E: Okey, ich merke was noch fehlt: Ich suche nach diesem kratzig, rotzigen Rhythmus-Sound, der bei Soli so schön singt. Die Argumente mit Gain raus kenne ich bereits, ebenfalls das mit den Mitten hab ich oben schon angesprochen. Amp-Models die ich bereits probiert habe: Dual-und Triple-Recti, 5150, JCM 800, JCM 900, Soldano, Randall. Sowohl mit als auch ohne virtuellem Tube-Screamer vornedran
Sicher kann man mit einem Modeler nen guten und professionellen Metalsound hinbekommen ( z.B. Joey Sturgis Produktionen mit Podfarm).
Jedoch haben sich auch schon viele die Zähne dran ausgebissen, den "Sturgis-Sound" hinzubekommen, obwohl er sogar schon recht viele Details zu seinen Presets und Mix Settings bekannt gegeben hat. Also muß es da noch mehr geben und es muß halt eben
ALLES stimmen !?
Also ist der Gitarrensound schon eine der wichtigsten Grundlagen in diesem Musikgenre und deshalb muß ein Modeler einen "brauchbaren" Sound ausspucken können, der im Mix dann passend geformt werden kann.
Und genau beim "brauchbaren" Sound beginnen scheinbar die Schwierigkeiten. Wie muß der sich überhaupt anhören, worauf ist zu achten !?
Nun, soweit ich aus dem Manual des RP500 ersehen kann, ist dort z.B. ein "fixes" Triple-Recti Preset vorhanden und man kann dann noch Tonestack und Gain beeinflussen. Aber wer sagt dir, daß dieses Preset "brauchbar" ist, vorallem in Anbetracht, daß der Recti neben verschiedenen Kanälen auch noch diverse andere Einstellvarianten zuläßt. Welche Kombination dieser Varianten ist nun in der RP500-Simu zugrundegelegt ?
Ist das eine, die für den gängigen Metalsound verwendet wird oder doch eher ein "zahmere" Allroundeinstellung ?
Nebenbei weist ein "echter" Recti noch gewisse andere Besonderhheiten auf, z.B. werden beim Aufdrehen der Bässe (Mitten) auch die Höhen ein wenig mitverstärkt. Macht das der Modeler genauso !?
Sowas gilt natürchlich bestimmt auch für einige anderer Ampsims und deshalb komme ich hier wieder auf den Podfarm-Sound von Joe Sturgis zurück: Er benutzt vornehmlich den Triple-Recti aus dem "MetalPack". Und in der Tat, der hat einen wesentlich typischeren Metal-Groundsound als der Dual-Recti aus dem Basispack. Das gilt auch für die meisten anderen Amps aus dem Metalpack ...
Mag sein, daß es auch Künstler mit enstprechendem Geschick und Ohren gibt, die auch anderen Ampmodellen nen geilen Metalsound entlocken können. Aber ohne diese Gaben, kommt man bestimmt eher damit weiter, daß man auf Bewährtem aufsetzt und damit von vornherein ein paar Fehler auschließen kann. Es bleibt ja immer noch genug übrig, das man in den Sand fahren kann ...
Nun neben den Gedanken über die grundsätzliche "Qualität" der Ampsim muß man sich dann auch noch mit den für dieses Genre typischen Vorgehensweisen machen, z.B. wie du ja schon selbst ausprobiert hast den Amp mit vorgeschaltetem Screamer zu betreiben ...
Letzendlich tüftelt man sich dann so seinen "brauchbaren" Grundsound zusammen und steht dann vor der nächsten Hürde, nämlich der Integration in den Mix.
Obwohl viele Profiproducer behaupten, den Gitarrensound schon mixfertig via Mic-Abnahme einzufangen, kommt man beim Einsatz eines Modelers eher nicht daran vorbei, den Sound noch ordentlich zurecht biegen zu müssen.
Hautpwerkzeuge hier der EQ und der Multibandkompressor (nur 1 Band bis ca. 250 Hz) zum Zähmen der "Bassüberschwinger" bei Palm-Mutes o.ä.
Meiner Erfahrung nach sollte man sich beim EQen individuell mit Bass, Mitten und Höhen beschäftigen:
zu viel Bass ergibt Matsch und verdeckt die Höhen, aber eine gute Balance zu finden ist nicht so einfach.
Mid-Scoop im Metal ( z.B. bei 800 Hz) darf sein und hängt viel von der verwendeten Boxensimu ab. Also keine Angst ...
der Höchtonbereich der Gitarren in Profiproduktionen ist auch bei hoher Lautstärke noch ohrenfreundlich. Da kann z.B. bei 4 KHz ein paar dB mit geringer Bandbreite abgesenkt sein. Dafür wir zwischen 5 und 8 KHz enstprechend angehoben.
Na ja, das war's erst mal soweit. Aus Zeitmangel kann ich erst später noch mehr schreiben (falls überhaupt von Interesse)
- ViPa -