Bei allem Respekt, den ich vor Friedman habe, aber in Interviews und auf seiner F&A-Sektion kommt er mir wirklich etwas prollig rüber. Nicht, dass er sich jetzt direkt in den Himmel lobt, sondern, dass er seine Sachen gerne runterspielt, obwohl er weiß, dass jeder sein Spiel bewundert. Er selbst gibt ja immer kluge Kommentare á la "Speed ist nicht wichtig" ab, spielt allerdings selber wie ein geölter Blitz (zumindest hat er es damals fast immer getan). Man kann halt vieles schön reden, und Marty Friedman ist weiß Gott nicht der einzige Gitarrist auf dieser Erde, der so etwas tut, aber wenn ich als Berümtheit nach meiner eigenen Meinung gefragt werde, sollte ich dann lügen und Dinge erzählen, die die Leute nur hören wollen und in den Ohren der meisten Menschen gut und weise klingen oder soll ich sie mit der harten Wahrheit konfrontieren und ihnen Dinge sagen, die sie ohnehin schon wissen aber nie wahr haben wollen?! Versteht mich nicht falsch, Marty Friedman ist ein großartiger Gitarrist und mein Vorbild, aber ich krieg das Kotzen, wenn ich seine Interviews lese und er immer wieder betont, dass alles aus dem Herzen kommen muss, und Technik überhaupt nicht wichtig ist usw. (ich will nicht wissen, wie lange er wirklich Technik richtig geübt und nicht einfach gejamt hat, wie er es gerne erzählt). Werft mal einen Blick auf seine Lessonvideos, wenn er irgendetwas total geiles über ein Akkordschema improvisiert. Ich meine, diese ultraschnellen Läufe denkt der sich doch nicht einfach so aus...irgendwo muss da doch ein Skalen-System drin sein.
