Die Idee mit einem 2 - 2,5 m Delay und einem Raumhall zu arbeiten habe ich aus einem anderen Forum. Es soll so quasi der normale Raumschall simuliert werden, da ich besser nach "Raumschall" intoniere als nach Kopfschall. Außerdem erhält man so wohl mehr das Gefühl der Eingebundenheit in den Bandsound. Kannst Du das nachvollziehen ?
Ich bezweifle, daß das zusätzliche Verhallen der kompletten IEM-Mischung in Bezug auf das Verhältnis Knochenleitung/Hören was bringt. Dieses Verhältnis kannst Du nur dadurch verändern, indem Du das IEM-Signal lauter machst. Ganz klar; das geht nur in gewissem Grad.
Das Zurechtkommen mit dem eigenen Stimmklang per Knochenleitung gehört schlicht zu den Dingen am IEM, die man einfach mit der Zeit lernen bzw. sich daran gewöhnen muß. Geht das nicht, geht halt IEM nicht - Du bist wahrlich nicht der Einzige, der mit IEM nicht glücklich würde, sollte dem so sein.
Ich kann jetzt nur meinen Erfahrungsschatz zitieren, aber zum einen scheine ich das IEM doch lauter zu betreiben als Du (altes Sennheiser G1 auf 6 bei auf 0dB ausgesteuertem Sender mit Shure e1 Hörern, die doch so 120dB/mW liefern) und habe damit ein Pegelverhältnis, daß ich die Knochenleitung fast nicht wahrnehme. Allerdings haben wir auch recht viele Mikros rumstehen und ich bekomme so jede Menge "ambience" ab. Zum anderen sind sämtliche Quellen, die mit heftiger Dynamik aufwarten, ordentlich einzeln komprimiert und bei Bedarf (man hört jeden Tag anders) der IEM-Mix nochmal nach Geschmack entzerrt. Gerade bei den höheren Mitten (Ecke 2-4kHz), die bei konventionellem Monitoring gerade so wichtig für die Durchsetzungskraft sind, liefern die IEM-Hörer so viel ab, daß man da schon mal etwas ziehen darf.
Allerdings sind meine Lauscher wenig vorbelastet und ich benutze das IEM nur ein- bis zweimal die Woche für etwa drei bis sechs Stunden. Es kann gut sein, daß Du durch die Gehörschädigung praxisgerechte Pegel auf dem IEM garnicht fahren kannst. Also bleibt nur Entzerrung und Kompression, um den Klang für Dich angenehm zu machen und mehr Lautheit zu erreichen.
Sollte Dein Problem mit der fehlenden Räumlichkeit an dem Mono-Mix liegen, bleibt Dir nichts andere übrig, als irgendwie einen Stereo-Mix zu realisieren (evtl. eigenen Mini-Mischerle) oder (bei größeren Gigs, wo die Backline am FOH-Sound nix mehr ausmacht) einfach mal den Summenmix zu nehmen...
der onk