Hallo, IceKreem,
mit "Leerlaufempfindlichkeit" meinst Du wahrscheinlich den sogenannten Leerlaufübertragungsfaktor. Hierfür wird unter Normbedingungen (Testsignal mit 94 db SPL) die Ausgangsspannung des Mikrofons an den offenen Klemmen mit einem verlustfreien Meßgerät gemessen (das Mic ist also nirgendwo angeschlossen).
Dann gibt es noch den Betriebs-Übertragungsfaktor; hier wird das Mic an einen genormten Nenn-Abschlußwiderstand von 1 Kiloohm angeschlossen (das soll Betriebsbedingungen mit Anschluß an Pult, Preamp o. a. simulieren) mit demselben Normsignal gemessen. Dieser Wert ist verfahrensbedingt geringer als der Leerlaufübertragungsfaktor. Die ganze Sache wird dadurch nicht besser, daß mancher Hersteller den Leerlauf-, der andere aber den Betriebs-Wert angibt.
Grundsätzlich vereinfachend: Je größer der Übertragungsfaktor, desto weniger muß man das Gain aufdrehen, das heißt, desto mehr Ausgangsspannung macht das Mic aus Deinem "Input"
"Niere" und "Hyperniere" bezeichnen zwei verschiedene Richtcharakteristiken. Die Niere hat eine starke Rückwärtsdämpfung (sprich: Alles, was aus 180° Einsprechrichtung kommt, wird sehr leise wiedergegeben), die Hyperniere hat die stärkste Dämpfung schräg nach hinten zur Einsprechrichtung. Das kann auf der Bühne je nach Strahlrichtung der Monitore den Unterschied zwischen Feedback und keinem Feedback bedeuten. Weitere Richtcharakteristika wären Kugel und Acht, für die Bühne ohne Bedeutung, dafür für zahlreiche Mikrofonierungsverfahren für Aufnahmen benötigt. In
diesem Artikel aus der Wikipedia findest Du, wenn Du ein wenig nach unten scrollst, Richtcharakteristika als Diagramme abgebildet. Um zuletzt noch ein klein wenig Verwirrung zu stiften: Absolut sind die auch nicht - es ist immer eine Frequenzabhängigkeit mit im Spiel...
Bei dynamischen Mikrofonen solltest Du der Einfachkeit halber davon ausgehen, daß diese ohne Phantomspeisung laufen. Meines Wissens hatte Blue mal ein oder zwei dynamische Modelle im Angebot, die Phantompower brauchten, die scheint es aber nicht mehr zu geben.
Zum Kabel: Nicht nur eigentlich, sondern "JA!", und zwar deutlich. Mit einem Klinkenstecker belegst Du einen line-Eingang, dem die Mikrofonvorstufe fehlt. Ergo wirst Du kaum Pegel 'rauskriegen... Die Standard-XLR-Kabel führen per Mikrofoninput zunächst in die Mikrofonvorstufe, wo das doch sehr schwachbrüstige Signal erstmal so richtig aufgepäppelt wird. Früher gab es Mixer, die Klinkenbuchsen als Mic-Eingänge hatten - da waren aber Stereo-Klinkenstecker gefragt, weil diese speziellen Eingangsbuchsen trotz Klinke symmetrisch beschaltet waren. Gottseidank sind derartige Mic-Eingänge seit Jahren ausgestorben... Diese Kabel-Anmerkungen gelten ausdrücklich nicht für z. B. PC-Headsets oder PC-Mikrofone. Die sind dann wieder speziell auf die Miniklinken-Mic-Inputs der Rechner abgestimmt.
Viele Grüße
Klaus