Neubundierung Edelstahl, aktuelle Möglichkeiten, Preise usw.

Das (bisschen) Werkzeug was ich benutze, wird meine Lebenserwartung übersteigen, zumal für die Bearbeitung härterer Materialien gedacht.
Steht ja alles im verlinkten Beitrag. Dass es aber Schrottwerkzeug gibt, weiß ich. Habe kürzlich ohne Anstrengung einen Schneideisenhalter in der Mitte durchgebrochen und mich füchterlich geärgert:D.
 
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Hallo,
ich war abwesend, daher die späte Meldung. Aber das Wesentliche wurde schon geschrieben, und meine damaligen Auslassungen zu dem Thema auch verlinkt...
Zu den Preisen:: Da müsste ich mich eigentlich zurück halten...Denn ich berechne für eine Bundierung (Schraubhals und ohne Binding) 100 -120€. Aber das ist kein Maßstab, denn ich muss nicht davon leben wie die allermeisten rein gewerblichen Kollegen. Ein Aufpreis für die Edelstahlbünde ist gerechtfertigt, aber die hier genannten Bundierpreise erscheinen mir doch etwas .....
Bei einer vorherigen Griffbrettbearbeitung und anschließendem Abrichten noch einige Euronen mehr. Für mich ist das aber ein Teil der Bundierarbeit. So, ich habe fertig!!
 
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@The_Edge1982 Darüber hinaus muss ich sagen, weiß ich nicht, warum bei gescheiter Technik am Instrument alle Welt auf einmal so geil auf SS-Bünde ist. Wenn Du natürlich Panzerfaust-Paul oder Siggi Schraubstock bist und die Gitarre greifst, wie beim Tauziehwettbewerb, kann SS schon Sinn machen. :nix:

Naja, sind schon deutlich Dellen drin mittlerweile in den Bünden und ich hab jetzt 2 Gitarren mit Edelstahlbünden und das Spielgefühl ist schon etwas anders. Ich hatte auch, bevor ich nachgeschaut hab, mit 200€ oder so gerechnet. Bei allen Gitarrenbauern im Raum NBG, die ihre Preise online haben, bin ich bei 450€ bis 500€. Das ist es mir dann doch nicht wert. Da kauf ich lieber in 2 oder 3 Jahren doch noch eine Prestige. Vielleicht kommt ja mal eine raus, die mir gefällt.
 
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Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, meinem 30 €-Flohmarkt-Fünfsaiter-Bass (dem ich schon neue Pickups spendiert habe) neue Edelstahl-Bünde zu verabreichen. Ein lokaler Gitarrenbauer hat mir die alten schon mal abgerichtet, das hat irgendwas unter 100 € gekostet. Er würde auch neu bundieren, verarbeitet aber leider keine Edelstahl-Bünde. Nicht, weil er damit schlechte Erfahrungen gemacht hätte, sondern weil er es einfach noch nie gemacht hat – und sowas mit über 60 Jahren auf dem Buckel jetzt auch nicht unbedingt anfangen möchte. Er hat schon angeboten, es zu machen, aber eben gemeint, dass er Arbeitsaufwand, Materialverschleiß und damit dann auch Kosten unmöglich vorher abschätzen kann. Kurz: Seine Empfehlung war, damit zu jemandem zu gehen, der sich damit auskennt. Seine Herangehensweise und Beratung finde ich sehr sympathisch!
In meinem (südost-oberbayerischen) Raum bin ich jetzt mal auf die Preisliste der „Captain Guitar Lounge“ in Fürstenfeldbruck (westlich von München) gestoßen: Neubundierung 257 €, Aufpreis Edelstahl 65 €. Macht also ein bisserl was über 300 €. Ich denke, das ist es mir wert.
500 € würd ich nie und nimmer ausgeben.
 
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Ich möchte nur noch mal kurz anmerken dass es nicht nur das Material betreffend Unterschiede gibt, sondern auch bei der Qualität der Ausführung.

Ich kann eine Neubundierung in einer Stunde schaffen oder mir fünf Stunden dafür Zeit nehmen. Auf das Ergebnis wird das einen großen Einfluss haben.

Bei den größeren Gitarrenbauern macht die Arbeit oft ein Geselle oder ein angestellter Hilfsarbeiter, was nicht unbedingt schlecht sein muss.

*
 
Ein zusätzlicher Freiheitsgrad ist das Material des Bunddrahts. Hier gibt es in den meisten Fällen Aufpreise für die Bearbeitung von Edelstahl, mit der Begründung, dass dadurch das Werkzeug höher beansprucht wird und schneller verschleißt.
wenn ich das lese...
Ja, das hält sich leider hartnäckig, ist aber ein Mythos. Hab selbst schon Edelstahlbünde bearbeitet: ganz normale Feilen (keine Diamantenbeschichtung oder so), hab keinen übermäßigen Verschleiß beobachten können und es war nicht viel schwieriger als normale Bünde.
...und dann das..
Ich sehe es hinsichtlich Werkzeug so wie @pat875a5 .
...und das, beschleicht mich der Verdacht, dass der Gitarrenbauer überleben will. Wenn man Edelstahl verbaut, kommt der Kunde die nächsten 15 Jahre nicht mehr, vllt nie wieder.
Ich würde schon sagen dass Edelstahl etwas schwieriger zu verarbeiten ist, halte aber die geforderten Aufpreise für übertrieben.
man muss schaun, wo man bleibt, wie es im südlichen Gefielde heißt. Deshalb wird man im Gespräch mit dem Gitarrenbauer dann doch auf das andere Material umsteigen. 50 € finde ich persönlich angemessen, dafür, dass man mehr Aufwand hat, wenn man Edelstahl wählt.
Dass es das Werkzeug verschleisst, ist schon eine komische Ansage.
Gut, dass es Foren gibt.
 
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Das Hauptproblem bei diesen Bünden ist mMn, dass der gewohnte Arbeitsablauf mit den Dingern nicht so einfach funktioniert:

Z.B. Bundstäbchen reindrücken und auf den festen Sitz nur durch das Griffbrett vertrauen; fix abknipsen, Enden grob bearbeiten, mit Schleifpapier rüberjuckeln und fertig (mal kurz gesagt):D Oder wenn ein Bundstäbchen nicht richtig sitzt, schnell mal "nachdrücken" oder von oben einen verpupen damit es passt usw... sowas geht so nicht.

Dass es das Werkzeug verschleisst,....

Werkzeuge für die Metallbearbeitung sind ja für die Bearbeitung von weitaus härterem Stahl gebaut. Natürlich verschleißt auch eine Feile. Aber wieviele tausend Bundenden braucht es, um eine neue Feile für 15 oder 20 Euro kaufen zu müssen. Meine ist 30 Jahre alt.

Edelstahl ist mit dem Ruf der sehr schwierigen Bearbeitbarkeit und hohem Werkzeugverschleiß behaftet. Das wird auch beibehalten und ausgiebig gepflegt.
Erzählen ja sogar Leute, die noch nie mit Edelstahl bundiert haben.

Ich habe die Entwicklung über viele Jahre verfolgt und finde es total kernig, wenn preiswerte Serien wie z.B. ausgerechnet "Harley Benton" ganze Serien mit VA-Bünden in guter Bearbeitungsqualität ausstatten und die damit verbundenen Probleme gelöst haben, während anderswo Edelstahl-Mythen gepflegt werden:D
 
Grund: Wort ergänzt
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Wieso ist das eine "komische Ansage"?
Handwerker stellen Material, das der Kunde wählt, und die Arbeitszeit in Rechnung. Wenn es länger dauert, sollte das der Handwerker erklären, am besten vorher. Das ist die gesunde Basis.
Es würde "komisch" auf mich wirken, wenn ein Handwerker seinen Werkzeugverschleiß im Gespräch einflechten würde. Das hätte eine unseriöse Wirkung auf mich.
 
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Nein, finde ich völlig gerechtfertigt.
Wenn ich für eine Reparatur Spezialwerkzeug, Widia statt Standard, Cobald statt HSS benutzen und ggf. erst kaufen muss, fliesst das natürlich in den Preis ein.
Werkzeug fällt auch nicht einfach vom Himmel.
 
Man braucht aber weder "Spezialwerkzeug" noch muss man extra etwas kaufen:).
 
Nun, wenn ich meinen Gitarrenbauer sehe, der modifiziert sich viele Werkzeuge für seine Ansprüche/Bedürfnisse, verbuche ich mal unter Special Tools und wenn die früher hin sind ...
 
Klar bastelt man sich Hilfsmittel. Gott sei Dank gibts noch Handwerker, die sich Hilfsmittel schaffen - gibt da die dollsten Sachen.
Trotzdem ist - in Verbindung mit Bundierarbeiten - mit Sicherheit nichts dabei, was er ständig erneuern oder nachkaufen müsste. Was sollte das denn sein?
 
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mit Sicherheit nichts dabei, was er ständig erneuern oder nachkaufen müsste. Was sollte das denn sein?

Sehe ich auch so. Für wiederkehrende Arbeiten holt man sich -oft schweineteures- Spezialwerkzeug oder konstruiert selber etwas. Ich habe ja auch mal als selbständiger Meister im Handwerk angefangen (Metall). Da kauft man sich professionelles Werkzeug, allein schon um das Risiko eines möglichen Ausfalls zu minimieren, und manches Werkzeug hält selbst bei hartem Einsatz oft ein Leben lang.
 
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Das ist Wucher! Edelstahlbünde liegen so bei um die 300€, zumindest bei meinem Gitarrenbauer.
Es hängt halt immer von vielen Faktoren ab, auch gibt es ein Stadt-Land-Gefälle.

Schaut als Vergleich auch gerne mal hier rein: https://guitars.de/reparaturen/so-funktioniert-es/ (...Bund- und Halsarbeiten).

Der Laden ist gut erreichbar in München, hat ein Top-Team, und liefert exzellente Arbeit ab. Man redet mit Menschen, die (1) Ahnung haben, (2) zuhören und auf Kundenwunsch achten, (3) über jeden Zweifel erhabene Arbeit abliefern ... aber eben (4) teuer sind, wobei man (5) immer einen guten Kostenvoranschlag bekommt und es dann oft auch gar nicht so teuer ausfällt. Meine Münchner Musiker-Freunde tragen aber ihre hochwertigeren Schätzchen auch da hin, aus genau den Gründen.

Könnte ich die auch im fußläufig 5 Minuten von mir entfernten https://www.mjguitars.de/ abgeben? Klar könnte ich. Hab ich auch mal, für ein eigentlich simples Set-Up, war aber nicht überzeugt.

Will sagen - bevor man hier "Wucher"vorwürfe auspackt, sollte man immer auch die Rahmenbedingungen beachten. Gibt ja auch eine andere Seite - offenbar gibt es Läden, die "trotz" ihrer hohen Preise erfolgreich am Markt sind, und da gibt das Konzept ihnen offenbar Recht. Ist halt auch eine ganz andere Kostenstruktur als der Gitarrenbauer mit der Werkstatt in einer Kleinstadt (beispielsweise), von denen meiner Erfahrung nach immer noch einige zu günstig kalkulieren (gut für die Kunden, schlecht fürs Business bzw. die Altersvorsorge)...

Wo ich aber bei euch bin - Edelstahl darf heutzutage nicht mehr so viel extra kosten. Wenn man's nicht machen will, dann soll man's halt nicht anbieten und auf den Teil des Business verzichten. Gibt es sogar auch, und das ist die Wahl des Unternehmers.
 
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Ich finde man müsste etwas genauer damit sein, was denn überhaupt für Arbeiten nötig sind. Mal den gleichen Bearbeitungsaufwand hinsichtlich Griffbrettoberfläche vorausgesetzt: Ob hinterherher noch lackiert werden muss oder nicht, ob der Hals eingeleimt ist oder nicht, ob es eine Westerngitarre ist oder nicht, ob Binding ist oder nicht...das wirkt sich doch auf die Arbeitszeit aus.

Palisandergriffbrett und abschraubbarer Hals geht nunmal schneller. Deshalb schwanken ja die Preise wie Äpfel und Birnen o.ä.
Ich würde als Kunde mit dem Gitarrenbauer sowas genau absprechen, und dann gucken.
 

Ich Dachte BTM hätte geschlossen, falls der Noch offen ist muss ich da leider ganz Miserable Erfahrungen teilen, auch wenns jetzt schon 10 Jahre her ist.

ausgemacht war:
- Neubundierung mit Edelstahl
- Abrichten
- Hinweis , dass die Mechaniken geprüft und bei Bedarf getauscht werden müssen, da ich die Vermutung hatte dass zwei davon verschlissen waren
- Sattel tauschen, falls nötig (die ursprünglichen bünde am Sandberg Bass waren sehr niedrig)
- neue Saiten inkl. einstellung des Instruments auf D-Standard

ich musste das Instrument 4 Wochen vor den Arbeiten abgeben, dass ich es einfach 3 wochen zu Hause behalte und dann vorbeibringe war nicht drin.
habe das instrument dann erst mit fast einer woche Verspätung holen können.

erledigt wurde: Bundieren und abrichten.

fehlerhaft waren:
- Halskrümmung und jegliche Einstellung (saiten lagen auf den Bündne auf)
- eine Saite wurde nach oben gespult aufgewickelt, also so, dass sie weg vom Sattel gedrückt wurde. jedem der auch nur nen Funken Ahnung hat rollts da die Zehennägel hoch.
- Sattel wurde nicht getauscht und hat durch die neuen Bünde die Saiten kaum geführt (Instrument hat Nullbund)
- die Mechanik der tiefen "A-Saite" (5-Saiter Bass) ist durchgedreht, d.H. man konnte gar nicht mehr stimmen, jedesmal wenn ich kurz vor A war ist das Zahrädchen wieder gesprungen/durchgedreht
- mechanik der D-Saite war ebenfalls sehr kurz vor diesem Punkt nicht mehr zu funktionieren
- die drei anderen Mechaniken waren auch schon so stark abgenutzt, dass sie nen Tausch gebraucht hätten.
- das instrument hat wochenlang gestunken, weil die was auch immer aufs Griffbrett zum Ölen geschmiert haben.

und das geilste ist ich hatte hingewiesen, dass wirklich alles passen muss, da ein Studiotermin ansteht, habe damals dann aus Zeitmangel, da nacherfüllung nochmals wochenlange Wartezeit bedeutet hätte mein Instrument selber richten müssen.

also wenn sich da die letzten 10 Jahre nicht gewaltig was getan hat würde ich da nicht hingehen.
 

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