Ich habe jedenfalls mit dem Mustang viel gelernt über die unterschiedlichen Sounds der nachgebildeten Amp-Modelle und zahlreicher Effekte, insbesondere, was ich davon brauche und was nicht. Es hat etwas Zeit gekostet, brauchbare Presets zu finden für die gewünschten Sounds, wobei das immer noch schneller geht, als selbst stundenlang an Reglern zu drehen. Jedenfalls würde ich in diesem Stadium eher zu einem guten Modeler raten als zu einem billigen Röhrenamp plus Effektpedale.
Das kann ich für meine Erfahrungen mit meinem Mustang leider so nicht bestätigen. 18 auswählbare Ampmodelle und 100 Presets, dazu unzählige Kombinationsmöglichkeiten der Efektgeräte... ich war und bin mit dem Teil gnadenlos überfordert, und das obwohl ich schon einiges an Erfahrung mitbringe. Keine Frage, der Mustang hat viele Vorteile, nicht zuletzt deswegen steht er noch bei mir, nur würde ich ihn keinem Anfänger empfehlen. Wenn man nicht weiß was die einzelnen Effekte so machen und wie man diese für seinen Sound am besten einstellt, ist das ganze Gewerk eigendlich nur ein teures Spielzeug.
Ich bin nach einiger Zeit von dem Mustang auf eine kleine Röhre von Ibanez umgestiegen und habe mir das was ich an Effekten haben wollte nach und nach dazu gekauft. Wenn man für einen Effekt Geld auf den Tisch legen muss, befasst man sich schon ganz anders mit der Materie. Man wägt ab ob man den Effekt wirklich braucht und welches Pedal man dann hinterher anschafft um einen bestimmten Sound zu erreichen. Und wenn ich dann mal wieder auf die Baseline des Verstärkers zurück will, weil ich mich total verzettelt habe, dann schalte ich einfach die ganzen Bodentreter aus und beginne mit dem einfachen, unveränderten Ampsound. Bei dem Mustang hat man aber auch da schon 18 zum Teil sehr verschiedene Ampmodelle. Den Verstärkertypischen unveräderten Klang, den man quasie beim Einschalten ohne Effekte erhält, habe ich beim Mustang bis heute nicht gefunden. Und Aufnahmen (dafür hatte ich die Kiste mal sngeschaft) mache ich heute lieber mit einem Mikrophon vor der Box.
Natürlich würde einem Anfänger auch ein guter, einfachter Transistoramp reichen. Als ich nach einer längeren Pause wieder angefangen habe zu spielen, hab ich mir ein Line 6 Pod gekauft und hab mit Kopfhöreren geübt. Zu der Zeit hab ich noch in einer Mietwohnung gewohnt und wollte die Nachbarn nicht belästigen. Die Dynamik eines Röhrenamp erreicht man mit solche Lösungen aber nicht. Ein brauchbarer Transistoramp kostet auch schnell mal 200 Euro und da würde ich die Differenz zur Röhre immer investieren. Aber, das ist nur meine Erfahrung.
Ich glaube für den TE ist es erst einmal wichtig, dass er einmal einige Amps im Laden anspielt. Einen warmen cleanen Sound, den er offensichtlich erreichen will, bekommt er meiner Meinung nach ehr mit einer Röhre hin. Dabei fällt mir ein, der Lautsprecher sollte nicht zu klein sein. (klingt sonst irgenwie immer nach Kofferradio
) Ich würde Amps mit 10" Lautsprecher oder größer empfehlen. Nicht wegen der Laudstärke, ehr wegen dem Klang.
Ach und mir fällt zu Modelingamps noch was ein. Im Laden sieht man nie wie man die Dinger am PC bedienen kann, drum hab ich mal einen Screenshot von meiner Ferndersoftware gemacht. Wie gesagt, das Prinzip des Mustangs finde ich gererell nicht schlecht, nur leider für einen Anfänger ist es to much.