Soll heissen, du reduzierst das Ganze auf die wesentlichen Klangspuren, unterlegst die Fläche dabei um die Fülle zu halten, ohne aber jede Melodiefolge in den Streichern etc. exakt zu spielen. Die Frage ist halt immer, trifft man den Soundcharakter relativ gut, oder fehlen wesentliche Bestandteile der Melodieführung (auch im Bassbereich z.B.) ....
Ich hab nochmal drüber nachgedacht... und es passt auch zum Thread, deswegen hier mein Kommentar:
Ich hab so ein bisschen den Eindruck, dass manche der Meinung sind, man sollte - gerade wenn man Songs covert - alle Keyboardspuren, bzw. alles was man mit Keyboard machen könnte, auch tatsächlich live versuchen zu berücksichtigen, ja nichts wegfallen lassen, um die Authentizität des Songs so weit wie möglich beizubehalten.
Ja, mit Keyboards habe ich da am ehesten die Möglichkeit, will ich nicht gerade Playbacks ein- bzw. abspielen.
Was ist aber mit anderen Instrumenten wie Gitarre? Auf dem Studioalbum sind oft mehrere dubs, weil der Gitarrist nicht alels zugleich spielen kann. Was macht der live?
Mir sind diese Gedanken gestern gekommen als ich mir ne Live-version von "Shine on your crazy diamonds" angehört hab. Glaubt Ihr David Gilmour holt sich einen 2ten Gitarristen Live dazu oder spielt Playbacks ein, um alle Gitarren, die er im Studio eingespielt hat, auch auf die Bühne zu bringen?
Mir sind auf Anhieb keine fehlenden Keyboards/synthies beid er Liveaufnahme aufgefallen, aber ich bin sicher, dass Richard Wright hier auch reduziert hat, bevor er sich einen 2ten Keyboarder für live einlädt oder einen Sequenzer einsetzt, um Sachen, die er im Studio gespielt hat, live zu bringen.
Ähnlich auch bei Drums. Hört Euch mal Studioalben an. Viele Drummer spielen mehrere Spuren für das Endergebnis, die sie live nie in der Lage wären, wiederzugeben.
Ein anderes nettes Beispiel Eddie Van Halens Gitarrensolo bei Michael Jackson "Beat it". Das hat er nicht in einem Track gespielt, weil er's wohl nicht so hinbekommen hat, wie er gerne wollte. Wie würde er das auf der Bühne bringen? Doch zumindest reduziert. Jennifer Batten hat's ihm dann vorgemacht, aber das ist en andere Story.
Fazit: Setzt Euch oder lasst euch als Keyboarder nicht zu sehr unter Druck bringen, alles so authentisch wie geht zu bringen, nur weil ihr vielleicht am ehesten über die Möglichkieten verfügt. Live spielen ohne Sequenzer ist das was immer noch am besten Spaß macht, auch wenn man das eine oder andere reduziert. Meine Bands sind live 100% Sequenzerfrei, und da bin ich stolz drauf.