OneStone
HCA Röhrenamps
Hallo,
für alle, die nicht im Musikding lesen, hier mal mein aktuelles Projekt:
Nachdem das Luciferula-Projekt bis auf den Fußschalter, dessen* mechanische Ausführung noch Fragen aufwirft, und die Effektschleifenbeschaltung praktisch fertig ist, habe ich mich an ein neues Projekt gewagt. Die Schaltbilder zum Luciferula-Projekt veröffentliche ich dann, wenn der Amp fertig ist, also mit Fußschalter und geregeltem Netzteil, an dem ich noch sitze.
Aber egal, hier mal der neue, ich nenne ihn aufgrund der Gesamtarchitektur schlicht "Sweetie".
Meine Philosophie ist ja, möglichst wenig Neuteile zu verbauen. Nicht, weil mir das zu teuer ist oder so, ich meine Trafos kosten ja fast nichts, wenn man sie selber wickelt (die sind dabei auch besser als die noch bezahlbaren, die man normal kaufen kann), nein, ich sehe es einfach nicht ein, immer neue Teile zu verwenden, wenn die alten auch gut funktionieren.
Wie der Zufall so will habe ich also vor einiger Zeit eine Endstufe gefunden, die Bestückung war dabei 6x EL84 und 1x ECC82, das Ganze war eine Beschallungs- oder Kinoendstufe, dazu weiß ich nichts genaueres.
Und ausgezogen:
Innenleben:
Dass die eine ECC82 (Eingangsstufe Kathodenbasis, dann Kathodyn-Phasenumkehr!) mit den 6 Endröhren bezüglich der Eingangskapazitäten total überfordert war und der Frequenzgang darunter ziemlich litt, das ist klar, folglich war hier ein besseres Konzept nötig. Dabei entschied ich mich für eine Differenzverstärker-Phasenumkehrstufe mit der E88CC, diese müsste die 6xEL84 problemlos treiben können.
Nebenbei sollte noch angemerkt werden, dass der Verstärker da oben rein in Class A arbeitet und somit auch nur ca. 25-30W rauskommen, aber das reicht. Die Selengleichrichter müssen natürlich auch ersetzt werden, mit einem Siliziumgleichrichter hatte ich anstatt 250V gleich mal 350V an der Anode, man sieht also, wie hohe Verluste die Dinger haben...
Desweiteren habe ich mir darüber Gedanken gemacht, warum ich da 6x EL84 einsetzen soll, das war mir schlicht zu blöd. Da man eine EL34 praktisch als Ersatz für 2x EL84 ansehen kann, habe ich die 6x EL84 durch 2x EL34 und 2x EL84 ersetzt, das müsste funktionieren, wenn es das nicht tut, dann muss ich das eben umbauen..ich bin da felxibel.
Soviel zur Basis. Nächstes Problem war es, ein Chassis zu finden. Da ich es nicht einsehe, irgendwelchen Firmen über 100€ für ein Stück Stahlblech hinzulegen, war hier ebenfalls Eigeninitiative gefragt.
Die erste Idee ist immer, das Ganze aus einem Stück Blech zu machen, wie Marshall usw das tun. Aber ohne Kantbank bekommt man das nicht ordentlich hin, da man Blechstärken von 2mm (bei Alu, bei Stahl reicht 1mm) braucht, damit das stabil wird. Das wird nicht wirklich gerade, daher bin ich hierbei schon immer einen anderen Weg gegangen: Das Chassis wird aus Aluprofilen gebaut.
Also einkaufen (Für die Münchner: www.aaametallmarkt.de):
=> 2x L-Winkel 50x100mm, 3mm stark, beliebig lang (Mesa 620mm, Marshall 760mm)
=> 2x U-Winkel 40x20mm, 3mm stark, 194mm lang (muss man eventuell noch ein bisschen feilen)
Hier mal ein Bild davon, das U-Profil ist nur reingelegt, daher ist das schief, im fertigen Amp wird das natürlich gerade sein:
Das kann man dann mit acht Schrauben zu einem stabilen Chassis machen, dann müssen noch ein paar Löcher für Röhrenfassungen, Trafobefestigung, Kabeldurchführungen der Trafos und evtl. Röhrenanoden (fehlen hier noch), Potis, Schalter usw... rein, dann sieht das so aus:
Und mal mit ein paar Bauteilen drauf:
Man sieht, dass der Verstärker zweikanalig wird, ich werde mal versuchen, einen angenehmen, singenden Sound zu bekommen (so Boogie-mäßig), die Endstufe ist nach meinen Experimenten mit dem alten Amp dafür gut geeignet.
Wenn man das Bild sieht, sollte man wissen, dass das da rechts vor dem Netztrafo KEINE Drossel ist, sondern ein heiztrafo, Drosseln braucht man bei einem Class A Design nicht,* hier hat ein geregeltes Netzteil klare Vorzüge, spart Platz und Gewicht und siebt auf jeden Fall besser.
Dann noch kurz was zur Röhrenbestückung:
Röhrenfassungen vorne: 3x ECC83, 2x E88CC
Röhrenfassungen hinten: 2x EL34, 2x EL84, 2x PL81
Eventuell ersetze ich eine de rbeiden E88CC durch eine Regelpentode (wahrscheinlich dann die EF89) und bau noch eine Kompressor mit rein, das gibt dann fettes Sustain, aber ich denke, dass auf dem Chassis noch genug Platz für eine weitere Novalfassung wäre.
Falls sich jemand über das Loch da rechts wundert:
Das Instrument zeigt dann Ia+Ig2 an, das 10-Gang-Poti daneben (mit feststellbarem Knopf!) dient zur Einstellung der Ug2, BIAS-Einstellung wird wahrscheinlich automatisch per Konstantstromquellen gemacht (absolutes Autobias).
Alternativ dazu werd ich vielleicht die Ug2 anzeigen lassen, mal schauen...
MfG OneStone
für alle, die nicht im Musikding lesen, hier mal mein aktuelles Projekt:
Nachdem das Luciferula-Projekt bis auf den Fußschalter, dessen* mechanische Ausführung noch Fragen aufwirft, und die Effektschleifenbeschaltung praktisch fertig ist, habe ich mich an ein neues Projekt gewagt. Die Schaltbilder zum Luciferula-Projekt veröffentliche ich dann, wenn der Amp fertig ist, also mit Fußschalter und geregeltem Netzteil, an dem ich noch sitze.
Aber egal, hier mal der neue, ich nenne ihn aufgrund der Gesamtarchitektur schlicht "Sweetie".
Meine Philosophie ist ja, möglichst wenig Neuteile zu verbauen. Nicht, weil mir das zu teuer ist oder so, ich meine Trafos kosten ja fast nichts, wenn man sie selber wickelt (die sind dabei auch besser als die noch bezahlbaren, die man normal kaufen kann), nein, ich sehe es einfach nicht ein, immer neue Teile zu verwenden, wenn die alten auch gut funktionieren.
Wie der Zufall so will habe ich also vor einiger Zeit eine Endstufe gefunden, die Bestückung war dabei 6x EL84 und 1x ECC82, das Ganze war eine Beschallungs- oder Kinoendstufe, dazu weiß ich nichts genaueres.
Und ausgezogen:
Innenleben:
Dass die eine ECC82 (Eingangsstufe Kathodenbasis, dann Kathodyn-Phasenumkehr!) mit den 6 Endröhren bezüglich der Eingangskapazitäten total überfordert war und der Frequenzgang darunter ziemlich litt, das ist klar, folglich war hier ein besseres Konzept nötig. Dabei entschied ich mich für eine Differenzverstärker-Phasenumkehrstufe mit der E88CC, diese müsste die 6xEL84 problemlos treiben können.
Nebenbei sollte noch angemerkt werden, dass der Verstärker da oben rein in Class A arbeitet und somit auch nur ca. 25-30W rauskommen, aber das reicht. Die Selengleichrichter müssen natürlich auch ersetzt werden, mit einem Siliziumgleichrichter hatte ich anstatt 250V gleich mal 350V an der Anode, man sieht also, wie hohe Verluste die Dinger haben...
Desweiteren habe ich mir darüber Gedanken gemacht, warum ich da 6x EL84 einsetzen soll, das war mir schlicht zu blöd. Da man eine EL34 praktisch als Ersatz für 2x EL84 ansehen kann, habe ich die 6x EL84 durch 2x EL34 und 2x EL84 ersetzt, das müsste funktionieren, wenn es das nicht tut, dann muss ich das eben umbauen..ich bin da felxibel.
Soviel zur Basis. Nächstes Problem war es, ein Chassis zu finden. Da ich es nicht einsehe, irgendwelchen Firmen über 100€ für ein Stück Stahlblech hinzulegen, war hier ebenfalls Eigeninitiative gefragt.
Die erste Idee ist immer, das Ganze aus einem Stück Blech zu machen, wie Marshall usw das tun. Aber ohne Kantbank bekommt man das nicht ordentlich hin, da man Blechstärken von 2mm (bei Alu, bei Stahl reicht 1mm) braucht, damit das stabil wird. Das wird nicht wirklich gerade, daher bin ich hierbei schon immer einen anderen Weg gegangen: Das Chassis wird aus Aluprofilen gebaut.
Also einkaufen (Für die Münchner: www.aaametallmarkt.de):
=> 2x L-Winkel 50x100mm, 3mm stark, beliebig lang (Mesa 620mm, Marshall 760mm)
=> 2x U-Winkel 40x20mm, 3mm stark, 194mm lang (muss man eventuell noch ein bisschen feilen)
Hier mal ein Bild davon, das U-Profil ist nur reingelegt, daher ist das schief, im fertigen Amp wird das natürlich gerade sein:
Das kann man dann mit acht Schrauben zu einem stabilen Chassis machen, dann müssen noch ein paar Löcher für Röhrenfassungen, Trafobefestigung, Kabeldurchführungen der Trafos und evtl. Röhrenanoden (fehlen hier noch), Potis, Schalter usw... rein, dann sieht das so aus:
Und mal mit ein paar Bauteilen drauf:
Man sieht, dass der Verstärker zweikanalig wird, ich werde mal versuchen, einen angenehmen, singenden Sound zu bekommen (so Boogie-mäßig), die Endstufe ist nach meinen Experimenten mit dem alten Amp dafür gut geeignet.
Wenn man das Bild sieht, sollte man wissen, dass das da rechts vor dem Netztrafo KEINE Drossel ist, sondern ein heiztrafo, Drosseln braucht man bei einem Class A Design nicht,* hier hat ein geregeltes Netzteil klare Vorzüge, spart Platz und Gewicht und siebt auf jeden Fall besser.
Dann noch kurz was zur Röhrenbestückung:
Röhrenfassungen vorne: 3x ECC83, 2x E88CC
Röhrenfassungen hinten: 2x EL34, 2x EL84, 2x PL81
Eventuell ersetze ich eine de rbeiden E88CC durch eine Regelpentode (wahrscheinlich dann die EF89) und bau noch eine Kompressor mit rein, das gibt dann fettes Sustain, aber ich denke, dass auf dem Chassis noch genug Platz für eine weitere Novalfassung wäre.
Falls sich jemand über das Loch da rechts wundert:
Das Instrument zeigt dann Ia+Ig2 an, das 10-Gang-Poti daneben (mit feststellbarem Knopf!) dient zur Einstellung der Ug2, BIAS-Einstellung wird wahrscheinlich automatisch per Konstantstromquellen gemacht (absolutes Autobias).
Alternativ dazu werd ich vielleicht die Ug2 anzeigen lassen, mal schauen...
MfG OneStone
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