Nitrolack - statische Aufladung auch bei Euch

  • Ersteller Gast252951
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Waren es bei dir auch tatsächlich statische Entladungen, also diese kurzen Knackgeräusche nur wenn man an das Pickguard greift?
 
Genau diese!!!
 
Meine (akustische) hat auch den "Staub-sammel-Effekt
auf den Palisanderseiten und auf der Rückseite.:bad:
Meine alte Martin D28 hat das nicht...:D
 
Ich habe das bisher weder an mit Nitro lackierten E- noch A-Gitarren gehabt.
 
Jede meiner Nitro lackierten Gitarren muss ich vor dem Spielen erst einmal mit einem (Lenor) Anti Statiktuch ( kommt eigentlich in den Wäschetrockner ) abwischen um die statische Aufladung zu neutralisieren. Es knistert jedes Mal, wenn ich mit dem Finger an das Pickguard komme
Das Problem ist, dass beide, Lack wie Pickguard, Isolatoren sind. Fangen wir mit den Hausmitteln an.

Isolatoren lassen sich durch Reiben aufladen: Anfangs ist der Isolator neutral, mit gleich vielen positiven wie negativen Ladungen; Das reibende Material nimmt eine Sorte auf, meistens die Elektronen, oder es spendet Elektronen, ist im Ergebnis auch unbedeutend; Es verbleiben Ladungen auf dem Isolator, die nicht abfließen können; Sich nähernde Finger sind dann eine dankbare Entlademöglichkeit.

Im Grund liegen alle Bedingungen so vor, wie in diesem Video: .

Mit einem Tuch zu reiben, bringt nichts, im Gegenteil. Ein Anti-Elektrostatikum aufzutragen, kann nur vorübergehend etwas bewirken: Im besten Fall sorgt es für einen Ladungszufluss während des Auftragens (Isolator-Antistaiktuch-Mensch-Erdboden). Im ungünstigen Fall vermindert sich die Ladung auf dem Isolator nur im Verhältnis der Kapazitäten (Isolator - zu - Antistaiktuch).

Feuchte Luft ist der natürliche Feind jedes Versuchs in der Elektrostatik, wie Lehrer bestätigen können.

Um die fehlende Beweglichkeit der Ladungen auf dem Isolator zu erreichen, könnte es auch genügen, mit einem leicht angefeuchteten Papiertuch drüberzuwischen: Das leitende Wasser macht's möglich. Im ungünstigen Fall hat man wieder den Kapazitäteneffekt, mit begrenzter Entladung. Um den zu umgehen, sollte die Wischhand geerdet sein (SD-Armband), oder die freie Hand wenigstens an die Zentralheizung fassen.

Pickguardshield unter das PG und Ruhe ist!!!
Das ist natürlich die noch bessere Lösung. Obwohl auch hier der Isolator nicht direkt über das geerdete (!) Shield entladen wird, stellt sich netto ein neutraler Effekt ein, siehe Influenz: .

Grüße, Michael
 
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Mit einem Tuch zu reiben, bringt nichts, im Gegenteil. Ein Anti-Elektrostatikum aufzutragen, kann nur vorübergehend etwas bewirken: Im besten Fall sorgt es für einen Ladungszufluss während des Auftragens (Isolator-Antistaiktuch-Mensch-Erdboden). Im ungünstigen Fall vermindert sich die Ladung auf dem Isolator nur im Verhältnis der Kapazitäten (Isolator - zu - Antistaiktuch).


Grüße, Michael

Ich bezweifle nicht, dass alles was du sagst korrekt ist. Das Tuch hilft aber akut. Dass es nur temporär ist, stört mich nicht.
 
Ganz ehrlich. Viele kennen das Problem. Aber es gibt kein eindeutiges Rezept. Was bei dem einen hilft, bringt bei dem anderen nichts. Irgendwie lässt das mich hilflos erscheinen und ich neige dazu die Gitarre wieder zurück zugeben.
 
Krass! Warum zum Teufel investierst du nicht diese 20€ und kaufst dieses verdammte Shield Guard?
 
Wie vom Verkäufer vermutet: Shield Guard hat nix gebracht!
 
Was? Hast du es an Masse gelegt?
 
Hallo. Bin im Forum ein Neuling. Wünsche Allen hier einen wunderschönen Abend. Ich möchte mich bei diesem Beitrag anhängen. Ich habe das gleiche Problem (statische Entladung) bei meiner Stratocaster. Es dürfte sich hier um ein sehr komplexes Problem handeln, wie ich feststelle. Meine Frage an Euch. Verhindert ein Pickguard aus Tortoise die statische Entladung? Würde mich auf Antworten freuen. Grüße aus Wien. Harry
 
Kurz und knapp: Nein!
 
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Ist zwar schon länger still hier, aber ich habe heute eine neue Gibson Paula 60's mit Nitrozellulose-Lack bekommen, und ich stelle an meinem Princeton-64-Amp genau das geschilderte Problem fest.
Definitiv ist es der Lack! Das kleine Pick-Guard muss ich überhaupt nicht berühren. Ist ja bei einer Paula auch keine Stelle. die man anfasst. Ich streiche mit der Hand zweimal am Hals auf und ab und wenn ich dann an eine Saite komme, knackt es auch schon. Das Problem hab ich an keiner meiner anderen Gitarren (Eigenbau, Taylor, Fender, Framus). Und keine von denen hat Nitro-Lack. Daher schreibe ich das diesem Lack zu. Ich fand ja schon immer, dass der echt aus der Zeit gefallen ist. Aber viele Gitarristen lieben offenbar die Patina, die der bildet.
Was ich inhaltlich beitragen kann, ist, dass das Problem in der statischen Aufladung des Gitarrespielers liegt und i.A. nicht in der Gitarre. Die ist meist über den Massekontakt zum Amp und dessen Schutzerde geerdet. Das mag anders sein, wenn man (unzulässiger- aber lebensrealerweise) die Schutzerdung unterbricht. Solange ich eine Hand an einen Heizkörper lege oder einen blanken Draht von irgendwo an meinem Körper mit einem Heizkörper oder der Schutzerde verbinde, ist das Phänomen weg.
Also werde ich jetzt wohl mit ESD-Band Gitarre spielen müssen (ein Erdungsband, das man sich in der Elektronikfertigung ums Handgelenk bindet, um statische Aufladung vom Körper abzuleiten), oder ich lasse diese Klampfe vom Lackierer meines Vertrauens mit einem zeitgemäßen Klarlack überlackieren.
 
Meine Std 60s hatte das komischerweise nur die ersten paar Tage,- vielleicht geht es bei dir auch noch weg.
Mir machte der Lack der Gibson Probleme,- da er wohl in Verbindung mit meinem Handschweiß (?) manchmal klebrig wurde. Das kam aber irgendwie sporadisch vor. Wollte den Hals deswegen sogar mal abschleifen lassen. Hab mich dann aber doch zu einem Verkauf entschieden, da mir die Gitarre auch zu schwer war.
 
Nach weiterer Recherche scheint mir, dass dieses Problem wohl erst seit einer Umstellung des Lacksystems bei Gibson genwärtig ist. Ich brauche das Instrument glücklicherweise nicht unbedingt. Ich habe es mir eher aus technischem Interesse und Sammelleidenschaft zugelegt. Ich selbst spiele eher Fender. Insofern sag ich mal mit einer gewissen Belustigung: "Krass...!" Wenn ich als Instrumentenhersteller so ein Problem feststelle, dann kann ich doch nicht einfach stumpf so weitermachen, oder?! Unglaublich... Aber schön sieht sie aus, diese Gitarre...Musik zum Angucken, nicht zum Anhören: -)
 

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