Neue Röhren. Aber welche?

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Hallo Leute, ich will in meinem Bugera 1990 andere neue Röhren rein machen, kenne mich aber mit den ganzen Typen nicht so aus. Drin sind 5881er, die aber wie der Amp selbst bekanntlich aus China ist. Jetzt hab ich bei Bonedo den Bericht gelesen und da wurden 6L6 Röhren reingesetzt, nur welche? Da gibts ja viele...
Soundmäßig bin ich Hauptsächlich "Oldschool" unterwegs, wie z.B. GnR, AC/DC usw...
Was mir recht wichtig ist, daß ich neben meinem heißgeliebten "Slash Sound" auch nen guten Clean Sound habe!
Was empfehlt ihr da?
 
Eigenschaft
 
Ist das einer der neuen Bugeras mit Infinium?

Nachtrag: Das soll kein Bashing werden; es geht nur darum, dass Du in dem Fall, dass dein Verstärker das hat, etwas flexibler bist.
 
Ja, hat Infinium!
 
Die Bugera 5881 sind wirklich ordentliche Shuguang Kolben. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, bei anderen Label-Kolben Röhren aus gleicher China-Fertigung zu bekommen zumindest nicht klein. :D

Ich halte zur Zeit große Stücke auf die Sovtek WXT+.
Recht straff in der Ansprache und in meinen Amps zumindest sehr zuverlässig und dynamisch.
Aber bei Amps wie dem Bugera ist es eigentlich ziemlich egal, was da in der Endstufe steckt. Solche (High-Gain) Amps machen den kompletten Klang in der Vorstufe, während die Endstufe "nur noch" laut macht.

Toll sind auch die "c"-winged SED aber ich finde sie preislich mittlerweile völlig inakzeptabel. Irgendwie böse gehypt. Klar, die "klingen" (sofern man bei Endstufen überhaupt von Eigenklang reden kann, den gibt es nämlich nicht.) gut. Aber Preis/Leistung rechtfertigt imho nicht solch absurde Preise.
 
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Gut, dann bist du wie gesagt wesentlich flexibler, da du nicht nur auf 5881 (die industrielle Bezeichnung der 6L6), sondern auf alles, was einen Oktalsockel hat und Endstufenröhre ist (5881/6L6/KT66, EL34/6CA7/KT77, 6550/KT88), zurückgreifen kannst, auch Mischbestückungen funktionieren. Jan Duwe von Bugera hat hier im Forum im Thema zum Trirec etwas entsprechendes geschrieben.

Wenn ich mich nicht irre, genießen die Röhren von JJ einen guten Ruf, was die Klangformung angeht, schau also mal nach deren 6L6 oder EL34. Letztere sind vielleicht interessant für dich, da der Pate deines 1990 auch EL34 drin hatte.

Nachtrag: Unser Bugeraexperkte Rockin'Daddy war schneller. ;)
 
Meine Empfehlung wären 6CA7....
 
Ok....sollte ich also die Vorstufenröhren wegen des Klanges tauschen? Nach dem Bonedo Bericht zufolge war der Klang nach dem Tausch auf 6L6 wesentlich "besser"...
 
5881 (die industrielle Bezeichnung der 6L6)

Bist du da sicher? Mittlerweile werden gerne auch 6L6GC als 5881 gelabelt, so dass man schonmal in die Datenblätter schauen muss, aber eine "echte" 5881 hat weniger max. Leistung (je 23 Watt, anstatt 30 bei der 6L6). Und die militärischen Versionen waren die mit dem W in der Bezeichnung. Heute kann das Ding ja jeder nennen wie er will. Es baut ja keiner mehr neue Flugzeuge damit ;-)
 
Bin im Prinzip mit dem Amp zufrieden, nur empfinde ich ihn ein bissl "harsch" und glaube, daß er vllt mit anderen Röhren etwas...naja... "Cremiger" rüber kommen könnte...
 
Naja, sie kann auch weniger Anodenspannung und Verlustleistung an Anode und Schirmgitter.
aber eine "echte" 5881 hat weniger max. Leistung (je 23 Watt, anstatt 30 bei der 6L6).
Du verwechselst da Anodenverlustleistung mit Ausgangsleistung. ;)
6L6G und 5881 sind nun keineswegs Kolben identischer Bauart.
Haust du eine "echte" 5881 (Tungsol oder Mullard etc.) in einen modernen Amp mit weit über 400 Volt Ua, brennen dir die Kolben schneller ab, als du "scheiß die Wand an!" schreien kannst.

Ein Fender Hot Rod Deville zum Bleistift zwiebelt mal eben locker 480 Volt ins Gebälk. Da möchte ich keine 5881 drin haben wollen.
 
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Du verwechselst da Anodenverlustleistung mit Ausgangsleistung. ;)

Wahrscheinlich bin durch die "Marketing-Watt" heutiger Amps verdorben ;-)

Die JJ 5881 ist übrigens mit max. 500V spezifiziert. Die Jungs geben ja gerne mal ein Pfund drauf, siehe auch die 6V6S.
 
Ja, von den Specs her ist die JJ5881 eher schlicht eine "kurze" 6L6(G), die zudem auf den ersten Eindruck hin
recht breit baut.
Und klanglich ist die 6V6S auch eher eine kleine 6L6. Irgendwie fehlt mir bei der der Schmutz im Ton.
Ich hatte die im Princeton, Excelsior und Deluxe Reverb. Sehr stabil klingende 6V6 mit Reserven aber wirklich typisch 6V6 ist die nicht. Eher was, um die kleinen 12-20 Watter pegelmäßig etwas anzublasen.

Bin im Prinzip mit dem Amp zufrieden, nur empfinde ich ihn ein bissl "harsch" und glaube, daß er vllt mit anderen Röhren etwas...naja... "Cremiger" rüber kommen könnte...
Das ist wohl eher der Charakter des Amps, bzw. der Beschaltung der Komponenten. Vielleicht könnte man da etwas in der Vorstufe probieren aber mehr als minimale Nuancen macht auch das nicht aus.
 
Da war ich glatt für einen Moment panisch. Ich hatte nämlich die Datenblätter, die es bei Tube-Town für die JJ 5881 und 6L6 gibt, im Kopf und bis auf die maximale Anodenverlustleistung, die ihr angesprochen habt, sind sich die soweit doch ähnlich.

Die Bugera 5881 sind wirklich ordentliche Shuguang Kolben. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, bei anderen Label-Kolben Röhren aus gleicher China-Fertigung zu bekommen zumindest nicht klein.

Ich komme gerade nicht mehr auf die genaue Beitragsnummer aus dem besagten Trirec-Thread, aber Jan Duwe hat dort einmal geschrieben welches die wenigen verbleibenden Röhrenhersteller sind und welche Firma welche gelabelt hat. Ich meine, dass - wie Du es geschrieben hast - Bugera vollständig auf Shuguang setzt; Mesa wiederum bezieht die Endstufenröhren von Sovtek und die Vorstufenröhren von JJ, Groove Tubes sind kompett von Sovtek und bei TAD kann man vom Namenszusatz (z.B Cz als Kürzel für die Slowakische Republik, in der JJ sitzt) herleiten, woher sie kommt.
@strati01 Dass die Zuordnung zu 100 % korrekt ist, kann ich dir nicht garantieren. Was ich dir aber garantieren kann ist, dass sie jede Firma, die ihr Label auf die Röhren drucken lässt, das bezahlt haben möchte (ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass diese Röhren dann auch eine geringe Serienstreuung aufweisen, weil sie selektiert wurden). Da in deinem Verstärker aber Infinium am Werk ist, brauchst Du dir um die Streuung keine Sorgen zu machen, das wird alles ausgeglichen.
In der Vorstufe Röhren zu wechseln bringt, wie Rockin'Daddy schrieb, auch nur Nuancen. Am ehesten erreichst Du da etwas, wenn Du eine selektierte (mikrofoniearme, rauscharme) Röhre für die V1 Position nimmst.

Nachtrag: Hier ist einmal die Aussage, was der Verstärker an Endstufenröhren akzeptiert.
Nachtrag 2: Hier ist der Beitrag mit dem Hinweis, welcher Hersteller hinter welcher Marke steckt. Meine Zuordnung war also leicht daneben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am ehesten erreichst Du da etwas, wenn Du eine selektierte (mikrofoniearme, rauscharme) Röhre für die V1 Position nimmst.
Absolut, aber...
Das reduziert sicherlich die Nebengeräusche. Klanglich muß sich da jedoch nichts tun. Ich habe auch gute Erfahrungen mit differenten ECC-Typen als Phasentreiber gemacht. Eine AT für präzise Ansprache, eine hochverstärkende Shuguang 12AX7B hingegen für eher "weiche Kompression". Das alles ist imho allerdings auch nur ausschlaggebend, wenn der Amp bei höheren Pegeln gefahren wird. Vorher für mich alles eine Suppe.
Wie gesagt, die Magie passiert in der Beschaltung, im Layout, nicht in der Röhrenbestückung.
Es ist also nowadays etwas umständlicher, den Klang eines Amps zu verbiegen, als es noch in Zeiten eines 5E3 war, als das komplette Layout von Klinkenbuchse bis Klinkenbuchse klanglich involviert war.
 
Erstmal ein großes Dankeschön an euch alle..
Ich hab von der sehr ins Detail gehenden Materie echt nicht viel Plan, das einzige was ich selbst feststellen konnte ist, als ich an meinem kleinen Fame Studio Head 15 die Endröhren getauscht hatte, waren es klangliche WELTEN! Da waren auch Chinesische drin, die ich dann durch welche von JJ getauscht habe.
Daher dachte ich nun das es auch bei dem "Großen" echt was bringen würde. Also einfach "nur Cremiger" machen und die Harschness austreiben...
 
Erst einmal vielen Dank für das Gebäck, Rockin'Daddy!

Stimmt, ich war etwas unpräzise, was die für V1 selektierten Röhren angeht. Dennoch kann auch da ein Wechsel einiges bringen: In meinem Mesa Mini Rectifier habe ich eine der ECC83 mit Mesalabel (vermutlich eine JJ) gegen eine TAD RT080 ECC83 (vermutlich Shuguang) getauscht und das hat ihm jede Menge Muffigkeit ausgetrieben und gleichzeitig alle Kanäle und Voicings lebhafter gemacht. Wie es der Zufall so will, habe ich heute zwecks Fehlersuche die Röhren zurückgetauscht und schon wurde der kleine etwas "unmotiviert". Anscheinend sind die Shuguangs gar nicht so schlimm; das bestätigt sich nach meiner Meinung auch bei meinem JCA 100 HDM, der nur "Made in China" Röhren drin hat.

@strati01 Die "harshness" bekommst Du so ohne weiteres nicht ausgetrieben, siehe Rockin'Daddys Beitrag. Ein wenig Abhilfe könntest Du vielleicht mit einer etwas muffigeren Röhre in der V1 oder in der Position, die für die Verzerrung verantwortlich ist, erreichen. Bei einem Blick in die Tube-Town Tubemap sticht mir die TungSol 12AX7 (nebenbei: 12AX7 = ECC83)) ins Auge.

Nachtrag (mal wieder): Rockin'Daddy hat außerdem die 12AT7 (= ECC81) angesprochen, neben denen es auch die 12AU7 (= ECC82) gibt. Beide können statt einer ECC83 eingesetzt werden (umgekehrt geht es nicht!) und können vielleicht auch etwas gegen die "harshness" ausrichten.
 
Ok, dann heißt das, daß ich auch die Vorstufenröhren tauschen sollte/könnte...
Da sind auch die 12ax7 drin...
 
Es soll nicht heißen, dass Du sie auch tauscht, sondern dass Du sie zunächst ausschließlich tauscht. Außerdem könnte es in der Vorstufe schon reichen, eine Röhre zu tauschen, während es beim Endstufenröhrenwechsel üblich ist, alle, in deinem Fall also vier, auszutauschen. Letzters ist der Grund, warum immer wieder Diskussionen begonnen werden, wie der Ruhestrom einszustellen ist, denn das muss beim Wechsel der Endstufenröhren gemacht werden; Du bist davon Dank Infinium nicht betroffen.
 
Haust du eine "echte" 5881 (Tungsol oder Mullard etc.) in einen modernen Amp mit weit über 400 Volt Ua, brennen dir die Kolben schneller ab, als du "scheiß die Wand an!" schreien kannst.

Ein Fender Hot Rod Deville zum Bleistift zwiebelt mal eben locker 480 Volt ins Gebälk. Da möchte ich keine 5881 drin haben wollen.


Dieser Post verdient einen Orden! :rofl:


Greets
 
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Ok, irgendwie weiß ich leider immer noch nicht was ich jetzt machen könnte...
Soll ich nun die Endröhren oder eine Vorstufenröhre tauschen oder soll ich blöd gesagt warten bis ich anstatt meiner Paula Kopie endlich "meinen heiligen Grahl" in Form von der Paula Classic 2015 mein Eigen nennen darf? Einen Monat noch dann ists soweit...freu...sabber...
 

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