Nun das Wohnzimmer

  • Ersteller guayalex
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0. Du misst an der Position wo du auch später sitzt? In Ohrhöhe?

1. Kannst du RT60 Nachhallzeit am besten in Terzbändern posten (das ist nur sehr grob aus Wasserfall abzuleiten)

2. Brauchst du die "nette Akustik" hinter dir im Raum (z.B. zum Aufnehmen)

3. Wichtig sind Absorber an den Reflexionspunkten. Bei dem Frequenzgang sieht es so aus als seien keine dort. Falls doch hast du anderweitig noch Reflexionen. Die Einbrüche bei 200-300Hz deuten darauf hin.

4. Bei 100 Hz ist ein Dip und bei 50 Hz eine Verstärkung ("Dröhnen"). Sieht nach Raumresonanzproblemen aus.
 
zu 0.) Ja ich messe auf Ohrhöe an der Sitzposition am Sweet-Spot (also am Hinterkopf)

zu 1.)
Mit den Reverb-Werten aus Fuzzmeasure konnte ich leider nicht gar so viel anfangen. V.a. weil's nur bis 4 Khz angezeigt wird und sich nicht wirklich anders skalieren lässt. (Einige sagen, die Software ist da etwas buggy) Allerdings, wenn man die Lücke mal übersieht führen meine Messungen immer zu einem überlangen Nachhall im Mittenbereich und diesen Schwachen Nachhallzeiten im Bassbereich v.a. bei 120 Hz, also der Dip von dem du gesprochen hast.



zu 2.) Nein die Akustik hinter mir im Raum brauche ich in der Tat gar nicht. Eigentlich stören mich stehende Wellen dort nicht. Ich hatte nur festgestellt, dass, wenn ich eine besonders mittige Snare-Drum auswähle iund sie spiele ein unangenehmer "Nachgeschmack" dem Original-Signal hinzugefügt wird, der zwar bei weitem nicht so auffällig ist, wie wenn man näher an den leeren Wänden in die Hände klatscht, aber der diesen Frequenzen verdächtig ähnelt. In der Tat konnte ich allerdings schon eine deutliche Verbesserung hören, als ich mal provisorisch Hanfmatten an die Reflexionspunkte
der Rückwand hingelegt habe.

erst zu 4.) Ich glaube auch dass es heftige Raumresonanzprobleme gibt da der Raum-Moden-Rechner (den ich gestern noch vor der Messung gemacht habe) interessanter Weise genau das Problem vorhergesagt hat, was auch die Messung bestätigt. Da die Raumbreite genau das Doppelte der Raumhöhe beträgt führt dies zu den extremsten Moden bei 68 Hz und zu starken im Benachbarten Umfeld. Alleine mal "Just for fun" werde ich später mal die Eckabsorber im Forderen Bereich des Raumes weg stellen um zu schauen wie viel solche Hanf-Absorber (in der 24 cm Dicke) in den Ecken konkret in Bezug auf eine solche Raummode bringen. Davon können dann ja vlt. wieder alle anderen auch was mitlernen.

zu 3.) Da hast du ja auch recht. Zum einen befürchte ich, dass der leider etwas lange Tisch reflektiert. Zum anderen sind NUR die seitlichen Reflexionspunkte abgedeckt. Diese sind allerdings penibel und grpßzügig abgedeckt. Eben drum bleiben
halt noch die Reflexionspunkte an der Decke und die an der Rückwand frei!! Die sind ja eben noch nicht abgedeckt.

Die Frage wäre also, wie sich das Ganze deiner Einschätzung nach ändern würde, wenn ich Deckenabsorber aufhänge (so dass die Reflexionspunkte über den Boxen abgedeckt sind) und Diffusoren an der Rückwand anbringe? Siehst du die Gefahr einer zu kurzen Nachhallzeit oder einer Höhenüberdämpfung o.ä. ? Der Graph zeigt ja über weite Strecken eine bereits zieml. kurze Nachhallzeit von 200 ms an. Für mich hört sich das gut an, so lange dadurch die Beurteilbarkeit nicht leidet und die Frequenzen relativ zueinander gut ausklingen, sollte das doch auch kein Problem sein oder?

Ahh und wie findest du denn den Frequenzgang ab 300 Hz? So Schulnoten-Mässig über Daumen gepeilt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Room EQ Wizard ist kostenlos. Lad dir den mal runter (musst dich nur im dortigen Forum anmelden).

Pi*Daumen sollte die Nachhallzeit 200ms betragen. Du liegst also noch deutlich drüber. Mich wundert auch hier der Dip bei 125 Hz, vermutlich auch das Resonanzproblem. Grob über 500Hz oder 1000Hz ist der Raum für den Frequenzgang nicht mehr so entscheidend. Da domiert dann der lineare von den Boxen, überlagert von unzahligen "Zacken" die von den vielen Reflexionen im Raum herrühren.

Im Bassbereich domieren bei der Frequenzgangversauung die Raummoden. Durch Reflexionen überlagert sich der reflektierte Schall zeitverzögert mit dem originalen Signal. Hier sind es Meter bis Dezimeter. In diesen Wellenlängen liegen auch die Frequenzen die es dann betrifft. Also um die 200Hz - 500 Hz. Für höhere Frequenzen verwischt sich dieser Effekt wieder, dazu werden diese auch viel stärker getreut.

Hier mal ein paar Kurven von mir zum Vergleich. (mit Room EQ Wizard)

rt60_vergleich.gif
 
Ja ich hab mir den Room EQ Wizzard ja schon vor ein paar Tagen heruntergeladen und ihn bisher auf dem Mac nicht vernünftig zum Laufen gekriegt. Die Impulse Responses brechen immer mitten drin ab so dass eine unvollständige Hüllkurve entsteht und es hagelt Fehlermeldungen. Daraufhin habe ich in vielen Foren gesehen dass ich nicht der einzige mit dem Problem bin. Viele führen dies darauf zurück, dass es unter Java läuft (nicht nativ als OS X Application) Ethan (Real Trabs) empfiehlt deshalb REQ für PC und Fuzzmeasure für Mac. Leider kommt letzteres technisch gesehen wohl nicht ganz an REQ heran. Jedenfalls werde ich weiterhin versuchen REQ doch dazu zu überreden auf m Mac zu laufen. Hab da noch n paar Ideen.
Alleine diese RT60 Grafik vom REQ ist ja traumhaft im Vergleich zu meiner Fuzzmeasrue one :great:
 
Ok nun habe ich alles mit REW und der internen Soundkarte gemessen. Leider habe ich ja keine Calibration File für das Mic aber ich habe mittels der loopback-Methode eine Calibration file für die Soundkarte erstellen können und den Pegel mit einem extrenen
Pegel-Messer eingemessen (also das was mir möglich war)

Gesamter Frequenzverlauf mit 1/6 smoothing:



Wasserfall bis 300 Hz und 300 ms:



RT60:



Der RT60-Vergleich ist eher "just for fun" und um zu sehen, wie hoch die Messgenauigkeit ist. In der vorigen Messung (grün) habe ich die 4 "self-made-möchtegern Bass-Absorber" mal aus dem Raum genommen und die seitlichen Absorber nach Hinten verrückt, so dass es praktisch unbegrenzte Ertsreflexionen gibt.


Desweiteren habe ich mir die Mühe gemacht übers Wochenende bei allen "Bass-Absorbern" Tucker raus, Folie drauf gespannt und Stoff wieder drüber. Ich fürchte aber, dass es entweder nicht viel bringt oder ich was falsch gemacht habe. Mir schien es so, dass die gespannte Folie schon viel ausmacht, wenn man direkt hineinspricht. Hingegen merkte ich bei wieder überspanntem Stoff (Stoff über der Folie) keinen Unterschied mehr zu den Absorbern ohne Folie. Geht vlt. der Folien-Effekt (höhen zu reflektieren wieder verloren, wenn Stoff drüber ist, der's wieder dumpf macht? Naja. Auch mit Boxen verschieben hatte ich im bassbereich keine großen Veränderungen erzielt.

Was ich mich nun v.a. Frage ist ob der Frequenzbereich in den Höhen bisher annehmbar ist (wenn man bedenkt dass Diffusoren an der Rückwand und Decken-Absorber noch fehlen), ob es danach ausschaut, dass der Teppich evtl. Probleme bei den Höhen
macht? Und was sonst so an Praxis-Massnahmen sinnvoll sein könnten.
 
hast du Bob Golds Rechner mal ausprobiert? Da sind zwei empfohlene Nachhallzeiten drin. Und auch die Toleranzen.

Was mich "stört" ist dieser Peak bei 600 Hz. Aber es kann auch sein, dass es nur übermässige Dämpung in den Höhen ist (ab 4kHz z.B. durch Teppich Gadinen usw.)
und in den Bässen. Letzteres finde ich komisch, scheint aber im Einklang mit dem Dip im Frequenzgang 100 Hz zu stehen. Und das könnte sein, dass es schlicht daran liegt, dass du an der Position eines Minimum (der stehenden Welle) misst. Bzw. deine Boxen in einem solchen stehen.

Es kann auch sein, dass dieser längere Nachhallzeit bei 600 Hz durch mitklingende Gegenstände ausgelöst wird.

Das solltest du mal checken.
 

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