Hey, Soul_Distortion!
Das wird sich wohl noch ändern, wenn Du selbst erkennst was so lapidar dahergesagt klingend, mit "der Sound kommt aus den Fingern", gemeint ist: nämlich nicht nur Slash's "Können" und die außerordentliche Beherrschung seines Instrumentes, auch seine ganze Persönlichkeit, sein "Blues" in seinem Leben, sein durch ihn beseeltes Spiel, sein Feeling, das ihm seinen unverkennbareren Ausdruck verleiht und seinen Stil prägt.
Da kannste Gitarrengrößen, wie Sand am Meer heranziehen - Du kannst Dir was abschauen, nachspielen, vielleicht als Perfektionist 100%ig bühnenreif covern, aber all das wird nie annähernd, selbst mit (bleiben wir bei Slash) genau seiner, z.B. "Perrig" und seinem verwandtem Equipment, an seinen einzigartigen Stil herankommen können.
Andersrum wird er z.B. mit jedem Scheißequipment immer nach Slash klingen ...... nicht wie er das möchte, sondern wie Du ihn hörst.
Und da gäbe es jetzt hunderte großer Ausnahmegitarristen aufzuführen ......... und bei allen verhält es sich so, dass sie sich durch ihre einzigartige Musiker-Persönlichkeit mit all ihren Facetten sich mit ihrem Spiel,
durch ihre Finger, über das Griffbrett in Dein Ohr, in Dein Herz, in Deine Magenkuhle, schleichen - Dich berühren und komplett aus den Angeln heben ....... und zwar so, wie nur sie es vermögen!
Es gibt allerdings einige, die einen Song - gewissermaßen als Homage - eigeninterpretieren und was dabei herauskommt, ist kein tot gecoverter Song, sondern ein eigener. Auch hier kann man gleich bei Slash bleiben ........
Ich hoffe, Du kannst was damit anfangen
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Gruß, Axel
So ich muss das Thema nun nochmal rauskramen... finds nämlich WIRKLICH interessant - vor allem weils um Slash geht.
Also kurz aushole - und den Bogen zum neuen Guns`n`Roses Album spanne... weiter zu "There was a time"... weiter zu Buckethead, Bumblefoot, sämtlichen Gitarristen die auch bei diesem Song mitgearbeitet haben mögen :screwy:
In meinem (Musiker) Bekanntenkreis rotieren momentan alle Leute wegen diesem Album - und vor allem wegen There was a time.
Song generell, der geniale Gesang - und VOR ALLEM die Solis.
Sämtliche Gitarristen (genauer gesagt 3 verschiedene) haben sichs bestmöglich reingespielt - und grade gestern bei so nem gemütlichen Beisammensein die Versionen, Meinungen, Techniken ausgetauscht.
Zum Thema: 3 sind auf Basis der Zuhörer komplett durchgefallen - die meine gelobt worden, und warum? Weil ich fast 45min erstmal am Sound rumgedoktort - und meinen Marshall samt Cry Baby bestmöglich auf den Solosound hingetrimmt habe.
Die kompletten Notenläufe hab ich längst nicht drin, geschweige denn dass ich den Song 1:1 wiedergeben könnte, Fakt ist aber: Ich hab nun einige Leute gehört, die das Solo halbwegs korrekt gespielt haben - allerdings einen total "anderen" Gitarrensound benutzen.
Spielt man dasselbe mit ähnlichem - oder sagen wir bestmöglich kopiertem Sound, schauts ganz anders aus
Und genau da seh ich mir wiederum die Logik und die Faszination am Thema Slash dahinter:
Der Typ is doch technisch LÄNGST nicht auf heutigem Niveau eines Bucketheads oder Ron Thals - allerdings hör ICH (und ich denk auch viele andere) ihn wiederum 10mal lieber, da er einfach ein ruhiges schönes Feeling reingebracht hat, ohne viel zu spielen.
Und ich behaupte nach wie vor, Slash lebte von seinem großartigen Sound, Hand in Hand mit Charisma und Coolness.
Allerdings sieht man in den 2 hier geposteten Videos nur allzugut, was "hinter" dem Slash Sound so alles steckt
Und auf was will ich nun hinaus?
Banal gesagt... hast du einen schönen warmen und tragenden Sound und ein halbwegs cooles Auftreten, brauchst du längst nicht der beste Gitarrero auf Erden zu sein, weil sich die Leute um einiges mehr darauf einlassen, als auf ultraschnelles Freestyle Gefrickel.
U N D ich behaupte erneut, Slash würde mit Drecks Equipment eben NICHT nach Slash klingen! Genauso wie Satriani, genauso wie Friedman, genauso wie Vai.
Bei letzterem kann ich sogar aus eigener Erfahrung sprechen, weil dieser lieber ein Konzert abbrechen würde, als mit Kompromiß Sound auf der Bühne zu stehen.
Basis für ALLE guten Leute ist ein EXTREM AUSGEFEILTES Equipment... vom Plektrum bis zur Gitarre bis zum Amp und den Effekten - und das kann auch jeder an sich selber testen.
Spielt auf nem No Name Billig Amp ohne Druck, Gain, Bass, whatever - und wechselt dann auf nen 2500 Euro Marshall oder Peavey Amp.
Plötzlich öffnet sich der Himmel und ein anderer Gitarrist steht da... und das Griffbrett eröffnet Techniken, die vorher nicht möglich waren
So seh ich das... und das erklär ich jedem Gitarrenschüler, der halbwegs fortgeschritten ist, und zumindest weiß wie man Harmonics anschlägt und Vibrato beherrscht.