Nicht nur Können, sondern auch Cochones zählen...

  • Ersteller Carving a Giant
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@William und Artus: Ich glaube auch, dass Ihr den thredsteller ziemlich falsch verstanden habt!
Richtig.

@ Carving: Ich glaube, ich weiß genau, was du damit meinst. Immer wieder sieht man technisch gute Drummer, bei denen nichts rüber kommt, weil der Stil, das Feeling oder aber auch die Dynamik einfach nicht stimmen. Du hattest geschrieben, dass die Timing- und Dynamik-Arbeit in Ordnung ist und der Drummer dich trotzdem langweilt. Das passt aber nicht ganz zusammen, weil ich denke, dass hier die Basis für einen guten Groove und letztendlich auch für einen Wiedererkennungswert gelegt wird. Das hat einfach sehr viel mit Timing und Dynamik zu tun.

Bei den Proben der, oben bereits erwähnten, Band mit verschiedenen Schlagzeugern ist mir in jedem Fall aufgefallen, daß ich sehr sehr oft wirkliche Könner gesehen habe, die allerdings überhaupt keinerlei Wiedererkennungswert hatten.
In diesem konkreten Fall würde ich aber etwas vorsichtiger bzw. milder mit der Beurteilung sein. Ein Drummer, der bei einer Band vorspielt, muss auch erstmal ganz viel hören und sich auf die Mitmusiker einzustellen, wahrscheinlich ist er auch noch besonders versucht, keine Fehler zu machen und konzentriert sich dann mehr aufs Technische als auf den Groove. Das gilt natürlich nicht für Profis, aber ich gehe hier mal von einer Durchschnittsvorstadtband aus.
Ein eigener Stil entwickelt sich oft auch erst mit dem Stil der Band. Mein eigener Stil hat sich mit verschiedenen Bands auch stetig gewandelt. Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass man einen Drummer findet, der vorher schon genau die gleiche Musik gemacht hat und deswegen den Stil schon komplett verinnerlicht hat. So etwas entwickelt sich erst nach eine gewissen Zeit. Allerdings muss man berücksichtigen, dass ein relativ hoher Anteil an Drummern auf diesem Niveau diesen nächsten Schritt wohl nicht machen wird. Aber es ist schwer, so etwas innerhalb einer Probe abzusehen.

Ich glaube nicht das Lars Ullrich oder John Blackwell, oder sonst wer an seinem Spiel erkennbar ist. Wenn man ne hörprobe vom Ullrich`s Lars hätte auf der er ohne Band zu hören wäre,würde da niemand aufschreien: " Das is Lars Ullrich". Wie willstn das erkennen????:confused:
Das glaube ich doch.
Indem ich meine Ohren öffne.
Nicht für ungut!
 
wat isn dit überhaupt für ne band die nen "schlagzeugerberater" brauch?
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kleiner scherz!
 
Zuletzt bearbeitet:
wat isn dit überhaupt für ne band die nen "schlagzeugerberater" brauch?


nicht jeder saitenzupfer oder sänger hat viel ahnung vom schlagzeugspielen. Für mitmusiker ohne drummerkentnisse kann es schwierig werden zu urteilen ob ein Schlagzeuger richtig gut ist oder nur mittelmass. (die absoluten pfeifen erkennen jedoch die meisten)

deshalb finde ich das vorgehen der band im grunde genommen nicht schlecht=)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das ist ein interessantes Thema, beschäftige ich mich doch derzeit genau damit.
Gemeint ist glaube ich die Ausstrahlung des Drummers.

Live gehört die Optik mit dazu. Ich habe auch oft das Problem, daß ich zuwenig auf der Bühne ausstrahle.
Gerade die ausgebildeten Drummer haben ja trainiert, die kleinsten Muskelgruppen zu benutzen, um Kontrolle und Speed zu erlangen.
Das sieht man auf der Bühne aber leider nicht, da es hinter dem Set passiert.
Live schockt es mehr, wenn man einen "Abgeher" sehen darf.
Beispielvideo: http://www.youtube.com/watch?v=GflCJSngSdo&feature=related
Der Junge ist doch recht präsent und hat Cochones;) Unabhängig davon, ob man es übertrieben findet, so zu spielen, bringt es doch Spaß ihm zuzusehen. Gerade als Nichtdrummer...

Ich bin allerdings der Meinung, daß Showtalent und Bühnenpräsenz nicht im Proberaum beim Vorspielen bewertet werden können.
Das wird man wohl erst austesten müssen. Das hängt inho mit dem Selbstbewusstsein zusammen, als auch mit dem Zusammenhalt innerhalb der Band.

Wie bereits erwähnt, hält man sich beim Vorspielen doch eher zurück und konzentriert sich auf das Zusammenspiel untereinander.
Wenn man ein gut eingespieltes Team ist und zusammen groovt, dann kann man an der Bühnenpräsenz arbeiten.

Es gibt natürlich auch immer wieder so "Tiere", die überall und egal mit wem Zufriedenheit und Selbstbewusstsein ausstrahlen und ihr Ding durchziehen. Darunter leidet aber oft auch die Musik.
 
Mir fällt bei Gigs von Bands, mit denen wir so unterwegs sind oft auf, das sich mancher Schlagzeuger unglaublich mit seinem Spiel profiliert !
Ich gebe dir Recht, aber das ist doch keine neue Entwicklung, sondern mindestens in der Rockmusik eine lang gepflegte Tradition, wobei Schlagzeuger im Vergleich zu Sängern und Gitarristen meist eher Klosterschüler auf diesem Gebiet sind.:D

Im Übrigen möchte ich Drummer und Künstler im Allgemeinen beim "sich profilieren" etwas in Schutz nehmen. Das dies nämlich funktioniert liegt ja nicht an denen, sondern unserer Gesellschaft, die solches Verhalten belohnt. Derjenige der still in der Ecke sitzt muss nämlich schon wirklich ungewöhnlich gut sein damit er mehr Aufmerksamkeit als der Krawallmacher bekommt. Als ich mal vor längerer Zeit an meiner Schule Solos vor 2 Klassen gespielt habe habe ich das auch gemerkt. Einmal hab ich nur zurückhaltende Grooves gespielt (so gut es ging), die Reaktion darauf war ebenfalls zurückhaltend. Am nächsten Tag hab ich dann ab der Hälfte des Solos ziemlich unpräzise Wirbel und das berüchtigte Becken+Bassdrum-Gewitter aufgefahren, und siehe da: noch nach 2 Wochen haben mich Leute angesprochen die ich vorher gar nicht kannte, wie "krass" sie "das mit den Drumsticks" fanden. So wird man halt auch vom Publikum erzogen, wovon man sich erstmal lösen und seine eigene Stimme finden muss.

Und ein Wiedererkennungswert bzw. ein persönlicher Stil ist natürlich erstrebenswert, aber nicht immer erreichbar. Das schaffen doch selbst Profidrummer oftmals nicht, oder erst als Ergebnis eines langen Findungsprozesses (außer Carving a Giant natürlich), da währe ich bei Hobbydrummern die ich einmal spielen gehört habe jetzt nicht so streng. Meist ist der Wiedererkennungswert außerdem nicht nur an den Schlagzeuger, sondern eine ganze Band gebunden, wie bei Chad Smith, Travis Barker, Joey Jordison, etc.. Die spielen natürlich auch immer ähnliche Musik, während Sessiondrummer wie Vinnie Colaiuta oder Josh Freese auf 3 unterschiedlichen Alben wie 3 unterschiedliche Schlagzeuger klingen (z.B. Vinnie bei Zappa, Sting oder Megadeth), was ihrer Qualität doch keinen Abbruch tut. Nur sehr wenige haben ein "Trademark" gänzlich aus ihrer eigenen Phantasie geholt wie die Herren Gadd, Williams oder Baron, und selbst die hatten ihre Vorbilder und Inspirationen.
 
... Und ein Wiedererkennungswert bzw. ein persönlicher Stil ist natürlich erstrebenswert, aber nicht immer erreichbar. Das schaffen doch selbst Profidrummer oftmals nicht, oder erst als Ergebnis eines langen Findungsprozesses (außer Carving a Giant natürlich), da währe ich bei Hobbydrummern die ich einmal spielen gehört habe jetzt nicht so streng. Meist ist der Wiedererkennungswert außerdem nicht nur an den Schlagzeuger, sondern eine ganze Band gebunden, wie bei Chad Smith, Travis Barker, Joey Jordison, etc.. Die spielen natürlich auch immer ähnliche Musik, während Sessiondrummer wie Vinnie Colaiuta oder Josh Freese auf 3 unterschiedlichen Alben wie 3 unterschiedliche Schlagzeuger klingen (z.B. Vinnie bei Zappa, Sting oder Megadeth), was ihrer Qualität doch keinen Abbruch tut. Nur sehr wenige haben ein "Trademark" gänzlich aus ihrer eigenen Phantasie geholt wie die Herren Gadd, Williams oder Baron, und selbst die hatten ihre Vorbilder und Inspirationen ...
Genau so isses!!
Diesen "Wiedererkennungseffekt" haben einige ganz wenige Drummer an der einsamen Spitze, für alle anderen ist es eher ein Fluch.
Die meisten Profis wissen das und gehen dem sehr aufmerksam aus dem Weg - weil der Wiedererkennungswert musikalisch sehr einschränkt.
...und wenn das Amateuere anders sehen, dann ist denen einfach nicht zu helfen!
 
zumal man sich mal die praxis vor augen führen sollte...da kommt ein potenzeller schlagwerker in den proberaum,der womöglich noch nicht mal einzelne songs der band kennt,sondern nur die grobe richtung und dann ist doch ganz natürlich,dass man bemüht ist,erst mal einen grundbeat dazu zu spielen.
dadurch verliert sich natürlich zwangsweise der "wiedererkennungswert",wenn es so etwas wie diesen geben sollte..

und dann sitzt da noch so ein "gütekontrolleur" in der ecke...


ach nee...
 
Paradebeispiel für diesen Thread ist "unser Star für Oslo".

Von der Technik und von der Sauberkeit war Kerstin Frenig dingsbum, also die große Blonde mit Abstand die Beste. Gewonnen hat aber die jenige die eigentlich gar nicht so gut singen kann, aber ihr Stil einfach durchzieht. Lena hat wirklich eine ausgezeichnete Charakteristik in der Stimme, aber Sauberkeit und Töne treffen ist nicht ihr Ding.
 
hallo Mark, du vergleichst gerade Äpfel mit Birnen...
Wenn ein Solokünstler, stilistisch einen bestimmten Weg geht, dann schränkt er sich ja von vorherein (freiwillig) ein.

Ich habe die junge Dame jetzt nicht gesehen, glaube aber kaum, daß sie mit ihrer Darbietung in der Klassik oder im Jazz (ok, sind Extrem-Beispiele vom Rand) einen Wiedererkennungseffekt erzielen würde.

Und genau darum geht es mir, ich kann solche Pauschalierungs-Sichtweisen (wie im Eingangs-Thread) auf den Tod nicht ab.
Es gibt einfach verdammt wenige Künstler (egal welches Instrument oder Stimme), die genre-übergreifend einen Wiedererkennungswert haben. Einige machen es trotzdem und merken nicht, daß das nur peinlich ist. Viele kennen die Problematik und gehen ihr aus dem Weg.

Natürlich gibts da ziemlich viele Zwischenstufen, wenn Charlie Watts Big Band spielt, dann wickelt es mir die Zehennägel hoch, wenn Phil Collins das macht, gefällt mir das recht gut.

Oder prominenter, wenn Yehudi Menuhin im Duo mit Stephane Grappelli spielt, dann erkennt man Menuhin sofort, aber es ist nie Jazz, man erkennt auch Grappelli sofort, aber das ist nie Klassik - das ist gutgemachte Grenzgängerei, aber mal ehrlich wirklich aufregend ist das nicht...
 
Man muss aber auch zwischen Solokünstler, Berufs- und Bandschlazeuger unterscheiden.
Ein Berufsschlagzeuger kann es sich ja eigentlich garnicht leisten, einen eigenen Stil zu entwickeln. Schließlich gibt es genug Schlagzeuger und um davon leben zu können, muss man flexibel sein. Sonst kriegt ein anderer den Job.
ABER die meisten Bands haben oder wollen ja einen eigenen Stil (außer Coverbands vielleicht). Und wenn der Stil des Schlagzeugers zu dem der Band passt oder die Band sich mit dem Schlagzeuger entwickelt und er es so schafft dem ganzen ein bisschen Ausdruck zu verleihen, dann ist das doch eine gute Sache. Für mich ist Musik vorallem auch Emotion und nicht nur System und Technik.
Bei Berufsmusiker ist das natürlich was anderes, aber das war ja auch garnicht die Frage, oder?
Und Solokünstler machen eh ihr eigenes Ding. :p
 
Genau so ist es.

Wenn man Musik macht um Geld zu verdienen, geht man da wohl anders ran als ein Hobbymusiker. Ein Berufsdrummer wird nur gebucht, wenn er sich schnell auf unterschiedliche Situationen und Stile einstellen kann. Die eigene Note ist da eher hinderlich.

Als Hobbymusiker ist das eine ganz andere Geschichte.

Das sehe ich bei mir.

Es gibt sicher tausend Drummer, die besser spielen als ich. Aber für unsere Band bin ich goldrichtig. Denn bei uns geht es noch um viel mehr, wie Emotionen, Freundschaft, Spass, Abschalten vom Alltag usw.
Da ist das Klima in der Band viel wichtiger als Können. Wir sind alles mehr oder weniger Autoditakten und keine "gelernten" Musiker. Was uns verbindet ist die Lust am Musizieren.

Ob ich einen eigenen Stil hab? Keine Ahnung. Interessiert mich auch so brennend wie der umgefallene Reissack in China. :D
Wichtiger ist es gemeinsam mit meinen Jungs zu rocken.
 
Na ich würd auch oftmals gerne meine Sticks an die Wand pinnen. Vor allem wenn ich dan 12-Jährige sehe, die mich von geschwindigkeit und Technik in grund und Boden Jammen würden.

Aber dann sag ich mir immer: Für einen Selbstbeibringer biste gut.

Vor allem haben schonmal erfahrenere Drummer gesagt, dass ich besser spiele als sie. Irgendwann wurd mir mal gesagt, dass ich technisch recht gut bin. Mir wollte eigentlich nie jemand glauben, dass ich praktisch nur 2 Monate Schlagzeugunterricht hatte.

Ich kann durchaus behaupten, dass ich nen eigenen Stil habe, wobei sich vieles an Fills und Beats bei mir wiederholt. Bin aber mitlerweile dazu gekommen mir von goßen Schlagzeugern like Portnoy, Steve Gadd und konsorten Spielläufe abschaue. Diese versuche ich dann zu lernen und irgendwie wird was eigenes draus.

Wenn man in einer Band spielt, die auch eigene Stücke spielt, kann man mit dem Style eines anderen Drummers eh nichts anfangen. Nur sollte man auch so Flexibel sein, dass man in eine andere Band mit einsteigen kann. Ich zum Bleistift spiele auch in ner Bigband und begleite hie und da unseren Gospalchor.

Ich wage es sogar soweit zu gehen, dass jeder seinen eigenen Stil hat. Ich kenne keine zwei Drummer die gleich spielen. Im Detail liegt der Hund begraben. Und da hat jeder seine eigenen Feinheiten.

Spätestens nach 2 Jahren macht es doch ohnehin keinen Spaß mehr nur zu kopieren. Man möchte seinen Horizont erkunden und darüber hinaus treten.
 

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