"Out of Blues" im Woodway Studio

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Vorgeplänkel:

@gitarrenaxl hat uns
hier davon berichtet, wie er sein Woodway Studio, mit der Absicht professionelle Qualität zu erreichen, mit seinen Kumpels gebaut hat. Im Dezember 2023 habe ich ihn dort das erste mal besucht. Allerdings war da kein Golfwetter und dies verbindet uns über die Musik hinaus ... ein Folgetermin war also Pflicht.

Die Idee auch mal mit der Band zu kommen - völlig ohne Studio Erfahrung - war aber schon vorher geboren. Wir nehmen zwar immer mal wieder im Proberaum was auf, sehen uns primär aber als Band, die sich an der Live Situation orientiert. Kein "Click", kein "Overdub", kein "Schnick_Schnack". Warum also ins Studio? Zum einen natürlich latent vorhandene Neugierde, aber auch die Notwendigkeit für Bewerbungen bei Stadtfesten, die Fans, die Familie mal ein paar gut gemischte Tracks zu haben. In diesem Fall sogar mit Video Eindrücken aus dem Studio - dazu später mehr.

Soweit zur Motivation und dem "Warum" ...


Reisegruppe "Out of Blues"

Ihr kennt es wahrscheinlich auch. Termine - selbst bei überschaubaren 4 Band-Mitgliedern - sind schwer zu finden. Zumal alle von uns in anderen "Zeitwelten" unterwegs sind. Home-Office, Schuldienst, Schichtdienst. Man muss es also, zumindest, wenn man es mit einem Ausflug nach Österreich verbinden will, auch wollen. 3 Tage vor Ort haben wir dafür eingeplant und den "Vatertag" als Feiertag mit in den Topf geschmissen. Für unseren Drummer (Lehrer und Familienvater) leider zu viel. Er hat aber auch signalisiert, dass es mehr am Zeitaufwand, als am Termin lag. Eine Terminverschiebung hätte uns also nix gebracht. Es nicht zu tun, war jedoch für uns keine Option. Dann lieber einen Drummer vor Ort bitten, ob er uns aushelfen mag.

An der Stelle in dann auch der richtige Zeitpunkt um Tom (Drummer aus Fieberbrunn) ein dickes fettes Lob auszusprechen! Er hat die von uns im Vorfeld geschickten Songs sehr genau gehört und war aus dem Stand "Ready", um mit uns die Songs zu spielen und damit die Drumspur als Referenz für alle folgenden Aktivitäten zu legen. Wer im Bild hinschaut, sieht links seine Merkzettel, auf denen Songstruktur und Breaks notiert sind. Großes Kino 👍 ...

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Vielen Dank, das fühlte sich für uns sofort vertraut an!

Warum sind wir dann nicht in ein Studio vor Ort gegangen (haben wir natürlich im Rhein-Main-Gebiet)? Wir wollten Zeit miteinander verbringen! In den normalen Proben dreht sich alles um die Musikstücke und auch wenn wir durchaus auch mal privat miteinander unterwegs sind, so hat es nicht diese Intensität und vor allem nicht das Gefühl auch mal Zeit zu haben. Beim gemeinsamen Frühstück, beim Umtrunk mit den Jungs vom Woodway Studio und kurz vor Mitternacht beim Schlummertrunk mit Plausch in der gemieteten Ferienwohnung. Und dies alles abseits der Zwänge denen man im Real Life unterworfen ist. Zeit für uns! Ein Ansatz den bestimmt auch andere Bands zu schätzen wissen. Macht mal gemeinsam Urlaub und nehmt nebenbei was auf. Dafür ist die Region um Kitzbühel und Fieberbrunn super geeignet! Gute Gastronomie sowie viele zusätzliche Aktivitäten (Wandern, Ski, Paragliding, Mountainbike ...). Wenn es dann auch im Studio nicht auf jede Sekunde ankommt, so ist der Trip zwar durchaus anstrengend, aber halt auch erholsam. Und diese "Entspanntheit" hat man nicht, wenn man beim Abbey Road Studio aufläuft und auch gegen die Uhr kämpft.

Folgerichtig ist es an der Stelle der richtige Zeitpunkt um @gitarrenaxl und seinen Jungs einen Dank auszusprechen. Die richtige Balance zwischen "Das geht besser! & Macht euch mal locker". Zu Preisen - die Frage wird ja zwangsläufig kommen - kann er im Zweifel selbst was sagen, wir finden das Preisschild aber mehr als fair!

Ich darf euch an der Stelle die anderen Bandmitglieder kurz vorstellen ...

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- In der Mitte steht Nico @scenarnick ... Hier mit dem Saxofon in der Hand ist er aber auch der primäre Sänger der Band.
- Links steht Thomas @Strille ... Bass ist unschwer zu erkennen, aber er singt auch Background Parts. (Böööh ... Insider)
- Rechts stehe ich, womit ich sicher kein Geheimnis verrate ... Gitarre und Lead Vocals in einigen Songs der Setliste.


Im Gepäck hatten wir 4 Songs. Ziel bei der Auswahl war es alle "Band Optionen" zu zeigen ... Hier die Liste mit Hinweisen, warum der Song an Board war.

- Willin war mit dabei, weil alle 3 dort einen Gesangspart haben, ich Slide in Open G spiele ... und der Song NICHT mit Click funktioniert. Er braucht eine kleine Menge "anschieben und nachgeben". Insofern repräsentiert er "Out of Blues" im Live Modus.

- Birmingham Babe ist ein Song den es im Original von der Sunnyland Blues Band gibt. Nico/Gesang ... Thomas/Bass ... Martin/Gitarre ... Durch seinen B-Part nicht ganz der klassische Blues, aber wir sind ja auch "Out of Blues".

- Lodi war mit dabei, weil er sehr gut zeigt wie weit sich ein Song von der ursprünglichen Vorlage entfernen kann. Diese Vorlage hat Fogerty selbst geliefert, indem er mit seinem Junior vor ein paar Jahren dem "Americana Flair" des Originals eine kräftige Blues/Rock Stimme verpasst hat.

- Gear is my Drug habe ich - ihr im Musiker-Board seid die Vorlage mit euren und meinen G.A.S. Attacken - selbst geschrieben. Grundsätzlich ein klassischer 12-Takter, der allerdings einen B-Part besitzt. Hier kommt auch das Saxofon zum Einsatz, während ich ihn singe.

Für das Video haben wir Gear is my Drug ausgewählt. Mit eigenen Songs verhindert man Copyright-Themen, falls man mit dem Cover - "bei uns wäre dies purer Zufall" - doch zu nah am Original ist. Enthalten sind Eindrücke aus dem Studio von der anfänglichen Jam Session mit dem Drummer, dem Regieraum, der "Vereinzelungsanlage" aka Gesangskabine und jede Menge "hoch konzentrierte 😂" Gesichtsausdrücke.

Zu allen Songs haben wir den "30-Minuten-Mix" immer wieder gehört. Diesen haben wir auch ran gezogen um uns zu überlegen, ob der Song noch einen "Nachschlag" braucht. Z.B. eine zusätzliche A-Gitarre in Willin', was dem Song sehr hilft! Mehr Gesang, mehr Instrumente ... mehr MEHR. Die Gefahr besteht da natürlich, zu viel in den Song zu kippen. Aber "haben" ist besser als "brauchen" (Gear is my Drug, da war es wieder) und die Jungs können ja jederzeit Spuren im Song still schalten. Die für das Studio eigentliche Arbeit beginnt jedoch im Prinzip erst, wenn die Musiker wieder abgereist sind - und möglichst viel Material da gelassen haben.

Zu allen Songs lege ich euch auch die "Pilottracks" (30-Minuten-Mix - Amateur Level) aus unserem Proberaum hier rein. Dann könnt ihr unmittelbar vergleichen, wie viel "Strecke" mit der ordentlichen Aufnahme zurückgelegt wurde.


Logbuch:

Reisegruppe "Out of Blues" ist in 2 Teilgruppen zum "Einchecken" in den Stau am mittleren Ring zu München bereit. Durch das lange Wochenende hat es uns natürlich erwischt! Trotzdem haben wir es rechtzeitig geschafft, um im Studio schon mal "was aufzubauen" und den Trip mit einem gemütlichen Abend zu beginnen.

Day 1

Am nächsten Vormittag ging es um 10:00 ins Studio. Marco (die hauseigene gute Seele) hatte schon reichlich Mikrofonierung vorbereitet und so blieb erst mal nix weiteres zu tun, als die Pegel zu checken und die Verbindungen zu prüfen. In der DAW (Cubase wurde verwendet, sie haben aber auch die anderen üblichen Verdächtigen am Start) waren die Projekte angelegt und die Spuren vorbereitet.

In Runde #1 also erst mal gemeinsam im Raum alle Songs durchspielen und dabei feststellen, dass das mit Tom an den Drums hervorragend funktioniert. Im Nachgang dann jeder an seinen eigenen Platz (also Nico in die Gesangskabine), Thomas am Bass (Box isoliert), Tom an den Drums und ich an der Gitarre (Box isoliert) im großen Aufnahmeraum, um die Drums abzunehmen. Kopfhörer auf für alle Mann und los. Primär den Click für Tom an den Drums, an den wir uns gehängt haben. Kleiner Stolperstein für mich - zwei der Songs beginnen mit einem Gitarren Intro. Und da war er auch schon, der bedrohliche Click in meinem Ohr, den ich durchhalten musste, bis Tom die Zeit an sich gerissen hat. Zumindest das längere Intro bei Gear is my Drug haben wir dann "vertagt" und sind schlicht mit einem kurzen Turnaround in den Song gegangen. Nennen wir es mal "Risikominimierung" 😜. Wichtig im ersten Schritt waren eh nur die Drumspuren, damit wir dann ohne Tom an den folgenden Tagen unsere Parts da drauf packen konnten.

Dieses zwar "gemeinsam" - sieht man von Nico in seiner Einzelzelle ab - aber trotzdem isoliert unter dem Kopfhörer war der Wake-Up Call für den nun folgenden "Ernst der Lage". Vorbei mit locker gemeinsam Musik machen - und den Live Sound der Boxen genießen - denn es musste ein Produkt geliefert werden. Ein wenig habe ich mich nach dem gewöhnten Habitat der Bühne und des Live-Momentes zurück gesehnt. Aber zu spät! Mit gehangen, mit gefangen ...

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Da ich in der Folgewoche noch auf einem Golfturnier unterwegs war, habe ich etwas "spärlicher" immer noch zu viel eingepackt. Meine 1x12 Kammler MonoKai wurde für den "wir lernen uns kennen Jam" eingesetzt, danach wurde allerdings die 4x12 TyFoon aus dem Studiobestand im Nebenraum - sauber isoliert und mit 3 Mikrofonen abgenommen - verwendet. Klanglich allerdings vertraut, da in beiden Boxen Bulldogs werkeln.

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Als Sounds 3 Optionen des Pedal Boards + jeweils die beiden Kanäle des Engl Fireball 25. Zerre Sounds (erstes Solo bei Gear is my Drug) spiele ich direkt aus dem Amp ohne Pedal.

Ne Strat geht immer (hier ne sensationelle Kauffmann, die auch die Jungs vor Ort beeindruckt hat) und als Slide Gitarre eine HB Jazzmaster mit fester Brücke. Vor Ort hätte ich noch ne riesige Auswahl gehabt, zum Einsatz kam dann jedoch "nur" eine Martin A-Gitarre als Zweitstimme in Willin'.

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P.S. Capo - muss Lodi gewesen sein :) ...

Für den Bass wurden die Boxen in einem abgetrennten Raum abgenommen und das DI Signal vom Verstärker eingefangen. Flatternde Hosenbeine also auch bei Thomas Fehlanzeige. Dafür abgetaucht unter dem Kopfhörer beim Einlassen auf den Click. Nach anfänglicher Abneigung - weil er prominent den Click gehört hat - empfand er den mit der Zeit immer hilfreicher. Eine direkte Qualitätskontrolle für sein Timing. Und so hat er nach einer Weile eigentlich den Click nur noch dann gehört/wahrgenommen, wenn seine Bassnote nicht komplett drauf lag. Etwas von dem ja auch ein Victor Wooten in seinem Korg Metronom Video spricht. "Ich nutze es als Trigger, um von ihm weg zu kommen und mit meiner eigenen Zeit das Metronom zu sein". Gelingt dies, hört man tatsächlich den Click (obwohl er gleich laut und prominent bleibt) nicht mehr bewusst. Und genau dann nervt er auch nicht mehr.

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Nachdem wir alle Drumspuren zu den Songs im Kasten hatten - inkl. Backup - wurde angefangen die anderen Spuren einzeln einzufangen. Jeweils mit der passenden Menge "Pilottrack" auf dem Kopfhörer. Am Abend dann noch gemeinsame Bestandsaufnahme des Trackstatus und wo wir noch mal ran wollten.

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In Summe war die "Gang" da schon recht glücklich. Es klang nach Musik und es fühlte sich so an wie die One Take Aufnahmen aus unserem Proberaum. Solide Basis gelegt, aber die "Studiomagie" beginnt ja erst bei allem was dann noch folgt. Deckel drauf für Tag 1 !!! Also zumindest für uns. Denn der immer noch bei jedem Track - im Takt - mit dem Kopf nickenden Marco wollte schon mal den aktuellen Stand "fertig" bauen. Nachtschicht ...

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Day 2 & 3

Klar, alles an Gesang musste noch mal auf die Festplatte, wenigstens eine zweite Gitarren"stimme" (also gleicher Inhalt, anderer Sound), die Intros und Soli (Gitarre und Sax), sowie die Background Vocals.

Also reichlich Details, bei denen immer nur einer von uns gefragt war. Allerdings haben wir nach jeder Runde gemeinsam das Ergebnis bewertet und dann im Zweifel auf "NULL" gesetzt und die nächste Runde angeschoben. Und mit der Erfahrung von Marco und Alex war da auch immer ein wenig "Zuckerbrot und Peitsche" im Spiel. Einige Gitarrenparts z.B. wären für ein Live Szenario völlig in Ordnung gewesen und hätten mit dem Microtiming sicher auch meine Gefühlslage zum Ausdruck gebracht, aber für die Studioaufnahme - bei der der Zuhörer ja im Nachgang in der Regel kein Video und daher auch keine Face Melting Momente hat - ist das ungeeignet. Von daher musste auch ich einige Extrarunden drehen und bin im Nachgang froh, das Alex hartnäckig war. Wieviele Nerven ihn das gekostet hat ... und wie er die Aufnahmefortschritte aus der "Betreibersicht" einschätzt, soll er euch selbst sagen. (Ich bereite dann schon mal die Sperre im MB vor :) )

Als Beispiel hier ein kleines Video ... Thomas wollte nur kurz die Background Vocal zu Birmingham Babe einsingen, die aber eher klingen wie Böööhmingham Babe. Er musste völlig unerwartet deutlich mehr Runden drehen, als ihm lieb waren. Es ist manchmal schon erstaunlich, an welchen komplexen Stellen man einfach so problemlos durchsegelt und wo man bei vermeintlich leichten Parts Schiffbruch erleidet und "flott geeschleppt" werden muss.

Das gab es aber auch anders herum. Ich sollte die V2 meiner Gear is my Drug Strophen einsingen und sehe von der Gesangskabine aus Marco hektisch am Pult werkeln. Für einen Moment dachte er, er hätte die neue Spur nicht Live geschaltet, denn meine Runde 2 klang und lag tatsächlich 1:1 auf der Vorlage.

Zur Auflockerung also dies hier ...


View: https://youtu.be/Id3XJaqe4L0

Auch hier haben wir an beiden Abenden noch mal "Kassensturz" gemacht und überlegt was man noch "verschönern" kann. Große offenen Baustellen gab es aber nicht, denn wir sind in Summe besser durch gekommen, als wir im Vorfeld erwartet hatten. Dies auch, weil es am Tag 1 praktisch keine Eingewöhnungszeit mit Tom an den Drums benötigte, wir also die Songs sofort gemeinsam spielen konnten. Man sollte aber auch beachten, dass wir mit der Anzahl der Instrumente und Stimmen noch als "kleine Produktion" durchgehen. Wenn da noch Tasten und Co. dazu kommen, dann wird der Aufwand natürlich um einiges größer. Im Vorfeld hatten wir gesagt 3 Songs "ordentlich" (also inkl. Click) und ein Song (sofern Zeitbudget noch nicht verbraten) als Live Version. A Song a Day ist für unsere Besetzung - bei guter Vorbereitung - sicher eine zu leistende Hausnummer und auch realistische Vorgabe, falls ihr mal in das Thema einsteigen wollt.

An Tag 3 hatten wir dann noch einen Kameramann vor Ort, der für uns Video beim "Live Fake" und bei unserer Arbeit in der Gesangs-Kabine gedreht hat. Aus diesem "aus dem Bauch raus" Rohmaterial ist das Video unten entstanden, bei dem es galt die Musik mit dem Bild zu "verheiraten". Da es im Vorfeld (spontane Idee vom Tag 2) kein Script gab, war die Sichtung des Video ziemlich zeitintensiv. Es soll auch nicht unbedingt normales Musikvideo sein, sondern alles was hier geschrieben steht mit Bildern unterstützen. Also "Out of Blues" im Studio zeigen.

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Seit unserem Besuch sind jetzt 2 1/2 Wochen rum. Ich habe die 30-Minuten-Mixe gefühlte 100 mal gehört und schon ein paar Hinweise in Richtung Ö geschickt, was ich für "entbehrlich" halte und wo man versuchen kann aufzuräumen. Z.B. ein 50 Hz Brummen in Willin', wenn offene Saiten gespielt werden. Woodway Studio ist für Marco und Alex nicht der Fulltime Job. Und da uns auch kein Label im Nacken sitzt, ist beim Mixen keine Eile geboten. Es ist ja eh besser wenn man sich immer mal wieder, mit etwas Abstand, die frischen Ohren gönnt.

Jetzt ist aber genug geredet ... jetzt gibt es erst mal was auf die Ohren ...

Diese hier wurden als Pilottrack bei einer Probe aufgenommen und waren die Basis für Tom, um die Songstrukturen zu lernen. Via ZOOM L-12 und OHNE Anspruch auf den perfekten Sound. Es ging nur um die Dokumentation! Das ist aber leidlich vergleichbar mit dem was man als Band immer wieder mal von sich aufnehmen sollte ... da die Wahrnehmung mit der Energie der Probe durchaus von der neutralen Betrachtung im Nachgang abweichen kann. Nennen wir die Dinger mal "solide".

Birmingham Babe - Out of Blues Proberaum




Lodi - Out of Blues Proberaum




Gear is my Drug - Out of Blues Proberaum




Und bevor es uns "Stuck in Woodway Studios" erwischt, haben wir den Dollar in den Tank gekippt und sind Richtung Heimat ... Vielen Dank für die tolle Erfahrung !!!

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Derweil wird im Woodway Studio fleißig das digitale und ebenso reichlich vorhandene analoge Equipment genutzt und an den Reglern geschoben. Was da seit unserer Abreise alles mit den Tracks passiert ist, muss euch Alex in einer ruhigen Stunde erklären. Was aber gut funktioniert ist der Dialog via WhatsApp Gruppe. Hier kann unser "Geschmacksnerv" an den Songs - also der Stelle hinterm Komma - mitarbeiten. Wie tief/vorn steht der Sänger und die Solo Spur im Mix? Wieviel Bass darf es sein (P.S. ich möchte die gespielten Noten hören!)? Wo klingen die Call&Response Backing Vocals gut, wo können sie weg? Z.B. "Hi … Mix finde ich sehr gut! Was mich etwas irritiert ist, dass die Stimme und die Solo Stimmen den Eindruck erwecken, als würden sie tiefer im Raum stehen. Also von der Aufteilung so, als würde man „hinten“ beim Drumset im Raum Singen. Was im Mix im Zentrum ist steht „hinten“, was im Mix auf den Seiten liegt, steht vorne. Also konvex statt konkav."

Wenn man sich so intensiv in einen Song reinhört, dann hört man halt auch viele Details und bewertet sie auch mal gegen das, was man eigentlich spielen wollte. "Den Sax-Kiecks musst Du nicht unbedingt schneiden, hätte ja auch gewollt sein können und der Ton ist nicht per se “falsch”. Ich weiß halt nur, was ich an der Stelle spielen wollte. Je öfter ich den Kiecks höre, umso besser gefällt er mir."

Und sobald ihr diesen Beitrag lesen könnt, sind wir zumindest mit dem Song "Gear is my Drug" über der Ziellinie. Die anderen Songs ergänze ich dann später im Beitrag - die 30-Minuten-Mixe habt ihr dann aber ja schon gehört. Wir reden an der Stelle von MIX! Erst wenn wir damit durch sind, laufen sie noch mal durch das "Mastering". Es wird also noch mal was mit ihnen passieren.

Also Jungs, ran an die SSL ... 👍 ...

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Here we go!


Birmingham Babe - 30-Min-Mix




Lodi - 30-Min-Mix



Willin' - 30-Min-Mix




Gear is my Drug (Video)


View: https://youtu.be/DzGRORGnySY


Gruß
Martin
 
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Hach, was war es schön in meiner "Einzelzelle" :)

Bevor ich hier loslege, auch von mir erstmal einen ganz herzlichen Dank an @gitarrenaxl, Marco und Tom für die Zeit und das Coaching in Woodway Studio "auf dem Holzweg".

@hack_meck hat ja schon mit einer sehr guten Zusammenfassung vorgelegt. Deswegen beschränke ich mich hier auf die Sicht des "saxenden Sängers". :cool:

Wir haben das Glück, über einen ziemlich luxuriösen Proberaum zu verfügen. Vocals (und E-Drums) über die PA, wir stehen im Kreis, können uns alle gut sehen, Monitoring ist auch gegeben. Auch spielen wir jetzt in der Formation gemeinsam seit Mitte 2017 und sind gut aufeinander eingespielt, aber die Tage im Woodway haben uns nochmal enger zusammengebracht und wir konnten gedanklich komplett in die Musik eintauchen.

Im Studio ist die Situation natürlich ganz anders als im Proberaum und erst recht anders als "live" beim Gig. Das geht schon mit der räumlichen Trennung (zumindest des Sängers) los, weiter über die Kopfhörer statt Monitore und - ganz wichtig! - einem anderen Mindset. Während wir sonst versuchen, alles so zu proben, dass wir "first take" abliefern können, ist genau das im Studio nicht erforderlich. Es _darf_ auch mal was schiefgehen und man _soll_ probieren, Dinge anders zu machen, auf die Gefahr hin, dass es nicht gleich klappt.

Was also sollte ein Sänger für das Studio (neben den gut geprobten Stücken) drauf haben?

Ganz wichtig: Singen unter Kopfhörer!

Wer da mit seiner Band schon mit IEM unterwegs ist, hat einen klaren Vorteil. Wir sind das nicht (siehe oben) und setzen auf klassisches Monitoring.

Wenn man jetzt im Studio steht und die Dinger auf den Ohren hat, ist der Klangraum, in dem man sich befindet, ein ganz anderer. Es ist direkter, es ist leiser (je nach Wunsch) und auch die Eigenwahrnehmung unter Kopfhörern ist eine ganz andere als über Wedges. Hier empfiehlt es sich für Sänger, das VORHER zu üben. In meinem Falle hab ich häufig über Probenmitschnitte von uns (Multitrack) die Vocals daheim nochmal eingesungen. Zum Einen, weil wir im Proberaum relativ viel Bleed hatten, zum Anderen, weil eben doch manches Live akzeptabel ist, auf der Aufnahme aber (wie sag' ich's freundlich?) "suboptimal" gelungen ist und man sich ja verbessern will.

Hier habe ich also die Tracks von unserem Pult in Cubase geschoben und mich selbst neu aufgenommen - in mehreren Takes, mit Overdubs etc. Und immer mit Kopfhörern, die man selbst kennt.

Im Studio hatte ich geschlossene On-Ears bekommen, die laut Marco und Alex am wenigsten nach draußen lassen. Für mich als Brillenträger sind On-Ears nicht so dolle, es drückt ganz schnell. Nach kurzer Verständigung mit Alex habe ich dann schnell auf meine mitgebrachten Stöpsel (HL 1050) gewechselt. In-Ears haben noch weniger Bleed als die On-Ears, waren also für das Studio gut zu handhaben und für mich sehr vertraut. Jederzeit wieder!

Mikrofontechnik!

Auf der Bühne hast Du Deine Niere oder Superniere, weißt, wie nah Du rangehen musst, um den schönen bassigen Sound des Nahbesprechungseffekts zu haben. Ist im Studio nicht so!

In meinem Fall hatte ich ein sehr klar klingendes Brauner Mikro vor der Nase, das extrem gut aufgelöst hat. Trotz des sehr guten Pop-Filters geht man aber mit solchen Mikrofonen "respektvoller" um als mit nem Live Mikro. Ein etwas größerer, aber konstanter (!) Abstand ist erforderlich, damit nachher nicht zu viel nachbearbeitet werden muss. Also nix mit "mit dem Mikro tanzen", sondern diszipliniert den Schnabel in Position bringen. Keine Sorge: Etwas Bewegung ist erlaubt.

Aber Achtung: Wer gerne im Ballonseiden-Trainingsanzug "performt" oder klimpernde Halskettchen oder Armbänder trägt, bekommt ein DuDu! Raschelnde Kleidung wird eiskalt mit aufgenommen. Sänger/innen, überlegt Euch also, was Ihr anzieht, damit es nicht stört.

Die Kabine hat Fenster, das an das Ihr denkt, ist also keine Option :)

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Die Komfortzone verlassen!

Während wir in Proben und Live versuchen, immer konstant und reproduzierbar zu sein (und mit jedem Durchgang besser), ist das im Studio nur ein Teil der Arbeit. Martin schrieb es oben schon: Man legt zunächst die Basis, dann optimiert man, bis der Take "an sich" im Kasten (oder auf der Festplatte) ist. Ab da fängt aber der Spaß erst an :)

Wenn erstmal zwei gute Takes "stehen" und aufgenommen sind, kann man die Handbremse lösen und den sicheren Hafen verlassen. Mal einen Take "total übertrieben" artikuliert, andere Klangfarbe, mal aus der Box ausbrechen. Witzig ist es, wenn man danach feststellt, dass diese zusätzlichen Takes eigentlich die viel geileren sind und die dann in den Mix wandern.

Play It Safe ist nice, aber es geht immer noch mehr.

Deine Band und in unserem Fall Alex und Marco hören zu und geben sehr wertvolles Feedback, das man sich gut anhören sollte. Hier kann man als Musiker echt wachsen!

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Dabei sein - IMMER!

Klar wirkt es manchmal so, als hätte man im Studio sehr viel Leerlauf, wenn der zweite Sänger sein Schaf sucht (Sorry 🐑), der Gitarrist den Rhythmus Part ein weiteres Mal spielt oder einfach aus den vielen Takes "der beste" gesucht wird. Tatsächlich ist man aber auch in den scheinbar arbeitsfreien Phasen voll dabei und hört konzentriert zu. Ist ja nicht so, dass man nur selbst Feedback haben will, man ist auch gefordert es zu geben!

Was hat Marco so schön gesagt? "Ich arbeite grundsätzlich für den Song". Das sollte jeder, immer tun.

P.S.: Ich arbeite daheim auch mit CuBase und konnte mir einige Kniffe im Studio direkt abschauen und in meine "Toolbox" übernehmen :)


Mein Fazit:

Die drei Tage bei Alex und Marco und mit Tom waren sehr intensiv, anstrengend, angenehm, lehrreich und haben - neben dem Endprodukt - mehr gebracht als vielleicht ein Workshop oder Band Coaching. Sie haben uns als Band noch enger zusammengebracht, haben jeden von uns auch individuell wachsen lassen UND wir haben ein Produkt in der Hand, auf das wir stolz sein können.

P.S.: Die Tatsache, dass mein Magenvirus mit dem Ausbruch bis zur Rückfahrt gewartet hat und ich dann für 3 Tage "weg vom Fenster" war, spricht für sich und zeigt, wie viel Energie und Konzentration wir dort im Woodway Studio gelassen haben. Eigentlich braucht man danach Urlaub :)

Immerhin haben wir uns zum Abschluss noch eine kleine Wanderung gegönnt

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Wow, toller Bericht. Absolut Kekswürdig :keks:. Die Audios muss ich nachher in Ruhe mal hören, ist hier auf MacBook nur begrenzt sinnvoll.
 
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Weil ich oben von On-Ear vs. In-Ear sprach, hier noch ein Beweisfoto, dass IE eben deutlich besser ist für Brillenträger :)

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Was Nico schreibt, kann ich gut nachvollziehen. Als wir das erste mal in's Studio gingen, war es mit unserer Tanzmucke (1986?). Unser Keyboarder wollte das als Abschluss, bevor er die Band verlässt, um noch ne Erinnerung zu haben. Damals war da noch nichts mit Aufnahmen im Proberaum. Wir hatten zwei Tage, und dachten wir spielen mal eben 10 Songs ein. Wie nacheinander? Wir sind ne Liveband, spielen alle zusammen! Das scheiterte schon mal daran, dass im Studio gar nicht genügend Spuren verfügbar waren, um alles gleichzeitig aufzunehmen. Mussten uns also auf einen Kompromiss einigen, dass wir halt nur erst die Instrumente, dann die Vocals, und von wegen 10 Songs - auf 5 haben wir uns geeinigt, mit Abstrichen an der Qualität. Sollte ja keine Plattenveröffentlichung werden. Nach Klick hätten wir eh nie spielen können, und mit Kopfhörern war dermaßen ungewohnt.
Jahre später mit anderen Bands haben wir dann auch mal Studiotage eingelegt, und dann so wie üblich: die Drumspur zuerst und dann Instrument für Instrument drauf. Funktioniert nur, wenn man einen Drummer hat, der den Songablauf komplett und sicher im Kopf hat. Mit jedem weiteren Instrument wird's dann für die nachfolgenden Spuren einfacher. Live und gemeinsam spielen ist was anderes.
Was funktioniert ist, wenn die Band klickfest ist. Wir haben mal eine Studioaufnahme mit der Band in Eigenregie in unserem ziemlich ungünstig schallisoliertem Proberaum gemacht. Wir haben zunächst alle gemeinsam die Songs gemeinsam eingespielt, jeder hatte Kopfhörer auf und den Klick auf dem Ohr - mit Klick auf der PA haben wir in der Regel immer geprobt und waren diesbezüglich trainiert. Qualität, Übersprechungen und Verspieler spielten beim ersten Take keine Rolle, denn das war nur der Roughmix auf 5 Spuren (8 hatten wir über das Audio-Interface zur Verfügung): Drums, Bass, Gitarre, Keyboard, Vocals. Danach wurden in Einzelsessions Track für Track auf Basis des Roughmix mit dem passenden Klick dann die einzelnen Spuren aufgenommen, und am Ende dann die Vocals. Zumindest war so das Bandfeeling da.
Ich glaube, so würde ich es immer wieder machen wollen.

Aber die Idee, so etwas komprimiert an einem Wochenende mit der Band zu machen, finde ich super, weil man dann a. mal wirklich Zeit für einander hat, b. an dem kompletten Entstehungsprozess Teil hat und c. jederzeit Einfluss nehmen kann.
 
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Out of Blues / Bass

Den Ablauf unseres Ausfluges in die Studiowelt haben meine zwei Mitstreiter Martin @hack_meck und Nico @scenarnick ausführlich aufgezeigt. Für denjenigen, der von der Materie - aufnehmen, schneiden, mischen, - am wenigsten Ahnung hat, war das schon eine spannende Erfahrung. Ich bin normalerweise froh, wenn ich die gesendeten Files ins Cubase transferiert bekomme und meine eigenen Aufnahmen hinzufügen kann :)

Ich mache sehr gerne Musik, am liebsten live oder im Proberaum.

Dann ins Studio?

Eine solche Chance bekommst du als Band selten oder nie, besonders nicht im nichtprofessionellen Bereich! Von daher: ab nach Österreich!!

Ich war schon aufgeregt und ein wenig nervös. Auf der Bühne mal ein falscher Ton - grinsen und ausschauen, als wäre es gewollt ;-) - hier im Studio können alle jeden falschen Ton hören und sehen.

Aber mal im Ernst: Ihr kennt Eure Stücke, die Band kennt deine Möglichkeiten und mit einem sehr großen Dankeschön versehen - Alex und Marco unterstützen einem in allen Belangen und mit entsprechendem Gefühl (des is Sch…, spiels nochmal :) ) nein Spaß, die haben soviel Erfahrung, die Jungs stellen sich schon auf den jeweiligen Musiker ein! Mir hat es auf jeden Fall einen riesigen Spaß gemacht und die Erfahrung nimmt mir keiner mehr!

Aber…..

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Wie man unschwer erkennen kann, ist schon Konzentration gefordert. Die Situation mit Kopfhörer, mit einem Klick hinter dem Song, die Kollegen nicht zu sehen, alleine im Raum- das ist schon was anderes als im Proberaum. Mal abgesehen von 15 Versuchen oder mehr, zwei Wörter einzusingen als Zweitstimme. Der Spitzname „Das Schaf“ wird mir wohl für immer anhängen ;-) (Insider)

Hier war es dann schon sehr geil, mit den Bandfreunden mal auf einer anderen Ebene abzuhängen. Sei es im Technikraum, in den Pausen, abends beim Essen und evtl. Trinken :) oder beim Absacker in der gemeinsamen Wohnung. Die Gespräche und Ideen waren genial und bringen uns bestimmt weiter!

Da sehe ich auch für andere Bands eine super Möglichkeit, sich mal ausserhalb des Proberaumes besser kennenzulernen. Und eine tolle Herausforderung ist es auch.

Das Ganze natürlich in einem tollen Umfeld - Kitzbühler Alpen ist hier das Stichwort. Super schön und mit zwei Gastgebern aus dem Woodway-Studio, die sich um einen kümmern!

An dieser Stelle ein „Mega-Dankeschön“
  • an Alex @gitarrenaxl und Marco von Woodway-Studio
  • an unseren Vermieter, dessen Namen mir leider entfallen ist (tolle Wohnung)
  • An unseren Etatmäßigen Drummer Moritz, der mit uns die Stücke im Vorfeld aufgenommen hat, um dem Schlagzeuger vor Ort die Spielweise darzustellen
  • Natürlich Tom, dem oben genannten Schlagzeuger, der sich super vorbereitet hat und auch seinen Feiertag geopfert hat, um mit uns die Stücke einzuspielen

Ein besonderer Dank an Martin und Nico, die mit Ihrem Wissen und mit Ihrer Arbeit während den Aufnahmen das Ganze schon in die Richtung gebracht haben, wo wir es hinhaben wollten. Auch die Arbeiten nach dem Besuch , Video erstellen und anpassen, die Rohmixe in regem Austausch mit Marco / Alex verbessern etc. - aber jetzt mal schauen, das wir wieder auf die Bühne kommen. Auch wenn es eine tolle Zeit war, das alles im Studio - live ist immer noch am geilsten!

Aber….. wenn Ihr eine Band seid, die nicht die professionellen Möglichkeiten auf Grund Eurer Bekanntheit geboten bekommt, Ihr aber trotzdem professionell etwas aufnehmen möchtet, Ihr mal was cooles zusammen machen möchtet als Band, und das in einem wunderschönen Flecken Österreichs - bei Woodway-Studio habt Ihr super Möglichkeiten. Einfach mal anfragen!!


Gruß Thomas
 
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Es ist einige Wochen her, aber ich melde mich nochmal in dem Faden hier. Diesmal zum Thema

Risiken und Nebenwirkungen

Ich gebe zu, ich bin in den Tagen nach dem Studio-Aufenthalt in ein tiefes Loch gefallen. Nicht nur, weil mich ein Virus im Bett festgehalten hat, sondern auch, weil der Energie-Level in der Zeit vor Ort derart hoch war (schrieb ich ja schon oben) und danach erstmal "Cold Turkey" kam. Kalter Entzug von Musik mit den Jungs, Studio, aber auch Proben. (Wir haben ja auch noch andere Jobs...)

Das war eine heftige Zeit, in der mir die Band sehr gefehlt hat und ich minütlich auf mein Handy schaute, ob eine WhatsApp mit einem neuen Mix kam :)

Einige Mixe später schaue ich zurück und muss sagen, dass ich mir die Songs - und hier natürlich in der Hauptsache meine Parts - NOCH NIE so intensiv angehört habe. Ja, wir schneiden mit, ab und zu, Gigs oder Proben. Ja, ich nehme mich selbst auf und höre mir das an. Aber nicht in der Intensität, in der ich das tue, wenn ich die Mixe beurteile. Das mag natürlich daran liegen, dass hier auch eine gewisse "Öffentlichkeit" dahinter steht. Die Mixe sollen ja als unsere Visitenkarte dienen - Social, Homepage, Bewerbungen bei Veranstaltern.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir im Studio so viele verschiedene Takes gespielt / gesungen haben und mit dadurch die Ohren aufgegangen sind für Dinge, die ich vorher als gegeben hingenommen habe. Sei das nun ein Detail der Phrasierung, ein Moment, in der mir die Spannung entglitten ist (und der Ton dadurch grottig zu unkontrolliert wurde) oder eine Verzierung, die ich gesungen habe und nach Melodyne war sie glatt gezogen (also hab ich sie nicht so gesungen, dass Melodyne erkannt hat, was ich vorhabe).

Wir haben im Rahmen der Mixe auch einige A/B Vergleiche angestellt, wie es mit Melodyne klingt und wie ohne. Auch das war / ist für mich ein AHA Erlebnis. Sobald ich höre, dass Melodyne einsetzt weiß ich, das war nicht ganz sauber. Will ich nicht. Am liebsten hin und nochmal versäubern :) Der gute @gitarrenaxl hat sich bestimmt mehr als einmal gewundert, dass ich nach "weniger" geschrieen habe :)

An einigen Stellen ist so ein Tool sehr gut und fast nicht wahrnehmbar, an anderen Stellen zeigt es Dir brutal ehrlich Schwächen auf. Daher bin ich jetzt dazu übergegangen, bei meinen Home-Recordings parallel Grallion (statt Melodyne) und Roh-Fassung laufen zu lassen. Wenn es zu sehr abweicht, wird die Aufnahme verworfen. Ich hab ja nicht vor, Live alles durch Autotune laufen zu lassen :)

Die Zeit im Studio und die Zeit des Hin- und Herschickens der Mixe wirkt also noch immer nach und vertieft das "Coaching" vom Studio auch noch lange nach der eigentlichen Aufnahme.

Ich wäre jetzt bereit, die nächsten 3-4 Stücke einzuspielen. Ihr auch, Jungs?
 
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Ich liebe Melodyne ! Warum ?
Weil es einfach auf „natürliche“ Art und Weise deine pitches (wenn man mal beim Singen bleibt) verschönt.
Glaub mir, lieber @scenarnick wir haben schon bei ganz andern „Kalibern“ Melodyne genutzt. Und Alle haben ausnahmslos darauf zurückgegriffen, mal mehr oder mal weniger.
Es kommt halt immer auf die Zurückhaltung in der Anwendung drauf an. Ich darf behaupten, auch ein gewisses Grundverständnis der Tonhöhenlehre ist Voraussetzung für ein gutes Ergebnis.
Diese Helferlein sind für jedes Studio mittlerweile Standard und auch berechtigt.
Um ein Gesamtkonzept besser klingen zu lassen ist alles erlaubt. Zum Schluss bestimmt der Musiker wie er haben will, bei dir eben sehr wenig „Eingriff“ was natürlich voll ok ist.
Liebe Grüße Alex
 
Lieber Alex

Ich war mir sicher, Du würdest reagieren :) Ich verdamme Autotune und solche Tools keinesfalls. Man darf nur nicht davon abhängig sein.

Durch die Vorher / Nachher Vergleiche ist mir persönlich aufgefallen, wo ich mich selbst noch verbessern sollte, damit man "nur eine Prise" davon braucht. Und die Prise darf es sehr gerne haben, denn es macht die Produktion "rund". Wenn man das Essen überwürzen muss, um einen faden Eigengeschmack zu übertünchen hat der Mensch am Mikro was falsch gemacht.

In diesem Sinne guten Appetit :)
 
N'Abend,

Es ist soweit euch den nächsten Schritt vorzustellen. Den Mix von "Gear is my Drug" kennt ihr schon aus dem Video und bei dem hatten wir auch im Ablauf Gas gegeben, um euch möglichst zeitnah diesen Bericht und unsere Eindrücke aus dem Studio übermitteln zu können. Es hat sich nichts dran geändert und er geht genau so ins Mastering - ja, auch die Dateien bekommt ihr noch mal, um alle Schritte gegeneinander hören zu können und die Entwicklung im Mix mitzuverfolgen.

Zum Schluss haben wir dann ...

- Proberaum Mix als Pilot Track - im Post 1
- 30 Min Mix vom jeweiligen Aufnahmetag - im Post 1
- Mix nach reichlich Abstimmung via WhatsApp - hier im Post
- Track nachdem er das Mastering durchlaufen hat - kommt noch


Auch im kollektiven Fernmix hatten wir wieder viel Spaß miteinander und es war sehr unterhaltsam in unserem Chat. Gehört wurde dann auf so vielen "Sound-Systemen" wie möglich. Im Auto, auf den Studiomonitoren, unterm Kopfhörer und mit AirPods an ner Straßenecke in New York (ein Mix erreichte mich beim Kurzabstecher).

Hören, sacken lassen, hören ... versuchen eine gemeinsame Sprache zu finden, um die eigene Wahrnehmung in Worte zu fassen.

- "Hey, der Gesang steht hinten auf der Bühne ... is ja konkav :). Mach den mal so konvex wie meinen Bauch" - "Ok, verstanden!"
- "Nicht das ihr meint wir machen nix :)" - "Sehr gut .. dachte schon ihr hättet verzweifelt die Spuren gelöscht."
- "Kann im Moment leider nicht hören - verlasse mich auf Nico und Martin." - "Du bist eh raus😂 ... Bass hört man gut!"
- " @gitarrenaxl bei Fragen einfach Fragen" - "Meine einzige Frage ist, ob genug Bier im Kühlschrank ist?"
- "Willin, wer von Euch singt das “ever been made” da noch mit? Die Stimme haben wir so bei Euch nicht eingesungen - ist aber GEIL"
- "Uns kam es so vor, als sollte es doch leicht diesen Country Gesang haben, dass das Original auch hat. Ich finde aber eure Version super, am besten ausnahmsweise die Slidegitarre 😅 ... Ausnahmsweise deswegen, weil ich bei dir immer gemeckert habe 😅"
- "Manchmal (nur manchmal) bin ich etwas langsam… Willin V1 V2 den Du uns geschickt hast ist ein Mono Mix (down), oder? Ich war so begeistert von den Chören eingangs, dass ich das nicht bemerkt habe."
- "Hier labert noch immer jemand am Ende." - "Der da labert bin ich und habe gesagt: „Super, gut gemacht!" das wollt ihr wirklich rausnehmen 😅"

usw ...

Ok, gab es natürlich auch ernsthafter ... daher in ein eigenes Zitatfeld verbannt :) ...

Hab’s gerade nochmal mit Abstand und anderen KH gehört. An das Melodyne gewöhne ich mich langsam, aber es wird mit den Backings noch ein anderes Problem hörbar.

Im ersten “Oh Lord, I’m stuck in-a-Lodi again” singe ich die Melodie und der Background singt das unisono mit. von allen folgenden “Oh Lord, I’m stuck” haben wir Versionen, bei denen ich die Melodie singe und Versionen, bei denen ich die Terz drüber singe. Hier höre ich nur die “Chor” Stimme von mir, also die Terz drüber, die eigentlich nur ne Begleitstimme sein soll. Backing macht die Melodie.

Gut, live müssen wir das so machen, aber für ne Produktion find ich das komisch, wenn der Lead Sänger vorne in die Begleitmelodie geht.

Hier also alle 4 Songs die wir aufgenommen haben ... im von uns allen abgesegneten Mix.

Birmingham Babe



Lodi



Gear is my Drug



Willin'




Eine Frage bleibt ... wie sollen wir das jemals wieder so gut hinbekommen? Damit ist allerdings auch die Frage beantwortet, warum ich es immer noch als extrem wertvoll finde sich mit der Band mal ins Studio zu begeben - cool natürlich, wenn es auch so cool ist wie im Woodway.

Wir haben für unser Aktivitäten und Bewerbungen wirklich ansehnliche Tracks! Wir haben eine tolle Erfahrung die uns bei der Bewertung unserer Songs definitiv weiter gebracht hat. Und wir hätten die Möglichkeit uns von den noch zu erstellenden Masters ne nette "Scheibe" schnitzen zu lassen. Ein Andenken in unserer "musikalischen Vita" als Hobbyisten niemand nehmen kann.

P.S. und weil hier ja viel gelesen wird, hier auch ne Einladung an die MB User von eigenen Erfahrungen zu berichten. Seid ihr neugierig geworden? Habt ihr es schon hinter euch ... Lasst mal hören.

Gruß
Martin
 
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Hallo,
hier auch ne Einladung an die MB User von eigenen Erfahrungen zu berichten.
...na, dann gebe ich mal etwas Senf dazu... ;) Ist bei mir schon beinahe historisch und spielt in den frühen Neunzigern. leider nicht so positiv wie bei den Jungs von "Out of Blues", sogar ziemlich genau das Gegenteil. Ich fasse es nach all den Jahren gerne zusammen unter dem Begriff "Lehrgeld gezahlt" und "Wie man es nicht machen soll". Ach ja, und "gutgläubige Dämlichkeit" hab' ich auch noch vergessen :evil:

Damals kam bei "meiner" Band die Idee auf, auch mal ins Studio zu gehen und eine EP mit drei Stücken aufzunehmen, sollte nebst anständigen Stücken für Bewerbungen eben auch ein wenig Geld in die Bandkasse spülen.
Unser damaliger Leadgitarrist war da sehr umtriebig, selbst gebürtig aus dem Saarland und aus Studiengründen bei uns in der Gegennd gelandet, schwärmte er uns von einem tollen kleinen Studio vor (im Saarland), da kenne er die Leute gut, das sei sehr günstig und würde auch die lange Anreise aus dem Westzipfel Deutschlands lohnen.

Er war sehr überzeugend, wir waren schnell sehr angetan von der Idee. Auch unter dem Gesichtspunkt "mal ein Wochenende konzentriert Musik zusammen aufzunehmen". Wir machten uns also Gedanken "wie aufnehmen?" Die Wahl fiel auf einzelne Tracks, also nicht mal Baß und Drums zusammen, sondern zuerst die Drums zu Klick und einer "Schmutzspur" von den Keyboards zur musikalischen Orientierung. Meine Frage an unseren Drummer "Bist Du denn klickfest?" wurde mit einem beleidigten "Was glaubst Du denn?" beantwortet.

Das war mein zweiter Fehler. hier nicht nachzuhaken. Der erste war, mich bei der Studiobuchung auf unseren Leadgitarristen zu verlassen. Die Sache hatte nämlich noch einen weiteren Haken. Alle Bandmitglieder außer mir waren nämlich Studenten oder Azubis, ich der einzige mit fester Anstellung und "vernünftigem" Gehalt. Dreimal dürft ihr raten, wer das ganze dann vorfinanzieren sollte... aus den erwarteten CD-Verkäufen bekäme ich das Geld ja ruckzuck zurück, hieß es. Na gut, ich habe mich breitschlagen lassen und dummerweise auch noch drauf verzichtet, auf "Training" für die Aufnahmesituation zu bestehen....

Nun gut, wir reisten also an, es war ja laut unserem Leadgitarristen alles gebucht und vorbereitet (Freitag bis Sonntag). Dachten wir. Als wir vor dem Studio standen, war niemand dort, alles verriegelt und verrammelt. Unser Saitenartist wurde plötzlich hektisch und verschwand für längere Zeit zwecks Telefonaten. Am Ende konnte er wohl doch noch einen Studiomitarbeiter finden, der bereit war, das Wochenende zu "fahren". Wie sich später bestätigte, hatte er wohl beim Buchen Mist gebaut.

Das nächste ungute Vorgefühl bestätigte sich, als sich herausstellte, daß unser Drummer alles andere als klickfest war. Da wir damals natürlich auf Tonband aufnahmen, gab es keine sinnvolle Möglichkeit, die timingmäßig völlig inkonsistenten Sachen zu korrigieren. Alle drei Tage gingen für die Drum-Tracks der drei geplanten Stücke drauf. Kein Baß, keine Keys, keine Gitarren, keine Vocals. Na toll...
Zähneknirschend also Verlängerung gebucht. Die anderen Sachen gingen gottseidank zügig, unsere Keyboarer (ja, wir hatten zwei...) waren präzise wie ein Uhrwerk und unsere Sängerin hatte ihre Sachen auch flott erledigt.

Der Mix war dann auch noch mal so ein Ding. "Damit ihr nicht nochmal runterfahren müßt...", erbot sich unser Leadgitarrist, das zusammen mit dem Tontechniker vor Ort zu erledigen. Ergebnis: Der eine Gitarrist sehr prominent im Mix, der andere oft fast rausgemischt. Dreimal dürft ihr raten... :eek:

Nun, dran zu ändern war nichts mehr. Also gehofft, daß sich wenigstens die EPs rentieren würden. Leider Fehlanzeige, von der Stückzahl, die wir angeblich (...im Nachhinein glaubte ich das übrigens nicht mehr...) abnehmen mußten, habe ich wohl noch die Hälfte irgendwo im Keller rumfliegen. Mein Verlust lag im unteren vierstelligen DM-Bereich.
In diesem Fall hatte ich nicht aufgepaßt, mich breitschlagen lassen und meine schweren Bedenken beiseite geschoben, da ich uns das Erlebnis "Studio" nicht im Vornerein kaputtmachen wollte. Lehrgeld bezahlt und viel über Menschen gelernt - eigene Dummheit.

Wer also als Band gerne mal in ein Profistudio möchte, sollte sich nicht nur von kollektiver Begeisterung tragen lassen, sondern auch eine vernünftige Vorbereitung machen, ist im Bericht von "Out of the Blues" alles wunderschön nachzulesen :great:
Wenn alle am selben Strang ziehen, dann kann man auch in einer solchen intensiven musikalischen Arbeitsphase viel Spaß an der ganzen Sache haben.

Ich möchte aber mit etwas Positivem schließen - das war zwar keine Studiosituation, aber auch eine CD-Produktion, die mittlerweile auch schon wieder 13 Jahre her ist. Damals ging es um eine Doppel-CD mit Chormusik zu Weihnachten, die mit den drei Chören unseres damaligen Chorleiters aufgenommen werden sollte. Da jeder Chor einzeln schon ein Studio gesprengt hätte, wurden eine Kirche und das große, akustisch gute Foyer eines modernen Schulgebäudes in Aufnahmeräume umgebaut. Ein Bekannter unseres Chorleiters, der studierter Jazzschlagzeuger und Tontechniker war, übernahm die technische Leitung, nebst meinem Gesang in zweien der drei Chöre steuerte ich auch einige Mikrofone bei und übernahm die technische Assistenz.

Hier handelte es sich um ein Projekt, was über zwei Jahre geplant und vorbereitet wurde, und da haben auch alle Beteiligten an einem Strang gezogen. Für die trotzdem auftretenden Probleme wurden entweder vorher - wie versorgt man 54 Choristen bei drei Stücken mit dem Kopfhörermix des vorab aufgenommenen Band-Playbacks? - oder ad hoc - nicht zu behebende Intonationsprobleme bei einem Chor während eines einzigen Stückes (wurde spontan auf Oktettbesetzung umgestellt) - zu allgemeiner Zufriedenheit gelöst.
Das waren zwar einige sehr anstrengende Aufnahmewochenenden, aber das hat insgesamt Spaß gemacht, war für mich technisch wieder lehrreich (zum ersten Mal mit einem DECCA-Tree gearbeitet u. a.), und dank guter Vorbereitungen kam das Ganze zu einem guten Abschluß. Soweit ich weiß, sind die damals gefertigten 1.000 Stück seit längerem abverkauft.

Viele Grüße
Klaus
 
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Das was @Basselch beschreibt ist natürlich das pure Grauen jedes Musikers.
Wir versuchen dann doch im Vorfeld schon durch E-mail oder Telefonverkehr ein wenig einzuordnen mit wem man es zu tun hat. Nach diesen Gesprächen wird uns eigentlich immer klar, wie wir an die Sache herangehen werden.
Wir versuchen dennoch, auch "nicht klick erfahrene Drummer" mal den Klick umzuschnallen und sehen relativ schnell was passiert. Falls der Drummer sich unwohl fühlt und es nach einer halben Stunde nicht besser wird, geht man halt einen anderen Weg. Es nützt ja nichts den Schlagzeuger immer mehr zu verunsichern und die anderen Musiker blöd zuschauen zu lassen. Das dämpft schnell die Stimmung der gesamten Band und das wirkt sich wiederum auf die Performance aus.
Wir sind ja Dienstleister und unsere Aufgabe ist es, den Musikern ein gutes Gefühl zu geben ! Das ist schon mal die Hauptsache. Dass ein High End Studio guten Sound liefert, massig an Equipment hat, bereitstellt und später einen guten Mix abliefert, ist meiner Meinung nach selbstverständlich, aber der Umgang auf menschlicher Seite können nicht alle und ich darf mal behaupten wir schon.
Der Musiker darf auch gerne auf unseren Input hoffen ! Wir fragen explizit nach ob dies erwünscht ist oder nicht. Es gibt Bands, die sind mit Ihrem Songwriting so zufrieden, dass wir uns unter keinen Umstand einmischen sollen. Es gibt aber auch andere, die sagen, bitte helft uns in gewissen Situation - das machen wir dann auch.
Liebe Grüße Alex
 
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Klar … im freundlichen Dialog: „das ist Scheixxe“. Aber mit mir kann man es ja machen … und wir kennen uns gut genug. 😂

Im Prinzip hat er aber recht gehabt! Live mit Blickkontakt zum Publikum kannst du aus der Box (Zeit/Töne) spielen und sie finden es geil, wenn du die Kurve kriegst. Auf ner doch „anonymen“ Aufnahme, gelten andere Konventionen … da muss es passen!

Lesson learned …

Gruß
Martin
 
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