Nützliche Informationen zum Gitarrenkauf: Das Holz

  • Ersteller Broetchen93
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m.e.n. wird der klangbildende einfluss des zargen- und vll. auch bodenholzes vollkommen überschätzt.

Nein! Man konnte sich bei der Larrivee-Tour vor ca. 3 Jahren gut vom Gegenteil überzeugen oder in den Laden gehen und mal eine D-18 gegen eine D-28 spielen (oder bei anderen Herstellern Vergleichbares). Die Unterschiede sind deutlicher wahrnehmbar als die zwischen verschiedenen Fichtenarten in der Decke (a/b-Vergleich bei der Breedlove-Tour in diesem Jahr) - natürlich immer sonst gleiche Instrumente vorausgesetzt.

speziell bei laminaten gehen optik und voodoo hand in hand

... ganz anderer Fall. Wenn nur Deckfurniere vorhanden sind, spielt's keine Rolle. Wenn die Instrumente durchgehend aus Furnieren des gleichen Holzes zusammengesetzt sind - keine Ahnung, hatte noch kein derartiges Instrument in der Hand.
 
Nein! Man konnte sich bei der Larrivee-Tour vor ca. 3 Jahren gut vom Gegenteil überzeugen oder in den Laden gehen und mal eine D-18 gegen eine D-28 spielen (oder bei anderen Herstellern Vergleichbares). Die Unterschiede sind deutlicher wahrnehmbar als die zwischen verschiedenen Fichtenarten in der Decke ...
*uff* :redface:
basierend darauf, was ich betreffend a-gitarren als "nebenbaustelle" und klanghölzer bei (akustischen) instrumenten weiss: die palisanderversion hat ein weniger ausgeprägtes "mittenloch" und spricht ein quentchen direkter an?
 
Nebeninformation für alle die nicht wissen was mit der "Larrivee-Tour" gemeint ist:

Vor ein paar Jahren hat die Firma Larrivee eine Reihe von 12 (?) Gitarren gebaut.
Alle mit dem Deckenholz aus einem einzigen Stamm, und alle mit der gleichen Konstruktion.
Der einzige Unterschied bestand tatsächlich im Korpusholz. Jedenfalls war der Vergleich so nah dran wie möglich.
Ich hab persönlich leider nicht die Möglichkeit gehabt die Dinger anzuspielen. Aber viele Leute die die Gitarren in der Hand hatten, sagten, dass man da schon markante Unterschiede merken konnte.
 
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*uff* :redface:
basierend darauf, was ich betreffend a-gitarren als "nebenbaustelle" und klanghölzer bei (akustischen) instrumenten weiss: die palisanderversion hat ein weniger ausgeprägtes "mittenloch" und spricht ein quentchen direkter an?

Die Ansprache ist bei Palisander direkter (das Holz härter), die Mitten sind für mein Empfinden bei Mahagoniinstrumenten etwas kräftiger, die Höhen feiner gezeichnet (aber nicht so brillant).

Ich habe mehrere Instrumente des gleichen Gitarrenbauers, die mit Ausnahme des Korpusholzes identisch (konstruiert) sind (wenngleich nicht aus dem gleichen Stamm kommen). Die Unterschiede zwischen den Korpushölzern konnten im Blindtest auch Nicht-Musiker heraushören und die Instrumente wiedererkennen.
 
Ich habe mal die Möglichkeit gehabt zwei Gitarren gleicher Bauart anzuspielen: Fichte/Mahagoni und Fichte/Palisander. Ich habe es auch nicht erwartet, aber das waren zwei völlig verschiedene Gitarren im Bezug auf den Klang. Ich würde mir demnach sorgfältig Gedanken machen über die Zargen und speziell den Boden.
 
Ist auf jeden Fall eine vernünftige Übersicht. Gibt da einige von im Netz. z.B. auch bei diversen Gitarrenbauern.

Mir persönlich ist der Sinn davon nicht wirklich klar.. ich meine: wer setzt sich denn zuhause vor den PC, liest sich sowas durch und kommt dann hinterher auf die Idee "Ah, ich brauche umbedingt eine Walnuss-Fichte Gitarre"..
Der Weg ist dann doch eher umgekehrt: Im Geschäft Gitarre in der Hand gehabt und dann auf das Holz gekommen. Da braucht es dann aber die Übersicht nicht mehr.

Ich persönlich hab auch noch keine Gitarre nach dem Holz gekauft, sondern nach dem Klang. Letzteren zu beurteilen geht ganz einfach, indem man die Gitarre in die Hand nimmt und drauf spielt.
Letztlich sagt "Palisander-Fichte" überhaupt nichts aus. Gibt tausende Gitarren mit der Kombination. Klingen trotzdem alle verschieden, und kosten von 200-20000€.
Und im Gegenteil zum Themenstarter finde ich grade bei höheren Preisklassen (2000€+) die Holzkombination völlig nebensächlich. Da kommt es mMn viel mehr auf die Marke, bzw den Luthier an, und was derjenige aus dem Holz macht.
Eine Gitarre ist für mich eine unveränderbare Einheit, abgesehen von den Saiten. Da geht es mehr darum, dass die Kombination aus allen Hölzern und der Konstruktion stimmt, und weniger darum, dass es jetzt nen Mahagoni-Korpus ist.

Aber ich glaube der Thomann-Artikel ist eher als Einstiegshilfe gedacht für Leute die überhaupt keine Ahnung haben und mal einen kleinen Überblick bekommen wollen.
Auch wenn ich bei Sätzen wie "Gut beratene Anfänger, die in den Besitz einer sehr guten Meistergitarre mit Fichtendecke gekommen sind, sollten diese von einem erfahrenen Gitarristen über einige Monate einspielen lassen." dann doch extrem schmunzeln muss. (Dieser ganze "Meistergitarren" Block in der Mitte ist witzig ;-)

Ich rate immer jedem möglichst viele Gitarren selbst anzuspielen und sich eine Meinung zu bilden. Das hat bei mir gut geklappt. Sound kann man nicht lesen.

Was spricht denn dagegen wenn sich jemand auf Grund einer solchen Beschreibung ausmalt, wie eine Gitarre klingt ? Nach welchen Kriterien kaufts du dir denn ein Auto ? Indem du in 10 Autohäuser gehst und 30 Modelle ausprobierst ? wenn du beipielsweise als Gitarrist gar keinen Plan hast (oder schon von jeder Sorte eine Klampfe im Schrank, je nachdem) dann bringt es auch nichts wenn du 10 verschiede probierst wel spätestens bei der 4ten weisst du nicht mehr wie die erste geklungen hat (das Ohr hat leider kein Gedächtnis). Und das bei einer >2000€ Gitarre die Holzauswahl nicht mehr entscheidend ist, diese Erfahrung habe ich nicht gemacht.
 
Was spricht denn dagegen wenn sich jemand auf Grund einer solchen Beschreibung ausmalt, wie eine Gitarre klingt ?

Gar nichts. Jeder kann sich gerne alles mögliche ausmalen was er will. Die Frage ist halt, wie letztlich Vorstellung und Realität übereinstimmen. Und das ist meiner Erfahrung nach oft einfach nicht gegeben.
Einfach aus dem Grund, dass jeder anders hört. Was für den einen basslastig ist, ist für den andern schon ausgewogenen Klang. Es gibt einfach keine objektiven Richtwerte.
Ich persönlich bin einfach kein Freund davon Sounds in Worte zu fassen. Ich mache das manchmal zwangsweise, aber gefallen tut mir das nicht.

Nach welchen Kriterien kaufts du dir denn ein Auto ? Indem du in 10 Autohäuser gehst und 30 Modelle ausprobierst ?

Was wäre daran schlimm/Wie denn sonst? Also ich kauf mir mein Auto jedenfalls nicht, indem ich in nem Katalog blättere und dann bestelle.. Natürlich geh ich zum Autohändler/-verkäufer und setz mich da mindestens mal rein..

wenn du beipielsweise als Gitarrist gar keinen Plan hast (oder schon von jeder Sorte eine Klampfe im Schrank, je nachdem) dann bringt es auch nichts wenn du 10 verschiede probierst wel spätestens bei der 4ten weisst du nicht mehr wie die erste geklungen hat (das Ohr hat leider kein Gedächtnis).

Findest du nicht, dass man ein Gedächtnis für Sounds hat? Also wenn ich 4 Gitarren anspiele, weiß ich ehrlich gesagt ziemlich genau, wie die alle klingen, und welche mir gefällt und welche nicht. Das weiß ich sogar noch nach 20 Gitarren, vor allem wenn ich zwischendurch vergleiche. Es gibt doch total charakteristische Sounds, die man immer wieder erkennt. Und grad, wenn ich selbst drauf spielen darf, kommen ja noch die ganzen haitischen Geschichten dazu.
Wenn man natürlich wie du sagst "gar keinen Plan" hat. was helfen einem dann irgendwelche Beschreibungen? Da hängt man doch noch weiter in der Luft.

Und das bei einer >2000€ Gitarre die Holzauswahl nicht mehr entscheidend ist, diese Erfahrung habe ich nicht gemacht.

Dann hast du andere Erfahrungswerte als ich. Das ist ja auch kein Problem. Man muss meine Meinung nicht teilen.
Ich hab in den letzten 2-3 Jahren Dutzende, wenn nicht mehrere hundert "Meister"-Gitarren (Gitarren über 2000€, ob jetzt rein meisterlich handgefertigt, oder als Serienproduktion) angespielt.
Meine Erfahrung die ich daraus gezogen hab, ist: Fichte/Palisander kann völlig anders klingen als Fichte/Palisander. Und je teurer Gitarren sind, desto weniger kann man wirklich den Holzarten einen spezifischen Klang zuordnen.
Spiel man, wenn du die Gelegenheit hast sowas an wie eine Imai, eine H.H.Herb, eine Rössler und eine Hanika aus ähnlichen Preislagen an, die alle Fichte/Palisander sind. Das sind einfach 4 Ecken einen Quadrats, die sich grundlegend unterscheiden.
Das geht soweit, dass du mir glauben würdest, dass meine Rössler aus Voll-Koa wäre, oder nen Mahagonikorpus hat, wenn du den Sound hörst, je nachdem, wie ich drauf spiele.
Das Tolle an (vielen) Meistergitarren ist, dass sie eine klangliche Bandbreite mitbringen, ein "von .. bis", und diese Bandbreite ist wesentlich weiter als bei Instrumenten im 1000€ Sektor.
Natürlich gibt es immer noch riesige Unterschiede, ebenso, wie extrem spezialisierte Instrumente. Aber ich persönlich finde, dass man diese Unterschiede weniger am Holz, als eher am Gitarrenbauer/Regionen festmachen kann.
Also ich höre eher, dass es ne Gitarre eines spanischen Gitarrenbauers ist, als ob es eine Zeder/Palisander- oder Zeder/Mahagoni- Gitarre ist.
 

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