Optimaler PU-Saiten-Abstand an Ibanez RG550 (V7/S1/V8 vorh. - ggfs. Alternativen?)?

[Fearomoon]

Hi Leute,

ich spiele aktuell ne alte Ibanez RG550 mit V7/S1/V8 Pickups...hat jemand nen Tip für mich in welchem Abstand ich die Pickups am Besten einstelle? Die üblichen 3,5mm/3mm/2,5mm klingen irgendwie schäbig...vielleicht hat das Setup ja auch jemand und hat nen Tip

 

[gitarrero!]

klingen irgendwie schäbig

Naja, die V7/S1/V8 sind ja auch irgendwie schäbig . Diese Pickups klingen am besten, wenn man sie kurz vor dem Spielen durch ein HSH-Set von DiMarzio ersetzt.

(badumm-tsss)

Spaß beiseite, auch wenn die Antwort vielleicht nicht so hilfreich ist, würde ich Dir raten, Dich peu à peu an den Sweet Spot heranzutasten und immer im Kreis Einstellen-Probehören-Einstellen-Probehören usw. Ich denke nicht, dass es irgendwelche Default-Abstände gibt - es hängt beispielsweise stark von den verwendeten Saiten und deren Eigenschaften ab (da würde ich Dir raten, die Experimente mit einem frischen Satz Saiten zu beginnen). Obwohl der V7 am Hals nicht so heiß gewickelt ist wie der V8 am Steg, sollte er ein bisschen weiter von den Saiten weg sein, da diese am Ende des Griffbretts eine höhere mechanische Auslenkung als am Steg haben und deswegen dort dem Hals-PU mehr Energie liefern. Grundsätzlich gilt auf der Suche nach dem Sweet Spot: Es muss überall genügend Freiraum zwischen Pole Piece und Saite vorhanden sein, auch dann, wenn die Saite im 24. Bund gegriffen wird. Und beim Palm Muting darf der Ballen der Anschlaghand die Saite nicht auf den Steg-PU drücken. Oft kommt auch der Single-Coil in der Mitte einem zu tief eintauchenden Plektrum ins Gehege und da wird oft als Workaround der PU tiefer geschraubt, weil es die bequemere Lösung ist als mühsam die Anschlagtechnik zu verbessern.

Zusammenfassung: Neue Saiten aufziehen und fleißig Experimentieren!

 

[Fearomoon]

Ja, try and error ist klar aber ich hatte auf gute Richtwerte gehofft..... aber mega Dank für deine echt ausführlivhe Antwort

Aber abgesehen davon....sind die V7 und V8 nicht gelablete DiMarzios? Ich meine sowas gelesen zu haben

 

[gitarrero!]

V7 und V8 nicht gelablete DiMarzios?

Nein. Das trifft nur auf Ibanez-Pickups vom Typ "IBZ USA" (ab 1987 bis Anfang/Mitte der 1990er Jahre) und "DiMarzio/IBZ" zu, also wenn es oben draufsteht und/oder der Name DiMarzio auf der Unterseite ins Blech gestempelt ist. Es wird oftmals kolportiert, dass DiMarzio auch bei V7 und V8 und so weiter die Finger drin hatte (zumindest dass die Spezifikation auf ihrem Mist gewachsen war), das wurde aber seitens DiMarzio oder Ibanez nie bestätigt. Vielleicht sind es schlichtweg Nachahmungen aus Ibanez-eigenen Quellen wie z.B. Fujigen.

 

[Fearomoon]

Tatsächlich habe ich das Schätzchen 1993 im Art of Sound in Köln am Altermarkt erstanden… ich werd das Schlagbrett mal abschrauben und drunter schauen

 

[gitarrero!]

Ich trau mich wetten, dass Du auf der Unterseite von V7/S1/V8 keinen DiMarzio-Schriftzug finden wirst.

 

[KickstartMyHeart]

ich hatte auf gute Richtwerte gehofft

Bitte sehr …

3,5mm/3mm/2,5mm

Ohne Witz. Richtwerte sind einfach nur Ausgangspunkte, von denen aus man sich an seine Wohlfühleinstellung herantasten muss. Da Du diese Werte als schlecht empfindest, hast Du die 100%ige Voraussetzung, das zu schaffen: Du hörst so gut, dass Du zwischen „gefällt“ und „gefällt nicht“ unterscheiden kannst. Das ist ein absolut subjektiver Wert. Er hängt in allererster Linie von Deinen Ohren, Deinen Höhrgewohnheiten, Deinen Soundvorstellungen, Deinen Saiten und so weiter ab - immer mit Dir selbst als Referenzpunkt. Eventuell würde mir z.B. Deine momentane Einstellung super gut gefallen - was macht das dann mit Dir oder wie hilft Dir das?

 

[Fearomoon]

Naja zumindest kann ich schauen was anderen gefällt und es dann evtl für mich anpassen… aber grundsätzlich hast du da recht

Beitrag automatisch zusammengefügt: 20.01.23

Ich trau mich wetten, dass Du auf der Unterseite von V7/S1/V8 keinen DiMarzio-Schriftzug finden wirst.

Welche DiMarzio kommen denn gut? Hatte eher mit SD geliebäugelt

 

[pat875a5]

Welche DiMarzio kommen denn gut?

The Tone Zone.

Los geht's!

 

[Fearomoon]

Okay, is‘n Trembucker… liest sich gut aber ich brauche ja insgesamt 3 neue dann…HSH… also was wo hin? Fragen über Fragen

 

[The-Captain]

Okay, is‘n Trembucker… liest sich gut aber ich brauche ja insgesamt 3 neue dann…HSH… also was wo hin? Fragen über Fragen

Alles, was du momentan brauchst, ist ein Schraubendreher.

 

[KickstartMyHeart]

Welche DiMarzio kommen denn gut? Hatte eher mit SD geliebäugelt

Ein überwiegender Teil der Neuankömmlinge zeigt - warum auch immer - ein so dermaßen nachhaltiges Beharrungsvermögen gegenüber sämtlichen Erfahrungen und Ratschlägen, dass die Dinge hier relativ schnell auf die Metaebene abdriften. Du scheinst auch eher zu diesem Teil zu gehören, der lediglich Ratschläge annimmt, die seine Ersteinschätzung bestätigen und verstärken. Das musst am Ende Du selbst entscheiden, aber dennoch ein allerletzter Versuch, Dir zu helfen und Geld zu sparen:

ist ein Schraubendreher.

1. LESEN, 2. VERSTEHEN, 3. AUSPROBIEREN, 4. ENTSCHEIDEN.

Du wirst weder mit Dimis, Duncans, Häussels oder irgendwelchen beliebigen anderen Tonabnehmern klarkommen, wenn Du nicht schlicht und ergreifend mal genau das machst und mit den TA-Höheneinstellungen experimentierst, um einen Sweetspot für DEINE Ohren zu finden. Der mag dann immer noch nicht passen, aber erst mit dieser Erfahrung im Rucksack sollte man den nächsten Schritt machen.

Alternativ: Du schnappst Dir die Geige, fährst in einen Shop und lässt den freundlichen Techie dort den Job für Dich erledigen. Je nachdem kommt er dann in der Tat relativ schnell mit Ratschlägen, wie man natürlich mit neuen Tonabnehmern am besten zum Ziel kommt. Der hört dann aber zumindest gemeinsam mit Dir, kann Dir Tipps geben und schwingt den Schraubendreher für Dich. Hören kann hier niemand aus der Ferne für Dich. Das ist leider so.

 

[Fearomoon]

Also….da magst du recht haben das ich zu dem Teil gehöre, es ist halt einfach auf die alten Hasen zu setzen und von den Erfahrungswerten zu profitieren…aber ich gehöre auch zu denen die sich eines besseren belehren lassen und auch zu denen die es lieber selbst machen als in den Shop zu fahren… es ist halt auch so wenn man mit dem Neck PU stundenlang weit weg von den Saiten rumprobiert und dann einer kommt und sagt hey, vergiss das, diesen V7 PU solltest lieber direkt weit hoch setzen und da lieber rumprobieren weil dies das. Da erspart man sich viel Frust. Kurzum, ich verziehe mich jetzt mit Schraubenzieher in meinen Proberaum und schließe mich ein Dennoch würde mich interessieren was man denn allgemein für die Stilrichtung an DiMarzios im HSH Setup mit FL Trem empfehlen kann…ohne damit jetzt ne Riesen Diskussion los brechen zu wollen
Und danke fürs „Einnorden“

 

[gitarrero!]

Dennoch würde mich interessieren was man denn allgemein für die Stilrichtung an DiMarzios im HSH Setup mit FL Trem empfehlen kann

Das wäre dann einen separaten Thread wert, würde ich sagen. Sonst driften wir zu sehr vom ursprünglichen Thema ab.
Irgendwie bereue ich ich den flapsigen Spruch aus meinem Beitrag #2 bezüglich der werkseigenen Pickups vs. DiMarzios.

 

[Myxin]

Die üblichen 3,5mm/3mm/2,5mm

Wo hast du denn diese Werte her und worauf beziehen die sich?

Schau mal, was DiMarzio sagt.

"For standard, full-size humbuckers, a reasonable starting point for the bridge pickup is at least 1/16" (1.5mm) from the high E and 5/64" (2 mm) from the low E."

Ich persönlich mache es seit Jahren so, dass ich die Saiten im letzten Bund runterdrücke, den PU sehr weit hoch schraube, ein 1,5 mm Pick zwischen Schraube von PU und Saite klemme - und dann den PU so lange runterschraube, bis das Pick rausfällt. Dann hab ich ca. 1,6 mm. Das ist mein Startpunkt.
Diese Methode ist für mich die einfachste, ohne mit irgendwelchen Messschiebern oder Linealen zu hantieren.

 

[Joachim1603]

Kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Es ist wirklich erstaunlich, was ein halber mm ausmachen kann.

 

[pat875a5]

ich brauche ja insgesamt 3 neue dann…HSH…

Warum nicht ein bekanntes HSH Set nehmen? Z.B. das, was Steve Vai oder Nita Strauss spielen?

 

[Fearomoon]

So, ich habe jetzt hin und her geschraubt… Dinge die am Marshall überhaupt nicht gut klingen in meinen Ohren sind an der HK Transe mit Cabinett ziemlich brauchbar. Tatsächlich hab ich jetzt ein Mittelmaß gefunden was der Empfehlung von DiMarzio sehr nahe kommt und auf beiden sagen wir mal brauchbar aber nicht gut ist. Ich bin immer in viertel Drehungen vorgegangen. Clean klingt es auf beiden so wie ich mir das vorstelle aber der Rest….

 

[KickstartMyHeart]

@Fearomoon Ich wollte Dich echt nicht abnerven, aber genau die Erfahrung hat es im ersten Schritt mal gebraucht und war für Dich wichtig. Wie es so schön heißt "now we're talking". Jetzt müssen wir rausfinden, was genau Dir am Sound fehlt: Z.B. mehr oder weniger Mitten, mehr Dampf, mehr Klarheit, Wärme, weniger schrill. An der Stelle, wo Du jetzt stehst, kannst Du das mal versuchen, ein Stück in Worte zu packen.

Ansonsten fliegen Dir hier gleich massig Empfehlungen ins Haus. Z.B. In einem Basswood-Body hatte ich schon mal ein Set aus - weil Du ja mit Duncan liebäugelst - SH11 an der Bridge und SH1 am Neck (für die Mittelposition wäre da eventuell ein SSL1 generisch geeignet) und fand es super. Aber vielleicht ist Dir das nicht aggressiv genug? Keine Ahnung.

 

[The-Captain]

Dinge die am Marshall überhaupt nicht gut klingen in meinen Ohren sind an der HK Transe mit Cabinett ziemlich brauchbar.

Soundcheck fertig, optimaler Sound eingestellt. Beim Auftritt nur noch einschalten, spielen und feststellen, dass die Höhen weg sind. Die Wollköpfe im Publikum hatten sie gefressen. - Der Sound wird eben stark geprägt von der Raumakustik. Wo also führst du deine Experimente durch? In einem Zimmer? Im Freien? Was im Zimmer übergrell und schepperig klingt, kann im Garten schon ein wenig muffelig rüberkommen.