Neue A-Gitarrensaiten nach historischem Vorbild?

  • Ersteller DerZauberer
  • Erstellt am
Und einfache neue Saiten zum Wechseln wenns nötig war waren sicher verfügbar.
Wenn das nächste Musikfachgeschäft 50 Meilen entfernt war.
Und ein reisender Musiker nix im Katalog bestellen konnte.
 
Instrumente und Zubehör wurden nicht unbedingt jedes Teil selbst bestellt. Und nicht nur in "Musikfachgeschäften" verkauft, sondern grad auf dem Land in allen möglichen Stores, wo es praktisch "alles" gab.
 
Ich glaube nicht , dass im Süden viele gute Saiten verfügbar waren.
du kannst glauben was du willst … ich redete von Aufnahmen, und diese fanden eben nicht nur „im Süden“ statt, sondern zB in Wisconsin (Michigan) oder New York, oder oder oder.

Es ist schön dass es hier auch wieder Meinungen gibt, ich wäre halt trotzdem viel mehr an Fakten interessiert als an Spekulationen.
 
ich wäre halt trotzdem viel mehr an Fakten interessiert als an Spekulationen.
Von mir und Anderen wurden doch einige Wege genannt wie man rausfinden könnte welche Saiten damals von Bluesmusikern gespielt wurden.

Was die Aufnahmen betrifft, so bezweile ich, dass irgendjemand bei 100 Jahre alten Schellacks die Saiten raushören kann :good_evil:
Ich kann es sicherlich nicht.

Wünsche Dir viel Freude mit deiner neuen Gitarre. :great:
 
Ich habe noch diverse Anfragen in diversen Fach-Foren laufen. Sehr gut ist die hier zusammengetragene Info aus alten Katalogen:
https://tinderwetstudios.com/guitar-string-history-pre-wwii/
eine echte Fleißarbeit. Aber ich finde wenig hilfreiche Infos.
Nichtmal die Saitenstärke wird erwähnt, oder hab ich da was überlesen?
Wurden damals dicke Drähtegespielt, oder eher dünne.
Anscheinend gab es die gleichen Saiten noch nicht in verschiedenen Stärken.
Das wäre ein sehr starkes Indiz dafür, dass damals die Saiten wenig beachtete Nebensache waren.
Gibson calls this a Jumbo heavy gauge set (though the actual gauges are still not indicated,
Für die Dünnen spricht die Wenig stabile Bauweise der alten Gitarren.
 
Zuletzt bearbeitet:
... und für Dickere spricht die Lautstärke, die damals ja eigentlich das Hauptkriterium war ;-)

Ich kenne (habe oder hatte) zwei amerikanische Gitarren aus den 1920er und 1930er Jahren, und eine ganze Reihe deutscher Stahlsaitengitarren gleicher Bauzeit und Baugröße. Alle sehr einfach gebaut und etwa Parlorgröße.
ALLE kamen mit 12er Saiten in Normalstimmung problemlos klar, und einen Halb- oder Ganzton tiefer gestimmt, wie es damals häufig war, ist es schon gar kein Thema mehr, da habe ich zeitweise auch schon problemlos 13er gespielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
…und genau deswegen habe ich ein paar Leute angeschrieben, die noch Bestände alter Saiten haben.
 
Hier noch eine Spur - “Black Diamond Strings”, interessante Geschichte. Allerdings außer “these were heavy strings” auch wenig konkrete Infos, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen…
 

Anhänge

  • 65AA23E0-257A-4276-9817-CC6A7C133062.jpeg
    65AA23E0-257A-4276-9817-CC6A7C133062.jpeg
    187,2 KB · Aufrufe: 114
Servus,

hast du auch im Forum des Musikinstrumentenmuseums Markneukirchen angefragt?

http://forum.museum-markneukirchen.de/index.php

Ich hatte vor vielen Jahren eine Frage zu Blechblasinstrumenten gestellt. Die haben sie mir ziemlich schnell beantwortet. Gründer des Museums war übrigens ein Saitenhersteller. Ist einen Besuch wert.

Gruß hermanson
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
... und für Dickere spricht die Lautstärke, die damals ja eigentlich das Hauptkriterium war ;-)

Ich kenne (habe oder hatte) zwei amerikanische Gitarren aus den 1920er und 1930er Jahren, und eine ganze Reihe deutscher Stahlsaitengitarren gleicher Bauzeit und Baugröße. Alle sehr einfach gebaut und etwa Parlorgröße.
ALLE kamen mit 12er Saiten in Normalstimmung problemlos klar, und einen Halb- oder Ganzton tiefer gestimmt, wie es damals häufig war, ist es schon gar kein Thema mehr, da habe ich zeitweise auch schon problemlos 13er gespielt.
Welche Mensur hatten die? Das spielt bei der Besaitung ja eine nicht unerhebliche Rolle.
 
Meine eigenen hier haben 620 bis 630 mm Mensur. Auch auf vielen alten "Alltags-Bluesfotos" die ich kenne sieht man immer wieder diese kleinen Gitarren. Es gab dann eine relativ rasche Entwicklung hin zu größeren und lauteren Bauformen, bei Martin etwa über die kleinen Größen 0 und 00 zur 000 und der Dreadnought, bei Gibson zur J200 Jumbo, bis etwa Ende der 1930er Jahre. Ein Sonderfall sind die Bariton-Gitarren, und die riesigen 12-Saitigen vom Stella-Typ mit etwa 670 mm Mensur ... diese wurden aber überwiegend sehr tief gestimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine eigenen hier haben 620 bis 630 mm Mensur.
Und damit bewegen sich 12er auf dem Spannungsniveau von 11ern, das dürften etwa 10 Newton weniger sein als bei einer 65er Mensur. Pro Saite, natürlich. Auf den ganzen Satz macht das sicher 5-6 Kilo weniger.
 
Deinem Link entnehme ich,dass Saiten damals extrem teuer waren.
Ausserdem scheint mit, dass verschiedene Saitenstärken erst in den 1960er Jahren erhältlich waren.
Wer den alten Bluesern nacheifern will freut sich also, dass er Saiten hat, und kümmert sich nicht weiter um das Thema.

A pack of six new Black Diamond strings cost around three bucks.


29420112-5-l.jpg

Deinem Link entnehme ich,dass Saiten damals extrem teuer waren.
 
Also mich interessiert sowas trotzdem auch ... würde mich auch interessieren wenn ich gar nicht selbst spiele würde, einfach so ... ;)
Zum Glück will ich gar nicht "alten Bluesern nacheifern" ... fände ich lächerlich, ich lebe hier und heute, und unter
Lebensumständen die nicht ansatzweise was mit denen der alten Blueser was zu tun haben ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mein Ausgangspunkt sind zwei Sachen:

1) Blues Historie und Gitarre sind Hobbies von mir, und das ist halt eine Kombination

2) Ich probiere gerne unterschiedliche Saiten aus und finde, dass viele Gitarristen gerade auf der akustischen dies auch tun sollten. Denn die Unterschiede sind zwischen fein und stark, man kann an seinem Sound allein durch Saitenwechsel viel verändern. Nicht besser/schlechter objektiv, aber halt anders. Und anders kann halt auch mal subjektiv besser sein. Und neben Sound eben auch Spielgefühl - die John Pearse auf meiner National sind bei gleicher Stärke deutlich „weicher“ als die Elixir die ich jahrelang drauf hatte. etc

Black Diamond Strings waren jedenfalls in den USA bis in die 60er Jahre hinein ein weit verarbeiteter Standard - also werde ich da mal weitermachen, und schauen was noch so geht…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
+1 für @DerZauberer
"Historisch informierte Aufführungspraxis" ist eben auch hier spannend!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... wir Gitarristen reden doch über nix Anderes. Stichwort Vintage :stars:
"Wir Gitarristen" gibt es nicht ... ;)

Vielleicht gibt es irgendwo so eine Blase, innerhalb der über "nichts Anderes" geredet wird ... ich kenne niemand. Ist für die meisten die ich kenne, mich eingeschlossen, bei allem Interesse nur ein Thema von vielen, und nicht das wichtigste ...
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben