tantrix
Registrierter Benutzer
Jau,
gehen tut das schon. Ist aber wohl selten geworden.
Die erste Bigbands in der ich damals "in die Lehre" ging, hatten ein Repertoire von 250 Stücken. Die waren so was von Notenfest, die kloppten alles excellent vom Blatt. Mann was habe ich zuhause üben müssen um da mitzuhalten - deshalb "Lehre". Alles Amateure und ich Neuling 19 Jahre jung. Aberdamals noch auf Gitarre und ich lernte dort die Posaune erst kennen.
Andere Bands die ich fand verließen sich auf "Headarrangements" und ihr Musikgedächtnis plus Improvisationstalent. Beste alte Jazzschule - aber hallo! Hör dir mal das Sidewalk Hot Jazz Orchester "That´s how we feel today" an! Die Platte ist zwar aus den 70ern. Die hatten auch ein Riesenrepertoire, - Bigband, keine Noten. Vorher wohl einige Gedanken gemacht, klar, sich die Kompositionen von Bennie Moten, Clarence Williams, J.C. Higginbotham, Duke Ellington etc. abghört - nicht kopiert!, sondern dann, wie damals üblich, was Eigenes draus gemacht. Eine großartige Band!
Ja so warn´s die alten Rittersleut!
Wenn es sowas noch tatsächlich gibt, kaum zu glauben, da bekäme ich alter Sack fast Lust umzuziehen.
P.S.
Ich lese gerade ein Buch von Hugues Panassie. Er beschreibt da eine Stelle wo Lil Hardin, eine ausgebildete Pianistin und die spätere Frau von Louis Armstrong in einem Orchester mitspielen sollte. Sie fragte: "Wo sind die Noten?"
"Äh, Noten? sowas haben wir nicht".
Sie: "O.K., in welcher Tonart spielt ihr denn?"
"Äh, ? - also pass auf, ich spiele mal 2 Töne und du steigst da einfach ein!"
Aber ich will das nicht als Ideal hinstellen. Das sind eher amüsante Anekdoten.
Man darf aber schon fragen wie ein Orchester arbeitet. Lassen wir die Freejazzer mal aussen vor.
Da gab es schon die Kollektivimprovisationen. Leider geht das bei den meisten Dixielandern schief. Dann die Headarrangements, dann die Gerüste, wo die Sätze zwar ausgearbeitet sind aber Raum für freie Solis bleibt und für Verzierungen.
Dann noch der Spott von Udo Lindenberg. Selbst mal Dixie Musiker:
"Bei Onkel Pö da spielt ne Rentnerband seit 20 Jahren Dixieland und nen Groupie ham die auch ..."
gehen tut das schon. Ist aber wohl selten geworden.
Die erste Bigbands in der ich damals "in die Lehre" ging, hatten ein Repertoire von 250 Stücken. Die waren so was von Notenfest, die kloppten alles excellent vom Blatt. Mann was habe ich zuhause üben müssen um da mitzuhalten - deshalb "Lehre". Alles Amateure und ich Neuling 19 Jahre jung. Aberdamals noch auf Gitarre und ich lernte dort die Posaune erst kennen.
Andere Bands die ich fand verließen sich auf "Headarrangements" und ihr Musikgedächtnis plus Improvisationstalent. Beste alte Jazzschule - aber hallo! Hör dir mal das Sidewalk Hot Jazz Orchester "That´s how we feel today" an! Die Platte ist zwar aus den 70ern. Die hatten auch ein Riesenrepertoire, - Bigband, keine Noten. Vorher wohl einige Gedanken gemacht, klar, sich die Kompositionen von Bennie Moten, Clarence Williams, J.C. Higginbotham, Duke Ellington etc. abghört - nicht kopiert!, sondern dann, wie damals üblich, was Eigenes draus gemacht. Eine großartige Band!
Ja so warn´s die alten Rittersleut!
Wenn es sowas noch tatsächlich gibt, kaum zu glauben, da bekäme ich alter Sack fast Lust umzuziehen.
P.S.
Ich lese gerade ein Buch von Hugues Panassie. Er beschreibt da eine Stelle wo Lil Hardin, eine ausgebildete Pianistin und die spätere Frau von Louis Armstrong in einem Orchester mitspielen sollte. Sie fragte: "Wo sind die Noten?"
"Äh, Noten? sowas haben wir nicht".
Sie: "O.K., in welcher Tonart spielt ihr denn?"
"Äh, ? - also pass auf, ich spiele mal 2 Töne und du steigst da einfach ein!"
Aber ich will das nicht als Ideal hinstellen. Das sind eher amüsante Anekdoten.
Man darf aber schon fragen wie ein Orchester arbeitet. Lassen wir die Freejazzer mal aussen vor.
Da gab es schon die Kollektivimprovisationen. Leider geht das bei den meisten Dixielandern schief. Dann die Headarrangements, dann die Gerüste, wo die Sätze zwar ausgearbeitet sind aber Raum für freie Solis bleibt und für Verzierungen.
Dann noch der Spott von Udo Lindenberg. Selbst mal Dixie Musiker:
"Bei Onkel Pö da spielt ne Rentnerband seit 20 Jahren Dixieland und nen Groupie ham die auch ..."