Um dir gezielter Tipps geben zu können, fände ich es ganz gut zu wissen wie vielseitig die Gitarre sein soll bzw. wie sehr du vor allem (modernen?) Metal/Metalcore spielen möchtest oder auch mal etwas eher Traditionelleres, wie klassischen Rock à la Led Zeppelin oder Punk/Grunge à la Nirvana. Vielseitigkeit ist immer gut und man kann durch Spielweise, Einstellungen, Amp, Pedale und zig Stellschrauben mit so ziemlich jeder Gitarre so ziemlich jede Musik bewerkstelligen wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.
Nichtsdestotrotz:
Gerade wenn man noch nicht so wahnsinnig lange Gitarre spielt, ist es doch schöner und leichter, ein Instrument zu haben, welches den eigenen Klangvorstellungen entgegenkommt. Daher teile ich meine Empfehlungen mal etwas auf und verweise auf ein paar Instrumente, die ganz gut mit den verschiedenen Tunings klar kommen und wahlweise eher vielseitig spezialisierter sind, aber dafür in ihrem Spezialgebiet besondere Eigenschaften zu bieten haben.
Erst einmal zu den Allroundern:
Tatsächlich ist Yamaha eine sehr gute Wahl für gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Meine Hauptgitarre ist eine Yamaha RGX 820Z und ich bin seit mehr als 10 Jahren sehr zufrieden mit ihr. Die Pacifica 611 habe ich selbst nur kurz beim Händler in der Hand gehabt und kurz darauf geklimpert. Ich hatte aber einen ziemlich guten Eindruck von der Gitarre. Du erhälst einen Steghumbucker mit nicht ganz so extremen Output, der nicht übermäßig aggresiv klingt. Je nachdem wie beißend-aggressiv dein Metal-Sound sein soll, ist das vielleicht etwas zu zahm für dich, aber man nicht falsch verstehen: So wie ich den PU einschätze, kann man damit schon ein schönes Brett fahren. Der Halspickup liefert dir eine gute Vielseitigkeit, ein P90 ist klasse im cleanen und angezerrtem Bereich. Ist vom Handling deiner Gitarre sehr ähnlich, die lange Mensur, die Hardtail-Brücke und nicht zuletzt der TUSQ Sattel dürften die Gitarre auch bei tieferen Stimmungen recht stimmstabil machen.
Das einzige was ich nicht weiß, wie es mit den Sattelkerben bei einem TUSQ Sattel aussieht. Kann jemand etwas dazu sagen, ob die unproblematisch bei Ausfeilen sind? Das könnte für dickere Saitenstärken beim Downtuning ja eventuell nötig werden.
Die schon empfohlene PRS SE Tremonti Standard kann ich dir auch sehr ans Herz legen. Ein Bekannter hat damit jahrelang gerne in einer Death Metal Band gespielt, dabei kann die Gitarre noch sehr viel mehr. Du hast ein Stoptail, was die Verwendung verschiedener Tunings erleichtert. Die Gitarre ist für die Preisklasse hervorragend verarbeitet und ein absolut solides Instrument. Mir gefällt auch die Spielbarkeit und der Sound. Solltest du ausprobieren! PRS SE ist generell einen Blick wert, man kriegt echt Qualität für relativ überschaubares Geld. Eine Tremonti SE Standard für 399€ ist schon ein fast skandalös gutes Angebot.
Mal eher zu den Metal-Gitarren:
Die angesprochene Schecter Banshee-6 kenne ich leider nicht. Rein von den Spezifikationen scheint das zu dem Preis aber echt ein Hammer zu sein. Schecter ist eine renommierte Marke, einen Totalreinfall in Sachen Qualität kann man da ziemlich sicher ausschließen. Dennoch würde ich immer raten: Gitarre selbst anspielen, idealerweise exakt das Exemplar, das du kaufen möchtest.
Ansonsten bist du bei Heavy-Gitarren bei ESP LTD immer gut aufgehoben. Die Preise haben zwar leider - wie hier ja schon erwähnt wurde - durch den Dollarkurs angezogen, aber es gibt meiner Meinung nach immer noch viele Instrumente dabei, die ihr Geld dennoch mehr als wert sind. Du findest verschiedenste Formen in unterschiedlichen Qualitätsstufen, die durch die Nummern hinter dem Modellkürzel definiert werden. Hier gilt: Je höher, desto besser - allerdings sind manche Zahlensprünge stärker optischer, andere eher technischer Natur. Der Sprung der 400er-Serie auf die 1000er-Serie etwa ist nicht nur, aber vor allem optischer Natur. Darunter ändert sich durch den Zahlensprung schon mehr. In deinem Preisrahmen sollte die 300er-400er Serie drin sein. Die 400er-Serie ist zwar eher am oberen Ende deines Limits, aber meiner Meinung nach kriegt man da ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Instrumente sind sehr hochwertig und du musst keine neue Hardware verbauen.
Ein Beispiel wäre hier die EC-401:
Zum Abschluss ein genereller Typ: Wenn du verschiedene Tunings spielen willst, meide Floyd Rose Tremolos! Ein Vintage-Tremolo ist auch nicht optimal, aber das kriegst du leichter in den Griff. Floyd Roses hingegen können zwar tolle Werkzeuge für virtuoses Spiel oder ausgefallene Spieltechniken sein, aber machen eine Menge Mühe beim Wechsel von Tunings und/oder Saiten(stärken).
Wenn du Nachfragen hast, kannst du mir gerne ein PM schicken!
Viel Erfolg bei der Suche!