist es auch ungefährlich, wenn der Dampf etwas Blei enthält. Das sind so geringe Mengen, da macht das nichts aus. Anders sieht es dann aus, wenn man so etwas täglich mehrere Stunden macht. Das ist aber ein anderes Thema.
Ich weiß jetzt nicht, ob es schon erwähnt wurde, aber was auch hilft, wenn man vorher die Potis mit Isopropanol reinigt, insbesondere Fettschichten sollten vorher entfernt werden. Wahrscheinlich hilft das mehr für sauberere Lötstellen, als die Zusammensetzung des Lötzinns. Und dann natürlich, mit hoher Temperatur, kurz und schnell löten!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi,

Hitze ist das wichtigste - der Lötkolben muss die aber nicht nur erreichen, sondern vor allem auch für die Zeit der Lötung behalten. Ich habe auch so eine kleine Lötstation, die geht in der höchsten Einstellung bis 370° C. Sollte eigentlich dicke reichen, nur kühlt die feine Lötspitze halt schnell ab, weil ihr die großen Bauteile die Energie schnell entziehen. Der Kolben muss also auch genug Leistung haben, und die Lötspitze sollte möglichst dick und massiv sein, um die Hitze am Bauteil ein paar Sekunden möglichst gleichmäßig zu halten. Deshalb verwende ich die Lötstation nur für die feinen Verbindungen. Da ist sie einfach ungeschlagen in der Handhabung.

Ich habe für Potigehäuse dagegen lange Zeit ganz brutal eine Lötpistole verwendet, die auch eine Spitze mit großer Auflagefläche hatte, das ging schon sehr gut. Seit einiger Zeit nehme ich einen kleinen Gaslötkolben, die funzt noch besser. Seither ist es eine Frage von Sekunden, eine mechanisch feste und gut leitende Verbindung hin zu bekommen. Auch HB-Kappen haben ihre Schrecken verloren...

Zuletzt noch eins: Sauber muss die Lötspitze sein!. Ich empfehle dringend, einen kleinen Reinigungsstein wie "Tippy" zu verwenden - ist die Spitze dunkel und verschlackt, drückt man sie heiß in den Stein, und sie ist wieder sauber und hübsch glänzend verzinnt. Das verbessert die Hitzeübertragung enorm.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Nicht nur bleihaltiges Lot verwenden, sondern auch säurehaltiges Flussmittel (Lötfett). Bekommt man noch im Internet.

Bitte verwendet kein säurehaltiges Flussmittel zum verlöten von Elektronik-Teilen. Das Flussmittel greift alles an und macht alles kaputt!!!!

Nehmt normales Elektronik-Lötzinn mit Kolophonium-Seele. Und einen Lötkolben, der genügend Leistung (60Watt) und eine genügend breite Spitze (min. 3mm) hat.

Wenn Ihr häufig löten wollt oder müsst, dann empfehle ich Euch das Löten zu üben. Dazu nehmt Ihr massiven Kupferdraht, streckt diesen, so dass er absolut gerade ist, und schneidet dann 10 cm lange Stücke heraus.
Aus diesen Drahtstücken lötet Ihr ein Gitter, also immer 10 Drähte längs und 10 Drähte quer anordnen und dann zusammenlöten. Wenn Ihr so zwei oder drei der Gitter gelötet habt, dann könnt Ihr Löten.
Das war früher Teil der Elektronikerausbildung.

Um die Lötspitze sauber zu machen, braucht es nichts besonderes. Ein nasses Papiertaschentuch oder Küchentuch reicht.

Das Schirmnetz der Koax-Leitung braucht man nicht aufdrillen. Man schiebt das Netz ein Stück zurück und kann dann mit einer Pinzette das eigentliche Signalkabel zwischen dem Netz herausziehen.
Dann zieht man das Schirmnetz wieder in die länge, dabei schließ es sich wieder.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
...… und giftiges Blei verwenden will man auch nicht, wenn man nicht muß …..

Ja aber dann mit Nickel beschichtete Saiten verwenden und sich über eine Kontaktallergie beschweren …...:evil:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
DSC08534.JPG


Links: gutes altes, bleihaltiges Lot mit Kolophoniumseele. Niediger Schmelzpunkt, sauber fließend. Gibt es m.W.n. für Reparaturzwecke nach wie vor zu kaufen.
Rechts: Kolophonium in Spiritus gelöst als ideales Flußmittel. Mit dem Drahtstift dahinter wird ein Tropfen auf die Lötstelle aufgetragen, die man vorher mit einem Glashaarpinsel blank macht (Potigehäuse. Bei den geschirmten Kabeln ist der Glashaarpinsel meistens nicht nötig, da das Abschirmgeflecht i.d.R. sehr gut lötfähig ist).

DSC08530.JPG


Oben: 25-Watt-Weller.
Unten: mein uralter 60-Watt-Lötkolben. Sozusagen mein "Großkaliber" für alles Grobe.

Seit 50 Jahren verwende ich nichts anderes.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das hat sich ja hier inzwischen zum VHS-Kurs entwickelt :)

Ich fasse das mal aus meiner bescheidenen Perspektive zusammen:
- das Lot das der TE da hat, passt perfekt. Mehr braucht es nicht.
- das Foto der Lötstelle zeigt ganz eindeutig, dass zu wenig Hitze da ist
- an das Isoliergeflecht des PU-Kabels sollte man vor dem Verlöten mit dem Poti schon mal mit Lot gehen, dann klappt das eigentliche Verschmelzen mit dem Lot am Poti besser und schneller
- also: mit einem heissen Lötkolben mit nicht zu dünner Spitze (bei mir klappt es allerdings auch mit 40W) zuerst jeweils Poti und dann Kabelgeflecht gesondert mit Lot benetzen. Es muss einmal kurz richtig flüssig sein. Auf dem Poti „herumschmieren“ bedeutet zu wenig Hitze. Nicht zu zaghaft aber zügig rangehen! Lieber kurz volle Hitze als langsames Erhitzen durch zu vorsichtiges, wenig flächiges Dranhalten.
Danach auch die gleiche Art und Weise die beiden Teile zusammenbringen. Auch hier muss das Lot richtig schön flüssig sein und wie Quecksilber aussehen; dann so schnell wie möglich weg mit dem Kolben und ruhig mal Blasen, dabei aber nicht verwackeln. Ich drücke da immer mit einem sehr feinen Schlitzschraubendreher an; das verhindert Verwackeln und Ableitung von zu viel Hitze, und man verkokelt sich nicht die Finger
- die Ratschläge, das Isoliergeflecht abzuisolieren und zu verdrillen, halte ich persönlich für unnötig und sogar für die schlechtere Löung: durch das Verlöten des Geflechts ca.1-2 cm oberhalb des heissen Leiters wird gleichzeitig das gesamte Kabel am Poti fixiert und damit Verschleiss durch bewegliche Kabel vorgebeugt. Und es sieht sauberer aus.

Vielleicht finde ich noch ein Foto vom E-Fach meiner Gibson, bevor ich das schöne Original-Wiring wegen Potitausch zerstört habe ;-) dann füge ich es später noch bei
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben