Wenn es dasselbe Modell ist mit der selben Hardware und im selben Zustand (Bünde, Saitenstärke, Halskrümmung, Sattelkerbung) kann es nur am Holz liegen. Auf die Grundsubstanz einer Gitarre hat die Hardware nur einen Einfluss von vielleicht 10 Prozent. Damit kann man eine gute Gitarre bis ins Detail optimieren, mehr aber auch nicht.
Denn eine holzmäßig gute Gitarre arbeitet schwingungsmäßig selbst mit Uraltsaiten, runtergspielten Bünden, angeknackstem Sattel, kratzenden Potis, ausgelutschen Mechaniken und Lackschäden nach 20 Jahren Rumliegen im Keller definitiv besser, als eine holzmäßig schlechtere. Ich hab' das letztes Jahr selber erlebt, als mein Bassist seine völlig abgewrackte Les Paul de Luxe von 1970 mitbrachte. Ich bin zwar aus verschiedenen Gründen kein Les-Paul-Spieler, aber was da aus diesem Schrotthaufen in Sachen Spielgefühl und klanglich rauskam, war von A-Z aller-allererste Sahne.