ok, danke mal für die ersten hinweise!
einen eigenen tontechniker zu haben wäre natürlich luxus. Den wir uns aber nicht leisten können oder wollen. Der will ja auch noch irgendwie bezahlt werden. Deshalb ist es ja ein bisschen das ziel, dass wir unsere eigenen "tontechniker" werden
und mir geht es in erster linie darum, dass der sound auch fürs publikum gut klingt, bzw. mein pianosound. monitorboxen wären später, wenn mehr geld zur verfügung steht, sicher auch noch ein thema.
ich habe von einem kollegen auch noch den hinweis bekommen, dass das mischpult heute auch locker über ein angehängtes ipad gesteuert werden kann, bzw. dieses ersetzt. was hat es damit auf sich?
Moin,
Ich denke für euren Anwendungsfall kann man schon mal ganz gut eingrenzen was Sinn macht und was nicht. Da ihr keinen Techniker habt sollte das ganze:
* leicht zu tragen und aufzubauen sein
* "unkompliziert" klingen, also möglichst fertig. Im Fall deines NORD heißt das "möglichst neutral mit genügend Kraft und Tiefe", denn die Kiste klingt gut und schmeißt im Bassbereich doch sehr ordentlich was raus. Als Jazzcombo sendet ihr tendenziell eh gute Signale raus, so dass ein Wiedergabesystem vor allem eines tun muss: Das nicht kaputt machen
Das bedeutet:
* ein aktives System mit kleinem Subwoofer
* Fokus eher auf Klangqualität als auf Spitzenleistung
Die HK Elements sind da tatsächlich eine gute Wahl. Was die Preis-Leistung angeht kommt es in dem Fall immer darauf an, welche Kriterien man ansetzt. Vergleicht man Anschaffungskosten und SPL Output, dann steht das System in der Tat überteuert dar. Setzt man Klangqualität, Variabilität und vor allem "Ease of use" als Kriterium, dann passt das ganze, denn diese PA ist wirklich sowas von angenehm und schnell zu handeln, dass man - so denn das Budget vorhanden ist - in eine Lösung investiert, die erstens nachhaltig Spaß macht und zudem die Lebenqualität "on the road" deutlich steigert.
Eine kostengünstigere Alternative wäre übrigens die HK Lucas Nano 600 (NICHT die 300) oder zwei davon. Die PA klingt für den Preis wirklich bemerkenswert gut und ist vergleichbar leicht zu transportieren/aufzubauen. Ein Jazzkonzert mit bis zu 100 Besuchern wäre für eine Nano gut zu machen.
Eine noch günstigere Alternative wäre ein Stereoset Maui 11 mix von LD Systems. Für's Geld bietet auch diese Kombi guten Klang.
Allen Systemen ist eine Charakteristik eigen, die denen eines Linienstrahlers entspricht oder zumindest ähnelt. Die Nano erreicht das durch eine Art passives Line Array, die Maui und die Elements sind per Design Linienstrahler. In allen drei Fällen ergibt sich ein neutraler Klang der erstaunlich weit trägt, da Reflexionen von den Wänden/Decken minimiert werden.
Die Nano bietet für mich persönlich den besten Kompromiss, da sie extrem kompakt, extrem variabel und extrem gut klingend ist. Das System macht in sehr sehr vielen Einsatzbereichen bis 200 Personen absolut Sinn als "Stand-Alone" Lösung, denn es deckt den Frequenzbereich sehr gleichmäßig ab, ohne oben oder unten einzubrechen - und noch dazu geht das ganze auch extrem Laut wenn's mal sein muss. Man muss es mal in einem guten Raum gehört haben, optisch kann man sich das schwer vorstellen wenn man diese kleinen Satelliten sieht. Vor allem aber kann schon eine Nano allein Stereo betrieben werden und das macht bei einem NORD doch sehr viel Sinn. Tatsächlich sorgt die Nano bei meinen Kunden und Kollegen (ich bin auch als professioneller Jazzmusiker unterwegs und nutze die PA oft zur Eigenverstärkung) immer wieder für ehrliche Begeisterung. Vor kurzem hatte ich das Vergnügen eine sehr gute Jazz Combo mit teils sehr renommierten Musikern zu mischen. Das ganze in einem kleineren Club mit eher schwieriger Akustik. Die beiden Nanos haben das sowas von überzeugend gemacht und das ganze bei minimalem EQ Einsatz - etwas, was sich bei dieser PA wie ein roter Faden durchzieht, da ist selten überhaupt was zu machen, während ich bei meinem alten System nur am Schrauben war. Und auch in diesem Fall gab es zahlreiche positive Kommentare seitens der Künstler und des Publikums.
So, genug Lobhudelei, einfach mal anhören, alle drei Anlagen sollte der gut sortierte Fachhandel eigentlich da haben.
Was die Pulte angeht so gibt es in der Tat reichlich kleine Digitalmischer (die Behringer X-Air Serie schießt da momentan wohl den Preis-Leistungs-Vogel ab), die Frage ist allerdings, ob das in eurem Fall einen Vorteil bringt, denn ihr seid ja beim Spielen eh auf der Bühne angebunden und ein kleiner Analogmischer bietet dann doch auch Vorteile, wenn man beim Spielen "mal eben rüberlangen" muss um etwas lauter oder leiser zu machen. Da liegt halt alles offen. Hat beides sein Für und Wider und ist letzten Endes auch ganz klar eine Frage der persönlichen Präferenz.