Numa Nano: Probleme mit dem Pitch Rad

[maier.irene]

Hallo liebe Leute,
ich habe mir vor kurzem das Numa Nano gekauft und bin insgesamt sehr zufrieden.
Nur ein Problem trübt das Ganze:
Das Pitchrad arbeitet nur sehr grobstufig- ich meine damit, dass es keine saubere Tonhöhenänderung über eine Oktave hinaus hinbekommt. Hört sich dann mehr nach einem Glissando an.
Kennt jemand das Problem und weiß Abhilfe

 

[synthos]

Hi,

Wenn du über den gleichen Hardware-Regelbereich ein Intervall von 24 Halbtönen (+-12) steuerst an Stelle von den üblichen 4 (+-2), dann verlierst du natürlich an Auflösung, weil das Pitchbend-Rad digitale Werte ausgibt (14 Bit). Oder glaubst du, das Problem ist ein anderes?

Grüsse,
synthos

 

[Illidan]

Hi,

Wenn du über den gleichen Hardware-Regelbereich ein Intervall von 24 Halbtönen (+–12) steuerst an Stelle von den üblichen 4 (+–2), dann verlierst du natürlich an Auflösung, weil das Pitchbend-Rad digitale Werte ausgibt (14 Bit). Oder glaubst du, das Problem ist ein anderes?

Grüsse,
synthos

Sollte das Pitchwheel nicht 128 Stufen bzw. 64 pro Richtung haben? ist ja MIDI-Standard wie jeder andere Controller auch oder?

 

[synthos]

Nein, Pitch-Bend-Nachrichten haben einen anderen Status als Control-Change-Nachrichten. Letztere haben die Form
Bn cc vv,
(alles hexadezimal) wobei n der Midi-Kanal ist, cc die Controller-Nummer und vv der Wert. Pitch-Bend-Nachrichten hingegen haben die Form
En vv vv,
wobei wieder n der Midi-Kanal ist, aber jetzt haben wir zwei Bytes für die Werte, das erste für die 7 least significant bits (LSB) und das zweite für die 7 most significant bits (MSB).

Das erlaubt natürlich eine viel höhere Auflösung (16384 Werte). Für einige CC-Nachrichten ist so eine hohe Auflösung ebenfalls möglich: im Midi-Standard sind die Controller 32-63 als LSBs für die Controller 0-31 vorgesehen. Ich weiss aber nicht, ob es Geräte gibt, die das so nutzen (ausser natürlich für Bankwechselbefehle, CC#0 und CC#32).

Die hohe Auflösung für Pitch-Bend-Nachrichten wurde natürlich genau deshalb gewählt, dass man eben kein (gestuftes) Glissando hören sollte.

Grüsse,
synthos

 

[Illidan]

Ok, gut zu wissen.

Die hohe Auflösung für Pitch-Bend-Nachrichten wurde natürlich genau deshalb gewählt, dass man eben kein (gestuftes) Glissando hören sollte.

Also bleibt es dabei dass dieser Glissando-Effekt, den maier.irene beschrieben hat ein Defekt oder eine falsche Einstellung ist.

 

[Distance]

Also bleibt es dabei dass dieser Glissando-Effekt, den maier.irene beschrieben hat ein Defekt oder eine falsche Einstellung ist.

Nein, es ist einfach nur die logische Konsequenz der Einstellung, falsch ist da nichts dran. Es ist ja ganz natürlich: Teilt man einen Bereich von 4 Halbtönen in 16384 Teile, sind die Teile viel kleiner als wenn man das ganze mit 24 HT macht.

 

[synthos]

Ich würde trotzdem ein Problem nicht ganz ausschliessen. Immerhin habe ich selbst bei einem Intervall von zwei Oktaven (2400 cents) aufgeteilt in 16383 Schritte immer noch eine "Schrittweite" von nur 0.146 cent. Eine just noticeable difference von 5 cents wäre dann immer noch 34 Schritte lang. Da dürfte eigentlich niemand irgendwelche Stufen hören.

Du (maier.irene) könntest mal schauen, welche Werte da über Midi so ausgegeben werden; vielleicht liegt das Problem ja bei deinem Klangerzeuger.

 

[Illidan]

Nein, es ist einfach nur die logische Konsequenz der Einstellung, falsch ist da nichts dran. Es ist ja ganz natürlich: Teilt man einen Bereich von 4 Halbtönen in 16384 Teile, sind die Teile viel kleiner als wenn man das ganze mit 24 HT macht.

Ja das war mir schon klar, aber genau wie synthos es sagt sollten diese Schritte trotzdem nicht deutlich hörbar sein.

 

[maier.irene]

Du (maier.irene) könntest mal schauen, welche Werte da über Midi so ausgegeben werden; vielleicht liegt das Problem ja bei deinem Klangerzeuger.[/QUOTE]


Wie kann ich schauen, welche Werte über Midi ausgegeben werden?
Der Klangerzeuger ist ein Roland XV 2020. Mit anderen Masterkeyboards, z.B. LMK von Doepfer hartte ich das Problem nicht.

 

[synthos]

Wenn du die Möglichkeit hast, das Numa Nano mit einem Rechner zu verbinden, dann kannst du dort mit einer Software wie MIDI-OX (Windows) oder Midi Monitor (Mac) die einkommenden Midi-Daten analysieren.

Wenn das Problem mit dem LMK nicht auftritt, dann liegt es wohl nicht am XV-2020. Es wäre dann schon interessant zu wissen, was das Numa Nano da eigentlich sendet.

 

[maier.irene]

MIDI OX konnt ich nicht installieren, da es kein WIN 7 64 Bit unterstützt. Ich habe aber über Pianoteq einen Screenshot gemacht:
Sagen Dir diese Daten was. Wie kann ich sie gegebenenfalls verändern?

 

[synthos]

Das ist schon mal nützlich. Sehr verdächtig, dass all diese Werte durch 128 teilbar sind. Das könnte schon darauf hinweisen, dass eines der beiden Bytes in der Pitch-Bend-Nachricht immer Null ist, woraus man auf einen Fehler in der Midi-Implementierung des Numa Nano schliessen könnte.

Vielleicht kannst du mal deinen Händler fragen, ob das Problem bekannt ist, oder gleich den Hersteller anschreiben? Vielleicht lässt sich das Problem mit einem Update des Betriebssystems (vom Numa Nano) beheben.

Kannst du zur Sicherheit diesen Screenshot noch für dein Doepfer LMK machen?

 

[maier.irene]

Hier ist ein Screenshot mit dem LMK:
Sieht ähnlich aus wie beim Numa Nano- hört sich aber anders an: eben unstufig.

Ich werde morgen mal den Händler kontaktieren- mal sehen was der meint.

Danke einstweilen!

 

[maier.irene]

Er hat beim Hersteller folgendes herausgefunden:
Sie konnten das Problem an einem anderen Numa Nano nachstellen.
Auch hier das selbe Problem!

Ich hoffen nun, das der Hersteller das Problem in den Griff bekommt!