Musikpädagogik in Europa und Asien, speziell Japan

  • Ersteller Atalantia
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Nochmal ein ganz anderer Gedanke. Wie viele Kinder leben in Asien, wie viele in Europa? Dass dann quantitativ mehr Wunderkinder dort hervorkommen ist ja klar…
 
Ich glaube nicht, daß der Themenstarter musikalische Wunderkinder gemeint hat, sondern eher musikalische Pädagogik, die der breiten Masse zugänglich ist, z. B. in den Regelschulen.

Ich erinnere mich, daß ich in den 1960ern und 70ern das Gefühl einer Flut russischer (sowjetischer) Musiker hatte; nur einige Namen für die Älteren unter Euch: Vladimir Ashkenazy, Swjatoslaw Richter, David Oistrach, Mstislaw Rostropowitsch, Wladimir Horowitz, Jascha Heifetz - alle für mein Geschmack herausragende Musiker und große Bereicherung für die Westliche Kultur.
Es bleibt unbestritten, daß die musikalische Ausbildung in der damaligen Sowjetunion ganz anders konzipiert war als die in Westeuropa oder in den USA, dennoch gab es in der klassischen Musik über das ganze 20. Jahrhundert auch in Westeuropa zahlreiche großartige Solisten.

Gruß, Bjoern
 
Ich glaube nicht, daß der Themenstarter musikalische Wunderkinder gemeint hat, sondern eher musikalische Pädagogik, die der breiten Masse zugänglich ist, z. B. in den Regelschulen.

Dann hat er uns das aber sehr erfolgreich verschwiegen! Die jungen Künstler, von denen er so begeistert ist, stammen aber aus ganz Asien, nicht nur aus Japan. Ich kenne mich überhaupt nicht aus mit der musikalischen Erziehung in Japan, bezeichnenderweise wird mir dieser Thread bei einer Nachfrage im Internet inzwischen schon auf der ersten Seite angezeigt! Wenn an japanischen Schulen im Musikunterricht Metal gelehrt würde, hätte ich wahrscheinlich schon mal davon gehört. Dass dort im Vergleich zu unseren Schulen mehr Wert auf Disziplin gelegt wird, dürfte ein Grund dafür sein, dass es solche Phänomene gibt. Das Symphonische Jugendblasorchester der Rheinischen Musikschule Köln hat 2019 drei japanische Schulen besucht, um sich mit japanischen Schülerinnen und Schülern auszutauschen. Klassische deutsche Komponisten wie Beethoven sind dort sehr beliebt und werden auch von vielen jugendlichen Orchestern gespielt. An japanischen Schulen wird besagte Disziplin verlangt und stundenlanges Üben.

Das alles findet in der Schule statt – die Instrumente werden nicht mit nach Hause genommen, weil zum Üben die Wohnungen viel zu klein und hellhörig sind.

Für laute Musik mit E-Gitarren scheint mir das nicht so richtig zu passen. Da müsste man schon in einem entsprechenden Haus wohnen, das laute Musik verträgt. Zwei junge Gitarristinnen, die eine aus dem zitierten Thread, die aus Thailand stammt und eine japanische Musikerin, die inzwischen geheiratet hat und wohl nicht mehr auftritt, habe ich gerne angehört. Bei beiden ist es der Vater, der dahintersteht und seine Tochter fördert. Von wegen Schule also!

Miho Tomiyasu-Palma Marques, Geigerin beim Leipziger Gewandhausorchester und gebürtige Japanerin, berichtet von der Begeisterung ihrer Landsleute für klassische Musik:

In der Grundschule lernen wir schon im Musikunterricht europäische Musik kennen. Mehr als die Hälfte des Lehrprogramms im Musikunterricht besteht aus europäischer Musik. So lernt man schon im jungen Alter viel über Mozart und Beethoven. Jedes Kind kennt Mozarts „Kleine Nachtmusik“ oder Beethovens „Neunte“ und „Fünfte“. Meine Schwester ist in Japan Musiklehrerin und sie erzählt mir immer, wie begeistert die Kinder auch heute noch von klassischer Musik aus Europa sind.
 
In Japan hat man zur E-Gitarre ein ganz anderes, entspannteres Verhältnis. Wollte das nur mal anmerken.
Verzerrte Gitarrensounds haben nicht den "revolutionären Flair" wie im Westen und man findet sie deshalb auch oft in J-Pop- im J-Rock/Metal sowieso- in fast jedem Chart-Song.
Der gute Steve Vai hat das mal in einem Interview erzählt, der hat eine japanische Frau und deshalb gute Kontakte, lebt gelegentlich dort wenn ich mich nicht irre.
 
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Sehr nett, die User, die hier sehr sachlich und reflektiert argumentierend eine andere Meinung als Deine vertreten, als Trolle zu bezeichnen.
Das steht da nicht. Da steht "einige". Wenn der Schuh Dir passt, zieh ihn Dir an, sagt man da glaub ich.
 
Da steht "einige".
Ich sehe hier eigentlich nur einen User, der in Richtung Troll unterwegs sein könnte.
Wenn man schon solche Anschuldigungen loslässt, sollte man das schon konkret belegen. sonst kommt sowas zu Recht schlecht an.
Wenn der Schuh Dir passt, zieh ihn Dir an, sagt man da glaub ich.
Das ist so ein typisches Schwurbelargument.
Man bezeichnet jemanden als Troll, und wenn er reagiert, ist er es...
Für Deinen ersten Beitrag als frisch registrierter User finde ich das nicht besonders konstruktiv.
 
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Ich sehe hier eigentlich nur einen User, der in Richtung Troll unterwegs sein könnte.
Wenn man schon solche Anschuldigungen loslässt, sollte man das schon konkret belegen. sonst kommt sowas zu Recht schlecht an.
Ich habe mir tatsächlich ein Konto erstellt, um dem Kollegen zu widersprechen. Ich weiß auch nicht, was es da zu verteidigen gibt.

"Einige wollen nur trollen"
"Wie kannst Du die ernsthaft Diskutierenden als Trolle bezeichnen?"

Siehst Du? Das folgt nicht.

Das ist so ein typisches Schwurbelargument.
Man bezeichnet jemanden als Troll, und wenn er reagiert, ist er es...
Für Deinen ersten Beitrag als frisch registrierter User finde ich das nicht besonders konstruktiv.
Auch das habe ich nicht geschrieben. Wer nicht trollt, hat keinen Grund, sich angesprochen zu fühlen. Mehr nicht.
 
Der Grund warum Japan so viele außergewöhnliche Musiker hat und diese viele europäische/amerikanische Musik spielen liegt einfach daran, dass Europa und Amerika in den 60ern bis 80ern grossartige Musiker hatten. Die Eltern dieser Musiker die ich hier vorstelle, haben diese Musik wie ein Schwamm aufgesaugt und es an Ihre Kinder weitergegeben, die diese Tradition äußerst lebhaft fortsetzen. Das ändert aber leider nichts daran das in den 90ern bis heute fast nur noch Abfall in der Deutschen Musikszene erschien. Techno betrachte ich schon gar nicht mehr als Musik, wo ein aufgeblasener Freak an den Potentiometern rumdreht und das Gefühl hat er sei ein großer Musiker. Oder all diese Typen die auf die Bühne klettern um sich darzustellen und weniger die Musik und damit Publikum und sich selbst blamieren.
Ich glaube Du verwechselst Steve Vai mit Marty Friedman.
Ich lebe auch zeitweise in Japan. Das alles kommt also nicht von irgendwoher, ich kenne dort auch Musiker die nicht auf Youtube sind.
Marty Friedman taucht zwar ab und zu in den Medien in Japan auf, ist aber eher eine Randerscheinung und ehrlich gesagt habe ich noch nichts außergewöhnliches von dem gehört.
 
Das ändert aber leider nichts daran das in den 90ern bis heute fast nur noch Abfall in der Deutschen Musikszene erschien. Techno betrachte ich schon gar nicht mehr als Musik, wo ein aufgeblasener Freak an den Potentiometern rumdreht und das Gefühl hat er sei ein großer Musiker. Oder all diese Typen die auf die Bühne klettern um sich darzustellen und weniger die Musik und damit Publikum und sich selbst blamieren.

Warum musst du so fürchterlich abfällig über die deutsche Musikszene schreiben, verstehe ich nicht(thumbsDown).
 
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@Atalantia hat eben die Japanbrille auf. Lasst ihn labern und regt euch nicht auf. Ist vergebene Liebesmüh.
 
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dass Europa und Amerika in den 60ern bis 80ern grossartige Musiker hatten
Aha?
Und wie passt das zusammen mit:

Man sieht ja das Europa keine guten Musiker hervorbringt, sondern eigentlich nur Amateure und abwärts.
Will Europa wirklich etwas in Musikpädagogik dazulernen...
Gestartet mit Europa hatte nie und muss dazulernen, jetzt hatten wir aber bis vor kurzem doch geniale Musiker? :gruebel:

Was ist denn dann in den letzten 30-40 Jahren deiner Meinung nach passiert?
Die Musikpädagogik, zumindest die, die ich erfahren durfte (etwa ab 95) war nämlich sicherlich schon weiter fortgeschritten als jene, die diverse Größen der 60er- bis 80er hervorgebracht hat, tatsächlich hat sich da eben auch in der Pädagogik einiges getan.


Ich lebe auch zeitweise in Japan. Das alles kommt also nicht von irgendwoher, ich kenne dort auch Musiker die nicht auf Youtube sind.
Wow.... damit (sowie all deinen anderen "Argumenten") bist du natürlich auserkoren, über die Qualität europäische Musiker und gleich noch ihrer Lehrer zu richten....
 
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Lieber @Atalantia, ich möchte dir gegenüber nicht respektlos erscheinen mit meinen Gedanken zum Thema:

Deine Aussage ist, soweit ich sie verstanden habe, daß in Asien, speziell in Japan, die Menschen die ein Instrument erlernen, jenes perfekt zu spielen wissen und daher großartige Musiker und Musikerinnen sind, während in Europa seit Jahrzehnten das niemand über den Amateurstatus hinaus geschafft hat. Das verkaufst du uns als Fakt, es ist aber lediglich eine Meinung. Die du selbstverständlich haben darfst.

Natürlich habe ich einige deiner verlinkten Videos in diesem und auch anderen Threads angeschaut. Ist ja noch keine zwei Wochen her, aber ich erinnere mich nur wage an eine Gitarristin und eine Band mit vier oder fünf Musikerinnen. Die Gitarristin spielte einen Pink-Floyd-Song nach, und Timing und Intonation wurde der Notation zwar gerecht, aber es fehlte einfach das Feeling. Die Band coverte einen Rocksong (hab schon vergessen, ob LedZep oder AC/DC, so nachhaltig war der Eindruck), aber gerockt haben sie nicht.

Es ist schon ein bisschen mehr nötig, um auf Menschen, die gerne Musik hören, einen nachhaltigen Eindruck zu machen. Um nur eine Band aus Japan zu nennen, die das bei mir geschafft hat: Boris. Machen ihr eigenes Ding und das wirklich gut. Was hälst du von denen, @Atalantia? Schonmal von denen gehört?
 
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@Atalantia schau mal durch die aktuellen Sachen von ECM und ACT. Wenn du dann immer noch denkst, dass es an jungen Talenten mangelt dann puh…
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Der Grund warum Japan so viele außergewöhnliche Musiker hat
Gibt es dafür überhaupt einen statistischen Beleg?
 
Das ändert aber leider nichts daran das in den 90ern bis heute fast nur noch Abfall in der Deutschen Musikszene erschien.
Ich rede mal Klartext - ich denke, das ist in Anbetracht solcher abwertenden Aussagen angebracht.

Solche Statements sind einfach nur arrogant und ungebildet.

Keine Ahnung, was Du als "Musikszene" bezeichnest. Von Klassik, Jazz, Blues und vielem anderen hast Du offensichtlich nicht mal den Hauch einer Ahnung.
Wie gesagt, Deine Japan-Liebe ist völlig in Ordnung und sei Dir gegönnt. Deine Art, alles andere schlechtzureden, lässt mich allerdings bezweifeln, dass Dein Urteil darüber gerechtfertigt ist.


Um vielleicht den Versuch zu machen, wieder auf eine sachliche Ebene zu kommen ...
Es würde sich also lohnen mal einen genauen Blick auf die Musikpädagogik Japan's zu werfen.

Welche Ansätze in der Musikpädagogik Japans sind den anders, und warum hältst Du sie für besser?
Geht es Dir nur um Spitzenförderung oder auch Breitenförderung?
Gibt es statistisch valide Untersuchungen dazu?
Gibt es überhaupt ein sachlich belastbares Kriterium, was "besser" bedeutet (außer Deiner persönlichen Vorliebe/Aversion)?
 
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Welche Ansätze in der Musikpädagogik Japans sind den anders, und warum hältst Du sie für besser?
Geht es Dir nur um Spitzenförderung oder auch Breitenförderung?
Gibt es statistisch valide Untersuchungen dazu?
Gibt es überhaupt ein sachlich belastbares Kriterium, was "besser" bedeutet (außer Deiner persönlichen Vorliebe/Aversion)?
Ich habe über 6 Jahre ein Audiostudio betrieben und hatte die Nase von all dem Durchschnitt einfach satt. Ja, tatsächlich... mich interessieren in der Musik nur Spitzenleistungen. Das sollte aber in Deutschland mit seinen technischen Spitzleistungen kein Fremdbegriff sein. Ich respektiere durchaus Hausmusik oder Amateure aber die vielen aufgeblasenen Möchtegern Rockbands die da die Bühne beklettert haben um ihr mickriges Ego zu präsentieren, haben mich am Schluss meiner Audiotech Karriere nur noch abgestossen. Etwas wirklich erstaunliches oder eben eine Spitzenleistung habe ich in der Schweiz und Deutschland nie gehört. (ausser einigen Konservatorium Abgängern die bei uns im Studio waren) Man kann mich durchaus als Arrogant bezeichnen, da widerspreche ich nicht mal aber dann müssen sich hier auch einige den Dilettantismus gefallen lassen.

Aber um nochmal sachlich das Thema zu diskutieren... was ich in Europa sehe, ist das die Jungen einfach keinen Biss haben etwas außergewöhnliches in der Musik zu leisten. Auch wird Musik machen mehr als ein Freizeitvergnügen betrachtet und weniger als eine Disziplin. Es gibt in den öffentlichen Schulen auch nur Lehrer die musizieren nur als eine Freizeitbeschäftigung betrachten und weder die Musik noch den Musiker ernst nehmen.

@Atalantia schau mal durch die aktuellen Sachen von ECM und ACT. Wenn du dann immer noch denkst, dass es an jungen Talenten mangelt dann puh…
Ich werde mal danach suchen. Bin auch immer bereit etwas anzuhören dass mich vom Gegenteil überzeugen könnte.
 
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Ich habe über 6 Jahre ein Audiostudio betrieben und hatte die Nase von all dem Durchschnitt einfach satt. Ja, tatsächlich... mich interessieren in der Musik nur Spitzenleistungen.
Vielleicht ging das den Spitzenmusikern aus Europa ja auch so, und die sind deshalb in ein gutes Studio gegangen?!

Ich habe gestern übrigens auch wieder einen Dilettanten-Gig gespielt. Interessanterweise hatten die Leute Spaß. Mein Ego kriegt eher einen Dämpfer, wenn nicht alles 100% klappt…
 
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Etwas wirklich erstaunliches oder eben eine Spitzenleistung habe ich in der Schweiz und Deutschland nie gehört.

So unterschiedlich ist das: Konnte ich in den von dir verlinkten Videos auch nicht entdecken.
 
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