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Nach zwei, drei Songs sind häufig die Höhen weg. Was tun?
Dann sind wohl all die Profis, die ich kenne, und das sind einige, nicht geübt? Ich kenne wirklich keine/n, der/die nicht einsingt. Oft sogar während längerer Pausen in Vorstellungen.
Was den Begriff "aufwärmen" angeht: klar sind die Muskeln im Körper und werden an die 37°C haben, aber ich kenne tatsächlich auch keine Sportler, die nicht aufwärmen würden. Vielleicht ist der Begriff falsch und eigentlich macht man mit aufwärmen etwas anderes, aber ohne - schlecht, da reißt man sich gerne mal was. Und ich merke bei meiner Stimme einen ganz klaren Unterschied zwischen "kalt" und "aufgewärmt".
Ich würde dir jedenfalls raten: such dir einen guten GL, der dein Problem analysiert und dann mit dir daran arbeitet, resp. dir einen Weg aufzeigt, wie du in Zukunft damit umgehen kannst.
Dann sind wohl all die Profis, die ich kenne, und das sind einige, nicht geübt? Ich kenne wirklich keine/n, der/die nicht einsingt. Oft sogar während längerer Pausen in Vorstellungen.
Zum Einsingen bzw. Aufwärmen habe ich die Forschungserfahrungen von Catherine Sadolin wiedergegeben, ich selbst weiß es nicht, deshalb will ich es nicht bewerten. Catherine Sadolin ist eine ausgebildete, gesangstechnisch kompetente Frau, und ich nehme ihre Aussage ernst, zumal sie plausibel klingt.
Doch ihre Aussage verstehe ich so (meine eigene Interpretation), daß das Einsingen eine Art Ritual ist, das (wenn es moderat gehalten wird) keinem schadet und manche vor dem Auftritt beruhigt und ihnen mehr Sicherheit gibt. Also ein psychologischer Effekt. Catherine Sadolin sagt auch nicht, daß der Sänger, der sich einsingt, ungeübt wäre, sie sagt lediglich, daß es für die Stimme eines technisch geübten Sängers unnötig ist.
Aber wenn der Sänger "versagt", dann liegt es nicht daran, daß er nicht aufgewärmt/eingesungen war. Das Versagen der Stimme hat eine andere Ursache, die herausgefunden werden muß.
Und das bestätigen auch meine eigenen Erfahrungen mit ausgebildeten Gesangslehrern. Mit kompetentem Einsingen (unter Anleitung und mit Überwachung der Durchführung durch den Gesangslehrer) wurde das Problem nicht gelöst, denn seine Ursache wurde nicht mal erkannt. Mit der richtigen Suche nach der wahren Ursache und gezielten Maßnahmen/Übungen wurde das Stimmproblem gelöst.
Ich kenne viele klassische ProfisängerInnen. Komischerweise singen sich die alle immer ordentlich ein. Die wissen wahrscheinlich gar nicht, dass sie das nicht brauchen
Ich glaube kaum, dass das eigentliche Problem vom TE das Einsingen ist. Wollt ihr nicht lieber einen eigenen Thread dazu machen? @JaNeKlar Was hast du denn jetzt schon alles ausprobiert?
Ein bißchen singt man beim Einsingen doch auch noch das Gehör ein: wo bin ich eigentlich mit den Tönen und wo will ich hin, damit ich zum verwendeten Klavier o.ä. passe, bin ich vielleicht nach der letzten Erkältung ein paar Hz insgesamt runtergerutscht, usw.
Auf die mittlerweile gut 10 Minuten „Sport“ vor dem Einsingen könnte ich aber auch gut verzichten. Sich mal kurz lockerschütteln und ‑klopfen, klar, aber ich bin meist nach dem Gesamtprozedere (physische Übungen und Einsingen) so platt, daß ich erstmal wider absacke und mich am liebsten erstmal mit einem flotten leichten kurzen bekannten Stück wieder freisingen möchte… (zudem seit ich paarmal in Gesangsworkshops war mit der Mischstimme jetzt so weit komme, daß das Choreinsingen nicht mehr reicht).
Es ist vermutlich nicht das einzige Problem, das sehe ich ähnlich, bin aber der Meinung, dass ein vielleicht nicht vorhandenes Einsingen für eine gelungene Aufführung eher minder-optimal ist. Vor allem, wenn man gleich am Anfang des Konzertes Gas geben will. Insofern würde es mich absolut nicht wundern, wenn fehlendes Einsingen zumindest eine Mitursache ist.
Diese Catherine Sadolin scheint eher populärgesang zu unterrichten?
Leute, die es aus eigener erfahrung nicht selbst kennen, unterschätzen oft den unterschied in der leistungsklasse zw. etwa operngesang und anderem gesang.
Zuvor wurde schon die analogie zu leistungssportlern gebracht, und das trifft auf letzteres zu.
"Aufwärmen" ist kein medizinischer begriff, sondern einer aus dem "volksmund", und vmtl. etwas metaphorisch. Ich habe etwas auch noch nie jemanden gesehen, der seine neuen kopfhörer oder studiomonitore mit einer lötlampe "eingebrannt" hat - seltsam! Dennoch haben leute eine intuitive idee, was gemeint ist.
Es geht wohl eher, ähnlich wie bei athleten, um den nicht zu sprunghaften übergang zwischen stundenlangem relativen ruhen, und abforderung der vollen leistung. Stärkere durchblutung, teils. erweiterung von gewebe.
Bei mir selbst - wie speziell das ist, kann ich nicht sagen, zudem auch noch der übergang von einer nicht besonders guten, aber heute auch nicht seltenen suboptimalen sprechtechnik + zusätzlicher (& damit auch gegenseitig verbundener) neigung zu verspannungen durch nächtliches zähne-pressen und anspannen der schluckmuskulatur.
Es ist also auch eine auflockerung, durch ein bekanntes ritual mit assoziierten gefühlen und reaktionen des körpers.
Erfahrenere sänger, die ähnliche probleme haben etwa - auch bei denen hätte das dann nichts mit noch nicht genug gefestigter technik, die sie "auffrischen" wollen, zu tun, sondern das bewusste und untzerbewusste umschalten in einen anderen benutzungsmodus seines bewegungsapparates etc.
Was die evidente robustheit von stimmen mit reichlich aufnahmen von vor 100 jahren betrifft: Erstmal sind diese offensichtlich nach erfolg vor-selektiert, dann hatten leute damals allgemein auch kräftigere sprech-stimmen als vorraussetzung (und zwischenzeitlicher stetiger übung) gehabt als heutige höfliche bürostimmen, und vermutlich war die bevölkerung auch nicht so von einem grund-level an allergien und ähnlichen problemen geplagt, wie heute, und eine raumluft voller irritatoren aus plastik-, gummi- u.a. krempel, welcher die atemwege den teil vom tag nerven, den man sich nicht draußen oder in besonderen räumen mit besserer luft befindet, gab's vielleicht auch nicht.
Leute, die es aus eigener erfahrung nicht selbst kennen, unterschätzen oft den unterschied in der leistungsklasse zw. etwa operngesang und anderem gesang.
Hm. Ich kenne ja beides, allerdings nicht auf "Leistungssport-Niveau". Ich sehe nicht wirklich einen Unterschied in der Leistung, es ist einfach eine andere Art. Leistungsmäßig, so von der körperlichen Leistung gesehen, stufe ich belten tatsächlich mitunter höher ein als so manche klassischen Sachen, wobei man mit dieser Aussage sehr vorsichtig sein muss, wenn ich so sehe, was die Solisten bei uns so abliefern. Da muss die Technik stimmen und die Kraft vorhanden sein, sonst geht das schief.
cool, dass du offen dafür bist! Damit du direkt eine spürbare Veränderung merkst, lass mich dir ein paar gezielte Fragen stellen
Wann genau tritt das Problem auf? Passiert es wirklich erst nach ein paar Songs, oder gibt es bestimmte Momente, in denen du es sofort merkst?
Welche Songs oder Übungen triggern das am meisten? Gibt es ein Muster in der Art, wie du die Töne singst (z. B. Druck, Lautstärke, Vokalform)?
Was genau verändert sich nach der Pause? Fühlt sich deine Stimme danach 100% frei an, oder bleibt eine leichte Unsicherheit oder Restspannung?
Hast du schon mal ausprobiert, was passiert, wenn du zwischen den Songs eine kleine Veränderung an deiner Technik vornimmst – z. B. an der Art, wie du die Höhe angehst?
Lass mich wissen, was du beobachtet hast – dann kann ich dir direkt einen ersten präzisen Ansatz geben.
hier ist ja in der Tat einiges passiert. Ich war in den letzten Tagen sehr beschäftigt aber jetzt will ich schauen was ihr so für Hinwesie habt.
Wann genau tritt das Problem auf? -> Wenn ich Songs singe die nicht wirklich hoch gehen habe ich das in der Regel nicht. Wenn es aber z. B. um "Thinking out loud" geht von Ed Sheeran habe ich manchmal das Gefühl, ich muss meine Stimme nach oben drücken, was natürlich falsch ist. Der Song klappt dann zwar
aber ich merke schon dass das nicht die ökonomischste Art und Weise ist zu singen. Ich weiß das ich dann presse und merke selber diesen Druck in meinem Kopf. Ich bin auch nicht derjenige der sich einsingt. Ich mach einfach drauf los. Welche Songs oder Übungen triggern das am meisten? -> Songs in höheren Laagen. Was genau verändert sich nach der Pause? -> Ich habe danach das Gefühl, ich kann mit meiner Stimme schon so einiges machen. Habe dann so eine gewisse Sicherheit im Kopf "Jetzt kann nichts mehe passieren". Hast du schon mal ausprobiert, was passiert, wenn du zwischen den Songs eine kleine Veränderung an deiner Technik vornimmst – z. B. an der Art, wie du die Höhe angehst? -> Ich habe angefangen mit Gesangsunterricht. Ich weiß aber nich nicht wo die Reise da hin geht.
Was ich feststelle ist, dass ich auch beim sprechen häufig dumpf klinge als wenn ein leichter Lappen über dem Telefon lag. (Erkenntnis aus WhatsApp Sprachnachrichten Meine Stimme ist dann nicht vorn sondern eher hinten im Hals. Wenn ich mich fokussiere ist das anders.
Meine Freundin sagte letztens das meine Stimme klingt als wenn ich ein Politiker wäre oder ein feiner Schösel
@JaNeKlar
Was genau du empfindest ist mir nicht wirklich klar: hast du auch das Gefühl die Stimme fühlt sich kurzfristig belegt oder stumpf an? Falls ja kann es sein, dass du an den falschen Stellen, wie zB. im Kehlkopf, Spannung aufbaust. Aber ich komme aus dem klassischen Gesang und weiss nicht, wie weit Ratschläge für diesen auch für andere Genres nützlich sind. Jedenfalls: bei der klassischen Gesangstechnik musst du lernen, dass gewisse Muskeln richtig viel arbeiten müssen (Stichwort Stütze) während an anderer Stelle keine muskuläre Spannung vorhanden sein darf (locker tiefe Kehle, entspannter Kiefer, lockerer hinterer Zungenbereich). Diese Zusammenspiel von Spannung und Entspannung ist bei den wenigsten schon von Natur aus gegeben und braucht tatsächlich viel Training. Aber einfach mehr singen, ohne dass dabei auf korrekte körperliche Einstellungen und Abläufe geachtet wird, bringt meiner Meinung nach nichts, im Gegenteil: kann sogar sehr kontraproduktiv sein! Auch wenn es Leute gibt, die ohne zu ermüden relativ lange mit falscher und ungesunder Stimmführung singen können, bei den meisten mag die Stimme das nicht so gerne! Und weiter bringen tut es ohnehin niemanden!
Ein gutes Einsingen finde ich wichtig. Aber die Betonung liegt auf "gut"! Wenn dort einfach nur die Fehler wiederholt werden, die man auch beim Singen der Stücke macht, kann man es gerade so gut lassen. Und auch hier sind die Leute verschieden: bei einigen geht ohne einsingen gar nichts, andere könnten morgens um 4 Uhr aus dem Bett hüpfen und die stimme ist voll da!
Ich würde dir jedenfalls raten: such dir einen guten GL, der dein Problem analysiert und dann mit dir daran arbeitet, resp. dir einen Weg aufzeigt, wie du in Zukunft damit umgehen kannst.
Ja, das Gefühl habe ich manchmal in der Tat. Die Stimme hat dann nicht diee Präsenz, sie ist nicht vorn.
Ich würde gern mal eine gute Einsingroutine haben wollen um zu schauen ob es damit besser ist.
Ich habe grds. auch die Herausforderun denke ich, dass ich anders singe wenn ich allein bin. Wenn ich allein bin und mir die Gitarre nehme und dazu singe, dann singe ich einfach und irgendwie "FREI". Sobald aber z. B. meine Freundin in der Wohnung ist, ist das schon wieder nicht der Fall. Ich spüre dann sofort, eine gewisse Anspannung.
Auch spiele und singe ich einen Song und denke mir, "hey cool, den nimmst du mal auf für Instagramm". Ich mach die Kamera an und den Recorder und schon bin ich total befangen und spiele nur noch Müll auf der Gitarre.
Es gibt Songs wie z. B. "Wonderful tonight" von Eric Clapton, den Singe und Spiele ich seit Jahren für mich oder "Every breath you take". Als mein Gesangs- und Vocalcoach mich bat, mich vor sein neues Neumann Mikrofon zu stellen und mit meiner Akustikgitarre den Song zu performen hatte ich stellenweise komplette Blackouts.
Ich wusste den Text nicht mehr, konnte die einfachsten Griffe nicht mehr. Und während ich das hier gerade schreibe, spüre ich diese Anspannung ebenfalls. Auch in meinem Hals. Ich hab das Gefühl als drücke mein Kehlkopf. Ich habe das selbst wenn ich vor irgend nen Kumpel spiele.
Ich bin kein Profi oder so aber ich weiß ich kann das eigentlich aber abliefern ist dann schwer für mich. Kalte und schweißige Hände und zittrige Finger tun dann ihr übriges.
Ich wusste den Text nicht mehr, konnte die einfachsten Griffe nicht mehr. Und während ich das hier gerade schreibe, spüre ich diese Anspannung ebenfalls.
Hey, es ist nur ein Mikro! Hier hilft der Spruch "Übung macht den Meister". Lass einfach immer wenn Du übst irgend ein Aufnahmegerät mitlaufen. Irgendwann blendest Du es dann einfach aus, weil Du daran gewöhnt bist. Auch mit den Kumpels - die sind doch nett, oder? Einfach immer wieder mit/vor denen spielen. Der Gesangsunterricht ist auch eine hervorragende Idee. Da hilfts ja nichts, Du musst vorsingen. Und wirst lernen, dass das echt überlebbar ist. Überhaupt, was ist das schlimmste, was Dir bei vorsingen passieren kann? Kopf bleibt doch immer dran, oder?
Ich habe heute mal einfach drauf los gesungen. "Thinkig out loud" in C-Dur statt in D-Dur. Der Song fängt recht tief an und geht dann schon recht hoch.
Nach dem zweiten Mal war meine Stimme wieder im Eimer. Aber ich habe diesmal versucht das Gefühl für mich zu beschreiben.
Es fühlte sich tatsächlich so an, als müsste ich durch eine Dachluke singen aber ich komme mit meinem Ton nicht raus und nicht frei. So als halte jemand die Dachluke zu.
Ich habe gemerkt, dass ich den Ton in der Höhe zwar schon irgendwie treffe und erreiche aber er ist total leise und etwas angekrächzt. Ich kam mit dem Ton nicht richtig raus. Selbst bei Anstrengung konnte ich nicht den Ton nicht frei raus singen.
Vielleicht kann jemand anhand meiner Beschreibung ja etwas dazu schreiben und Licht ins Dunkel bringen.
Ich habe gemerkt, dass ich den Ton in der Höhe zwar schon irgendwie treffe und erreiche aber er ist total leise und etwas angekrächzt. Ich kam mit dem Ton nicht richtig raus. Selbst bei Anstrengung konnte ich nicht den Ton nicht frei raus singen.
Vielleicht kann jemand anhand meiner Beschreibung ja etwas dazu schreiben und Licht ins Dunkel bringen.
Diesen Effekt spüre ich regelmäßig einmal die Woche bei der Chorprobe! Beim Einsingen singen wir alle zusammen - S, A, T und B - Arpeggien die Tonleiter rauf und wieder runter, bei jeder Iteration einen Halbton höher. Und irgendwann singen die Soprane und die Tenöre noch kläftig mit, aber wir Bässe kriegen den obersten Ton nur mit mühe, nur leise und nicht sehr schön hin. Einen Halbton höher, und wir müssen den höchsten Ton der Übung weglassen.
Ist doch klar: jeder hat seinen Tonumfang, ob groß oder klein. und Irgendwann kommt man am oberen Ende seines Tonumfangs an, und da ist Ende der Fahnenstange. Man kann sich anstrengen, wie man will - es kommt nichts mehr!
Neulich fragte mich eine Klavier spielende Bekannte, ob wir bei einem Geburtstagsfeier zusammen "Die letzte Rose" performen könnten. Sie hätte dafür die Noten in D-Dur und könnte sie nicht transponieren. Ich singe dieses Lied öfter, allerdings in C-Dur, und kann es locker. Also habe ich es in D-Dur probiert und festgestellt, dass die hohen Töne gerade noch gingen. Hätte die Bekannte nur Noten in Es gehabt, hätte ich absagen müssen.
Ich denke, du musst einfach deine "No-Go-Area" genau definieren!
Cheers,
Jed