Hallo divadvo,
ich ordne Eure Aufgabe in zunächst in einen größeren Zusammenhang ein:
Nach Hochromatik und Impressionismus artikulierte sich im schroffen Gegensatz dazu, der Expressionismus, z.B.
- 1912, mit einem Gedichtband des Arztes Gottfried Benn, welches im Titel das Wort "Leichenschauhaus" (Morgue) trägt und in dem eine "kleine Aster" eine Rolle spielt, sowie auch Ratten, die eine "schöne Jugend " hatten.
- 1913, mit der Beschreibung eines Frühlingsopfer im heidnischen Russland (durch Strawinksky), in dem eine Jungfrau dem Frühlingsgott zur Versöhnung geopfert wird.
Die beiden urheberrechlich geschützten Gedichte Benns sind hier zu hören:
Kleine Aster
Schöne Jugend
Umsetzungsversuche, u.a. von Schülern:
Kleine Aster
Schöne Jugend
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Zur musikalischen Umsetzung sagte maikk. ja bereits Sinnvolles und ihr könnt euch auch gut inspirieren lassen durch das, was im Abschnitt
Stilistische Eingrenzung (Wikipedia) aus guter Quelle (MGG) wiedergegeben ist:
Erregung:
schneller Wechsel melodischer Richtungen, das Nebeneinander von dissonanten Harmonien, Unruhe der Motive, Abwechslung von Homophonie und linearen Teilen (Polyphonie), Bevorzugung von scharfen Intervallen, großer Tonumfang (Ambitus), Befreiung des Rhythmus (Polyrhythmik) und Auflösung des Metrums
Expression:
Auffächerung des Tonraumes durch Erweiterung der Akkordbildung (Expansion des Tonraumes). Jede Stimme ist gleichberechtigt, unterschiedliches musikalisches Material wird gleichzeitig entwickelt und übereinander gelagert. Durch die Gleichberechtigung der Stimmen wird der Gesamtklang gegenüber der Linearität fokussiert.
Reduktion:
Beschränkung auf das Wesentliche. Jeder Ton ist wichtig ... wirkungsvolle Dichte ... Neue Orchesterfarben und Instrumentationen ... Polyrhythmik und Verteilung eines Motivs auf mehrere sich abwechselnde Instrumente...
Abstraktion:
Die Musik hat keinen Bezug zur Tonika ... Akkorde haben keine (leicht durchschaubare) funktionsharmonische Verwandtschaft ...
Setzt Instrumente auch unkonventionell ein und lasst Euch passende Geräusche und deren Quellen einfallen, die geeignet sind, der Thematik Ausdruck zu verleihen.
Inzwischen dürfte klar sein, daß eine Umsetzung wie
diese hier nicht für Eure Aufgabe passend ist und der User clyt2010 zu Recht daran Kritik übt.
Keine Ahnung wer Gottfried Benn ist.
Hier kannst Du ihn hören -
1930 in einem Gespräch mit dem kommunistischen Dichter Johannes R. Becher (Nationalhymne der DDR), welcher später selbst mit dem mit dem Sozialismus als „Grundirrtum meines Lebens“ abrechnet. Im o.g. Gespräch breitet Becher seine Ideologie gekonnt aus - bis Benn sie wortgewaltig zermalmt.
Hier spricht
Benn u.a. über Berlin, das als kulturelles Zentrum verloren ging.
Viele Grüße
Klaus