Dieser Thread ist nicht ganz frisch, und ich habe das Album auch schon länger. Da hier aber ja nur positives berichtet wird, wollte ich mich mal zu Wort melden - mit einer etwas anderen Meinung
Ich habe Opeth mit "Deliverance" kennen und lieben gelernt, "Damnation" und "Still Life" stehen auch bei mir im Regal. Deliverance ist aber mein Favorit. Vielleicht liegt es daran, dass mich "Ghost reveries" bishernicht so begeistern konnte, weil ich eben Deliverance so genial finde, neue Alben daran messe, und Veränderungen subjektiv als "schlechter" empfinde.
Dennoch kann ich aber einige konkrete Kritikpunkte bennenen. Ghost Reveries verzaubert mich nicht so wie Deliverance, das besondere fehlt. Es klingt ein wenig so, als ob sich Opeth selbst covern wollen, aber es nicht ganz schaffen, wie Opeth zu klingen. Ich bezeichne es mal als "krampfhaft progressiv", als wenn sich vornimmt, ganz besondere Musik zumachen, mit überlangen Songs, ungewöhnlichen Breaks und Stilwechseln. Das hat mich auch schon bei Disillusion etwas gestört - und anderen vermeintlich proggressiven Bands. Opeth dagegen haben es bsiher geschafft, ins sich absolut stimmige und atmosphärische Songs zu schaffen, die nicht konstruiert klingen und alles Sinn machte. Das empfinde ich bei Ghost Reveris nicht mehr
so, die Songs sind nicht so schlüssig, und klingen teilweise nach Disillusion oder Dream Theater mit Growls. Vorher war es unbeshreiblich "Opeth", jetzt ist es einfach progressiver Death Metal.
Die Keyboards klingen teilweise sehr billig, und die Gesangslinienn sind oft sehr vorhersebar, z.B. einfach an der gitarre orientiert - und dabei hat Mikeal Akkerfeld in einem Interview gesagt, dass er diesmal bewusster die Gesangslinien komponiert hättet (hätte er mal lassen sollen..). Die teilweise sehr "fröhlichen" Parts sind an sich zunächst mal eine neue facette, also ganz interessant, aber so, wie sie sich in den Songs präsentieren, machen sie diese austauschbarer.
Vieles mag auch an der Produktion liegen. Opeth und Steven Wilson waren ein absolutes Dream Team. Mit ihm wäre "Ghost Reveries" wahrscheinlich eher nach meinem Geschmack ausgefallen.
Das klingt jetzt alles extrem negativ. Absolut gesehen ist "Ghost Reveries" natürlich ein tolles Album, aber von Opeth habe ich etwas anderes erwartet. Im Endeffekt ist es wohl Geschmackssache (viele mögen ja auch Deliverance nicht). Und veränderungen bei einer Band akzeptiere ich ja auch, und sind ja eigentlich auch erforderlich, wenn man "progressive" Musik macht. Aber bei Ghost Reveries führen diese Verändereungen in meinen Ohren dazu, dass Opeth nicht mehr so einmalig und faszinierend klingen.