OT: Vintage

rz259
rz259
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.11.24
Registriert
03.06.10
Beiträge
950
Kekse
1.253
Ort
Ingolstadt
Hallo,

ich hoffe, es ist jetzt nicht zu OT, aber das SZ-Magazin hatte am Freitag einen interessanten Bericht über Vintage-Produkte, darunter geht es u. a. über Möbel, aber eben auch über E-Gitarren. Da wird auch angerissen, was sie mit den Gitarren anstellen, damit sie echt alt wirken.

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/38541/Echt-alt-Echt

Rudi
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Moin!

Also ich finde den Trend total bekloppt. Sowohl bei Gitarren als auch bei Möbeln, Jeans und wo sonst noch überall. Also nichts gegen Sachen, die gebraucht aussehen! Ich z.B. trage eigentlich immer Chucks und mag sie am liebsten, wenn sie etwas schmuddelig sind, und langsam die ersten Löcher bekommen, aber ich würde sie mir niemals in diesem Zustand kaufen. Auch bei meinen Gitarren. Ich muss zugeben, dass ich nicht der Sorgsamste mit ihnen bin und wegen jeder Delle herum heule - passiert halt. In meiner Ibanez habe ich zum Beispiel ne dicke Katsche auf der Decke, weil mir nen Kumpel mal eine Dose Bier zugeworfen hat und ich zu betrunken zum fangen war. Aber genau das ist es: Diese Dellen haben Geschichte! Sie sind ehrlich und echt. Müsste ich erzählen: "Und hier, da habe ich 7 mal mit nem Schlüsselbund drauf gehauen, damit's aussieht, als hätte ich schon 250 Gigs mit der Gitarre gespielt" würde ich vor Scham im Boden versinken :redface:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Moin!
Also ich finde den Trend total bekloppt. Sowohl bei Gitarren als auch bei Möbeln, Jeans und wo sonst noch überall. Also nichts gegen Sachen, die gebraucht aussehen! Ich z.B. trage eigentlich immer Chucks und mag sie am liebsten, wenn sie etwas schmuddelig sind, und langsam die ersten Löcher bekommen, aber ich würde sie mir niemals in diesem Zustand kaufen. Auch bei meinen Gitarren. Ich muss zugeben, dass ich nicht der Sorgsamste mit ihnen bin und wegen jeder Delle herum heule - passiert halt. In meiner Ibanez habe ich zum Beispiel ne dicke Katsche auf der Decke, weil mir nen Kumpel mal eine Dose Bier zugeworfen hat und ich zu betrunken zum fangen war. Aber genau das ist es: Diese Dellen haben Geschichte! Sie sind ehrlich und echt. Müsste ich erzählen: "Und hier, da habe ich 7 mal mit nem Schlüsselbund drauf gehauen, damit's aussieht, als hätte ich schon 250 Gigs mit der Gitarre gespielt" würde ich vor Scham im Boden versinken :redface:

Signed. Den Used-Look macht die Zeit von selber.
 
Ich finde es auch albern. Dazu kommt dann noch Voodoo auf höchstem Niveau: Ein Gitarre mit absichtlichen Lackabplatzern klingt dann auf einmal "offener" und kann "freier schwingen". Das wird auf YouTube sogar von Leuten erzählt, die es eigentlich besser wissen müssten.
Persönlich finde ich künstlich geagte Pickguards und PU-Kappen ganz schön, mehr aber auch nicht.
Ich wusste übrigens gar nicht, dass Fender in Düsseldorf so 'ne Art Custom Shop im Keller hat.
 
Ich fand in dem Artikel das Vintage Phänomen gut beschrieben. Lieber die Illusion einer Geschichte und die sofort, als vierzig Jahre auf eine eigene
zu warten. DSC01576.jpg Der Steg ist 40 Jahre alt. :D[h=3][/h][h=3][/h]
 
Und bei mir wäre der schon längst geputzt und poliert worden. Bäh!
Aber ich steh auch auf altes wertiges Zeug mit Spuren; Voigtländer Vitomatic, alter Yamaha Verstärker (CA-810), Sanyo PLus Q60 Plattenspieler... Alte Möbel find ich nur schön, wenn sie zwar gebraucht, aber gepflegt aussehen. Ansonsten find es nur lächerlich ums verrecken durch Gegenstände/Konsumgüter individuell sein zu wollen. Da bau ich lieber selber einen Tisch der mir gefällt oder hänge eines meiner Bilder an die Wand, das drückt mehr von mir aus als so eine Vintagegitarre. Und hinter meiner abgenudelten Gitarre stecken in 30 Jahren Erinnerungen und tolle Geschichten.
 
Das kam ja auch schon irgendwie in dem Artikel raus, die Leute haben Massenware, wollen aber unbedingt was "Individuelles" haben. Aber da eben keine Lust/Zeit/Können vorhanden ist, selbst gestalterisch tätig zu werden, wird dann eben irgend etwas auf alt gemacht.

So unterschiedlich sind eben die Geschmäcker!

Rudi
 
Hi,
ich seh´s eigentlich genauso wie SickSoul. :great:

Meine Lieblingsjeans ist auch stellenweise schon dünn, hat Risse an den Nähten etc. aber ich mag sie und hab sie gerne an. Würde ich die gleiche nochmal bekommen täte ich sie auch nicht "agen" (aber vielleicht wird sie ja irgendwann mal zu meiner Lieblingshose die dann genauso aussieht). ;)

Bei Gitarren speziell verstehe ich den Hype gar nicht. Alt und runtergekommen ist geil aber wenn dann bitte auf natürliche Weise.
Nehmen wir mal die Les Paul AFD. Ne schöen Gitarre, tolle Farben und ne toll gemaßerte Decke, gefällt mir. Gibts als normale und als V.O.S. mit den Dings & Dongs an den Stellen wie Slash sie hat. Täte ich mir (spekulativ) diese Gitarre mal kaufen dann die ohne Dings&Dong. Zwar sieht die V.O.S. geiler aus aber es sind Slash´s "Narben" an dem Teil, nicht meine (wäre dann irgendwie für mich als würde ich mir ne Perücke seiner Haare kaufen :D ) wenn dann will ich meine eigenen Geschichten zu den Markel an der Gitarre erzählen können.

So ist´s auch mit meinen beiden Les Pauls, die eine habe ich vor 18Jahren gekauft und zT. kurz nach dem Kauf bewusst etwas individualisiert (meine kein Ageing), zum anderen hat sie versehentlich ihre Ecken, Beulen, stumpfer Lack, korrodierte Hardware usw. mitbekommen, eben ein natürliches Aging. Habe mir jetzt anfang des Jahres ne neue LP gekauft und diese kriegt nix mit Absicht verpasst (abgesehen vom mattierten Lack am Hals aber das hat spieltechnische Gründe); kriegt sie jedoch ihre Beulen und Lack-Abplatzer mit der Zeit ist´s auch Ok, in die Vitrine stellen, polieren, nach dem Spielen reinigen oder sonstwie Stiefmütterlich behandeln werde ich sie sicher nicht.

Gruß Timo
 
Interessanterweise bekommt man seine alten abgenudelten Gitarren nicht für mehr Geld los, und das obwohl sie Vintage sind... :rolleyes:
Aber lustig wirds doch erst, wenn der Trend vorbei ist und in den Geschäften lauter "kaputte" Gitarren hägen und keiner die mehr haben will.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vor allem: Wie sehen die künstlich gealterten Klampfen in 30 Jahren aus, wenn dann noch das ECHTE Alter dazukommt. :D
 
Vor allem: Wie sehen die künstlich gealterten Klampfen in 30 Jahren aus, wenn dann noch das ECHTE Alter dazukommt. :D

Na wenn die dann alle nach echtem Schrott ausehen dann bricht der "Re-finished-look" Hype los !

...was die Hersteller dann auch erkennen und in den Specs fabriksneuer Gitarren steht dann "authentisch geaged und refinished" und das kostet dann ab Werk auch gleich mal gut 500 Credits mehr.. :gruebel:

Gruß Timo
 
Meine ist nun 25 Jahre alt und die will und will ums verrecken nicht abgerockt aussehen, obwohl das mein Hauptinstrument ist ... dabei finde ich den "Used-Look" rein optisch durchaus hübsch.

FenderStrat.jpg
 
Ich glaub, du musst mal deine Technik überdenken...:gruebel:
So kann das ja nicht weitergehen, dass lernt doch jedes Kind in der ersten Gitarrenstunden:
Gitarren immer schön gegen Tischkanten hauen, nur scharfkantige Metall-Gürtelschnallen, -Ringe und -Armbänder benutzen und mit der Volljährigkeit immer mal wieder sturzbetrunken auf die Bühne gehen.:D
Nur so klappt das mit dem "Natural-Used-Look":rock::ugly:
 
Eine meiner Gitarren ist auch relic, das war allerdings nicht der Kaufgrund. Das war am Anfang ehr störend, durch den dünnen Nitrolack sind mitlerweile aber so viel mehr Macken reingekommen, trotz guter Pflege kann man sowas halt nicht immer Verhindern, dass es nichtmehr auffällt. Mich hat die Gitarre überzeugt, nicht die Roadworn-Geschichte.
 
Neben zwei echten Alten (61 Gibson, 78 Stingray) habe ich eine Relic-Strat und eine nagelneue Tele sowie eine von mir durch das spielen mitgenommene 335. Ich muss da mal eine Lanze für die Relic-Idee brechen, den die neue Tele ist zwar trotzdem toll, dennoch fühlen sich die anderen einfach besser an. Auch wenn die Gibson und der Stingray nicht durch mich in diesen Zustand gebracht wurden fühlen sie sich einfach vertraut an. Vielleicht war dies auch der Grund für die Relic-Strat, denn ich bin nicht mit der Absicht eine künstlich gealterte Gitarre zu kaufen in den Laden gegangen (im Gegenteil), sondern diese stach einfach von der Haptik besonders hervor. Gerade der Hals fasst sich besser an im Vergleich zu fabrikneuen Hochglanzversionen.

Ich finde das Resultat für das Spielgefühl also wirklich gelungen, wenn auch die Idee, neue Gitarren künstlich zu altern völlig absurd ist.
 
Hm... also ehrlich gesagt:
Manche Gitarren sind blau, andere rot, mache sogar pink :igitt: Ich finde diese Vintage-Welle bei weitem nicht so "daneben" wie andere hier. Es gibt schlimmere Geschmacksverirrungen. Und wenn Leute gerne Geld dafür ausgeben ist das doch völlig in Ordnung! Manche geben auch extrem viel Geld aus, nur damit halt "Gibson" oder "Fender" draufsteht und scheren sich kaum um den erhaltenen echten Gegenwert.
Also manchmal übertreibt ihr es hier im Forum ein wenig, finde ich. Es gibt keinen Grund auf Leute herabzusehen, die ihr Instrument künstlich altern. Man könnte ihnen unterstellen, dass das nur für's Ego ist ("ich bin eine erfahrene Bühnensau") aber hey, was soll's! Andere von euch kaufen sich halt eine Harley Davidson, das neueste I-Phone oder eine protzige Uhr - und wollen ihrer Umwelt damit immer eine gewisse Botschaft vermitteln...
Darüber zu diskutieren finde ich in Ordnung aber manchmal kippt die Stimmung in Richtung "bashing". Das finde ich daneben.

Ich persönlich mag weder künstlichen noch "echten" Vintage-Look besonders. Habe schon zwei 70er Jahre Klampfen wieder erneuert (also so, dass sie wirklich wieder fast wie neu aussehen), weil ich dieses "alte" Gefühl und den Geruch nicht mag. War froh, dass ich die vergammelten Parts für gutes Geld bei Ebay verkloppen konnte anstatt sie in die Tonne zu kicken :D
Also: Leben und leben lassen! Die Vintage-Freaks und ich, wir können uns gut ergänzen :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Also manchmal übertreibt ihr es hier im Forum ein wenig, finde ich. Es gibt keinen Grund auf Leute herabzusehen, die ihr Instrument künstlich altern.

Darüber zu diskutieren finde ich in Ordnung aber manchmal kippt die Stimmung in Richtung "bashing". Das finde ich daneben.

Hi,
hä ???
Niemand zieht Hier darüber her, will wen angreifen oder blickt gar herablassend darauf herunter. Wundere mich grade wirklich wie Du darauf kommst denn da muß man doch eigentlich schon viel rein interpretieren um es so negativ aufzufassen. Da gibt´s bei weitem "härtere" Disskusionen um weit weniger im Forum. ;)


Also: Leben und leben lassen!
Glaube das sieht Hier im Thread grad auch keiner anders. :great:

Gruß Timo
 
Ich sehe es ähnlich wie Titan-Jan

Preis und Wert sind zwei unterschiedliche Sachen. Niemand kann den Wert einer Sache für jemanden anderen bestimmen.

An ray-78 noch ein paar Hinweise, wie man darauf kommen könnte, die allgemeine Foren-Haltung zu diesem Thema als herablassend zu empfinden.
Folgende Formulierungen stammen aus diesem Thread:

- total bekloppt
- vor Scham im Boden versinken
- albern
- Voodoo auf höchstem Niveau
- Bäh!
- keine Lust/Zeit/Können vorhanden, selbst gestalterisch tätig zu werden, wird dann eben irgend etwas auf alt gemacht.

OK, dieser Relic/Vintage-Look bei Gitarren polarisiert. Das sehe ich ein.
Aber Punk-Mode polarisiert auch, und da beschwert sich keiner, dass auf sauber gebügelte Hemden verzichtet wird.
Gerade diese Vielfalt gefällt mir in der Musik. Das ist halt Image, persönliche Vorliebe, Haptik, Muse, meinetwegen Geruch ...
 
Also wenn ich mit meinem Post jemandem auf den Schlipps getreten bin, dann tut's mir ehrlich leid. Das war nicht meine Absicht. Es soll jeder machen was er will aber für mich ist diese Erscheinung halt nichts und ich finde die Geldmache, die damit betrieben wird, einfach völlig unverständlich.

Nichts für ungut ;)
 
Zum Thema Beleidigung:
Mal ehrlich, ich glaube kaum das Hier irgendwer irgendwen (pers.) angreifen will oder wollte und schon gar nicht wenn´s um so ein Thema geht.
Es herrscht vielleicht ein ein "lockerer" Ton Hier im Forum aber ist doch auch Ok so. Wenn sich real ein paar Musiker zufällig wo treffen und über irgendwas quatschen wird sich wohl auch kaum in einem Jargon unterhalten welcher sich auf dem Niveau eines Bankdirektors in Konversation mit einem Großkonzernmanager befindet, ist eben in der Regel unter Musikern so, locker halt. ;)

Von daher sehe ich pers. da doch jetzt noch keinen bösartig oder irgendwie denuzierend gemeinten Hintergedanken dabei nur wenn mal ein paar Begriffe oder Wörter fallen die jeder von uns mal irgendwie verwendet wenn er sich locker mit einem Gleichgesinnten über irgendetwas unterhält. Da muß man dann doch nicht gleich so empfindlich sein und jedes Wort auf die Goldwaage legen um das ganze dann völlig über zu dramatisieren. ;)

Gruß Timo
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben