Außerdem verführt am PC komponieren dazu, dass man sich nicht mehr vorstellt, was man will, sondern so lange rumprobiert bis es einigermaßen passt. Das werden dann allerhöchstens mittelmäßige Kompositionen.
Das stimmt allerdings. Hab ich bei manchen kleineren Stücken schon so gemacht. Man merkt gar nicht, wie schnell man in eine Richtung getrieben wird, ohne dass man es bewusst mitbekommt.
Ganz schlimm, ist, dass alles klingt was man eingibt. Die innere Vorstellung verkrüppelt dadurch mehr und mehr, wenn sie überhaupt je vorhanden war.
Ich bin froh, dass ich davon losgekommen bin. Ich kann dadurch überall komponieren, nur mit Stift und Notenpapier. Natürlich überprüfe ich das meist mit Klavier, aber ich bin mir meist sehr sicher, bei dem was ich da so hinschreibe.
Außerdem wundert mich das doch sehr.
Ich mach mir bei Kompositionen so viel Notizen, Skizzen, schreib mir Motive auf, arbeite sie aus und so weiter, das ist mit Finale viel zu umständlich.
Lieber kritzele ich schnell ein Blatt voll und hab das parat, als es erst in Finale einzutippen und dann immer aufzurufen.
Vor allem, wenn neue Notationen erstelle, bin ich besser dran, wenn ich die erst mal per Hand aufschreibe, anstatt in Finale rumzuwerkeln, bis es passt.
Und es ist einfach ein viel geileres Gefühl auf diesem schönen beigefarbenen Notenpapier mit 2 bis 40 Systemen und mehr zu schreiben und die Ideen wegzuradieren, rumwerkeln, als das in Finale einzuhämmern.
Ich fühl mich da dem Kompositionsprozess deutlich näher und merke, dass ich viel mehr Überblick über die Komposition habe.