Offener Kopfhörer für Kontrolle des Bassbereichs

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Hallo Leute,

ich bin hauptberuflich Musiker, habe mich aber eingehend mit Aufnahmetechnik/Akustik/ect. beschäftigt. Wenn ich mit meinem kleinen mobilen 8-Spur-Laptop-Studio aufgenommen habe, mische ich bis jetzt über eine Genelec 8020 Abhöre.

Die Genelecs haben ihren -2.5dB Punkt schon bei 66Hz. Was mich Soundmäßig nicht weiter stört. Es geht hauptsächlich um Jazz, weshalb der Tiefbassbereich eigentlich nur nette Dreingabe ist. Musikwiedergabe ist schön Druckvoll und die Abhörumgebung sowieso nicht Optimal für tiefe Frequenzen.

Das Problem ist, dass ich gerne trotzdem mehr Kontrolle über den Bassbereich hätte um dröhnige Aufnahmen zu vermeiden. Ich dachte daher an einen offenen Kopfhörer. Ich will aber auch keine halben Sachen machen, weshalbs da schon was feines/haltbares sein kann. Bin ich für meine Zwecke mit einem AKG K701 gut bedient? Ist der K702 bedeutend besser? Ich habe einen geschlossenen AKG K271 mit dem ich sehr zufrieden bin. Habt ihr andere Empfehlungen?

Gruß!
 
Eigenschaft
 
Es geht hauptsächlich um Jazz, weshalb der Tiefbassbereich eigentlich nur nette Dreingabe ist.
Diese Aussage kann ich überhaupt nicht nachvollziehen bzw. bin regelrecht darüber empört! Oder wird hier der Jazz auf einer Piccolo-Flöte ohne Begleitung gespielt oder so? Denn der Kontrabass geht z.B. doch ganz schön tief runter und kann seine Wirkung ohne eine adäquate Bass-Wiedergabe überhaupt nicht entfalten. Das ist schon im traditionellen Jazz so. Und bei moderneren Geschichten ist der Bass nicht weniger wichtig als im Hip-Hop etc., zumal Hip-Hop zum zeitgenössischen Jazz sowieso mit dazu gehört.

Bin ich für meine Zwecke mit einem AKG K701 gut bedient? Ist der K702 bedeutend besser?
Die K-701/702 sind nicht gerade für eine ausgeprägte tiefe Basswiedergabe bekannt. Dann schon eher Beyerdynamic DT-990 Pro oder so...

mische ich bis jetzt über eine Genelec 8020 Abhöre.
Schon mal über einen Subwoofer nachgedacht?... Wobei gute offene Kopfhörer zum Reinhören trotzdem nicht verkehrt wären.
 
Uii, (Tief)bassbereich mit KH zu beurteilen ist eine pikante Angelegenheit. Aber hör dir mal den ATH-M50 an. Der hat nicht so eine Badewannenabstimmung wie der DT990.
 
Diese Aussage kann ich überhaupt nicht nachvollziehen bzw. bin regelrecht darüber empört!
Ok, das war vielleicht auch ein bisschen überspitzt ausgedrückt. ;)

Mir ist schon bewusst, dass das tiefe (kontra) E auf dem Kontrabass den Grundton bei 41Hz hat und das ist auch schön zu hören. Jetzt frage ich aber (wieder ein bisschen überspitzt): Wieso klingen Kontrabässe auch auf Consumer-Stereoanlagen fett und tief. Kann mir keiner erzählen, dass die alle bis 40Hz runter gehen. Schon ein Bass-Verstärker wird warscheinlich vom Grundton weniger darstellen als man gern hätte. Ich möchte eben den Bass gerne so mischen dass er auf einer guten Anlage den tiefen Bassanteil hat, aber nicht komplett verschwindet, wenn man ihn auf einer Anlage hört die nicht so weit runter kommt.

Über einen Subwoofer habe ich mehr als nachgedacht. Als ich die Abhöre gekauft habe, hab ich nämlich den Genelec 7050 BPM mit bestellt, richtig justiert und ausprobiert. Klar ist das ein anderes Klangerlebnis, auch für Klavier. Das Problem ist: ohne geeignete Raumakustische Maßnahmen hat man da auch keine Kontrolle über den Bassbereich, da die Raummoden den Frequenzgang viel zu stark verzerren. Deshalb dachte ich weniger als Kompromisslösung an einen Kopfhörer. Es geht um den Bereich 40Hz-80Hz, was ja noch nicht wirklich Tiefbass ist. Meine Hoffnung war, dass ich da ne Chance habe.

Hab mir jetzt mal den K702 bestellt und check den einfach mal aus.
 
Jetzt frage ich aber (wieder ein bisschen überspitzt): Wieso klingen Kontrabässe auch auf Consumer-Stereoanlagen fett und tief. Kann mir keiner erzählen, dass die alle bis 40Hz runter gehen. [...] Ich möchte eben den Bass gerne so mischen dass er auf einer guten Anlage den tiefen Bassanteil hat, aber nicht komplett verschwindet, wenn man ihn auf einer Anlage hört die nicht so weit runter kommt.
Ich denke die Fragestellung wäre im Mixing- bzw. im Mastering-Unterforum besser untergebracht.
 
Hab mir jetzt mal den K702 bestellt und check den einfach mal aus.

Sehr gute Wahl. Habe ich mir vor kurzem auch gekauft.

Gerade bei akustischer Musik/Jazz/Klassik gibt es denke ich nicht viele Kopfhörer, die mit dem K702 mithalten können... und wenn, dann in einer ganz anderen (höheren) Preisklasse.
Eine Symphonie damit anzuhören ist ein Erlebnis für sich... du fühlst dich wie am Dirigentenpult.

Ich kann übrigens die hier im Forum sehr oft geäußerte Aussage auch nicht nachvollziehen, dass für bestimmte Musikrichtungen der Bassbereich "vernachlässigbar" sei.
Es gibt doch so gut wie in jeder Musikrichtung (außer a capella) Instrumente, die für den Bass zuständig sind... und sie alle profitieren davon, wenn die Abhöre sie auch vollständig wiedergeben kann.

D.h. nicht, dass der Bass dominant ist, er ist aber "da" oder eben "nicht da".
 
Ok, also um mal Rückmeldung zu geben:

Der K702 ist ein krasses Gerät aber ich weiß nicht genau was ich daraus machen soll.

Der Sound ist in Höhen und Mitten seeeeeeeehr transparent. So tranparent, dass ich es eigentlich fast übertrieben finde. Einige Platten die mir sound-/mischseitig sehr gut gefallen klingen völlig anders. Ich hab teilweise das Gefühl dass der Mix auseinanderfällt, weil die Elemete zu vereinzelt dastehen.

Tiefenwiedergabe ist gut, aber nicht so definiert wie ich mir das gewünscht hätte. Ich kann nicht genau sagen was mich stört. Ich glaube dass die Tiefmitten in sachen Transparenz gegen die Höhen/Mitten etwas abstinken.

Außerdem finde ich ich die Stereo-Breite auch etwas übertrieben.

Vielleicht ist's auch nur ne Gewohnheitssache. Ich werd ihn wohl trotzdem zurückschicken.

Letztlich werd ich wohl um ne größere Abhöre und die entsprechenden Raumakustischen umbaumaßnahmen nicht herum kommen.

Gruß.
 
Ersetze "Transparenz" mit "Quantität", dann passt das Review.

K70x ist nun mal (sehr) hell abgestimmt.
 
Ich hab teilweise das Gefühl dass der Mix auseinanderfällt, weil die Elemete zu vereinzelt dastehen.
Hier wäre zu fragen, ob es die Frequenzbandlöcher und/oder Abweichungen der Membranen im Kopfhörer/in den Ohren sind, die den Mix separieren, oder der Kopfhörer einfach sehr differenziert linear wiedergibt.

Außerdem finde ich ich die Stereo-Breite auch etwas übertrieben.
Ein Kopfhörer gibt nun mal links und rechts streng getrennt wieder. Es gibt allerdings Systeme, die eine Lautsprecher-Abhör-Situation auf Kopfhörern simulieren können.

 
Ich hab teilweise das Gefühl dass der Mix auseinanderfällt, weil die Elemete zu vereinzelt dastehen.

Mit Verlaub - genau das ist doch das Qualitätsmerkmal dieses Kopfhörers.
Du kannst alle Elemente in einem Mix genau orten und voneinander separieren, auch in sehr dichten Arrangements/Mixen.
Das erlaubt dir, jedes noch so kleine Element in einem Mix auszumachen, das in anderen Kopfhörern untergeht.

Einen Mix zusammenzukleben, ist die "Aufgabe" eines Hi-Fi Kopfhörers, nicht aber eines Kopfhörers, der für Mixing/Mastering gedacht ist.
Wer vom AKG K702 einen Klang erwartet, wie ihn Hi-Fi Kopfhörer liefern, wird natürlich enttäuscht sein.
Aber nochmal, das ist eben nicht seine Aufgabe.

Durch die relativ große Distanz zwischen Ohr und Membran (im Vergleich zu anderen KH) entsteht auch der Eindruck der großen Stereo-Breite.
Wenn man sich an den 702 gewöhnt hat, kommt man drauf, dass er dadurch aber mehr an die Abhörsituation mit Monitoren rankommt, als andere Kopfhörer.
Ich habe manchmal das Gefühl, als würde ich Musik durch sehr gute Monitore hören, aber nicht durch einen KH.

Die Leute, die den K702 als zu hell empfinden, haben bisher einfach nur durch Kopfhörer und Lautsprecher Musik gehört, die nicht in der Lage sind, die Höhen derart akkurat und präzise wiederzugeben - oder durch KH, die durch ihren Bass/unteren Mitten alles andere mehr oder weniger wegdrücken.
Ja, da lehne ich micht jetzt etwas aus dem Fenster, trotzdem stehe ich zu der Aussage.

Die besondere Klarheit des AKG K702 entsteht nicht durch übertriebene Höhen, sondern einfach dadurch, dass sie nicht durch andere Frequenzbereiche überlagert werden.

Ich habe auch den AKG 702 65-th Anniversary Edition besessen (gerade wieder verkauft), bei dem man die Bässe und unteren Mitten etwas angehoben hat, weil viele Leute nach "mehr Bass" gerufen haben.
Und was ist passiert? Die Klarheit ist flöten gegangen.
Wenn man bestimmte Frequenzen pusht, leiden dafür immer andere darunter.

Falls du 30-Tage Rückgaberecht hast, würde ich noch mit der Rücksendung warten, und noch öfter mit dem K702 Musik hören.
Vielleicht bist du dann nach 2 Wochen froh, ihn nicht vorschnell zurückgeschickt zu haben.

Ein Tipp von mir: achte darauf, wie gut du mit dem K702 den Hall hören kannst, der z.B. auf Vocals drauf ist.
Vergleiche das dann mit anderen KH. Sollte eigentlich ein "AHA-Effekt" sein.
 
Also dass man sich daran gewöhnen kann möchte ich nicht bestreiten, aber das ändert nichts an der Abstimmung des KH und die ist nunmal hell. Da stimmen nicht nur zahllose Reviewer überein sondern auch unterschiedliche (objektive) Messungen.

Wie gesagt spreche ich von Quantität, nicht Qualität. Guten Höhen bringen mir nichts, wenn ich Ohrenweh bei jedem Crash eines Beckens bekomme.


Was in dem Praxistalk über iPods gesagt wird ist blanker Unsinn. Die Soundqualität dieser Player ist top. Klarerweise wird man sich damit nicht das Gehör rausblasen können wenn man hochohmige KH hat.. und wie wir wissen setzen Laien hohe Lautstärke mit besserem Sound gleich.
 
... Ich habe manchmal das Gefühl, als würde ich Musik durch sehr gute Monitore hören, aber nicht durch einen KH...
ah, da spricht mir jemand aus der Seele... :D

...Ich habe auch den AKG 702 65-th Anniversary Edition besessen (gerade wieder verkauft), bei dem man die Bässe und unteren Mitten etwas angehoben hat, weil viele Leute nach "mehr Bass" gerufen haben.
Und was ist passiert? Die Klarheit ist flöten gegangen. Wenn man bestimmte Frequenzen pusht, leiden dafür immer andere darunter. ...
interessant... ;)

@claus
ich würde den Tip von Reflex glatt unterschreiben, aber es ist ein Pakt mit dem Teufel...
bist du einmal auf die Dinger 'eingehört' geht nix anderes mehr - für's Leben versaut auf positive Weise
vielleicht war das auch nur so eine Art erstes Schock-Erlebnis
Ich empfinde die Baureihe als ausgesprochen unanstrengend in der Wiedergabe.
in puncto Auflösung verspeist selbst mein K501 einen B&W P5 zum Frühstück, ist aber deutlich stressfreier im Gebrauch

cheers, Tom
 
Wie gesagt spreche ich von Quantität, nicht Qualität. Guten Höhen bringen mir nichts, wenn ich Ohrenweh bei jedem Crash eines Beckens bekomme.

Diese Aussage zeigt mir, dass du den K702 eigentlich nicht kennst.
Vielleicht hast du ihn mal paar Sekunden in einem Geschäft auf den Ohren gehabt.

Eine leichte Höhenanhebung ist sicherlich vorhanden, aber die hilft lediglich dabei, Knackser, Rauschen und sonstige Störgeräusche auf einer Aufnahme sofort zu erkennen.
Von "ermüdenden" Höhen ist man hier weit entfernt, man kann mit den K702 problemlos stundenlang Musik hören.

bist du einmal auf die Dinger 'eingehört' geht nix anderes mehr - für's Leben versaut auf positive Weise

Ich habe mir schon einmal gedacht: "Mist, wenn ich jetzt etwas noch besseres will, muss ich wohl ~1000 Euro und mehr ausgeben..." :D
 
Diese Aussage zeigt mir, dass du den K702 eigentlich nicht kennst.
Vielleicht hast du ihn mal paar Sekunden in einem Geschäft auf den Ohren gehabt.

Eine leichte Höhenanhebung ist sicherlich vorhanden, aber die hilft lediglich dabei, Knackser, Rauschen und sonstige Störgeräusche auf einer Aufnahme sofort zu erkennen.
Von "ermüdenden" Höhen ist man hier weit entfernt, man kann mit den K702 problemlos stundenlang Musik hören.

Nein, ich habe ihn ein paar Tage lang zuhause gehabt, obwohl es im Nachhinein betrachtet auch eine Stunde getan hätte. Vielleicht habe ich einfach noch nicht den Höhenabfall im Gehör...
Aber wie gesagt ist das nicht nur meine Meinung.

Für eine Höhenanhebung reicht auch ein EQ. Umgekehrt könnte man sicher die Höhen des KH auch mit EQ absenken um sie neutraler zu machen. Naja, wenn dir der KH gefällt soll mir das Recht sein. ;)
 
Ich habe mir schon einmal gedacht: "Mist, wenn ich jetzt etwas noch besseres will, muss ich wohl ~1000 Euro und mehr ausgeben..." :D
Wenn man also beschlossen hat den K-702 zurück zu schicken, dann wird eine Alternative, bei der man sich nicht verschlechtern möchte, demzufolge wohl oder übel ab ~1000 Euro kosten müssen?... :D Ein Sennheiser HD-800 vielleicht?... :cool:
Als ich vor ca. 2 Jahren einen offenen Kopfhörer kaufen wollte - da wollte ich keine 1000 Euro für einen HD-800 ausgeben und habe mich deshalb für einen HD-650 entschieden. Den HD-700 gab es damals noch nicht, aber den finde ich sowieso optisch abstoßend. Der HD-650 ist optisch einfach nur schlicht. Wobei der Lack am Bügel beginnt schon langsam abzuplatzen (oben auf der Innenseite und oben an den Seiten).
 
Ein Sennheiser HD-800 vielleicht?... :cool:

Die, oder einen Grado. Hatte leider noch nie das Vergnügen, aber die Grado RS1i und Konsorten werden auch immer mal wieder genannt oder gezeigt. Andreas Balaskas, Mastering Engineer aus dem Masterlab Studio hat (unter anderem) auch einen Grado im Einsatz.
 
Die Grados sind meiner bescheidenen Meinung nach nichts. Ein kurzes Stück Rohr mit Treiber auf der einen und Schaumstoff auf der anderen Seite. Unkontrollierte, übertriebene, spitze Höhen. Das ändert sich nicht wirklich egal ob man SR60i oder RS1i nimmt..
Als Spaßhörer vielleicht, wenn man mit den Höhen zurechtkommt.
 
"Design" von 1913 oder so?... :igitt:
 
Vielleicht habe ich einfach noch nicht den Höhenabfall im Gehör...

Danke, aber ich höre noch bis 19 kHz, bzw. sogar etwas drüber.
In meiner Schulzeit habe ich über 20 kHz gehört - ich war der einzige in meiner Klasse.

Wenn man also beschlossen hat den K-702 zurück zu schicken, dann wird eine Alternative, bei der man sich nicht verschlechtern möchte, demzufolge wohl oder übel ab ~1000 Euro kosten müssen?... :D Ein Sennheiser HD-800 vielleicht?... :cool:

Ich denke, dass man das durchaus so sagen kann.
Es gibt irgendwie auch nicht so viel in dem Bereich dazwischen.

Es gibt sehr viele Kopfhörer so bis etwa 300 Euro, dann ist ein großes Loch dazwischen, und dann kommen die Modelle wie der HD-800 oder T1.
Ist aber auch irgenwie wieder logisch. In dem 300-Euro Bereich hat man eine Qualität erreicht (außer man benutzt Beats KH :ugly:), die dann nur mehr mit enormen Aufwand/Kosten getoppt werden kann.
Ist ja bei sehr vielen Dingen so... um noch die restlichen 5-10% rauszuholen, muss man immer mehr investieren.
 

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