@n****t,
Mit verlaub, dein letztes Posting läßt etwas an Trennschärfe vermissen.
Im Thread geht es um einen Songtext mit einer ausgedachten persönlichen Trennungsgeshichte. Wie das LI an die Sache herangeht, können wir mögen oder auch nicht; wir - jeder für sich - können es auch als nachvollziehbar oder als total unrealistisch einstufen. Demensprechend wierden unsere Urteile über den Text unterschiedlich ausfallen. Möglich wäre auch die Aussage: "Finde ich schrecklich, wo etwas, aber leider gibt's das wirklich."
Was mich an deinem Posting stört - die Folge fehlender Trennschärfe - ist der unmotivierte Sprung vom Persönlichen ins Politische.
Der Entschluss (der im Songtext noch nicht einmal in die Tat umgesetzt wird!) ein Andenken von geringem Warenwert zu vernichten, kann man als (geplante/gedachte) Demonstration oder aber als einen (geplanten/gedachten) inneren Befreiungsschlag ansehen. Jeweils aus einer intensiven persönlichen Gefühl heraus, und wenn überhaupt (als Demonstration) dann nur gegen eine bestimmte Person gerichtet, die eine konkrete (wenn auch subjektive) Kränkung verursacht hat.
Insofern ist der Vergleich mit Pogromen und Flaggenverbrennungen m.E. volkommen abwegig. Solche Taten werden Kollektiv begangen; die Täter werden dazu nur mittelbar motiviert, und zwar auf der Basis des Hassgefühls einer politischen Führung. Oder meinst du, dass jeder einzelne SA-Mann, der in der Reichspogromnacht eine Synagoge angezündet oder Fenster eingeworfen hat, vorher persönlich von einem bestimmten Juden oder einer jüdischen Einrichtung gekränkt worden war?
Nur einzeln kann ein Mensch authentisch, d.h. aus der egenen Motivation heraus handeln. Kollektiv nicht, weil auf Befehl oder durch Gruppenzwang. Und die Lyrik - hier der Songtext - hat mit authentischen Gefühlen und Taten zu tun. Die Politik hat da nichts zu suchen (es sei denn, als Kulisse für eine Handlung).
Und noch ein ernstes Wort: Ich finde, die Rezension eines Songtextes in einem öffentlichen Forum, das ausschließlich mit Musik zu tun hat, ist nicht der Platz, um einen fremden Staatsoberhaupt - und damit das ganze Volk, das ihn demokratisch gewählt hat - als "trottelig" zu beschimpfen.
Cheers,
Jed