Hmm, wirklich? Mir hat man beigebracht das der Halsstab in den unteren Bünden kaum Wirkung hat. Was auch logisch wäre. Schnarren in den unteren Bünden kommt eigentlich meistens vom Sattel. Das gilt aber für normale Stimmung. Schnarren in den mittleren Bünden bei ansonsten passenden settings deutet eher auf einen zu geraden Hals hin.
Hi,
naja die Sache ist komplex.
- Der
Sattel ist immens wichtig, aber nur bei offenen Saiten. Sobald du irgendwo abgegriffen hast, hat der Sattel logischerweise keine Wirkung mehr. Egal in welchem Bund...
Gut ist beim Einstellen der Halskrümmung und Saitenhöhe daher, um die Wirkung des Sattels komplett auszuschließen, ein Kapo in den ersten Bund zu klemmen. (Oder selbst dort zu greifen.)
- Dann hast du den
Spannstab, der wirkt vom ersten Bund an bis... wo genau ist leider je nach Gitarre unterschiedlich. Ganz offensichtlich kann das letzte Stück Hals, das schon vom Korpus festgehalten wird, nicht mehr gebogen werden.
In der Mitte biegt sich der Hals am deutlichsten. Das hat aber auch riesige Auswirkungen auf den Saitenabstand in den untersten Bünden.
Insoweit hast du nicht Recht mit dem Satz "dass der Halsstab in den unteren Bünden kaum Wirkung hat".
- Die Einstellung der
Bridge wirkt am wenigsten im Bereich der unteren Bünde und am meisten in den höchsten Bünden, das ist einfach eine Veränderung des Winkels. Dürfte auch klar sein.
Darum
kann man (wenn wir offene Saiten/Sattelhöhe außen vor lassen, siehe Beispiel mit Kapo) die Saitenhöhe
in den unteren Bünden praktisch nur mit der Halskrümmung beeinflussen. Bis du sie an der Bridge hoch genug geschraubt hast, wäre die Saitenhöhe in den hohen Bünden monströs hoch.